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Pulveranlasser für Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf Pulveranlasser für Brennkraftmaschinen, bei denen durch die Zündung einer Patrone
erzeugte Druckgase eine Turbine antreiben, welche die Brennkraftmaschine andreht.
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Bei den bekannten Anlassern dieser Art wird eine einzige Patrone verwendet,
die in- einer Kammer zur Entzündung gebracht wird, welche nach dem Anlaßvorgang
mit einer neuen Patrone geladen. werden muß. Dies ist jedoch nicht immer zweckmäßig.
Wenn beispielsweise ein mit einem derartigen Anlasser versehenes Flugzeug irgendwo
landen muß, wo keine frischen Patronen erhältlich sind, macht das Wiederanlassen
der Maschine Schwierigkeiten. Auch kann unter Umständen das Anlassen der Maschine
mit der ersten Patrone mißlingen, so daß durch das Wiederfüllen der Patronenkammer
ein Zeitverlust eintritt.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden, und besteht
in erster Linie darin, daß ein Anlasser der angegebenen Art ein Magazin mit mehreren
Patronenkammern aufweist, welche durch eine Gasleitung unmittelbar mit der Turbine
derart verbunden sind, daß die von den Patronen erzeugten Druckgase sowohl bei einzelner
Zündung derselben als auch bei gleichzeitiger Zündung von zwei oder mehr Patronen
den Antrieb der Turbine gewährleisten. Die Gase werden vorzugsweise von jeder Patrone
zu einer besonderen Einlaßdüse der Turbine geiührt, so daß ein @drehnbares Zündverschl#ußstück
nicht notwendig ist. Die Zündjung kann vom Führerstand des Flugzeuges aus mittels
eines
Schalters erfolgen, der so ausgebildet ist, daß eine oder
mehrere Patronen zum Anlassen der Brenn. kraftmaschine ausgewählt werden können.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i den Seitenriß, Fig. 2 den Aufriß und Fig.
3 den Grundriß einer Anilaßvorrichtung nach der Erfindung.
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Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ist auf der Anlaßturbine i eine
Grundplatte .2 angebracht, auf der durch Schraubenbolzen 4 eine Kopfplatte 3 gehalten
wird. Zwischen der Kopfplatte 3 und der Grundplatte 2 sind mehrere Patronenkammern
befestigt für die Aufnahme dbr explosiven Patronen 4a. Die Patronenkammern in Form
von vier Zylindern bestehen, aus je zwei Teilen 5 und 6, die teleskopartig ineinandergreifen
und mittels geschlitzter Ringe 6a nach Art von Kolbenringen abgedichtet sind. Leichte
Spiralfedern 7 halten die Enden der Patronen 4a in Berührung mit der Kopfplatte
3 und der Grundplatte 2. Ein zusätzlicher Druck wird auf die Dichtflächen durch
den Druck der Pulvergase ausgeübt. Das Innere jeder Patronenkammer ist durch eine
gesonderte Leitung 8 mit dem Turbinengehäuse 9 verbunden, so daß die Gase aus jeder
Kammer durch Düsen: ga auf einen anderen Abschnitt des Turbinenrades einwirken.
Diese Düsen sind um das Turbinenrad versetzt angeordnet. Auf der Kopfplatte 3 ist
eine Amzahl federbelasteter elektrischer Zündkontakte io angebracht, deren Anzahl,
derjenigen der Patronenkammern entspricht. Diese Kontakte wirken auf die Zündkappen
der Patronen 4a. -Sie können getrennt oder in einer beliebigen Kombination mittels
eines Im Führerstand angeordneten Wäshl:schal'teTs betätigt werden oder mittels
eines im Führerstand befindlichen einfachen: Ein- und Ausschalters sowie eines am
Anlasser angebrachten Wählschalters, der durch eine an der Kupplung angreifende
Stange betätigt wird.
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Die Arbeitsweise des Anlassers ist folgende: Zunächst wird der im
Führerstand befindliche Schalter geschlossen und dadurch die Spule 12 erregt, welche
die Stange i i bewegt und dadurch die Kupplungsklaue 13 in Eingriff mit der Brennkraftmaschine
bringt.
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Wenn die Stange ii sich in die eingerückte Stellung bewegt, betätigt
sie einen Wählschalter 15, der den Zündstromkreis einer der Pulverladungen schließt
und eine Patrone 4a entzündet. Der Wählschalter 15 wird durch einen Hebelärm 16
betätigt, der starr mit dem Ende der Stange i i verbunden ist. Der Arm 16 trägt
gelenkig zwei Klinken 17 und 18, die in Berührung mit einem Klinkenrad ig gehalten
werden. Starr an dem Klinkenrad ig und auf -dessen Welle sind vier Nocken: aus elektrischem
Isolierstoff befestigt, von denen ein- Nocken 2o dargestellt ist. Jeder Nocken 2o
betätigt ein besonderes Kontaktpaar, von denen ein Kontaktpaar 21, 22 gezeigt ist.
Ein Kontakt jedes Kontaktpaares ist mit einer Batterie verbunden, während der andere
Kontakt jedes Paares mit dem entsprechenden Zündkontakt io einer Patrone 4a verbunden
ist. Die Nocken 2o sind um go° gegeneinander versetzt, so daß bei der Vorbewegung
des Arms. 16 die Klinke 17 das Klinkenrad ig und den Nocken 2o um 45° dreht und
dabei ein Kontaktpaar schließt, während bei der Rückbewegung des Arms 16 die Klinke
18 das Klinkenrad ig in :derselben Richtung um 45° ,iveiterdreht, so daß die Kontakte
sich wieder öffnen können. Bei der nächsten Vorbewegung- des Arms 16 wird das Klinkenrad
ig wiederum um 45° gedreht, so daß das nächste Kontaktpaar sich schließen und die
folgende Patrone 4a entzündet werden kann, worauf bei der Rückbewegung des Arms
16 und entsprechender Drehung von Klinkenrad ig und Nocken 2o auch dieses Kontaktpaar
sich wieder öffnet. Der Wählschalter 15 bleibt daher stets in der sicheren Ausstellung
stehen, wenn der Anlasser nicht in Betrieb ist.
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Wenn zwei oder mehr Patronen "q.a gleichzeitig gezündet werden sollen,
wird der selbsttätige Wählschalter 15 als Ein- und Ausschalter ausgebildet, indem
ein Nocken 2o mit- vier Nasen und- ein Kontaktpaar vorgesehen wird. Im Führerstand
wird eine besondere Schalteranordnung vorgesehen, mit der die Bedienungsperson die
zu zündenden Patronen auswählen 'kann. Der abgeänderte selbsttätige Schalter wird
in-diesem Fall in die gemeinsame Zuführungsleitung zu den Führerstandschaltern gelegt;
so daß der Schalster am Anlasser nur noch als Sicherheitsschalter benutzt wird.