DE92219C

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Info

Publication number: DE92219C
Application number: DENDAT92219D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. \4?

Reifsfeder.

Bei allen bisher bekannt gewordenen, mit einer zur Seite beweglichen Zunge ausgestatteten Reifsfedern befindet sich die als Drehpunkt für die bewegliche Zunge dienende Befestigungsschraube oberhalb der Federstellschraube. Infolge dessen macht sich beim Ziehen mit einer solchen Feder ein Schwanken oder Wackeln der beweglichen Zunge bemerkbar, so dafs naturgemä'fs unsaubere Striche entstehen.

Diesem Uebelstande hilft die vorliegende Erfindung ab. Die Ziehfeder wird zu diesem Zweck mit zwei festen Zungen ausgestattet, von denen die eine kürzer als die andere ist. Auf dieser kürzeren Zunge wird eine dritte Zunge zur Seite beweglich angeordnet, welche den an der verkürzten Zunge fehlenden Theil ersetzt. Wesentlich ist nun bei der Anordnung dieser dritten Zunge, dafs die als Drehpunkt für letztere dienende Befestigungsschraube am unteren Ende der Ziehspitze sich befindet, während die durchgehende Federstellschraube zwischen der Drehpunktschraube und der oberhalb dieser liegenden Feststellvorrichtung (Schraube oder Einschnappstift) sitzt, wodurch eine grofse Standfestigkeit erreicht, sowie ein Schwanken oder Wackeln der aufgelegten Zunge vollständig ausgeschlossen wird, so dafs mit einer solchen Feder dauernd ein sauberer und glatter Strich gezogen werden kann.

Beiliegende Zeichnung zeigt die neue Feder beispielsweise als Handziehfeder in Fig. 1 theilweise im Schnitt und theilweise in Ansicht, während Fig. 2 sie in Ansicht von der linken Seite der Fig. 1 aus gesehen darstellt.

Die Ziehfeder ist mit den beiden festen Zungen α und a¹ ausgestattet, von welchen ' letztere in gewöhnlicher Weise in einer Ziehspitze endigt. Die Zunge α ist dagegen in zweckentsprechender Länge abgeschnitten bezw. kürzer hergestellt und auf ihr eine dritte mit einer der Zunge a¹ entsprechenden Ziehspitze versehene Zunge b um einen festen Drehpunkt c drehbar angeordnet, der sich am unteren Ende der kurzen Zunge befindet. Durch eine im oberen Theile der Zunge α sitzende und in einen Ausschnitt b¹ der Zunge b fassende Klemmschraube d oder durch einen in bekannter Weise am oberen Ende von b angebrachten federnden Einschnappstift wird die Zunge b in genauer Gegenüberstellung zur Zunge a¹ gehalten. In dem Zungentheil α sitzt zwischen dem Zungendrehpunkt c und dem Feststellpunkt d die Stellschraube e, welche, durch einen in der Zunge b in bekannter Weise angebrachten Ausschnitt b° geführt, sich als Druckschraube gegen die Innenfläche der Zunge α¹ stützt. Statt der Druckschraube kann zur Verstellung der Zungenspitzen natürlich auch eine Zugschraube zur Anwendung kommen, in welchem Falle nur der Ausschnitt b° in der Zunge b der Stärke des Zugschraubenansatzes entsprechend ausgeführt zu werden braucht.

Es ergiebt sich aus Zeichnung und Beschreibung, dafs bei dieser äufserst einfachen Federconstruction die Zunge b behufs bequemer

Reinigung der Ziehspitzen nach Lösen der Feststellvorrichtung leicht zur Seite bewegt werden kann, wie dies in Fig. 2 punktirt angedeutet ist.

Die vorliegende Federconstruction läfst sich infolge ihrer Eigenartigkeit, aufser bei Handziehfedern, auch bei dreizüngigen Ziehfedern, bei Einsatzzirkelfedern, bei Curvenfedern und selbst bei Nullenzirkelfedern ausführen, und hat den Vorzug, dafs sich dazu auch jede alte Ziehfeder auf einfachste Weise verwenden läfst.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Reifsfeder mit zwei festen Zungen (aa¹), von denen die eine kürzer als die andere ist und eine zur Seite bewegliche dritte Zunge (b) in der Weise trägt, dafs die Stellschraube (e) zwischen dem Drehpunkt (c) und dem oberhalb liegenden Feststellpunkt (d) sitzt, um zur Erhöhung der Standfestigkeit der seitwärts beweglichen Zunge günstigere Hebelverhältnisse zu schaffen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.