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Rotationsdruckmaschine für veränderliche Formate Die Erfindung betrifft
eine Maschine zum Bedrucken einer Papierbahn in verschiedenen Formaten, insbesondere
Rotationsdruckmaschine; bei der die Papierbahn mittels eines Vorzugwerks durch die
Druckwerke hindurchgezogen wird, die Formzylinder nur teilweise auf ihrem Umfang
drucken und die Papiergeschwindigkeit an die Druckgeschwindigkeit, vorzugsweise
durch ein Ausgleichwerk (Schleifenlegwalzen), angepaßt wird.
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Beim Bedrucken von endlosen Papierbahnen hat man bisher zum Formatwechsel
entweder die Formzylinder ausgetauscht oder den Formzylinderumfang durch Aufspannen
von Drucksegmenten verändert. Dabei ist das Umstellen der Maschine auf ein anderes
Format deswegen besonders zeitraubend, weil außer den Formzylindern auch noch die
Wechselräder für die Farb-, Schneid- und Vorzugwerke ausgetauscht werden müssen.
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In der Umstellung ebenso zeitraubend ist eine Rotationsmaschinenart,
die mit im Durchmesser gleichbleibenden, jedoch nicht auf dem ganzen Umfang druckenden
Formzylindern arbeitet, bei der aber die Papierbahn der Formatlänge entsprechend
gesteuert wird. Vor und hinter den Druckwerken ist bei diesen Maschinen ein Pendelwalzenausgleich
angeordnet, der in der Regel durch Kurven gesteuert wird. Die Pendelwalzen bringen
die Papierbahn bei jedem Druckgang auf Druckgeschwindigkeit. In dieser Zeit erfolgt
der Druck. Sobald der druckende Teil des Formzylinders die Papierbahn verlassen
hat, schwingen die Pendelwalzen mit der Papierbahn wieder zurück, und zwar derart,
daß während der Druckpause im Bereich des Formzylinders
kein Papier
gefördert wird. Dem Pendelwalzenausgleich wird das Papier mittels eines Vorzugwerks
mit gleichbleibender Geschwindigkeit zugeführt. Es muß bei dieser Maschine bei jedem
Formatwechsel die Papiergeschwindigkeit durch Austauschen von Wechselrädern am Vorzugwerk
und Austauschen von Kurven am Pendelwalzenausgleichwerk an die Druckgeschwindigkeit
angepaßt werden.
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Es wurde auch schon vorgeschlagen, zum Drucken der verschiedenen Formate
nur eine einzige Steuerkurve für den Pendelwalzenausgleich zu benutzen. Bei dieser
Maschine ist jedoch die eine der beiden Pendelwalzen nicht zwangläufig gesteuert,
wodurch ungleiche Papierspannungen bzw. auch Registerschwankungen auftreten, um
so mehr, als die Papierbahn nur durch ein Reibwalzenpaar durch das Druckwerk und
über die Pendelwalzen gezogen wird.
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Bei einer anderen Maschinenart mit gleichmäßig laufender Papierbahn
erfolgt die Anpassung an das Format durch Erhöhen der Umlaufgeschwindigkeit der
Druckwerkzylinder während der Druckpausen. Abgesehen davon, daß die ungleichförmige
Bewegung von Druckwerken geschwindigkeitshindernd ist, kann auch mit nur einem Zylinder
nicht das volle Format gedruckt werden. Es muß vielmehr die während der Beschleunigung
des Hauptdruckwerks. geförderte Papierlänge durch ein zweites Druckwerk bedruckt
werden. Auch bei dieser Maschine geschieht die nur in Stufensprüngen mögliche Formatumstellung
durch Austauschen verschieden langer Kurvenstücke und Wechselräder für die Beschleunigung
der Druckwerkzylinder.
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Alle hier aufgeführten Maschinen haben den Nachteil verwickelter und
zeitraubender Format-. Umstellung. Außerdem gehören zu jedem Format entsprechende
Austauschteile, die vorrätig gehalten werden müssen oder bei ungebräuchlichen Formaten
erst neu beschafft werden müssen. Besonders schwierig ist es bei diesen Maschinen,
eine gewünschte Länge genau zu erzielen. Der Wechselrädervorschub läßt nämlich nur
eine bestimmte, nicht regelbare Länge zu. Die Feinregelung ist aber notwendig, wenn
mit verschieden dehnbaren Papierbahnen gearbeitet wird und, wie z. B. bei Endlosformularen,
genau übereinstimmende Längen erzielt werden müssen, da sich sonst die später ausgeführten
maschinellen Buchungen gegenüber dem Text versetzen.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Anordnung zu schaffen, durch
die es möglich ist, ungleiche Papierspannungen oder Registerschwankungen zu vermeiden
und insbesondere bei Formatwechsel die Maschine schnell umzustellen. Sie vermeidet
dabei den Austausch von Wechselrädern oder Kurvenstücken und macht die Formatlänge
auf einfache Weise auf das genaueste einstellbar.
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Ein wesentliches Merkmal der Maschine gemäß der Erfindung besteht
darin, daß das Vorzugwerk mit einer zum Maschinenantrieb gleichbleibenden Grundgeschwindigkeit
arbeitet, der durch einen einstellbaren zusätzlichen Antrieb - eine Beschleunigung
oder Verzögerung überlagert wird. Während des Druckvorgangs fördert das Vorzugwerk
die Papierbahn mit der gleichbleibenden, während der Druckpause dagegen außerdem
mit der zusätzlichen, die Formatlänge bestimmenden erhöhten oder verringerten Geschwindigkeit.
Weil das Ausgleichwerk die Anpassung der Papiergeschwindigkeit an die Druckgeschwindigkeit
in einer Zeit herbeiführt, während der das. Vorzugwer'k unabhängig vom Format mit
gleichbleibender Geschwindigkeit fördert, erübrigt sich eine Hubveränderung des
Ausgleichwerks bei Formatwechsel. Zweckmäßig richtet man die Maschine so ein, daß
während einer halben Maschinenumdrehung das Vorzugwerk mit gleichbleibender Geschwindigkeit
arbeitet, während der zweiten Hälfte der Maschinenumdrehung dagegen mit der die
Formatlänge bestimmenden ungleichförmigen Geschwindigkeit. Während der ungleichförmigen
Bewegung läuft das Ausgleichwerk zurück. Durch die geschilderte Arbeitsteilung ist
es möglich, ohne Wechselräder und mit nur einer Kurve für das Ausgleichwerk stufenlos
alle Formate einzustellen, die zwischen den beim Bau der Maschine festgelegten Grenzwerten
liegen.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß
auf die Grundgeschwindigkeit des Vorzugwerks abgestimmte und deswegen ohne Ausgleich
arbeitende, weitere Druckwerke und/oder Perforier- und Schneidwerke dem Vorzugwerk
nachgeschaltet sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des zusätzlichen Überlagerungsgetriebes
besteht darin, daß der Antrieb der Walzen des Vorzugwerks über ein Differentialgetriebe
geleitet ist, dessen dieDifferentialräder tragender Drehteil derart gesteuert ist,
daß er bei gleichbleibendem Antrieb der Vorzugwalzen feststeht, bei ungleichförmigem
Antrieb der Vorzugwalzen aber gedreht wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist der Antrieb der Walzen des Vorzugwerks über eine Welle geleitet,
die mit zwei Treibrädern über je ein einseitig und in gleicher Richtung wirkendes
Gesperre verbunden ist, wobei das eine Treibrad den gleichbleibenden Antrieb, das
andere Treibrad den Zusatzantrieb (Überlagerungsantrieb) vermittelt.
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Weitere wesentliche Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb.-r den Verlauf der Papierbahn bei einer Maschine gemäß der Erfindung
in schaubildlicher Darstellung, Abb. 2 eine Seitenansicht des Vorzugwerks der Maschine
nebst Antrieb, teilweise im Schnitt, Abb. 3 einen Schnitt durch die Anordnung nach
Abb. 2 gemäß der Linie III-III, Abb. q. einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform
des Vorzugwerkantriebs und Abb. 5 und 6 zwei die Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
veranschaulichende Förderdiagramme.
Die Maschine gemäß der Erfindung
hat eine Hauptwelle i, die in nicht dargestellter Weise von einem Motor nebst Übersetzungsgetriebe
derart angetrieben wird, daß die Welle je Druck eine Umdrehung ausführt. Von der
Hauptwelle i werden über nicht dargestellte Zwischenräder die Druckwerke
A, B, C angetrieben. Ferner wird von der Hauptwelle i der Antrieb für ein
Vorzugwerk Ir und für ein weiteres Druckwerk D sowie für ein Perforierwerk E und
für ein Schneidwerk F abgeleitet. Die Hauptwelle i dient auch zum Antrieb eines
Ausgleichwerks, das einen mit zwei Leitwalzen 2 versehenen, senkrecht bewegbaren
Wagen 3 hat; dieser ist mit einer Zahnstange 4 ausgerüstet, deren Verzahnung mit
einem Zahnrad 5 im Eingriff steht, das über ein Zahnrad 6 und eine verzahnte, um
eine Achse 7 schwenkbar gelagerte Schwinge 8 hin und her gedreht werden kann. Die
Schwinge 8 hat zwei Rollen 9 und io, von denen die Rolle 9 mit einer Unrundscheibe
i i, die Rolle io mit einer Unrundscheibe 12 im Eingriff steht. Die Unrundscheiben
i i und 12 sind auf die Haupt-. welle i aufgekeilt.
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Die Druck-, Perforier- und Schneidwerke können bekannter Ausführung
sein. Die zugehörigen Teile, beispielsweise die Farbwerke, sind der Einfachheit
halber nicht dargestellt.
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Das Vorzugwerk V hat vor allem eine Vorschubwalze 13 und zwei Andrückwalzen
14 und 15. Für den Antrieb der Vorschubwalze 13 und der Andrückwalzen 14, 15 ist
ein besonderes, weiter unten beschriebenes Getriebe vorgesehen, das erfindungsgemäß
so ausgebildet ist, daß dem Vorzugwerk eine gleichbleibende Geschwindigkeit erteilt
wird, der mittels eines zusätzlichen Antriebs eine beschleunigende oder verzögernde
Geschwindigkeit überlagert werden kann.
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Aus der Abb. i ist ersichtlich, daß die Papierbahn von der Rolle 16
über verschiedene Leitwalzen in einer Schleife zwischen die Vorschubwalze 13 und
die Andrückwalze 14 geführt wird. Die Papierbahn gelangt dann über die untere Leitwalze
2 des Ausgleichwerks und über weitere Leitwalzen 17 zu den Druckwerken
A, B, C, . wobei mit Hilfe von nicht dargestellten Registerwalzen der genaue
Druckabstand zwischen den einzelnen Druckstellen herbeigeführt werden kann. Die
Papierbahn gelangt dann über die obere Leitwalze :2 des Ausgleichwerks zwischen
die Andrückwalze 15 und die Vorschubwalze 13, von dort in gerader Bahn zum Hilfsdruckwerk
D, zum Perforierwerk E, zum Schneidwerk F und schließlich zur Ablage T. Je nach
Bedarf können Hilfsvorzugwerke vorgesehen sein, beispielsweise zwischen dem Perforierwerk
E und dem Schneidwerk F.
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Es folgt nun die Beschreibung des in den Abb. 2 und 3 dargestellten
Antriebs für die Vorschubwalze 13 des Vorzugwerks V. Ein in Abb. 2, aber nicht in
Abb. 3 dargestelltes Zahnrad 18 sitzt auf einer Welle i9, die über nicht dargestellte
Zwischenräder von der Hauptwelle i ab angetrieben wird. Das Rad 18 greift in die
Außenverzahnung eines auf einer Achse 26a lose sitzenden Getrieberades 2o, das mit
einer Innenverzahnung versehen ist, die in die Verzahnung eines Stirnrades 21 eingreift.
Die Achse 20" ist im Maschinengestell gelagert. Das Stirnrad 21 sitzt drehbar auf
einer Achse 22, die in einem mit äußerer Schneckenverzahnung ausgerüsteten Schneckenrad
23 gelagert ist, das lose auf der Achse 26a sitzt. Das Schneckenrad 23 trägt ferner
noch eine Achse 2q., auf der ein Stirnrad 25 frei drehbar gelagert ist, das sowohl
mit dem Stirnrad 21 als auch mit der Innenverzahnung eines ebenfalls auf der Achse
2oa lose sitzenden Getrieberades 26 kämmt, dessen Außenverzahnung in die Verzahnung
eines Zahnrades 27 eingreift, das auf der die Vorschubwalze 13 tragenden Welle 28
aufgekeilt ist. Die Verzahnung des Schneckenrades 23 greift in die Verzahnung einer
Schnecke 29 ein, die auf eine Welle 3o aufgekeilt ist. Die einander entsprechenden
Verzahnungen der Getrieberäder 20,:26 und der Stirnräder 21, 25 haben gleiche Teilkreise.
Auch die Verzahnungen der Räder 18 und 27 haben die gleichen Teilkreise. Beim Drehen
des Zahnrades 18 drehen sich demnach bei einem Stillstand der Schnecke 29, also
bei einem Stillstand des Schneckenrades 23, die Zahnräder 20 und 26 mit gleicher
Geschwindigkeit, jedoch in entgegengesetzter Richtung. Wird nämlich das Rad 18 in
der Richtung des Pfeiles 31 angetrieben, so dreht sich das Getrieberad 2o in der
Richtung des Pfeiles 32, das Getrieberad 26 unter Vermittlung der Stirnräder 21
und 25 in der Richtung des Pfeiles 33 und das Rad 27 in der Richtung des Pfeiles
34. Mit Hilfe des bisher beschriebenen Antriebs erhält also die Vorschubwalze 13
bei einem Stillstand des Schneckengetriebes 29, 23 eine gleichförmige und gleichbleibende
Umdrehung.
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Die die Schnecke 29 tragende Welle 3o ist mit einem Freilauf versehen,
dessen Innenrad 35 auf die Welle 3o aufgekeilt ist. Das Außenrad 36 des Freilaufs
sitzt frei drehbar auf einer Verlängerung 37 der Welle 3o. Das Ende der Verlängerung
37 ist in dem Maschinengestell gelagert. Die Büchsenförmige Verlängerung des Außenrades
36 trägt eine Außenverzahnung 38, die in die Verzahnung einer Zahnstange 39 eingreift.
Diese ist in einer Führung 4o am Maschinengestell auf und ab verschiebbar gelagert
und trägt einen Zapfen 41, an den eine Kurbelstange 42 angelenkt ist, deren freies
Ende in einem Gleitstück 43 gelagert ist, das mit Hilfe einer Spindel radial an
einer Kurbelscheibe 44 verstellbar ist, die auf die Hauptwelle i aufgekeilt ist.
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Zwischen dem -Innenrad 35 und dem Außenrad 36 des Freilaufs sind Klemmkörper
vorgesehen, die mit Hilfe einer Stellvorrichtung 45 von Hand so eingestellt werden,
daß der Freilauf entweder in der einen oder in der anderen Drehrichtung des Außenrades
36 wirksam ist.
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Damit dieser Überlagerungsantrieb für die Vorschubwalze 13 des Vorzugwerks
h registerhaltig arbeitet, sitzt auf der Welle 3o auch noch die Bremstrommel 46
einer Innenbandbremse, deren Bremsband über ein Gestänge 47, einen Bremshebel 48
und eine auf der Hauptwelle i sitzende Nockenscheibe 49 in Bremsstellung gebracht
werden kann.
Die bei einer Umdrehung der Hauptwelle i erfolgende
hin und her gehende Bewegung der Zahnstange 39 bewirkt je nach der Einstellung des
Freilaufs 35, 36 eine absatzweise Drehung der Schnecke 29 in einer bestimmten Drehrichtung.
Die absatzweise Drehung. der Schnecke 29 und damit des Schneckenrades 23 und der
Achsen 22, 24 in der einen oder in der entgegengesetzten Richtung dient dazu, der
durch das Zahnrad i8 der Vorschubwalze 13 auferlegten Grundgeschwindigkeit eine
weitere Geschwindigkeit zu überlagern. Bei einer durch die Schnecke 29 bewirkten
Rechtsdrehung des Schnekkenrades 23 in Abb. 2 wird die Vorschublänge der Vorschubwalze
13 vergrößert, bei einer Linksdrehung aber verkleinert.
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Da sich das Getrieberad 26 entgegengesetzt zum Getrieberad 2o dreht,
wirkt jede Bewegung des Schneckenrades 23 durch die Abwälzbewegung der beiden Stirnräder
21, 25 verdoppelnd, so daß nur kleine Drehbewegungen der mit dem Schneckenrad 23
zusammenarbeitenden Schnecke 29 und damit auch nur kleine Hubbewegungen der Zahnstange
39 für Formatänderungen erforderlich sind.
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Die durch das Zahnrad i8 bewirkte Geschwindigkeit des Grundgetriebes
der Vorschubwalze 13
und damit die Grundgeschwindigkeit der Pa@ierbahn kann
für jede Maschine den besonderen Verhältnissen angepaßt werden. So können je Druckperiode
bei einem Unterschied von beispielsweise 2/5 Bogenlänge zwischen dem größten Format
(5/5 Bogenlänge) und dem Kleinstformat (3/5 Bogenlänge) etwa folgende Bogenlängen
durch das Grundgetriebe des Vorzugwerks gefördert werden: Fall i: das Grundgetriebe
des Vorzugwerks fördert 5/5 der größten Bogenlänge; Fall 2: das Grundgetriebe des
Vorzugwerks fördert 4/5 der größten Bogenlänge; Fall 3: das Grundgetriebe des Vorzugwerks
fördert 3/5 der größten Bogenlänge; Fall q.: das Grundgetriebe des Vorzugwerks fördert
o der größten Bogenlänge.
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Im ersten Fall wird beim Bedrucken eines Formats, das kleiner ist
als das größte Format (5/5 Bogenlänge), das Vorzugwerk eine Geschwindigkeit haben,
bei der die Geschwindigkeit des überlagerungsgetriebes von der Geschwindigkeit des
Grundgetriebes nur zu kürzen ist, und zwar bis zu 2/s.
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Im zweiten Fall wird beim Bedrucken eines größten Formats (5/5 Bogenlänge)
das Überlagerungsgetriebe 1/5 der Bogenlänge hinzuzufördern und beim Bedrucken des
Kleinstformats 1/5 der Bogenlänge zu kürzen haben.
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Im dritten Fall sind beim Bedrucken eines größeren Formats bis zu
2/5 der Bogenlänge zuzufördern.
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Im vierten Fäll fördert das Überlagerungsgetriebe allein die Formatlänge,
da die vom Grundgetriebe bewirkte Grundgeschwindigkeit gemäß der Annahme o ist.
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In Abb.6 sind die Bogenlängen, die jedes Getriebe fördert, wiedergegeben.
K1 bedeutet in der Abbildung die Förderung des Grundgetriebes, K2 die Förderung
des Überlagerungsgetriebes. In Abb. 5 sind die vier Überlagerungsfälle im Diagramm
gezeigt. Hiernach weicht im Fall 2 die Geschwindigkeit des Überlagerungsgetriebes
am wenigsten von der Geschwindigkeit des Grundgetriebes des Vorzugwerks ab: Demnach
ist, wenn große Variabilität verlangt wird, der Falle der günstigste. Beim Herstellen
vorwiegend großer Formulare ist es auch vorteilhaft, Fall i zu verwenden, da hierbei
keine Überlagerung erfolgt; denn je größer das Format, um so kleiner ist hier der
absatzweise überlagerte Vorschub.
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Da im Fall q. die Papierbahn zeitweise stillsteht, ist dieser Fall
dort mit Vorteil zu verwenden, wo viel Stanzarbeiten nach dem Drucken ausgeführt
werden müssen und wo es sich um kleinere Formate handelt.
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Die Antriebsteile der Maschine sind so aufeinander abgestimmt, daß
innerhalb eines Arbeitsganges in der ersten halben Maschinendrehung, also in der
ersten halben Umdrehung der Welle i, die Papierbahn mit gleichförmiger und immer
gleichbleibender Geschwindigkeit läuft. In dieser Zeit erfolgt auch der Druck, wobei
das auf die Grundgeschwindigkeit des stetigen Vorschubs abgestimmte Ausgleichwerk
2 bis 12 die Papierbahn auf Druckgeschwindigkeit hält. Das Ausgleichwerk 2 bis i2
schaltet hierbei in bekannter Weise nur das größte Format durch die Druckwerke.
In dieser Zeit arbeiten auch das Hilfsdruckwerk D und die Schneid- und Perforiervorrichtung
E, F, die je Druck ebenfalls nur eine Umdrehung ausführen, jedoch im Umfang nur
der Bogenlänge entsprechen, die das stetige Grundgetriebe des Vorzugwerks je Druck
fördert. Im Gegensatz hierzu haben die Formzylinder der Druckwerke A, B und
C den doppelten Durchmesser bzw. den Umfang der doppelten stetigen Vorzuglänge.
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In der zweiten halben Maschinenumdrehung erfolgt nun die Überlagerung
des Vorschubs der Papierbahn wie beschrieben, so daß die Papierbahn mit verringerter
oder erhöhter Geschwindigkeit weiterläuft. In dieser Zeit holt das Ausgleichwerk
das durch die Druckwerke zuviel hindurchgeschaltete Papier wieder zurück, während
die druckfreien Stellen des Formzylinders die Papierbahn überlaufen.
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Es ist nicht erforderlich, daß die Formzylinder nur halb für den Druck
ausgenutzt werden; vielmehr können sich die Arbeitszeiten etwas überschneiden, bzw.
kann der Formzylinder etwas kleiner im Umfang sein als die doppelte Länge des größten
Bogens beträgt. Zweckmäßig ist es, den Umfang gleich der doppelten Länge des mittleren
Formats zu wählen.
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Bei dem Übergang von hinzuzufügender zu fortzunehmender Überlagerung
ist, da der Drehsinn des Schneckenrades 23 geändert werden muß, der Freilauf mit
Hilfe der Stellvorrichtung 45 auf die entgegengesetzte Mitnahmerichtung umzustellen.
Um in diesem Fall den Arbeitstakt der Überlagerung wieder im richtigen Zeitpunkt
einsetzen zu lassen, wird das Gleitstück 43 der Kurbelstange 42 in die andere Hälfte
der Kurbelscheibe 44 gestellt.
In Abb. 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel
des Überlagerungsgetriebes für den Antrieb des Vorzugwerks dargestellt. Bei dieser
Ausführung treibt das in Abb.2 veranschaulichte, von der Hauptwelle i durch ein
Getriebe angetriebene Zahnrad i8 ein Zahnrad 5o (Abb. 4), das frei drehbar auf einer
eine Welle 53 umgebenden, im Maschinengestell gelagerten Buchse 51 angeordnet ist.
Das Übersetzungsverhältnis ist derart gewählt, daß das Zahnrad 50 je Druck
eine Umdrehung ausführt. Die gleichförmige Geschwindigkeit wird über einen Freilauf
52 auf die Welle 53 übertragen, auf der ein Zahnrad 54 aufgekeilt ist, das über
ein weiteres Zahnrad 55 die Vorschubwalze 13 des Vorzugwerks antreibt.
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Das Zahnrad 5o trägt eine Welle 56, auf der ein Tänzerrad 57 aufgekeilt
ist, das sich auf einem gleich großen, am Maschinengestell festsitzenden Gegenrad
58 abwälzt. Auf dem anderen Ende der Welle 56 sitzt eine Kurbelscheibe 59, an der
eine Treibstange 6o einstellbar angelenkt ist, die mit ihrem anderen Ende einen
Zapfen 61 erfaßt, der auf einer Scheibe 63 sitzt. Dieser ist frei drehbar auf einer
Buchse 62, die das eine Ende der Welle 53 umfaßt und in einer Auskragung des Maschinengestells
gelagert ist. Zwischen der Scheibe 63 und der Welle 53 ist ein Freilauf 64 vorgesehen.
Je nach der Einstellung der Treibstange 6o an der Kurbelscheibe 59 erhält die Scheibe
63 gegenüber der Welle 53 eine Zusatzbewegung, die mit Hilfe des Freilaufs 64 der
Welle 53 überlagert wird. Dieses Getriebe eignet sich nur für den Fall, daß die
Überlagerungsgeschwindigkeit zur Grundgeschwindigkeit der Vorschubwalze 13 hinzugefügt
werden soll.
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Im folgenden sei ein Anwendungsbeispiel einer Maschine nach der Erfindung
beschrieben. Es sei angenommen, daß mit der Maschine eine endlose Papierbahn in
Formaten bedruckt werden soll, die zwischen dem größten Format (5/5 Bogenlänge)
und einem um 2/5 geringeren Kleinformat (s/5 Bogenlänge) schwanken können. Für diese
Aufgabe ist der weiter oben beschriebene Fall :2 der günstigste. Es wird dabei von
einer Maschine ausgegangen, die so eingerichtet ist, daß das Vorzugwerk V mit seinem
stetigen Grundgetriebe während einer Umdrehung der Hauptwelle i eine Papierbahnlänge
von 4/5 des größten Formats fördert. Das Ausgleichwerk 2 bis 12 ist bei dieser Maschine
ein für allemal so eingerichtet, daß es die durch die Grundgeschwindigkeit des Vorzugwerks
herbeigeführte Fördergeschwindigkeit der Papierbahn im Bereich der Druckwerke der
Druckgeschwindigkeit anpaßt. Geht man nämlich davon aus, daß der Umfang der Formzylinder
der Druckwerke etwa doppelt so groß ist wie das größte zu druckende Papierformat,
dann bedarf es einer Anpassung der durch das Vorzugwerk bedingten Fördergeschwindigkeit
der Papierbahn an die Druckgeschwindigkeit. Diesem Zweck dient das Ausgleichwerk,
das mit seinen zwei im Wagen 3 gelagerten Walzen 2 der Papierbahn die benötigte
zusätzliche Geschwindigkeit innerhalb der drei Druckwerke A, B, C bzw. zwischen
allen mit Nummer 17 bezeichneten Leitwalzen erteilt, wenn der Wagen 3 von der mit
vollen Linien gezeichneten Stellung in die mit gestrichelten Linien gezeichnete
Stellung geht. Sobald der Wagen 3 von der mit gestrichelten Linien wiedergegebenen
Stellung in die mit vollen Linien gezeichnete Stellung zurückgeht, wird die vorher
durch die- Druckwerke zwecks Anpassung an die Druckgeschwindigkeit zusätzlich hindurchgeschaltete
Papierbahn wieder zurückgeholt.
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Soll die Papierbahn mit einem Format von 4/5 des größten Formats bedruckt
werden, dann ist der stetige Antrieb des Vorzuggetriebes ausreichend, um je Druckgang
die erforderliche Bogenlänge zu fördern. Es bedarf daher keiner zusätzlichen Förderung
durch den Zusatzantrieb (Überlagerungsantrieb). Bei einer Ausgestaltung des Überlagerungsantriebs
nach Abb. 2 und 3 ist daher vor der Inbetriebnahme das Gleitstück 43 der Kurbelstange
42 gleichachsig zur Hauptwelle i einzustellen.
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Beim Übergang auf ein anderes Format, beispielsweise auf das größte
Format (5/5 Bogenlänge), muß der Zusatzantrieb (Überlagerungsantrieb) so eingestellt
werden, daß er zusätzlich 1/5 Bogenlänge fördert. Zu diesem Zweck wird das Gleitstück
43 der Kurbelstange 42 auf das entsprechende Maß außermittig zur Hauptwelle i eingestellt,
wobei ferner der Freilauf des Zusatzgetriebes mit Hilfe der Stellvorrichtung 45
auf Zusatzförderung eingestellt wird. Beim Drucken des Kleinstformats (3/s Bogenlänge)
wird das Gleitstück 43 auf die entgegengesetzte Seite zur Hauptwelle i verstellt
und die Stellvorrichtung 45 auf Minderförderung eingestellt. Da der Freilauf 35,
36 nur jeweils in der einen Richtung wirksam ist, arbeitet das Zusatzgetriebe auch
nur auf einer halben Umdrehung der Kurbelscheibe 44, und zwar während der Druckpausen.
Während dieser Pausen wird dann die Papierbahn gegenüber der Grundgeschwindigkeit
beschleunigt oder verzögert.
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Die Maschine kann naturgemäß auch für eine Umschaltung auf eine andere
Grundgeschwindigkeit einstellbar sein, was dann auch ein Verstellen des Ausgleichwerks
bedingt. Bei einer Maschine ohne Ausgleichwerk entspricht die stetige Fördergeschwindigkeit
des Vorzugwerks der Druckgeschwindigkeit.