DE92611C - - Google Patents

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DE92611C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L19/00Arrangements for interlocking between points and signals by means of a single interlocking device, e.g. central control
    • B61L19/06Interlocking devices having electrical operation
    • B61L19/14Interlocking devices having electrical operation with electrical locks

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE ' 20 : Eisenbahnbetrieb.
MAX JÜDEL& CO. in BRAUNSCHWEIG.
Verstellung des zweiten begonnen werden kann.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. November 1895 ab.
Die Erläuterung der Vorrichtung geschieht an einem Beispiel, in welchem als zu verstellender Gegenstand eine Weiche dient, über deren ordnungsmäßige Lage außerdem eine · selbstthätige Controle ausgeübt werden soll.
Bei mechanischen Vorrichtungen zur Verstellung von Weichen ist bekanntlich die Einrichtung so getroffen, daß ein Signalhebel oder auch ein das betreffende Signal verschließender Fahrstraßenhebel A (Fig. i) in diejenige Stellung, welche die Fahrtstellung des Signales bewirkt oder zuläßt, nur dann umgelegt werden kann, wenn alle in Frage kommenden Weichen eine solche Stellung einnehmen, daß keine von ihnen mit der durch das Signal zu kennzeichnenden Fahrmöglichkeit in Widerspruch steht. Diese Abhängigkeit wird bekanntlich in der Weise herbeigeführt, daß mit jedem Signal- oder Fahrstraßenhebel A eine Schubstange B in Bewegung gesetzt wird, welche nur dann verschoben werden kann, wenn keiner der mit ihr verbundenen Ansätze gegen einen der mit den Weichenhebeln C verbundenen Sperrbalken D stößt (Fig. 6 bis 8). Auf alle Fälle aber soll die Bewegung jedes einzelnen Signales erst dann ermöglicht werden, wenn sich die Weiche vorschriftsmäßig in einer ihrer Endstellungen, d. h. also in jedem Falle in völlig ordnungsmäßig geschlossenem Zustande befindet. Da bei mechanischer Uebertragung der Bewegung vom Weichenstellhebel zur Weiche selbst (durch Draht oder Stangenzüge) die Lage der Weichenzungen immer genau übereinstimmt mit der Lage des Weichenstellhebels , so ist die genannte Bedingung auch so auszudrücken: Es müssen die Schubstangen B in jedem Falle nur in den beiden Endlagen des Weichenhebels C bezüglich des mit ihm verbundenen Sperrbalkens D frei werden können.
Bei elektrischer Uebertragung der Bewegung vom Weichstellhebel zur Weiche selbst (mit Hülfe eines an der Weiche vorgesehenen Elektromotors) stimmt aber die Lage der Weichenzungen nicht immer genau mit der Lage des Weichenstellhebels überein, weil dort erst nach Vollendung der Umstellung dieses Hebels die Einleitung der Bewegung (durch die Contactherbeiführung) erfolgt, ihre Vollendung aber zeitlich später eintritt als jene durch die Hebelumstellung bewirkte Contactgebung. Da nun natürlich auch hier die Beweglichkeit der Signale erst nach Vollendung der Weichenzungenbewegung eintreten soll, so müssen also die beiden Vorgänge, nämlich
1. Umlegung des Weichenstellhebels mit der dadurch bewerkstelligten Contactgebung;
2. Freigabe der betreffenden Signal- (oder Fahrstraßen-) Hebel
zeitlich von einander getrennt herbeigeführt werden.
Die vorliegende Neuerung bewirkt diese Trennung in der Weise, daß der erstgenannte wie bisher vom Wärter ausgeführt, durch
(Z Auflage, ausgegeben am 21. Jtini
-diese Weiclienstellhebelbewegung aber nicht gleichzeitig die Freigabe der Signalschubstangen bewirkt wird. Vielmehr wird diese Entriegelung der mechanischen Abhängigkeiten zwischen Weichen- und Signal- (bezw. Fahrstraßen-) Hebel durch den elektrischen Strom und erst nach Vollendung der Weichenzungenbewegung herbeigeführt.
Zu diesem Zweck ist die Anordnung" der Weichenstellhebel (Contacthebel) C bezüglich der mit ihnen verbundenen Sperrbalken D so getroffen, daß die Contactgebung für Einleitung der Weichenbewegung (bei E) früher erfolgt, als die Freigabe der Schubstangen B. Es haben diese Hebel bezw. Sperrbalken also statt der sonst üblichen zwei Grenzlagen deren drei, die folgendermaßen auf einander folgen: die Ruhelage, die Contactlage und die Signalfreigabelage.
Es ist nun dafür gesorgt, daß der Wärter den Hebel" von der Ruhelage aus nur bis zur Contactlage bringen kann (bei welcher also die Bewegung der Weiche beginnt), daß aber die Bewegung dieses Hebels aus der Contactlage in die Signalfreigabelage erst dann möglich wird (oder selbstthätig eintritt), wenn die Umstellung der Weiche vollendet und diese Vollendung durch einen die Controle ausübenden Strom zurückgemeldet ist (Fig. 5).
Man braucht also z. B. nur jeden der Sperrbalken D mit einem schwingenden Sector F zu verbinden, der an seinem Umfange Einschnitte hat, in welche eine Sperre G einfallen kann, und diese Sperre stets dann durch einen Elektromagneten oder sonst eine elektrische Bewegungsvorrichtung auslösen zu lassen, wenn die Lage der Weiche eine ordnungsmäßige ist, sie aber jedesmal zum Einfallen zu bringen, wenn die Bewegung der Weichenzungen eingeleitet, aber noch nicht vollendet ist. Das ist z. B. mit Hülfe eines sogen. Control- oder Rückmeldestromes, der den Elektromagneten H immer durchfließt, wenn die Weiche sich in Ruhelage befindet, der aber nicht vorhanden ist, so lange die Bewegung dauert, leicht zu erreichen.
Die Stellung, welche die Fig. 1 veranschaulicht, ist die Ruhestellung, bei welcher also die Weiche an einer Seite des Geleises ordnungsmäßig anliegt. Den Elektromagneten H durchfließt ein Controlstrom; der Anker, welcher die Sperre G bildet, ist angezogen, also der Weichenstellhebel C freigegeben. Er befindet sich hierbei in der Stellung 1. Will jetzt der Wärter die Weiche verstellen, so bewegt er. den Weichenstellhebel nach links in die in Fig. 2 durch die Zahl 2' angedeutete Stellung, wodurch bei E die Contactgebung für den zur Verstellung der Weiche, d. h. zur Ingangsetzung ihres Elektromotors dienenden Strom eintritt (Fig. 5). In diesem Augenblick wird durch bekannte Schaltungsweisen dem Elektromagneten H der Strom entzogen, infolge dessen läßt er den Anker los und die Sperre fällt in den Einschnitt 2' des Sectors F; denn dieser hat sich durch die Bewegung des Weichenstellhebels C, wie die Fig. 2 zeigt, so weit gedreht, daß der Einschnitt 2' der Sperre G gegenüber steht. Dem Wärter ist also jetzt eine weitere Bewegung des Weichenstellhebels unmöglich gemacht, und da auf dem ganzen Wege bis zur Stellung 2', und auch noch in dieser, eine Freigabe der mechanisch gesperrten Schubstangen B nicht stattgefunden hat, so kann jetzt das zugehörige Signal noch immer nicht gezogen werden (Fig. 6 bis 8).
Wenn aber der auf die geschilderte Weise in Gang gesetzte Elektromotor die Weichenzungen völlig in ihre entgegengesetzte Endlage gebracht hat, dann kommt durch bekannte und beliebige Mittel der Controlstrom wieder zu Stande, durchfließt den Elektromagneten H wieder und zieht also die Sperre G aus dem Einschnitt 2' wieder heraus. Nun kann der Wärter den Weichenstellhebel noch weiter bis in seine Stellung 3 (Fig. 3) bewegen , wodurch nun der Einschnitt 3 des Sectors F der Sperre G gegenübertritt. In dieser Lage der Sperrbalken D werden nun erst die Schubstangen B freigegeben; erst jetzt also kann das Ziehen .der betreffenden Signale erfolgen.
Statt die letzte Bewegung des Weichenstellhebels durch den Wärter ausführen zu lassen, kann sie auch selbstthätig dadurch geschehen, daß bei der Bewegung von 1 nach 2' „ eine Kippfeder / gespannt wurde, die nun, wie es auch in der Zeichnung angedeutet ist, die Vollendung der Bewegung, also die Zurücklegung der Bahn 2'-3 besorgt. Diese Anordnung bedingt es auch, daß der Punkt 2' nicht in der Mitte zwischen 1 und 3 liegen darf, sondern über die Mitte hinaus angeordnet sein muß, und daß für die rückwärtige Bewegung des Weichenstellhebels von 3 nach 1 wiederum ein über die Mitte hinausliegender Punkt (2" in Fig. 4) als Zwischenstation festgelegt werden muß, so daß aus den drei theoretisch erforderlichen Lagen in der Praxis vier werden. Diesen vier Stellungen entsprechen dann die Einschnitte i, 2', 3 und 2" des Sectors F.
Die Endeinschnitte 1 und 3 dieses Sectors dienen für den Fall, daß in einer der Ruhestellungen der Weiche ein Drahtbruch oder sonstiges nicht ordnungsmäßiges Vorkommniß eintritt, welches das Aufhören des Controlstromes zur Folge hat. Durch dieses Aufhören des Controlstromes würde die Sperre G in eine der Sectorlücken 1 oder 3 fallen und
so den Wärter an der Benutzung der Stellvorrichtung hindern.
Sollte ein Drahtbruch oder dergl. während des Umstellens des Weichenstellhebels C erfolgen, so würde die Sperre G ebenfalls von dem Elektromagneten H abfallen und sich auf den Rand des Sectors F zwischen den Einschnitten 2' und 2" legen, bei der weiteren Bewegung des Sectors auf diesem Rande entlang gleiten und dann ordnungsmäßig in einen der Einschnitte 2' und 2" gerathen und so die Sperrung bewirken.
R W in Fig. ι und 2 sind farbige Signalscheiben, die von dem Sperranker G aus gesteuert werden und ein Bild von dem jedesmaligen Zustande der Stromleitung und damit aller in Frage kommenden Bewegungsvorrichtungen geben.
Mit gleichem Erfolge wie für Weichen und Signale läßt sich diese Einrichtung natürlich auch für andere Fälle anwenden, in denen eine Verstellung auf elektrischem Wege ausgeführt und von ihrer Vollendung die Möglichkeit einer anderen Verstellung abhängig gemacht werden soll. Beispielsweise kann Sie Bewegung einer Eisenbahn-Drehbrücke und der mit ihr verbundenen Signale in ganz gleicher Weise eingerichtet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    I. An für Eisenbahnen bestimmten Stell- und Controlvorrichtungen mit elektrischem Betrieb, bei welchen zwei verschiedene Stellvorgänge (z. B. Weichen- und Signalstellung) durch mechanische Verriegelungsvorrichtungen in Abhängigkeit von einander stehen, eine Vorrichtung, welche ein Freigeben der zweiten Stellvorrichtung erst dann ermöglicht oder herbeiführt, wenn die Vollendung der elektrisch betriebenen ersten Verstellung gewährleistet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Weg des zur Herbeiführung dieser elektrisch betriebenen Verstellung dienenden Gliedes (C) für jede Bewegungsrichtung in zwei getrennte Abschnitte zerlegt wird, von denen der erste (1-2' oder 3-2") von der Ruhelage bis zur Contactgebung für den Arbeitsstrom, der zweite (2'-3 oder 2"-i) von dieser Contactlage bis zu derjenigen reicht, in welcher die mechanische Sperrung voivBewegungsgliedern der zweiten Verstellungsvorrichtung (der Signale) auf-
    gehoben wird, wobei in der Mittellage, also in der Contactstellung (2' oder 2"), so lange eine Sperrung des zur Verstellung dienenden Gliedes (C) [bezw. des mit ihm verbundenen Sperrkörpers (D), welcher die Verriegelung der durch die zweite Verstellungseinrichtung (Signal) verschobenen Bewegungstheile (B) besorgt], stattfindet, bis diese Sperrung nach Vollendung des vom Elektromotor bewerkstelligten Bewegungsvorganges durch eine vom Strom beeinflußte Bewegungsvorrichtung [z. B. einen Elektromagneten (H)] aufgehoben wird.
    Bei der unter 1. geschützten Einrichtung eine Vorrichtung zur selbsttätigen Ausführung der letzten, von der Contactstellung (2' oder 2") bis zur Entriegelungsstellung (3 oder 1) reichenden Bewegung des die Verstellung herbeiführenden Gliedes (C), dadurch gekennzeichnet, daß eine Kippfeder oder ein Kippgewicht durch den ersten Weg der Verstellungsbewegung (von ι bis 2' oder von 3 bis 2") seine Todtlage überschreitet und dadurch nach Aufhebung der Sperrung (am Sector F) die Vollendung der Bewegung selbstthätig bewirkt.
    Bei der unter 1. geschützten Einrichtung eine ständig wirkende Controlvorrichtung zur Sicherung gegen Drahtbruch und dergl., gekennzeichnet durch eine Sperre (G), welche auch in den Ruhestellungen (1 und 3) der ganzen Vorrichtung in entsprechende Sperrlücken (1 und 3) eines mit dieser verbundenen Bewegungstheiles (F) einfällt, sobald der die Controle ausübende Strom das Einfallen dieser Sperre zuläßt bezw. herbeiführt.
    Bei der unter 1. bis 3. geschützten Einrichtung eine Ausführungsform des die Sperrung empfangenden Körpers (F), gekennzeichnet durch eine sich mit der Stellvorrichtung (C) verschiebende Fläche (Sector F), auf welcher die für den Eingriff der elektrisch gesteuerten Sperre (G) dienenden Vertiefungen oder Vorsprünge angebracht sind, und zwar je eine Vertiefung für die Ruhelagen (1 und 3), je eine für die Contactlagen (2' und 2") und . eine Gleitfläche (i) für den Fall des Vorfallens der Sperre (G) während der Bewegung des Sperrstückes (F).
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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