DE92291C

DE92291C -

Info

Publication number: DE92291C
Application number: DENDAT92291D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 24: Feuerungsanlagen.

HERMANN KELLNER in PRAG. Feuerung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. März 1896 ab.

Um rauchfreie Verbrennung des Brennstoffes herbeizuführen, wird derselbe auf eine schräge, nicht durchbrochene Platte aufgegeben, von der er allmälig auf den am unteren Ende der Platte befindlichen Verbrennungsrost gleitet, welcher so zu der Zuführungsplatte liegt, dafs die auf dem Rost entwickelte Hitze eine Verkokung des auf der schrägen Zuführungsplatte befindlichen Brennstoffes verursacht. Diese Platte ist von einem Gewölbe überdeckt, in welchem sich Oeffnungen eines darüber befindlichen Luftzuführungskanales befinden; die daselbst austretende vorgewärmte Luft zieht durch den verkokten Brennstoff, nimmt die daselbst entwickelten Gase mit und mischt sich mit diesen, worauf das Gemisch auf den Verbrennungsrost gelangt und sich daselbst entzündet, während zur Unterhaltung und Vervollständigung der Gasverbrennung noch durch seitlich oberhalb des Rostes mündende Kanäle Luft zu der Feuerung tritt.

In der Zeichnung ist eine derartige Feuerung, zur Heizung einer Braupfanne dienend, dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt,

Fig. 2 einen Grundrifs nach x-x der Fig. 1,

Fig. 3 einen Verticalschnitt nach y-y der Fig. ι und

Fig. 4 eine Vorderansicht der Feuerung.

Die geneigt liegende, nicht durchbrochene Platte c schliefst sich oben dem Fülltrichter a an, der durch eine Klappe b luftdicht geschlossen werden kann. Unterhalb der Platte c befindet sich der Rost d. Ueber dem oberen Theil der Platte c mündet der Luftzuleitungskanal / in einer Anzahl Schlitze e, die über die ganze Breite der Platte c vertheilt sind; der Kanal f hat auch noch seitliche Ausmündungen h, welche in die oberhalb des Rostes d befindliche Kammer K münden. Von den auf beiden Seiten des Aschenfalles beginnenden Luftzuführkanälen / wird aufser dem Kanal/ auch der oberhalb der Kröpfung g über dem Rost d ebenfalls in Schlitze h ausmündende Kanal I¹ gespeist.

Wird auf dem Rost d ein Feuer entzündet, die Platte c hierauf von α aus mit Brennstoff beschickt und die Klappe b dicht geschlossen, so wird die Verbrennungshitze den auf der Platte c liegenden Brennstoff verkoken und die aus den Schlitzen e zutretende, an den Wänden der Kanäle If vorgewärmte Luft sich mit den aus dem Brennstoff entwickelnden Gasen mischen, worauf sich das Gemisch, über dem Rost hinwegstreichend, entzündet, während durch die Schlitze h Luft zur weiteren Unterhaltung der .Verbrennung zutritt. Die Verbrennungsgase nehmen ihren Weg unter dem Pfannenboden hinweg und durch die seitlichen Kanäle / nach der Esse k.

Dadurch, dafs die Platte c einen Luftzutritt zu dem auf ihr befindlichen Brennstoff nicht gestattet, und durch die Anordnung der Schlitze e oberhalb der Platte c wird innerhalb der auf letzterer ruhenden Kohlenschicht eine gleichartige Mischung von Gas und Luft erzielt; das Gasgemisch erhält eine sehr hohe Temperatur, kann sich aber nicht eher entzünden, bis es in der Nähe des Rostes d mit der hellen Glut in Berührung kommt, wogegen in der Kammer K

eine Ansammlung und regelmäfsige Verbrennung des Gasgemisches erfolgt.

Claims

Patent-Anspruch:

Feuerung, dadurch gekennzeichnet, dafs oberhalb eines Verbrennungsrostes (d) eine geneigte, nicht durchbrochene Platte (c) als Fortsetzung eines Fülltrichters (a) zur Zuführung des Brennstoffes angeordnet ist, welche Platte (c) im oberen Theil von einer mit Luftzuführungsschlitzeh versehenen Deckplatte bezw. Gewölbekappe abgedeckt ist, so dafs die sich hier entwickelnden Gase mit der hier zutretenden Luft sich mischen, aber erst oberhalb des Rostes (d) zur Verbrennung gelangen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.