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Vorrichtung zum Zuführen von Druckluft Bei Maschinen, die mit Druckluftantrieb
arbeiten und ortsveränderlich sind, insbesondere solchen, die sich aus eigener Kraft
fortbewegen, ist die Nachführung des Luftschlauches sehr nachteilig.
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Besonders störend wird dies im Bergbau unter Tage wegen der dort herrschenden
Platzverhältnisse empfunden, wo z. B. im Streb ein ziemlich langer Luftschlauch
nachgeführt werden muß, um Schrämmaschinen, Lademaschinen, Versatzschleudern, Kohlenhobel
usw. betreiben zu können. Die Erfindung vermeidet diesen Ubelstand dadurch, daß
längs der Bahn des Druckluftverbrauchers eine Druckluftleitung mit hintereinander
angeordneten Zapfventilen verlegt ist und der Drucliluftverbraucher nach Maßgabe
seiner Fortbewegung mit einem Zapfventil nach dem andern selbsttätig gekuppelte
Entnahmeglieder besitzt, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Zapfventile
selbsttätig beim Kuppeln mit den Entnahmegliedern geöffnet und bei der darauffolgenden
Trennung von den Entnahmegliedern geschlossen werden. Man hat im untertägigen Bergbau
die in den Streben verlegten Druckluftleitungen mit im Abstand von einigen Metern
angeordneten Zapfventilen versehen, an die der Hauer seine Werkzeuge nach Maßgabe
seiner Fortbewegung anschließen kann.
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Diese Zapfventile sind als Rückschlagventile ausgebildet und öffnen
sich beim Kuppeln mit dem Entnahmeglied bzw. schließen sich beim Entkuppeln selbsttätig.
Zweckmäßig sind an dem Druckluftverbraucher wenigstens drei nacheinander mit Zapfventilen
der Druckluftleitung in Verbindung tretende Entnahmeglieder so angeordnet, daß immer
wenigstens ein Entnahmeglied mit einem Zapfventil gekuppelt ist. Von besonderer
Bedeutung ist die Erfindung für Kohlenhobel, bei denen das Antriebsaggregat mit
dem Meißelträger zu gemeinsamer Fortbewegung auf einer Bahn ver-
bunden
ist und dessen Antriebsübertragungsglieder formschlüssig mit der Bahn zusammenarbeiten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen die Fig. I und 2 einen Teil eines sich mit Druckluftantrieb
fortbewegenden Gerätes mit der Druckluftleitung in Seitenansicht in zwei verschiedenen
Stellungen; Fig. 3 ist ein Schnitt quer zur Fahrtrichtung durch einen Teil der Druckluftzuführungsvorrichtung
und Fig. 4 ein Längsmittelschnitt durch einen Teil der Vorrichtung bei einer anderen
Stellung als in Fig. 3.
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Das Druckluft verbrauchende Gerät ist z. B. ein Kohlenhobel, der
auf einer nicht dargestellten Bahn, z. B. auf dem Förderer des Kohlenhobels, mit
Druckluftantrieb verfahrbar ist. Neben der Bahn des Kohlenhobels ist eine Druckluftleitung
I verlegt und mit dem die Bahn bildenden Gerüst in der Weise starr verbunden, daß
der Abstand zwischen den Mitten der Luftleitung und der Bahn überall der gleiche
ist und während des Betriebes praktisch unveränderlich bleibt.
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Die Leitung I ist auf ihrer Oberseite mit in gleichen Abständen hintereinander
angeordneten Zapfventilen versehen. Jedes dieser Ventile besteht aus einem Führungszylinder
2, der mit lotrechter Achse in die Leitung 1 eingesetzt ist, sowie aus einem rohrförmigen
Schubkörper 3, der unter Vermittlung einer Stopfbüchse 4 in dem Führungszylinder
verschiebbar ist. Das untere Ende des Schubkörpers 3 ist von einer Platte 5 abgeschlossen,
deren überstehender Rand auf seiner Oberseite den Dichtungsring des Ventils trägt,
der sich gegen eine den Ventilsitz bildende Ringfläche an der Unterseite des Führungszylinders
2 zu legen vermag (Fig. 4). Unmittelbar über der Platte -5 ist der Schubkörper 3
mit Öffnungen 6 versehen. Eine auf die Platte 5 wirkende Feder 7 sucht den Körper
3 nach oben zu schieben. Das obere, aus dem Führungszylinder 2 herausragende Ende
des Schubkörpers 3 bildet einen kugeligen Kopf 8.
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An. dem im übrigen nicht weiter dargestellten Kohlenhobel sitzt ein
Luftsammler 9, an dessen Stutzen 10 (Fig. 3) die zum Motor des Kohlenhobels führende
Druckluftleitung angeschlossen ist.
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Seitlich an dem Luftsammler 9 sind in gleichen Abständen hintereinander
vier Schwenkrohre ii angeordnet. Diese haben je einen Stutzen I2, der mittels eines
eine Dichtung aufweisenden Kugelgelenkes I3 derart in dem Luftsammler gelagert ist,
daß das Schwenkrohr um eine waagerechte, quer zur Fahrtrichtung liegende Achse schwingen
und um eine parallel zur Fahrtrichtung liegende Achse in gewissen Grenzen kippen
kann. An den freien Enden der Schwenkrohre sitzen Kugelschalen I4, deren Innenflächen
genau zu den Außenflächen der Kugelköpfe passen. Am entgegengesetzten Ende trägt
jedes Schwenkrohr II einen Führungszylinder I5 für den Kolben I6 eines Rückschlagventils,
der beim Aufsitzen auf dem Ventilsitz I7 das Schwenkrohr II gegen den Stutzen 12
abschließt. Eine in dem Zylinder 15 befindliche Feder I8 sucht den Kolben I6 in
diese Schließstellung zu bringen. Eine an dem Kolben sitzende Stange ist durch den
Deckel des Führungszylinders 15 hindurchgeführt und mit einem Handgriff 19 versehen.
An jedem Schwenkrohr II sitzen zwei Anschläge 20, die sich beim Schwenken des Rohres
von unten her gegen Anschlagplatten 2I, 22 zu legen vermögen. An diesen und an den
Schwenkrohren 11 sind Osen 23 angebracht, in die Zugfedern 24 eingehängt werden
können.
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Die Abstände zwischen den Lagerstellen der Schwenkrohre 11 an dem
Luftsammler g sind größer als die Abstände zwischen den Zapfventilen 2, 3, und zwar
ist die Anordnung so getroffen, daß von den Schwenkrohren, im vorliegenden Beispiel
sind es vier, immer wenigstens eins mit einem Zapfventil gekuppelt ist.
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Der Vorgang des An- und Abkuppelns der Schwenkrohre sei an Hand der
Fig. 1 und 2 erläutert, in denen angenommen ist, daß sich der Kohlenhobel von links
nach rechts bewegt. Die Zugfedern 24 sind rechts von jedem Schwenkrohr II in je
eine Öse 23 am Schwenkrohr und an einer Anschlagplatte 22 eingehängt. Die Federn
24 suchen daher, die Schwenkrohre II entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn bis zum Anliegen
des rechten Anschlages 20 an der jeweiligen Anschlagplatte 22 zu schwenken. Diese
Endlage nimmt in Fig. 1 das vorderste Schwenkrohr (das erste von rechts) ein.
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Seine Kugelschale 14 liegt dabei nahe vor dem Kugelkopf 8 eines Zapfventils,
dessen Schubkörper 3 durch den in der Leitung I herrschenden Druck und durch die
auf ihn wirkende Feder 7 in die äußerste Endlage nach oben geschoben ist, in der
das Zapfventil geschlossen ist (vgl. Fig. 4).
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Das hinterste Schwenkrohr II (das erste von links) nimmt in Fig.
I eine etwas steilere Lage ein als das vorderste und hat sich mit seiner Kugelschale
14 auf einen Kugelkopf 8 eines Zapfventils aufgesetzt und dessen Schubkörper 3 etwas
nach unten gedrückt, so daß das Zapfventil schon etwas geöffnet ist.
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Das zweite Schwenkrohr II von links nimmt in Fig. I die lotrechte
Lage ein und drückt den Kugelkopf 8 eines Zapfventils so weit nach unten, daß dieses
vollständig geöffnet ist (vgl. Fig. 3).
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Das nächstfolgende Schwenkrohr nimmt eine Lage ein, die zu der des
hintersten Schwenkarmes spiegelbildlich ist. Es sitzt mit seiner Kugelschale I4
noch auf dem Kugelkopf 8 eines Zapfventils auf und hält dieses ebenso wie das mit
dem hintersten Schwenkrohr gekuppelte etwas geöffnet.
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Bewegt sich der Kohlenhobel aus der Lage nach Fig. I in die nach
Fig. 2, so gelangt das hinterste Schwenkrohr in die lotrechte Lage und öffnet das
zugehörige Zapfventil vollständig. Das zweite Schwenkrohr von links nimmt die Lage
ein, die vorher das dritte Schwenkrohr von links inne hatte; es hält also das zugehörige
Zapfventil etwas geöffnet. Das dritte Schwenkrohr von links ist von dem Zapfventil,
mit dem es in Fig. I noch verbun-
den war, vollständig getrennt
worden. Dieses wird daher in die Schließstellung übergeführt, in der der Kugelkopf
8 seine oberste Endlage einnimmt. Das Schwenkrohr, das nunmehr nicht mehr von dem
Kugelkopf gehalten wird, wird durch die Feder 24 in die Endlage geschwenkt, in der
der Anschlag 20 an der Anschlagplatte 22 anliegt. Hierbei liegt die Kugelschale
14 vor dem Kugelkopf 8 des nächsten Zapfventils, das sich in der Schließstellung
befindet.
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Das vorderste Schwenkrohr hat sich bei dem Vorrücken des Kohlenhobels
auf den Kopf, der in Fig. I schon nahe hinter ihm lag, aufgesetzt und ist gegen
den Widerstand der Feder 24 in die etwas steilere Lage geschwenkt worden, die vorher
das hinterste Schwenkrohr eingenommen hatte; das zugehörige Zapfventil ist daher
etwas geöffnet.
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Beim weiteren Fortschreiten des Kohlenhobels werden die Schwenkrohre
in der gleichen Weise wechselweise mit den jeweils folgenden Zapfventilen gekuppelt
und von ihnen getrennt. Soll sich der Kohlenhobel im entgegengesetzten Sinn bewegen,
so werden die Federn 24 in die links von den Schwenkarmen II befindlichen Ösen 23
an den Schwenkrohren und an den Anschlagplatten 21 eingehängt. Die Schwenkrohre
werden daher, wenn sie von einem Kugelkopf freikommen, im Uhrzeigerdrehsinn geschwenkt,
bis die Anschläge 20 an den Anschlagplatten 21 anliegen, wobei die Kugelschalen
14 dem links von dem betreffenden Schwenkrohr liegenden Kugelkopf zugekehrt sind.
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Wenn jeweils ein Schwenkrohr II von den Zapfventilen getrennt wird,
bringt die Feder I8 den Kolben 16 des Rückschlagventils in die Schließstellung,
so daß keine Luft aus dem Luftsammler g entweichen kann. Wird aber das Schwenkrohr
mit einem Zapfventil gekuppelt, so schiebt die aus diesem in das Schwenkrohr übertretende
Druckluft den Kolben 16 in die Öffnungsstellung nach Fig. 3. Mittels des Handgriffes
19 kann man bei Hemmungen das Ventil von Hand in die Schließstellung bringen oder
auch Fremdkörper, die sich zwischen den Kolben 16 und den Sitz I7 festgesetzt haben,
zerreiben. Die kugelige Lagerung I3 der Schwenkrohre 11 ermöglicht es, daß etwaige
Abweichungen in dem seitlichen Abstand zwischen den Mitten der Zapfventile und des
l I,uftsammlers g ausgeglichen werden.
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Als Zapfventile können auch irgendwelche anderen Absperrglieder als
die dargestellten, z. B.
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Drehschieber, verwendet werden.
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PATENTANSPRETCIIE I. Vorrichtung zum Zuführen von Druckluft zu sich
auf einer Bahn fortbewegenden Druckluftverbrauchern, wie Schrämmaschinen, Lademaschinen,
Versatzschleudern, Kohlenhobeln, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Bahn des
Luftverbrauchers eine Druckluftleitung (I) mit hintereinander angeordneten Zapfventilen
(2, 3) verlegt ist und der Druckluft verbraucher nach Maßgabe seiner Fortbewegung
mit einem Zapfventil nach dem andern selbsttätig gekuppelte Entnahmeglieder (11)
besitzt, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Zapfventile selbsttätig beim
Kuppeln mit den Entnahmegliedern geöffnet und bei der darauffolgenden Trennung von
den Entnahmegliedern geschlossen werden.