DE924172C

DE924172C - Bremsvorrichtung fuer selbsttaetige Waagen

Info

Publication number: DE924172C
Application number: DEC7429A
Authority: DE
Original assignee: Reuther & Reisert Chronos Werk
Current assignee: Reuther & Reisert Chronos Werk
Priority date: 1953-04-15
Filing date: 1953-04-15
Publication date: 1955-02-28

Description

Es sind bereits selbsttätige Balkenwaagen bekannt, deren Lastschalenbewegung durch eine Bremsvorrichtung gesteuert wird sowie selbst den Zulauf bzw. den Auslauf des Materials steuert und bei denen die Gewichtsseite des Waagebalkens zeitweise durch ein Nettogewicht und ständig durch ein Taragewicht belastet ist, das etwas schwerer ist als die Lastschale, so daß die Lastschale sich nie ganz entleert und als Differenz zwischen Bruttofüllung und Restfüllung jedesmal eine Materialmenge abliefert, die dem Nettogewicht genau entspricht, unbeeinflußt durch Rückstände, die sich allmählich an den Wänden der Lastschale festsetzen können.
Die Erfindung betrifft nun eine Bremsvorrichtung für solche selbsttätige Waagen zum Steuern der Bewegungsgeschwindigkeit beim Auf- und Abwärtsgang der Lastschale durch einen Kolben, der in einem mit einer unzusammendrückbaren Flüssigkeit gefüllten Bremszylinder bewegbar ist. Bei den bekannten Waagen muß nicht nur die Bewegungsgeschwindigkeit durch den Kolben gesteuert werden, sondern der Kolben dient auch dazu, die Lastschale während der Füllung bzw. während der Entleerung in ihrer höchsten bzw. tiefsten Lage festzuhalten.
Der Bremszylinder ist dazu mit einem Hahn versehen, der entweder durch einen Kippbehälter oder durch den Waagebalken gedreht wird und der in Verbindung mit Rückschlagventilen in seiner einen Endlage nur die Aufwärtsbewegung und in seiner anderen Endlage nur die Abwärtsbewegung des Kolbens zuläßt.
Diese bekannte Einrichtung ist ziemlich verwickelt und hat außerdem den Nachteil, daß ein Festhalten des Kolbens in seinen Endlagen auf längere Zeit sehr hohe Anforderungen an die Abdichtungen stellt. Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile dadurch zu beheben, daß der Kolben nur zum Steuern der Bewegungsgeschwindigkeit der Lastschale benutzt und auf rein mechanischem Wege in seinen Endlagen durch leicht lösbare Sperrungen festgehalten wird.
In der Zeichnung ist eine Bremsvorrichtung nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
Im feststehenden Zylinder I kann sich der Kolben 2 auf und ab bewegen. Durch eine genau einstellbare Absperrvorrichtung 3 in der Umlaufleitung 4 läßt sich die Bewegungsgeschwindigkeit des Kolbens feinfühlig regulieren. Die Kolbenstange ist durch das Kniegelenk 5, 6 mit dem Festpunkt 7 und durch das Kniegelenk 8, 9 mit dem Festpunkt IO verbunden.
Der Kolben wird in der gezeichneten höchsten Lage festgehalten durch das Kniegelenk 5, 6, das durch ein am Hebel 5 befestigtes Gewicht II um einen sehr kleinen Winkel durch seine gestreckte Lage hindurchgedrückt ist, wobei sich der mittlere Drehpunkt I3 des Kniegelenkes z. B. gegen die Kolbenstange abstützt. Bei dieser Kolbenstellung befindet sich die Lastschale in ihrer höchsten Lage, und das Zulaufventil ist geöffnet.
Nach erfolgter Füllung verursacht die Lastschale bei Anfang ihrer Abwärtsbewegung das Schließen des Zulaufventils und durch irgendeine nicht gezeichnete Übertragung das Ausknicken des Kniegelenkes 5, 6, wozu eine ganz kleine Kraft genügt.
Die Geschwindigkeit der weiteren Abwärtsbewegung der Lastschale wird sodann in der grundsätzlich bekannten Weise durch den Kolben 2 gesteuert, wobei sich das Bodenventil öffnet, bevor der Kolben seine untere Endlage erreicht. In dieser Lage wird der Kolben festgehalten durch das Kniegelenk 8, 9, das durch das am Hebel 8 befestigte Gewicht 12 etwas durch seine gestreckte Lage hindurchgedrückt ist, wobei sich der mittlere Drehpunkt I4 des Kniegelenkes z. B. gegen die Kolbenstange abstützt.
Nach erfolgter Entleerung verursacht die Lastschale beim Anfang ihrer Aufwärtsbewegung das Schließen des Bodenventils und durch die schon genannte Übertragung das Ausknicken des Kniegelenkes 8, 9, wobei die Geschwindigkeit der weiteren Aufwärtsbewegung wiederum durch den Kolben 2 gesteuert wird. Bevor der Kolben seine höchste Lage erreicht, wird das Zulaufventil von der Lastschale geöffnet, und eine neue Füllung fängt an.
An Stelle der Kniegelenke kann auch jede andere leicht lösbare Sperrung zum Festhalten des Kolbens in seinen Endlagen benutzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCHE: I. Bremsvorrichtung für selbsttätige Waagen zum Steuern der Bewegungsgeschwindigkeit beim Auf- und Abwärtsgang der Lastschale durch einen Kolben, der in einem mit einer unzusammendrückbaren Flüssigkeit gefüllten Bremszylinder bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben ausschließlich zum Steuern der Bewegungsgeschwindigkeit der Lastschale benutzt und auf rein mechanischem Wege in seinen Endlagen durch leicht lösbare Sperrungen festgehalten wird.
2. Bremsvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die leicht lösbaren Sperrungen zum Festhalten des Kolbens in seinen Endlagen als Kniegelenke ausgeführt sind.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 602 229.