-
Vierfachzelensprungverfahren Die Erfindung bezieht sich auf ein Zeilensprungverfahren
für Fernsehsendungen und betrifft insbesondere einen vierfachen Zeilensprung, der
mit einem geringen Aufwand auf Sende- und Empfangsseite durchzuführen ist und gleichzeitig
einen Empfang als Zweifachzeilensprung zuläßt.
-
Die bisherigen Vorschläge zur Verwirklichung eines mehr als zweifachen
Zeilensprunges sind daran gescheitert, daß es schwierig war, die Versetzung der
den einzelnen Zeilenzügen angehörenden Zeilen um eine Zeilenbreite durchzuführen.
Benutzt man bei der Übertragung einen stetigen Vorschub in Bildrichtung, d. h. quer
zur Zeile, so wird nach den heute gebräuchlichen Verfahren der Zeilensprung dadurch
erzeugt, daß der eine Zeilenzugwechsel mit dem Zeilenende und der zweite Zeilenzwgwechsel
mit der Zeilenmitte zusammenfällt, d. h. daß jeder Zeilenzug eine nicht ganzzahlige
Anzahl von Zeilen enthält. Beim Übergang auf den vierfachen Zeilensprung kommt man
zu Zeilenzügen, die mit 1/a Zeilen am Ende des Zeilenzuges arbeiten. Hierdurch ergeben
sich aber Schwierigkeiten, da die Zeilenzugwechselimpulse im Verhältnis zu den Zeilenimpulsen
vier verschiedene Lagen einnehmen.
-
Es ist bekannt, einen Zeilensprung durch Einführen eines sogenannten
Hilfshubes, d. h. durch eine zusätzliche Ablenkung .in Richtung quer zur Zeile bzw.
durch eine zusätzliche Verschiebung bei mechanischen Zerlegern oder Zusammensetzgeräten
zu erzielen. Auch hier stößt man beim vierfachen Zeilensprung auf Schwierigkeiten,
da der vierfache
Zeilensprung mit Hilfshub bei Kathodenstrahlröhren
eine Ablenkspannung oder einen Ablenkstrom erfordert, der einen treppenförmigen
Verlauf mit vier Stufen aufweist, und da sämtliche Stufen des Hilfshubes einander
genau gleich sein müssen.
-
Gemäß der Erfindung wird ein zweifacher Zeilensprung mit stetigem
Vorschub in Bildrichtung und halben Zeilen am Ende des Zeilenzuges kombiniert mit
einem Zeilensprung mit Hilfshub, so daß im ganzen ein vierfacher Zeilensprung entsteht.
Die Kombination erfolgt gemäß der Erfindung in der Weise, daß je zwei Zeilenzüge,
die eine ungerade Zeilenzahl enthalten, aufeinanderfolgen, daß dann nach Ablauf
des zweiten Zeilenzuges ein Hilfshub einsetzt, worauf wiederum zwei Zeilenzüge mit
ungerader Zeilenzahl übertragen werden. Nach Ablauf des vierten Zeilenzuges erfolgt
der Hilfshub in der entgegengesetzten Richtung. Das Verfahren hat den Vorteil, daß
der Hilfshub nicht genau mit dem Zeilenzugwechselimpuls zusammenzutreffen braucht,
da ein Abweichen der Einsätze des Hilfshubes ohne Einfluß auf die Wiedergabe des
Bildes bleibt, solange nur der Hilfshub während der Rücklaufzeit der Zeilenzugablenkung
stattfindet. Es ist ferner möglich, den Hilfshub in deir Amplitude genau einzustellen,
da er nur mit einer Stufe arbeitet. Die Synchronisierung wird zweckmäßig genau so
durchgeführt wie bei einem normalen zweifachen Zeilensprung und die Einrichtung,
die den Hilfshub hervorruft, durch jeden weiten. Zeilenzugwechselimpuls betätigt.
Es ist unter Umständen vorteilhaft, gemäß der Erfindung am Ende jedes zweiten bzw.
nur jedes vierten Zeilenzuges einen besonderen Impuls zu übertragen, der den Einsatz
und bzw. oder die Richtung des Hilfshubes angibt. Dieses Signal kann gegebenenfalls
mit dem Zeilenzugwechselimpuls zusammenfallen. Es ist jedoch zweckmäßig, es zu einem
anderen Zeitpunkt innerhalb des Rücklaufs der Zeilenzüge zu übertragen. Beispielsweise
wird dazu der verschieden lange Zeitraum benutzt, der zwischen dem Ende des Zeilenzugwechselimpulses
und dem nächsten Zeilenimpuls liegt.
-
Das zusätzliche Signal besteht z. B. aus einem hochfrequenten Wellenzug
oder einem Signal abweichender Flankensteilheit.
-
Auf der Empfangsseite ist zweckmäßig eine Vorrichtung vorgesehen,
die nur auf das übertragene Hilfssignal anspricht und das Kippgerät zur Erzeugung
des Hilfshubes steuert. Eine andere Möglichkeit besteht darin, auf der Empfangsseite
eine Einrichtung zu verwenden, die jeweils beim Eintreffen des vierten Zeilenzugwechselimpulses
das Kippgerät zur Erzeugung des Hilfshubes zum Kippen bringt, während das Rückkippen
selbsttätig oder vom Zeilenzugimp.uls gesteuert nach Ablauf von zwei Zeilenzügen
erfolgt. Es ist dann nur notwendig, zu Anfang der Sendung durch eine einmalige Einstellung
die Auslösung des Hilfshubkippgerätes mit dem Sendevorgang in Synchronismus zu bringen.
Beim Betrieb- wird der Synchronismus dann weiterhin zwangläufig aufrechterhalten.
Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand im Zusammenhang mit den Figuren näher
erläutert. Es ist Fiig. i eine schematische Darstellung von vier aufeinanderfolgenden
Zeilezügen, Fig.2 ein Beispiel für die henutzten Ablenkspiannungen und Fig. 3 eine,
Darstellung der Synchronisiersi.gnale für dieZeilenzugwechsel inAbhängigkei,t vonderZeit.
In Fig. i sind die Zeilen eines gemäß der Erfindung mit einem vierfachen Zeilensprung
übertragenen Fernsehbildes dargestellt und entsprechend -ihrer Lage mit den Ziffern
i bis 2o bezeichnet. Der erste Zeilenzug a besteht aus den Zeilen 1, 5, g, 13, 17,
der zweite Zeilenzug b aus den Zeilen 3, 7, 11, 15, i9 usw. Der erste Zeiilenzug
enthält am Ende 1/z Zeile, d. h. der Zenlenzugwechsel fällt nicht. mit :dem Zeilenwec-sel
zusammen. Beim zweiten Zeilenzug dagegen findet Zeilenwechsel und Zeilenzugwechstel
gleichzeitig statt. Die, Zeilen des dritten Zeilenzuges c -sind durch einen Hilfshub
gegenüber Aden Zeilen des Zei.lenzugeis a um eine Zeilenbreite versetzt; und der
Zeilensprung zwischen den Zeilenzügen c ,und d J<ommt wieder @dadurch zustande,
d aß der Zeilenzugwechsel und .der Zeilenwechsel nicht zeitlich zusammenfällt. Wird
zur Bildzerlegung bzw. zur Bildzusiammensetzung eine Kathodenstrahlröhre benutzt,
deren Strahl finit Hilfe von Sägezahnspannungen oder -strömen abgelenkt wird, so,
haben diese Sägezahnschwingungen den in Fig.2 dazgestellten Verlauf, wobei @die
Kurve A die Zeilenabilenkung und die Kurve B die Ablenkung !senkrecht zur Zeile
in Abhängigkeit von der Zeit wiedergibt. Die :einzelnen Zeilen sind entsprechend
der Fig. i mit den Ziffern i bis 2o bezeichnet und die Zeilenzüge mit den Buchstaaten
a bis d. Die Kurve C gi@bt,diie Lage .des .an, der nach je zwei Zeilenzügen stattfindet.
Der Hilfshub kann nach oben oder unten erfolgen; es ruß jedochdarauf geachtet werden,
.daß er auf der Sende-.und Empfangsseite ;gleichen Richtungssinn hat.
-
In Big. 3D und 3 E Ist eine- Sync'hrornislierceichengabe beispielsweise
dargestellt. Die Zeilenimpulse 2q. kehren in regelmäßiger Folge wieder. Der Zeilenz@ugwechseiiiniPuls
:25 beginnt in der Mitte der Zeile, während der Zeilenzugwedhse1i,mpuls 26
des nachstn Zeilenzuges mit dem Zeilenimp,uls zusammenfällt. Gemäß der Erfindung
wird in diesem Fall der Impuls 22 dazu verwendet, .um das Hi'lfshubkippgerät zu
steuern. Dieser Impuls unterscheidet sich von,dem Impuls 21 des vorhergehenden Zeilenzuges
dürch seine Länge. Das Kippgerät für den Hilfshub. ist @so eingerichtet, daß es
nur auf den Impuls 22, -nicht dagegen auf -den Impuls 21 anspricht und infolgedessen
nach jedem zweiten Zeilenzug betätigt wird.
-
Eine andere Möglichkeit besteht -nach Fig. 3 F darin, nach jedem zweitenZeilenzug
ein Hilfssignal in Form eines hochfrequenten Wellenzuges 23 zusätzlich zu übertragen
und mit Hilfe dieses Signals das Kippgerät für den Hilfshub zum Kippen zu 1 bringen.
Es
sind zahlreiche andere Formen der zusätzlichen Signalgabe möglich.
-
Es ist ferner zweckmäßig, die Amplitude des Hilfshuhes der Form des
Sägezahnes B, d. h. der Ablenkung quer zur Zeile, anzupassen. Ist die Ablenkung
genau geradlinig, so gibt man dem Hilfshub konstante Amplitude. Ist der Sägezahn
nicht absolut linear, so. ist es zweckmäßig, die Amplitude des Hilfshubes ebenfalls
nicht konstant zu halten, sondern ihr eine derartige Größe zu geben, daß die dadurch
bewirkte Ablenkung stets gleich .der Hälfte eines Zeilenabstandes auf .dem Empfangsschirm
ist.