DE927208C - Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Gasgemischen

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DE927208C
DE927208C DEB6396D DEB0006396D DE927208C DE 927208 C DE927208 C DE 927208C DE B6396 D DEB6396 D DE B6396D DE B0006396 D DEB0006396 D DE B0006396D DE 927208 C DE927208 C DE 927208C
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Germany
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chlorine
hydrogen chloride
oxygen
gas mixture
gas mixtures
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DEB6396D
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Heinz Dr Krekeler
Helmut Dr Schlecht
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides
    • C01B7/04Preparation of chlorine from hydrogen chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Gasgemischen Bei der Oxydation von Chlorwasserstoff mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen entsteht ein Gasgemisch, das neben Chlor und Wasserdampf nicht umgesetzten Chlorwasserstoff und Sauerstoff enthält. Man hat aus diesem Gasgemisch seither in der Weise das Chlor gewonnen, daB nach Kondensation des Wasserdampfes durch Kühlung der Chlorwasserstoff durch Berieseln mit Wasser vollständig herausgelöst, das verbleibende chlorhaltige Gasgemisch getrocknet und aus ihm reines Chlor gewonnen wurde. So wäscht man, wie beispielsweise der Veröffentlichung in »Die Metallbörse«, 16. Jg. (1g26), S. 2689 bis 269o, zu entnehmen ist, aus dem bei der katalytischen Umsetzung von Chlorwasserstoff mit Luft nach Deacon erhaltenen Gemisch von Chlor, Wasserdampf, Chlorwasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff nach Kondensation des Wasserdampfes den Chlorwasserstoff in Steinzeugtürmen mit Wasser vollständig heraus. Das verbleibende Gemisch, das etwa 121/o Chlor enthält und im übrigen aus Sauerstoff und Stickstoff besteht, wird nach Trocknung mit Schwefelsäure entweder auf Chlorkalk oder, z. B. durch Kompression oder Tiefkühlung, auf reines Chlor verarbeitet. Es wurde auch schon vorgeschlagen, aus einem derartigen chlorwasserstofffreien Gasgemisch das Chlor mit Hilfe von Lösungsmitteln für Chlor in reiner Form zu gewinnen. So wird nach der Patentschrift 82 437 aus chlorhaltigen Gasgemischen Chlor durch flüssige organische Lösungsmittel herausgelöst und aus den Lösungen das Chlor durch Erwärmen oder Druckverminderang wieder abgeschieden. Es handelt sich bei diesem Verfahren -aber um die Aufarbeitung chlorwasserstofffreier Gasgemische. Die vorgeschlagenen Lösungsmittel lösen nämlich nicht nur Chlor, sondern auch Chlorwasserstoff. Würden deshalb die Gasgemische, von denen ausgegangen wird, außer Chlor auch Chlorwasserstoff ,enthalten, @so erhielte man aus den Lösungen durch Erwärmen ,oder Druckverminderung kein reines Chlor, sondern Gemische aus Chlor und Chlorwasserstoff. Bei den bekannten Verfahren wird also der gesamte bei der Oxydation nicht umgesetzte Chlorwasserstoff als wäßrige Salzsäure erhalten, die als solche nach Ausblasen des in ihr gelösten Chlors irgendeiner weiteren Verwendung zugeführt werden muß. Eine Aufarbeitung dieser wäßrigen Salzsäure auf Chlor, etwa durch Abtreiben des Chlorwasserstoffs und erneute katalytische Umsetzung mit Luft, ist umständlich, wegen der stark korrodierenden Eigensvhaf@t wäßriger S avlz.säure apparativ schwderüg .durchzuführen und wegen der dabei erforderlichen Verdampfung kostspielig.
  • Es wurde nun gefunden, daß man wesentlich vorteilhafter und wirtschaftlicher Chlor aus Chlorwasserstoff gewinnen kann, wenn man nach der Umsetzung des Chlorwasserstoffs mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen und X ondensation des bei der Umsetzung gebildeten Wasserdampfes aus dem noch Chlorwasserstoff neben Chlor, Sauerstoff und'gegebenenfalls andere Gase, wie Stickstoff, -enthaltenden Gasgemisch nicht wie bei den bekannten Verfahren den. Chlorwasserstoff entfernt, :sondern: das Gasigem:isCh trocknet und aus ihm das Chlor mit Hilfe von Chlorschwefel herauslöst. Aus dein mit Ohlor beladenen Chlorschwefel wird dann reines Chlor gewonnen. Chlorschwefel ist ein selektives Lösungsmittel füs Chlor und, nimmt nicht nur keinen Sauerstoff und Stickstoff, sondern auch kennen Chlorwasserstoff auf. Nach der Absorption des Chlors besteht das verbleibende Gasgem:iec@h nur noch aus Chlorwasserstoff, Sauerstoff und gegebenenfalls inerten Gasen, wie Stickstoff, und kann ohne weiteres erneut der Oxydation zu Chlor unterworfen werden. Darin liegt ein besonderer Vorteil des vorliegenden Verfahrens. Es ist auf diese Weise möglich, abgesehen von der geringen Menge Chlorwasserstoff, die sich in dem bei der Oxydation gebildeten und dann kondensierten Wasser löst, den gesamten angewandten Chlorwasserstoff ohne besonderen Aufwand an Vorrichtungen und Kosten zu Chlor umzusetzen, während bisher der gesamte bei -der Oxydation nicht umgesetzte Chlorwasserstoff als wäßrige Salzsäure erhalten wurde und so für eine erneute Umsetzung zu Chlor nicht in Frage kam. Aus diesem Grunde mußte man auch darauf bedacht sein, bei der Oxydation einen möglichst hohen Umsatz zu erreichen,, selbst wenn dies auf Kosten des Durchsatzes ging. Es hat sich aber gezeigt, daß bei erhöhtem Durchsatz an Chlorwasserstoff der Umsatz zwar abfällt, die in der Zeiteinheit erzeugte Menge Chlor aber ganz beträchtlich ansteigt. Da nun bei dem vorliegenden Verfahren auf einen möglichst hohen Umsatz weniger Wert gelegt - zu werden braucht, weil ja der nicht umgesetzte Chlorwasserstoff ohne weiteres erneut der Oxydation zu Chlor unterworfen werden kann, ist die Möglichkeit gegeben, in einer gegebenen Oxydationsanlage wesentlich mehr Chlor zu erzeugen als bisher. Enthält der zur Oxydation verwendete Sauerstoff noch andere Gase, wie Stickstoff, so kann man eine Anreicherung dieser Gase im Kreislaufgas in einfacher Weise dadurch vermeiden, .daß man einen entsprechenden Teil des Kreislaufgases von Zeit zu Zeit oder auch dauernd abzieht. Der in ihm enthaltene Chlorwasserstoff kann in beliebiger Weise gewonnen werden. Es entgeht nur derjenige Anteil des Chlor--,vasserstoffs der Oxydation zu Chlor, der sich in dem bei der Oxydation gebildeten Wasser bei dessen Kondensation .löst. Führt man die Kondensation bei iio° aus, also beim Siedepunkt des azeotropen Gemisches von Wasser und Chlorwasserstoff, so ist dieser Anteil am geringsten.
  • Beispiel 2o ms- Chlorwasserstoff werden stündlich zusammen mit i0,5 m3 Sauerstoff durch eine q. m hohe Schmelze aus 70% Eisenchlorid und 300/0 Kallumchlorid, die sieh in. einem gemauerten Turm von i m Durchmesser befindet, bei q.5d° geleitet. Der Chlorwasserstoff setzt sich dabei zu 73% um. Den Ofens verläßt ein Gemisch von 27 Vo-lumprozent Chlor, 2o Volumprozent Chlorwasserstoff, 26 Volumprozent Sauerstoff und 27 Volumprozent Wasserdampf. Der Wasserdampf wird kondensiert, und man erhält dabei, wenn die Kondensation bei iio° vorgenommen wird, 7,3 kg 2o0/wige Salzsäure. Das. Gasgemisch, das nunmehr aus 390/a Chlor, 2q.0/0 Chlorwasserstoff und 370/0 Sauerstoff besteht, wird mit Schwefelsäure getrocknet und dann in einem Absorptionsturm mit Chlorschwefel gewaschen. Es verbleiben 4,5 m3/11 Chlorwasserstoff und 3,6 in3/h Sauerstoff, die nach Zusatz von 15,5 m3/11 Chlorwasserstoff und 3,6 m3/11 Sauerstoff erneut katalytisch umgesetzt werden. Aus dem mit Chlor beladenen Chlorschwefel wird das Chlor z. B. durch fraktionierte Destillation abgetrennt. Man erhält auf diese Weise stündlich 23 kg ioC/oiges Chlor.
  • Werden in demselben Ofen stündlich 6o m3 Chlorwasserstoff mit 31,5 m3 Sauerstoff durchgesetzt, so erniedrigt- sieh der Umsatz auf 6o0/0. Das den Ofen verlassende Gasgemisch besteht aus 22% Chlor, 29.%. Chlorwasserstoff, 27% Sauerstoff und 22% Wasserdampf. Bei der sich anschließenden Kondensation erhält man 18,1 kg wäßrige Salzsäure, und es verbleibt ein Gasgemisch von 29% Chlor" 35% Chlorwasserstoff und 36% Sauerstoff. Nach Trocknung mit Schwefelsäure und nach Absorption des Chlors mit Chlorschwefel bleiben 21,8 m3/11 Chlorwasserstoff und 22,-5 m3/11 Sauerstoff übrig, die nach Zusatz von 38,2 m3/11 Chlorwasserstoff und 9 m3/11 Sauerstoff erneut in den Ofen geführt werden. Aus dem mit Chlor beladenen Chlorschwefel lassen sich stündlich 57 kg Chlor gewinnen. Die stündlich erzeugte Chlormenge ist also durch Erhöhung des Durchsatzes trotz des verringerten Umsatzes wesentlich größer geworden. Der als 2o%ige wäßrige Salzsäure erhaltene Anteil des Chlorwasserstoffs beträgt 5,8°/o des,umgesetzten Chlorwasserstoffs. Wird dagegen der gesamte nicht umgesetzte Chlorwasserstoff mit Wasser ausgewaschen, so erhält man bei einem Durchsatz vor. 2o ms/h Chlorwasserstoff 2701o, bei einem Durchsatz von 6o m3/h ,sogar q.00/0 in Form wäßriger Salzsäure, die der Umsetzung zu Chlor entgehen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus durch Umsetzung von Chlorwasserstoff mit Sauerstoff erhaltenen oder ähnlich zusammengesetzten Gasgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst den Wasserdampf kondensiert, das verbleibende Gasgemisch trocknet, anschließend mit Chlorschwefel behandelt und aus der erhaltenen Lösung das Chlor abtreibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation des Wasserdampfes bei iiö° vornimmt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das nach dem Herauslösen des Chlors verbleibende Gasgemisch erneut der Umsetzung zu Chlor unterwirft. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 82 437; USA.-Patentschrift Nr. 2 298 i26.
DEB6396D 1943-02-28 1943-02-28 Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Gasgemischen Expired DE927208C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE82437C (de) *
US2288126A (en) * 1940-07-27 1942-06-30 Shell Dev Recovery of pure aromatics

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE82437C (de) *
US2288126A (en) * 1940-07-27 1942-06-30 Shell Dev Recovery of pure aromatics

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