DE539172C - Gewinnung des Stickoxyds aus dem bei der Herstellung von Kaliumnitrat durc Umsetzung von Kaliumchlorid mit Salpetersaeure gebildeten, hauptsaechlich Nitrosylchlorid undChlor neben inerten Gasen enthaltenden Gasgemisch - Google Patents
Gewinnung des Stickoxyds aus dem bei der Herstellung von Kaliumnitrat durc Umsetzung von Kaliumchlorid mit Salpetersaeure gebildeten, hauptsaechlich Nitrosylchlorid undChlor neben inerten Gasen enthaltenden GasgemischInfo
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Description
- Gewinnung des Stickoxyds aus dem bei der Herstellung von Kaliumnitrat durch Umsetzung von Kaliumchlorid mit Salpetersäure gebildeten, hauptsächlich Nitrosylchlorid und Chlor neben inerten Gasen enthaltenden Gasgemisch Infolge der neueren Entwicklung der Stickstaffindustrie ist die frühere Herstellung des Kaliumnitrats durch Konversion zwischen Chilesalpeter und Chlorkalium fast vollständig aufgegeben worden, und eine Reihe neuerer Verfahren betrifft die Herstellung des Kaliumnitrats durch Konversion von Kaliumchlorid mit anderen Nitraten sowie die Umsetzung von Chlorkalium mit Salpetersäure direkt. Während die zur Konversion neuerdings benutzten Nitrate, wie Calciumnitrat, Magnesiumnitrat u. a., erst aus Salpetersäure hergestellt werden, hat das Verfahren der Herstellung aus KCl und Salpetersäuregroße Vorzüge, falls es gelingt, die bei diesem Verfahren auftretenden Schwierigkeiten zu überwinden. Diese bestehen darin, daß das Chlor des Chlorkaliums als solches oder H Cl stets mit Chlor-Stickstoff-Verbindungen zusammen erhalten wird und daß eine verlustlose Trennung beider auf große Schwierigkeiten stößt.
- Es hat sich nun gezeigt, daß diese Trennung technisch möglich ist; die Umsetzung des Kaliumchlorids mit überschüssiger Salpetersäure wird gemäß der folgenden Formel durchgeführt: 3 KCl+ 4HNO;=3 KN03-LNOCl-1-z Cl. Das hierbei erhaltene Gasgemisch, das man gegebenenfalls an Nitrosylchlorid noch anreichern kann, soll erfindungsgemäß mit Eisenabfällen in der Kälte zur Reaktion gebracht werden, wobei das freie Chlor gebunden wird und das Nitrosylchlorid in bekannter Weise gemäß der folgenden Formel mit dem Eisen reagiert: Fe + q. N O Cl = Fe C13 # N O Cl -!- 3 N O. Es bildet sich die Additionsverbindung Fe C13 . N O Cl, während das nebenbei gebildete N O chlorfrei erhalten wird und wieder zur Salpetersäureherstellung dienen kann. Diese Additionsverbindung kann bekanntlich durch Versetzen mit Wasser oder durch Erhitzen in NOCl und Fe C13 gespalten werden, von denen ersteres erfindungsgemäß den ursprünglichen Abgasen von der Chlorkaliumzersetzung wieder zugeleitet und mit ihnen erneut der Einwirkung auf Eisenabfälle unterworfen wird. Das entstehende Eisenchlorid kann in bekannter Weise mit Wasserdampf in Eisenoxyd und Salzsäure gespalten oder in anderer Weise nutzbar gemacht werden.
- Statt des Eisens können auch die bei der Reaktion noch Eisen oder Eisenchlorür enthaltenden umerschöpften Reaktionsprodukte Verwendung finden.
- Es ist bekannt, daß Eisen freies Chlor addiert unter Bildung von Eisenchlorid. Das Wesen der Erfindung besteht in der Verwendung der bekannten Eigenschaften des Eisens und des Nitrosylchlorids, unter Bildung von Stickoxyd eine durch Wasser oder durch Erhitzung in ihre Komponenten zerlegbare Additionsverbindung zu bilden, sowie in der Benutzung der genannten Eigenschaften dieser Additionsverbindung zwecks Wiedergewialnung des nicht umgesetzten Anteils des Nitrosylchlorids unter Rückführung in das Rohgasgemisch. Es war hierbei nicht ohne weiteres zu .erwarten, daß man mittels des Eisens eine Trennung von Chlor und Stickoxyd enthaltenden Gasen derart durchführen kann, daß absolut CI-freies Stickoxyd erhalten wird und daß das gesamte Cl an das Eiseil gebunden bleibt, ferner daß die Einwirkung des Nitrosylchlorids auf das Eisen in Gegenwart von freiem Chlor quantitativ nach der Gleichung Fe + 4 NOCl = FeC13.NOC1 + 3 NO verläuft.
- Ausführungsbeispiel Ein Gasgemisch, das in i oo Gewichtsteilen io,8 % NO Cl, 6,2 % Cl und 83 % inerte Gase enthielt, wurde über 15g Eisen geleitet. Der austretende Gasstrom enthielt weder freies Chlor noch Nitrosylchlorid, sondern lediglich NO neben den inerten Gasen. Das Überleiten wurde beim Auftreten der ersten Spuren Chlor in den austretenden Gasen unterbrochen. Es wurden i o g Stickoxyd erhalten. Das so erhaltene Eisenad ditionsprodukt wurde auf 300° erhitzt und das abgespaltene Nitrosylchloriderneut über Eisen geleitet. Es wurden nochmals 2,49 Stickoxyd erhalten, eine Menge, welche ungefähr 3/4 der im ausgetriebenen N O Cl enthaltenen entspricht, wie sich aus der quantitativen Untersuchung des erneut gebildeten Fe-Additionsprodukts ergab, in dem die Menge des gebundenen NOCl zu i,8 g festgestellt wurde. Aus der gesamten Menge des ausgetriebenen Nitrosylchloridsergab sich außerdem, daß auch die zuerst erhaltenen i o g Stickoxyd 3/4 der Menge des ursprünglich in den Gasen enthaltenen Nitrosylchlorids entsprechen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung des Stickoxyds aus dem bei der Herstellung von Kaliumnitrat durch Umsetzung von Kaliumchlorid mit Salpetersäure gebildeten, hauptsächlich Nitrosylchlorid und Chlor neben inerten Gasen enthaltenden Gasgemisch, gekennzeichnet durch Überleiten dieses Gasgemisches über Eisen, Zerlegung der erhaltenen Eisenchlorid-Nitrosylchlorid-Additionsverbindung durch Erhitzung auf 300° in die Komponenten und Rückführung 'des abgespaltenen Nitrosyl-Chlorids im Kreisprozeß in das Rohgasgemisch.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK108726D DE539172C (de) | 1928-03-28 | 1928-03-28 | Gewinnung des Stickoxyds aus dem bei der Herstellung von Kaliumnitrat durc Umsetzung von Kaliumchlorid mit Salpetersaeure gebildeten, hauptsaechlich Nitrosylchlorid undChlor neben inerten Gasen enthaltenden Gasgemisch |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK108726D DE539172C (de) | 1928-03-28 | 1928-03-28 | Gewinnung des Stickoxyds aus dem bei der Herstellung von Kaliumnitrat durc Umsetzung von Kaliumchlorid mit Salpetersaeure gebildeten, hauptsaechlich Nitrosylchlorid undChlor neben inerten Gasen enthaltenden Gasgemisch |
DE540206T | 1930-05-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE539172C true DE539172C (de) | 1933-09-19 |
Family
ID=34137270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK108726D Expired DE539172C (de) | 1928-03-28 | 1928-03-28 | Gewinnung des Stickoxyds aus dem bei der Herstellung von Kaliumnitrat durc Umsetzung von Kaliumchlorid mit Salpetersaeure gebildeten, hauptsaechlich Nitrosylchlorid undChlor neben inerten Gasen enthaltenden Gasgemisch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE539172C (de) |
-
1928
- 1928-03-28 DE DEK108726D patent/DE539172C/de not_active Expired
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