DE926935C - Verfahren zur Herstellung von linearen Polyester-Polyamiden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von linearen Polyester-Polyamiden

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DE926935C DEI1060D DEI0001060D DE926935C DE 926935 C DE926935 C DE 926935C DE I1060 D DEI1060 D DE I1060D DE I0001060 D DEI0001060 D DE I0001060D DE 926935 C DE926935 C DE 926935C
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DEI1060D
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Merlin Martin Brubaker
Robert Edward Christ
Donald Drake Coffmann
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/44Polyester-amides

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyamides (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von linearen Polyester-Polyamiden Die Erfindung betrifft die Herstellung von faserbildenden, linearen Polyester-Polyamiden mit neuen und wertvollen Eigenschaften, beispielsweise von größerer Löslichkeit und größerer Streckbarkeit als die bisher bekannten faserbildenden Polyamide.
  • Die neuen Erzeugnisse werden erfindungsgemäß gewonnen, indem man ein Gemisch aus einem primären oder sekundären gesättigten Diamin einer Kettenlänge von mindestens 2 Kohlenstoffatomen zwischen den Aminogruppen mit einer Dicarbonsäure der allgemeinen Formel H 0 0 C - R'- C 0 0 H, worin R' einen gesättigten, zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest einer Kettenlänge von mindestens 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, oder mit einem amid-oder esterbildendenDerivat einer solchen Säure und mit einem Glykol, in solchen Mengen, daß das Erzeugnis mehr als zwei Estergruppen j e Amidgruppe enthält, zweckmäßig anfänglich in Gegenwart von Wasser, auf Reaktionstemperatur erhitzt und das Erhitzen unter Entfernung der Nebenprodukte so lange fortsetzt, bis sich aus dem gebildeten Polymeren Fäden ziehen lassen.
  • Die erfindungsgemäßen Polymeren werden aus bifunktionellen Reaktionsteilnehmern erhalten und ähneln den in der USA.-Patentschrift 2 07125o beschriebenen synthetischen, linearen Kondensationspolymeren. Sie haben ein hohes Molekulargewicht und können zu orientierten Fasern ausgezogen werden. Ester-Amid-Mischpolymere hat man indessen bisher nur in einer Zusammensetzung hergestellt, daß auf eine Amidgruppe höchstens eine Estergruppe kam. Gemäß vorliegender Erfindung, bei welcher dieses Verhältnis der Estergruppen zu den Amidgruppen mindestens doppelt so groß ist, werden Erzeugnisse erhalten, deren Eigenschaften sich von denen der bekannten Ester-Amid-Mischpolymeren und von denen der linearen Ester- oder Amidpolymeren deutlich unterscheiden.
  • Die erfindungsgemäßen Ester-Amid-Mischpolymeren werden zweckmäßig hergestellt, indem man in einer ersten Stufe ein Diamin, eine Dicarbonsäure und ein Glykol unter Atmosphärendruck in Gegenwart von Wasser erhitzt, und zwar in solchem Mengenverhältnis, daß das molare Verhältnis von Glykol zu Diamin größer als 2 : I ist. Die Dicarbonsäuremenge soll annähernd chemisch äquivalent dei - Sümme des verwendeten Diamins und Glykols sein. Das Reaktionsgemisch wird zweckmäßig unter Einleiten eines langsamen Stickstoffstromes gerührt. Während der ersten Erhitzungsstufe werden das zum Zwecke der Homogenisierung des Reaktionsgemisches zugesetzte und das infolge der Kondensation gebildete Wasser durch Destillation entfernt. Das gebildete Polymere wird dann in einer zweiten Verfahrensstufe unter Durchleiten eines langsamen Stickstoffstromes bei vermindertem Druck von etwa 2 bis 4 mm Hg auf höhere Temperatur so lange erhitzt, .bis das Molekulargewicht so gestiegen ist, daß das Erzeugnis Fasern zu bilden vermag. Das kann festgestellt werden, indem man das geschmolzene Polymere mit einem Stab berührt und den Stab dann wegzieht. Wenn die faserbildende Reaktionsstufe erreicht ist, bildet sich dabei ein fortlaufender Faden von beträchtlicher Stärke und großer Biegsamkeit. Diese Reaktionsstufe ist im allgemeinen dann erreicht, wenn das Polyester-Polyamid eine Eigenviskosität, gemäß der deutschen Patentschrift 739 279, von mindestens 0,4 hat. Zweckmäßig wird die Polymerisation so lange fortgesetzt, bis die Eigenviskosität beträchtlich über 0,4, zweckmäßig über o,6, liegt.
  • Die erfindungsgemäßen Reaktionsprodukte stellen kristalline, lineare Polyester-Polyamide dar. Sie haben faserbildende Eigenschaften, eine unerwartet hohe Elastizität und kautschukartige Eigenschaften. Im Vergleich mit den einfachen faserbildenden Polyestern oder Polyamiden zeigen sie eine erhöhte Löslichkeit. Bei der Hydrolyse mit Salzsäure werden die Ester-Amid-Mischpolymeren in die monomeren bifunktionellen Ausgangsstoffe gespalten. So ergibt ein aus einem Diamin, einer Dicarbonsäure und einem Glykol hergestelltes Mischpolymeres bei der Hydrolyse, mit Salzsäure ein Gemisch aus einem Diaminhydröchlorid, einer Dicarbonsäure und einem Glykol.
  • Die Schmelzpunkte der erfindungsgemäßen Ester-Amid-Mischpolymeren liegen zwischen denen der reinen Polyester oder reinen Polyamide oder nähern sich ihnen: Aus den scharfen Schmelzpunkten und den Ringen der Röntgendiagramme folgt, daß diese Mischpolymeren mehr kristalline,linearePolymere als thermoplastische Harze sind. Es wurde gefunden, daß die Verbindungen mit hohem Estergehalt in einer großen Zahl von Lösungsmitteln löslich sind, beispielsweise in Alkoholen, Estern und Ketonen, während diejenigen mit niedrigem Estergehalt nur in den üblichen Polyamidlösungsmitteln, wie Phenol und Ameisensäure, gelöst werden können. Dehnbarkeit, Weichheit und Löslichkeit erreichen ein Maximum, wenn das Verhältnis der Estergrüppen zu den Amidgruppen größer als 2 : I und geringer als 32 : I ist.
  • In den folgenden Beispielen, in welchen die Mengen in Gewichtsteilen angegeben sind, ist die Herstellung und Anwendung der erfindungsgemäßen Erzeugnisse erläutert. Der Estergehalt in Prozenten bezieht sich äüf das Gewichtsverhältnis der verwendeten Ausgangsstoffe und nicht auf den Prozentgehalt an Ester in dem Erzeugnis. Die bei den Ausgangsstoffen in den Tabellen angegebenen Zahlen bedeuten Gewichtsteile. Beispiel I Ein Gemisch aus" 73,45 Teilen Hexamethylendiammoniumadipat (dem Salz aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure), =24,=o Teilen Äthylenglykol, 292,r6 Teilen Adipinsäure (Ester-Amid-Verhältnis 7,14) und 5o Teilen Wasser wird unter Durchleiten eines schwachen Stickstoffstromes bei Atmosphärendruck 2 Stunden auf =5o°, dann 8 Stunden auf 2oo°, darauf bei einem niederen Druck von 2o mm Hg 5 Stunden auf 25o° und endlich 18 Stunden auf 25o° bei 2 mm Hg erhitzt. Es wird ein zähes; durchscheinendes, elastisches Polymeres erhalten, das bei 96° schmilzt, eine Eigenviskosität von 0,74 aufweist und in Estern, Alkoholen, Ketonen und ähnlichen Verbindungen sowie in Gemischen von Alkoholen und Chlorkohlenwasserstoffen löslich ist. Es kann aus der Schmelze zu glänzenden Einzelfäden gesponnen werden, die kalt gereckt werden können und die nach dem Kaltrecken eine hohe Dehnbarkeit aufweisen. Das Erzeugnis kann auch aus der Schmelze zu durchscheinenden Filmen vergossen werden, deren Festigkeit durch Kaltwalzen verbessert werden kann. Die orientierten Filme haben eine Zugfestigkeit von 548,8 kg/cm2 (r236,2 kg/cm2 an der Zerreißgrenze). Die Filme lassen sich wie Kautschuk dehnen.
  • Aus den genannten drei Ausgangsstoffen wurden mit wechselnden Mengenverhältnissen verschiedene Mischpolymeren hergestellt. Wie aus Tabelle I hervorgeht, steigen die Schmelzpunkte, die auf dem Metallblock an der Luft bestimmt sind, vom reinen Polyester bis zum reinen Polyamid. Die Härtekurve geht bei etwa 85 °/o Estergehalt (Ester-Amid-Verhältnis 7,14) durch ein Minimum. Die Erzeugnisse mit hohem Estergehalt besitzen außerordentliche gute elastische Eigenschaften. Die Streckbarkeit zeigt ein Maximum bei einem Estergehalt von etwa 85 %, wo die Härte ihr Minimum hat. Die Erzeugnisse mit hohem Estergehalt über 7o % sind in einer großen Zahl verschiedenartiger Lösungsmittel löslich, beispielsweise in Alkoholen, Estern und Ketonen; wohingegen die Erzeugnisse mit einem geringen Estergehalt unter 50')/, nur in den üblichen phenolartigen Polyamidlösungsmitteln gelöst werden können. Die Mischpolymeren mit hohem Estergehalt, beispielsweise von 8o bis 95 °/o, haben eine größere Löslichkeit als die entsprechenden reinen Polyester oder Polyamide.
    Tabelle I
    Hexamethylendiamin-Äthylenglykol-Adipinsäure-
    Mischpolymere
    Hexamethylen- Äthylenglykol- Verhältnis
    diammonium- Schmelz- Härte
    adipat Adipinsäure punkt ° in g Ester
    zu Amid
    (Gewichtsteile) (Gewichtsteile)
    5 95 64 50 23,8
    1o go 80 11 11,4
    15 85 96 8 9:i
    20 80 IM 18 5,1
    30 70 140 25 2,9
    Beispiel 2 Ein Gemisch aus 34,83 Teilen Hexamethylendiamin, 292,11 Teilen Pentaglykol (2, 2-Dimethyl-i, 3-propandiol), 627,87 Teilen Sebacinsäure (Ester-Amid-Verhältnis 9,3) und 4o Teilen Wasser wird bei gewöhnlichem Druck 4 Stunden auf ?oo°, dann 8 Stunden auf 2oo° bei 2 mm Hg und endlich 1o Tage auf 25o° bei 2 mm Hg erhitzt. Während der gesamten Erhitzungsdauer wird durch das Reaktionsgemisch ein langsamer Stickstoffstrom geleitet. Es wird ein zähes, durchscheinendes, kautschukartiges Polymeres erhalten, das bei 98° schmilzt und eine Eigenviskosität von o,88 aufweist. Es ist in fast allen üblichen organischen Lösungsmitteln löslich, beispielsweise in aromatischen Kohlenwasserstoffen, Estern, Alkoholen, Ketonen, Äthern, Chlorkohlenwasserstoffen und ähnlichen Verbindungen sowie in Gemischen von Alkoholen und Chlorkohlenwasserstoffen. Aus der Lösung oder der Schmelze gegossene Filme weisen einen hohen Grad von Streckbarkeit und Ziehbarkeit auf. Beim Recken von Hand federn die Filme wie Kautschuk zurück.
  • In Tabelle II sind weitere Erzeugnisse aus den obigen Ausgangsstoffen aufgeführt. Die Weichheit und die kautschukartigen Eigenschaften nehmen mit steigendem Estergehalt zu, so daß das Erzeugnis mit einem Estergehalt von 95 °/o in seinem elastischen Verhalten vulkanisiertem Weichkautschuk weitgehend ähnelt und völlig orientierte Filme bei 6oo°/oiger Dehnung schnell zurückfedern. Die größte Weichheit, Streckbarkeit und Löslichkeit wird bei einem Estergehalt von etwa 95 % erreicht. Diese Mischpolymeren können auch in manchen Fällen mit Cellulosenitrat, Celluloseacetat und anderen Cellulosederivaten vereinigt werden, so daß sie zur Herstellung von Verpackungsstoffen, Überzügen und Zwischenschichten für Verbundglas hervorragend geeignet sind.
    Tabelle 1I
    Hexamethylendiamin-Pentaglykol-Sebacinsäure-
    Mischpolymere
    Hexamethylen- pentaglykol- Verhältnis
    diamin- Schmelz- Härte Ester
    Sebacinsäure Sebacinsäure punkt ' -in g
    zu Amid
    (Gewichtsteile) (Gewichtsteile)
    5 95 85 I 19,6
    10 go 98 8 9,3
    15 85 115 12 5,9
    30 70 145 28 2,4
    Beispiel 3 Ein Gemisch aus 19,65 Teilen Hexamethylendiammoniumadipat, 3395 Teilen Äthylenglykol, 77,3o Teilen Sebacinsäure (Ester-Amid-Verhältnis 5,7) und 1o Teilen Wasser erhitzt man 3 Stunden auf 15o°, dann 4 Stunden auf 2oo° bei Atmosphärendruck und schließlich 16 Stunden auf 2oo° bei 2 mm Hg. Es wird ein klares, durchscheinendes, zähes Polymeres erhalten, das bei ioo° schmilzt und eine Eigenviskosität von o,59 aufweist. Aus der Schmelze gegossene Platten können zu Filmen kaltgewalzt werden, die eine Zugfestigkeit von 526 kg/cm2 (1o43 kg/cm2 bei der Zerreißgrenze) haben. Das Mischpolymere löst sich in Estern, Alkoholen, Ketonen und ähnlichen Verbindungen sowie in Gemischen von Alkoholen und Chlorkohlenwasserstoffen.
  • Die in Tabelle III aufgeführte Versuchsreihe ähnelt in vieler Hinsicht der in Beispiel i beschriebenen Hexamethylendiamin - Äthylenglykol - Adipinsäure -Reihe. Die Schmelzpunkte dieser Mischpolymeren liegen etwa zwischen denen des reinen Polyesters. Während die Erzeugnisse mit hohem Amidgehalt, die nicht Gegenstand dieser Erfindung sind, nur in den üblichen Polyamidlösungsmitteln gelöst werden können, sind die Erzeugnisse mit hohem Estergehalt wiederum in zahlreichen Lösungsmitteln löslich, beispielsweise in Alkoholen, Estern und Ketonen. Die Härtekurve erreicht bei einem Estergehalt von etwa 85 % ein Minimum, etwa bei der Zusammensetzung, bei welcher die Elastizität ein Maximum aufweist.
    Tabelle III
    HexamethylendiammoDiumadipat-Äthylenglykol-
    Sebacinsäuse-Mischpolymere
    Hexamethylen- Athylenglykol- Verhältnis
    diammonium- Schmelz- Härte
    adipat Sebacinsäure punkt ° in g Ester
    zu Amid
    (Gewichtsteile) (Gewichtsteile)
    10 go 92 54 8,9
    15 85 ioo 30 5,7
    20 80 115 42 4,0
    30 70 128 63 2,3
    Beispiel 4 Man erhitzt ein Gemisch aus 6,87 Teilen Dekamethylendiamin, 54,16 Teilen Äthylenglykol, 86,26 Teilen Adipinsäure (Ester-Amid-Verhältnis 13,7) und 2o Teilen Wasser bei gewöhnlichem Druck 3 Stunden auf 15o°, dann 4 Stunden auf 2oo°, darauf bei einem Druck von 2 mm Hg 8 Stunden auf 2oo° und endlich 16 Stunden auf 25o°. Es wird ein durchscheinendes, zähes, kautschukartiges Polymeres erhalten, das bei 70° schmilzt und eine Eigenviskosität von o,45 aufweist. Aus der Schmelze gegossene Platten wurden zu elastischen Filmen kaltgewalzt, die eine Zugfestigkeit von 421,4 kg/cm2 (990,5 kg/cm' beim Zerreißen) aufwiesen.
  • Tabelle IV zeigt Erzeugnisse verschiedener Zusammensetzung aus den obenerwähnten Ausgangsstoffen. Ebenso wie bei den in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Versuchsreihen Liegt das Maximum der Weichheit, der Streckbarkeit und der Löslichkeit wiederum bei einem Estergehalt von etwa 85 0/0.
  • Tabelle IV Dekamethylendiamin-Äthylenglykol-Ädipinsäure-Mischpolymere
    Dekamethylen- Äthylen glykol- Verhältnis
    diamin- Schmelz- Härte Ester
    Adipinsäure Adipinsäure Punkt . in g
    zu Amid
    (Gewichtsteile) (Gewichtsteile)
    io go 72 -18 13,7
    15 85 8o io 8,7
    20 80 94 20 6,1
    30 70 112 40 3,4
    Beispiel 5 Man erhitzt ein Gemisch aus 5,8z Teilen Hexamethylendiamin, 2,0,93 Teilen Äthylenglykol, 79,35 Teilen Sebacinsäure (Ester-Amid-Verhältnis 6,9) und io Teilen Wasser bei gewöhnlichem Druck 3 Stunden auf 150°, dann 8 Stunden auf 2oo°, darauf bei einem Druck von 2 mm Hg 4 Stunden auf 2oo° und endlich 6 Stunden auf 25o°. Das Erzeugnis ist eire zähes, durchscheinendes Polymeres, das bei iio° schmilzt und eine Eigenviskosität von 0,7o aufweist. Daraus hergestellte orientierte Filme haben eine Zugfestigkeit von 436,1 kg/cm2 (133o kg/cm2 bei der Zerreißgrenze).
  • Aus den gleichen Ausgangsstoffen wurde eine Anzahl von Erzeugnissen anderer Zusammensetzung hergestellt. Tabelle V gibt die Schmelzpunkte der aus diesen Bestandteilen hergestellten faserbildenden Polymeren wieder. Die Härte innerhalb dieser Versuchsreihe zeigt ein Minimum bei einem Estergehalt von etwa 70 °/o, was etwa der Zusammensetzung entspricht, bei welcher die Elastizität ihr Maximum hat.
    Tabelle V
    Hexamethylendiamin-Äthylenglykol-Sebacinsäure-
    Mischpolymere
    Hexamethylen- Ä
    diamin- thylenglykol- Schmelz- Härte Verhältnis Sebacinsäure Sebacinsäure Punkt' in g
    z Ester
    u Amid
    (Gewichtsteile) (Gewichtsteile)
    5 95 76 80 22,7
    15 85 11o 80 6,9
    30 70 138 6o 2,8
    Beispiel 6 Man erhitzt ein Gemisch von 17,22 Teilen Dekamethylendiamin, 2o,44 Teilen Äthylenglykol, 87,03 Teilen §ebacinsäure (Ester Amid-Verhältnis 3,8) und io Teilen Wasser g Stunden auf 15o°, dann 3 Stunden auf 2oo° bei gewöhnlichem Druck, darauf -n Stünden auf Zoo' und endlich 12 Stunden auf 25o° bei 2 mm Hg. Es wird ein zähes, faserbildendes Polymeres erhalten, das bei 128° schmilzt und eine Eigenviskosität von o,59 aufweist. Orientierte Filme daraus haben eine Zugfestigkeit von 5o8,21cg/cm2 bei der Zerreißgrenze. Das Erzeugnis ist in heißen Lösungsmitteln, wie Isobutanol, Cyclohexanol, Glykoläthyläther und Äthylenchlorhydrin, löslich. -Auch aus den obigen Ausgangsstoffen wurden Polymeren verschiedenen Estergehaltes hergestellt. Ihre Schmelzpunkte nehmen mit steigendem Amidgehalt zu, wie aus Tabelle VI zu ersehen ist. Die Härtekurve geht bei einem Estergehalt von etwa 7o °/o durch ein Minimum, entsprechend dem Bereich der maximalen Elastizität:
    Tabelle VI
    Dekamethylendianün-Äthylenglykol-Sebacinsäure-
    Mischpolymere
    Dekamethylen- Äthylenglykol- Verhältnis
    diamin- Schmelz- Härte Ester
    Sebacinsäure Sebacinsäure Punkt' in g
    (Gewichtsteile) (Gewichtsteile) zu Amid
    -
    5 95 go 62 27,0
    15 85 ioi 60 8,o
    30 70 124 50 3,3 -
    Das Erhitzen ist so lange fortzusetzen, bis die faserbildende Stufe erreicht ist, was durch Bestimmung der Eigenviskosität oder mittels der erwähnten Stabprobe festgestellt wird. In dem folgenden Beispiel ist die Herstellung von Polymeren gleicher Zusammensetzung bei verschiedenen Reaktionszeiten beschrieben, um die Bedeutung des Erhitzens bis zu genügenden Polymerisationen zu zeigen.
  • Beispiel ? A. Zur Herstellung eines faserbildenden Polyester-Amid-Mischpolymeren (85 ()/o Estergehalt bei einem Ester-Amid-Verhältnis von 5,7) erhitzt man ein Gemisch von 4,5o Teilen Äthylendiamin, 26,i2 Teileis Äthylenglykol, 72,46 Teilen Adipinsäure und 1o Teilen Wasser 3 Stunden auf 15o°, dann 4 Stunden auf 2oo° bei Atmosphärendruck, darauf 8 Stunden auf 2oo° bei 2o mm Hg und endlich 48 Stunden auf 2oo° bei 2 mm Hg. Es wird ein zähes, kautschukartiges Polymeres erhalten, das in Solventnaphtha von hohem Flammpunkt oder in Xylol unlöslich ist. Es schmilzt bei g4° und hat eine Eigenviskosität von o,41. Es kann durch Gießen oder Walzen zu einem orientierten Fiten geformt werden, der eine Zugfestigkeit von 357 kg/cm2 bei der Zerreißgrenze aufweist. Der teilweise orientierte Fiten ist in hohem Maße dehnbar und zeigt kautschukartiges Verhalten.
  • B. Nach dem in der USA.-Patentschrift 2 048 778 beschriebenen Verfahren wird ein Mischpolymeres hergestellt, wobei man das gleiche Mengenverhältnis (Ester-Amid-Verhältnis von 5,7) der Ausgangsstoffe wie bei A verwendet. Das Gemisch aus 26,i2 .Teilen Äthylenglykol und 72,46 Teilen Adipinsäure wird bei Atmosphärendruck i Stunde auf -2oo° erhitzt. Im Verlauf einer halben Stunde setzt man 4,5o Teile Äthylendiamin hinzu und erhitzt weitere 12 Stunden auf 2oo° unter Durchleiten eines schwachen Stickstoffstromes. Es wird ein weiches, weißes Wachs erhalten, das bei etwa 55° schmilzt und in Solventnaphtha von hohem Flammpunkt und in Xylol löslich ist. Es hat eine Eigenviskosität vor« o,io, vermag keine Fasern zu bilden und kann nicht zu haltbaren Filmen vergossen werden. Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymeren vorzugsweise verwendeten Reaktionsteilnehmer sind folgende Diamine der Formel N H2 - R - N H" wobei R ein gesättigter, zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit einer Kettenlänge von mindestens 2 Kohlenstoffatomen ist. Besonders sind die Amine geeignet, bei denen R ein Polymethylenrest (CH2)x ist, wobei x mindestens 2 bedeutet. Hierzu gehören z. B. Äthylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin, Dekamethylendiamin und p-Xylylendiamin. Auch aromatische Diamine, wie m-Phenylendiamin und Benzidin, und hydroaromatische Diamine können verwendet werden. Wie in den Beispielen gezeigt, ist es zweckmäßig, das Diamin in Form seines Salzes mit der Dicarbonsäure anzuwenden. Durch die Dicarbonsäure wird auch das bei der Polymerisation entstehende Nebenprodukt bestimmt.
  • Die Dicarbonsäuren haben die Formel HOOC - R' -C 0 0 H, worin R' ein gesättigter, zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit einer Kettenlänge von mindestens 5 Kohlenstoffatomen ist. Als Beispiele seien Adipinsäure, Pimelinsäure, Sebacinsäure, Diphensäure und die durch Oxydation von hydriertem Ricinusöl erhaltenen Dicarbonsäuren mit ii und 12, Kohlenstoffatomen erwähnt. Die Mischpolymeren können entweder aus den Säuren oder aus einem geeigneten amidbildenden oder esterbildenden Derivat der Säuren, beispielsweise den Estern, Halbestern, Anhydriden, Amiden oder Carbonsäurechloriden, hergestellt werden.
  • Als Glykole eignen sich Äthylenglykol, i, 2-Propylenglykol, Pentaglykol, Trimethylenglykol, HexamethylenglykolundDekamethylenglykol. Außerdemkönnen aromatische, hydroaromatische oder aromatisch-aliphatische zweiwertige Alkohole verwendet werden.
  • Die Erfindung ist nicht auf Ester-Amid-Mischpolymeren beschränkt, die aus je einem einzigen Diamin, einem Glykol und einerDicarbonsäure hergestellt sind. Es können auch mehrere verschiedene Diamine, Glykole und bzw. oder Dicarbonsäuren verwendet werden. Auch können vor, während oder nach der Polykondensation Zusatzstoffe, wie Weichmacher, Pigmente, Harze, zugefügt werden. Da die zur Herstellung der erfindungsgemäßen faserbildenden Ester-Amid-Mischpolymeren erforderliche Reaktionsdauer wesentlich kürzer ist und keine Molekulardestillation oder sonstige besondere Verfahren nötig sind wie bei der Herstellung der bekannten faserbildenden Ester-Amid-Mischpolymeren und die Erzeugnisse auch die geschilderten chemischen und physikalischen Vorteile aufweisen, wird ein erheblicher technischer Fortschritt erzielt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von linearen Polyester-Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus a) einem primären oder sekundären, gesättigten Diamin einer Kettenlänge von mindestens 2 Kohlenstoffatomen zwischen den Aminogruppen mit b) einer Dicarbonsäure der allgemeinen Formel H 0 0 C - R' - C 0 0 H, worin R' einen gesättigten, zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest einer Kettenlänge von mindestens q. Kohlenstoffatomen bedeutet, oder mit einem amid- oder esterbildenden Derivat einer solchen Säure und c) einem Glykol in solchen Mengen, daß das entstandene Erzeugnis mehr als zwei Estergruppen je Amidgruppe enthält, auf Reaktionstemperatur erhitzt, zweckmäßig anfänglich in Gegenwart von Wasser, und hierauf das Erhitzen unter Entfernung der Nebenprodukte so lange fortsetzt, bis die Eigenviskosität des gebildeten Polymeren über 0,q., vorzugsweise über o,6, liegt. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 071 250.
DEI1060D 1938-09-27 1939-09-28 Verfahren zur Herstellung von linearen Polyester-Polyamiden Expired DE926935C (de)

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