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Einrichtung zur Beeinflussung des Vorschubes von Heißeisensägen Das
Hauptpatent 735 485 hat eine Einrichtung zum Gegenstand, bei der in Abhängigkeit
vom Belastungsstrom des Sägenmotors von Heißeisensägen in einem Transformator--
Spannungen induziert werden, durch welche in Gegenwirkung zur Netzspannung das Drehmoment
des Vorschubmotors des Sägenschlittens in dem Sinn beeinflußt wird, daß es mit steigender
Belastung des Sägenmotors in einem einstellbaren Verhältnis abnimmt. In der Beschreibung
ist zunächst nichts -darüber gesagt, über welche Zwischenglieder der Vorschubmotor
bzw. ein weiterer, schneller laufender Rückzugmotor den Sägenschlitten verschiebt,
so daß zunächst die naheliegende Annahme gemacht werden konnte, d:aß dies in der
üblichen Art über ein Schneckengetriebe erfolgen sollte, das auf einen Kurbeltrieb
oder auf einen Zahnstangentrieb arbeitet. Bei dieser Art (des Antriebes mußten die
Verschiebemotoren wechselnd von Schnitt zu Schnitt angelassen und wieder stillgesetzt
werden.
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Nach der Erfindung wird nur ein Motor zum Verschiebendes Sägenschlittens
verwandt, der unter normalen Belastungsverhältnissen ununterbrochen in einer Drehrichtung
durchläuft und nur bei Überlastung des Sägenmotors nötigenfalls bis zum Stillstand
kurzzeitig abfällt. Zum Verschieben des
Sägenschlittens wird ein
in einem Zylinder beweglicher Differentialkolben verwandt, der durch Preßöl verschoben
wird, das von einer Pumpe auf Druck gebracht wird, welche durch einen Drehstrommotor
in der gleichen Schaltung angetrieben wird wie der im Hauptpatient genannte Vorschubmotor.
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Die Einrichtung nach der Erfindung ist wichtig für Sägen, deren Schlitten
bisher durch Preßwasser oder Preßluft verschoben wurden und bei denen man nachträglich
die Beeinflussung -des Vorschubes in Abhängigkeit von der Belastung-des Sägenmotors
,anwenden möchte. Dabei können die vorhandenen Verschiebezylinder meistens unmittelbar
oder doch nur mit unwesentlichen Ergänzungen verwandt werden. Man gewinnt dabei
gleichzeitig noch denn wesentlichen Vorteil, daß man von dem Preßwasser oder der
Preß,luft unabhängig wird und so nur von der Netzspannung abhängt, die an sich zum
Betrieb .des Sägenmotors unentbehrlich ist. Der Betätigung mittels Preßwasser gegenüber
hat die Einrichtung nach der Erfindung den weiteren Vorteil, daß Druckstöße gänzlich
vermieden werden, weil der die Ölpumpe antreibende Motor an sich aus Gründender
beabsichtigten Beeinflussung mit einer stark abfallenden Drehmoment-Drehzahl-Charakteristik
ausgeführt wenden muß und als solcher keine harten Stöße in der Flüssigkeit herbeiführen
kann. Der Verschiebung nach der Erfindung haften auch nicht die Nachteile an, die
sich aus dem Expandieren der Preßluft bei mit solcher arbeitenden Verschiebeeinrichtungen
ergeben.
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Die Abbildung stellt als Beispiel eine Einrichtung nach dem Grundsatz
der Erfindung dar. Der Sägen motor i wird über den Transformator 4 aus dem Drehstromnetz
3 gespeist. An die Sekundärwicklung dieses Transformators ist in der Schaltung nach
Patent 735 485 'der Drehstrommotor 2 mit Kurzschlußläufer angeschlossen, der eine
Pumpe 5 unmittelbar antreibt, die hier als Räderpumpe gezeichnet ist. Der Sägenschlitten
wird durch die angedeutete Stange 6 verschoben, an der sich ein Kolben 7, 8 befindet,
der sich in dem Verschiebezylinder 9 bewegt, dem das Preßöl durch die Leitungen
io und i i zugeführt wird, welche an die beiden Ventilzylinder i2 und 13 angeschlossen
sind. In diesen Zylindern ,befinden sich -die Ventile 14 und 15 einerseits und 16
und 17 andererseits, die durch Stangenbewegt werden, die beispielsweise an
einem Steuerhebel 18 angelenkt sind.
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In der gezeichneten Stellung des Steuerhebels wird das Öl aus dem
Vorratsbehälter ig durch die Pumpe 5 in den Ventilzylinder 12 gedrückt und gelangt
durch das geöffnete Ventil 15 und die Leitung io auf die linke Seite des Kolbens
8 und schiebt diesen und damit den Sägerischlitten vorwärts, während gleich-zeitig
das. auf der rechten Seite des Kolbens befindliche Öl durch die Leitung i i und
das geöffnete Ventil 16 in den Vorratsbehälter zurückgedrückt wird. Mit wachsender
Belastung am Sägenmotor i wird durch den Transformator 4 die Klemmenspannung am
Pumpenmotor 2 abgesenkt, und dieser läuft langsamer, womit sich auch der Vorschub
des Kolbens 8 verzögert. Bei zu starker, das Sägenblatt gefährdender Belastung des
Sägenmotors kommt der Pumpenmotor schließlich zum Stillstand, und der Kolben 8 bleibt
stehen, bis die Überlastung aufgehört hat. Mit eintretender Entlastung kommt der
Pumpenmotor wieder zum Laufen und damit der Vorschub selbsttätig wieder in Gang.
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Zum Zweck des Rückzuges des Sägenschlittens, der mit erhöhter Geschwindigkeit
erfolgen soll, wird durch Umlegen des Steuerhebels 18 das Ventil 15 geschlossen:
und das. Ventil 14 geöffnet. Das geförderte Öl strömt dann durch die Leitung i i
auf die rechte Seite des Kolbens 8, die einen der erwünschten Geschwindigkeitserhöhung
entsprechenden kleineren Querschnitt hat, und schiebt den Kolben nach links zurück.
Da :der Sägenmotor hierbei unbelastet bleibt, hat der Pumpenmotor jetzt die volle
Spannung, so daß er mit unverminderber Geschwindigkeit,durchsläuft.
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Wie bei der Verschiebevorrichtung mit Schnekken- und Zahnstangenzwischenglied
macht auch hier das Schwungmoment des Pumpenmotors ein Mehrfaches der übrigen zu
bewegenden Massen aus. Wenn man als Pumpenmotor einen solchen mit Kurzschlußläufer
und damit kleinstmöglichem Schwungmoment nimmt, so fällt dieses immer noch so groß
-aus, daß der Läufer selbst beim plötzlichen Ausbleiben der Ständerspannung bei
schnell eintretender Überlastung am Sagenmotor noch so lange nachläuft, daß sich
der Vorschub um .mehrere Millimeter vorsetzt, ehe der Stillstand eintritt, was möglicherweise
zu einem Bruch des Sägenblattes führen könnte. Um diesen gefährlichen Nachlauf möglichst
auszuschalten, wird bei der Einrichtung nach der Erfindung im beschriebenen- Fall
-der Steuerhebel 18 .durch einten Drehstrommagnet2o gegen die Wirkung einer Feder
21 umgeschaltet, so daß der Kolben 8 sofort zum Stillstand und in umgekehrte Bewegungsrichtung
kommt, damit sich die Späne loslösen können, welche sich bei der Überlastung zwischen
den Zähnen des Sägenblattes möglicherweise festgesetzt haben.
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Der Drehstrommagnet 2o ist parallel zur Ständerwicklungdes Pumpenmotors
2 an die Sekundärwicklung des Transformators so angeschlossen, daß in ihm nur -die
in der Sekundärwicklung des Transformators allein induzierte Spannung wirksam ist.
Seine Zugkraft steigt also quadratisch mit der Stromaufnahme des Sägenmotors. Mit
der Entlastung des Sägenmotors fällt daher seine Zugkraft wieder quadratisch, und
die Feder 2i bringt den Steuerhebel selbsttätig wieder in die Ausgangsstellung zurück.
Da gleichzeitig auch. am Pumpenmotor mit der Entlastung die Spannung wieder ansteigt,
kommt dieser wieder auf Drehzahl, die bei der Überlastung des Sägenmotors mit einer
seinem Schwungmoment entsprechenden Verzögerung bis auf den. Stillstand abgefallen
war. Der Vorschub setzt also auch nach einem kurzen Rückzug des Sägenschlittens
selbsttätig sofort wieder ein.
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Die ölgetriebene Verschiebevorrichtung ist natürlich auch ohne die
Beeinflussung durch den Strom des Sägenmotors betriebsfähig, weil der Pumpenmotor
ohne
weiteres unter Umgehung des Transformators an das Drehstromnetz angeschlossen werden
könnte.
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Gegenstand der Erfindung ist es auch, daß man den Pumpenmotor in der
gleichen Weise betreibt wie den auf ein mechanisches Zwischengetriebe arbeitenden
Verschiebemotor, daß man ihn also mit betriebsmäßig wechselnder Drehrichtung betreibt,
wobei dann natürlich die ölsteuerventile wegfallen. Das Öl übernimmt dabei gewissermaßen
nur die Aufgabeder üblichen mechanischen Zwischenglieder.