DE927888C - Hochdruckschmiermittel - Google Patents

Description

Aus dem Patent 872 623 ist bekannt, daß die Eignung eines Schmiermittels für die Schmierung hochbelasteter Metalloberflächen wesentlich verbessert wird, wenn man ihm Chloranil zusetzt.

Es wurde nun gefunden, daß die Reaktionsprodukte von Chloranil mit Phosphorsulfiden, z. B. Phosphorpentasulfid oder Phosphorsesquisulfid, noch wirksamere Zusätze für Hochdruckschmiermittel sind. Die Herstellung dieser Reaktionsprodukte, die nicht den Gegenstand der Erfindung bildet, kann nach an sich üblichen Methoden erfolgen, indem man z. B. 3 bis 5o°/o Phosphorpentasulfid bei erhöhter Temperatur auf Choranil einwirken läßt. Die Umsetzung erfolgt in der Schmelze oder in geeigneten Lösungsmitteln, z. B. solchen, die mit den Phosphorsulfiden praktisch nicht reagieren, wie Cyclohexan oder Dekahydronaphthalin. Zur Einleitung der Reaktion werden vorteilhaft kleine Mengen Katalysatoren verwendet, z. B. Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie Aluminiumchlorid, Eisenchlorid oder Borfluorid. Das letztgenannte hat den Vorteil, daß es leicht aus dem Reaktionsprodukt zu entfernen ist.

Die so erhaltenen Zusatzstoffe werden mineralischen oder synthetischen Schmierölen sowie Schmierfetten oder Schmierölemulsionen zugesetzt. In der Regel genügen schon Mengen unterhalb 1 °/o, jedoch kann man je nach Art des Schmiermittels und der gewünschten Wirkung auch größere Mengen verwenden. Die neuen Zusatzstoffe können

zusammen mit Chloranil angewandt werden; insbesondere kann Chloranil, das bei unvollständiger Umsetzung im Reaktionsprodukt verbleibt, mitverwandt werden.

Ebenso wie bei der Verwendung von Chloranil -kann man den Schmiermitteln noch andere für die Verbesserung der Schmiereigenschaften bekannte Stoffe zusetzen. Zur Vermeidung von Korrosionen ist es in vielen Fällen vorteilhaft, geringe Mengen

ίο öllöslicher basischer Verbindungen, z. B. aliphatische Amine, wie Dodecylamin oder Octodecylamin, oder auch öllöslicher basisch wirkender Metallverbindungen zuzusetzen.

Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.

Beispiel 1

100 Teile Chloranil werden in 200 Teilen Decahydronaphthalin in der Wärme gelöst, mit 20 Teilen Phosphorpentasulfid und 2 Teilen Aluminiumchlorid vermischt. Das Gemisch wird 3 Stunden am Rückflußkühler zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen und Verdünnen mit Benzol wäscht man mit verdünnter Salzsäure, bis das Aluminium entfernt ist. Nach dem Neutralwaschen mit Wasser werden das Benzol und das Decahydronaphthalin, erforderlichenfalls nach Filtration, abdestilliert.

Einem Schmieröl, das bei der Prüfung auf der Wieland-Almen-Maschine ohne Zusatz schon bei Auflegen von vier bis fünf Platten ein Abreißen des Lagers zeigt, gibt, man 0,75% des beschriebenen Reaktionsproduktes zu. Man erhält ein Hochdruckschmiermittel, bei dessen Verwendung selbst beim Auflegen von dreißig Platten das Lager nicht abreißt.

Beispiel 2

In ein Gemisch von 300 Teilen Decahydronaphthalin, 100 Teilen Chloranil und 20 Teilen Phosphorpentasulfid, das am Rückfluß zum Sieden erhitzt wird, leitet man einen langsamen Strom von Borfluorid ein. Nach 1 Stunde destilliert man etwa die Hälfte des Decahydronaphthalin ab, gibt 300 Teile Schmieröl zu, filtriert in der Hitze und destilliert das- restliche Decahydronaphthalin im Vakuum ab. Das erhaltene Hochdruckschmiermittel zeigt die gleiche Wirkung wie das im Beispiel ι beschriebene, wenn der Verdünnung mit öl entsprechende Mengen angewandt werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch.·

   Hochdruckschmiermittel nach Patent 872 623, dadurch gekennzeichnet; daß es statt oder neben Chloranil Umsetzungsprodukte von Chloranil mit. Phosphorsulfiden und gegebenenfalls öllosliche basische Verbindungen enthält.

   I 509504 5.55