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Verfahren und Vorrichtung zum Verblasen von Versatz Die Erfindung
bildet eine Verbesserung gegenüber dem üblichen kontinuierlichen Blasversatzverfahren
in Bergwerken od. dgl. und schafft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verblasen
des Versatzgutes durch die schnelle Expansion aufeinanderfolgender Ladungen von
Druckluft. Es wird dabei das Ergebnis erzielt, daß wesentliche Ersparnisse an erforderlicher
Blasluft im Vergleich mit dem kontinuierlichen Verfahren erzielt werden und daß
das Versatzgut dichter gepackt werden kann.
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Es ist bei dem kontinuierlichen Verfahren bekannt, daß, wenn die Berge
zu Versatzzwecken mittels Druckluft kontinuierlich durch Rohre gefördert werden,
verhältnismäßig große Luftmengen erforderlich sind, um eine gewisse Mindestgeschwindigkeit
aufrechtzuerhalten, die in den Rohrleitungen erforderlich ist, um die größeren und
schwereren Teilchen zu befördern. Es ist festgestellt worden, daß, wenn die gewöhnlich
zum Versetzen in Bergwerken benutzte Art und Größe von Versatzgut verwendet wird,
das erforderliche Mindestvolumen an angesaugter Luft ungefähr 42,5 m3/min beträgt,
die auf ungefähr 5,6 kg/cmQ verdichtet werden muß. Ferner ist gefunden worden, daß,
sofern nicht die zu transportierenden Materialmengen und die Transportentfernung
groß sind, sich eine sehr unwirtschaftliche Verwendung der Druckluft ergibt. Für
eine gute praktische Durchführung soll das erforderliche Luftvolumen nicht größer
sein als ungefähr roo m3 angesaugter Luft je Kubikmeter Versatzgut, jedoch scheinen
wenige Anlagen in der Lage zu sein, ein solches Verhältnis längere Zeit aufrechtzuerhalten.
Die verhältnismäßig
große Menge an Druckluft, die je Mengeneinheit
an Versatzgut erforderlich ist, ist darauf zurückzuführen, daß es bei dem kontinuierlichen
Verfahren unmöglich ist, das Verhältnis von Feststoffen zu Luft über eine gewisse
praktische Grenze zu erhöhen, oberhalb welcher die Gefahr einer Verstopfung der
Leitung besteht. Wenn jedoch das Versatzgut und die Luft absatzweise eingeführt
werden, dann können, wie gefunden wurde, die Feststoffe in der Rohrleitung so verdichtet
werden, daß sie einen dicht passenden Abschluß erzeugen, welcher sich wie ein Kolben
verhält, wenn die Luft zugelassen wird. Auf diese Weise kann die Energie der Druckluft
voll ausgenutzt «-erden, um den Pfropfen aus Versatzgut durch die Rohrleitung zu
treiben.
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Die Erfindung gestattet daher, eine Ladung von Versatzgut in die Rohrleitung
aufzugeben und in dieser die Versatzladung vor dem Zulassen der Ladung von Druckluft,
die in der Zwischenzeit in einem geeigneten Behälter aufbewahrt wird, zunächst zu
verdichten. Wenn eine geeignete Menge an Versatzgut auf diese Weise verdichtet worden
ist, wird die Druckluft sehr schnell ausgelassen, so daß sie das Gut durch die Rohrleitung
treibt.
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Die Menge an Druckluft, welche je Dosis Versatzmaterials verbraucht
wird, hängt von der Länge der Versatzrohrleitung ab; je kürzer die Rohrleitung ist,
um so geringer ist die erforderliche Luftmenge, und umgekehrt. Bei einer mittleren
Rohrleitungslänge werden etwa 2o ms angesaugter Luft je Kubikmeter Versatzmaterial
benötigt. Während eine Verlängerung der Rohrleitung naturgemäß zu einer Erhöhung
des je Volumeneinheit Versatzmaterials verwendeten Luftvolumens führt, ist es möglich,
das Material durch eine z. B. 6o m lange Rohrleitung bei einem Luftverbrauch von
nicht mehr als ioo m3 angesaugter Luft je Kubikmeter Versatzmaterial zu transportieren,
was der in der Praxis erreichte beste Wert bei dem kontinuierlichen Verfahren ist.
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Durch aufeinander abgestimmte Bemessung der Aufgabe des Versatzmaterials,
des Volumens der Druckluftladung und des Durchmessers und der Länge der verwendeten
Rohrleitung kann der Versatz mit einer beträchtlich höheren Geschwindigkeit abgegeben
werden, als sie gewöhnlich bei dem kontinuierlichen System erreicht wird. Dies führt
zu einer dichteren Packung des Versatzmaterials in den Hohlräumen unter Tage. Überdies
ermöglicht die Vorrichtung nach der Erfindung ein Mischen von Wasser mit dem Versatzmaterial,
wodurch ein Verfestigen des Materials an der Versatzstelle erzielt wird.
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Die Erfindung wird nachstehend an einer Ausführungsform der Vorrichtung
beispielsweise näher erläutert: Wie in Fig. i gezeigt, besteht die Vorrichtung im
wesentlichen aus einem Blas- oder Laderohr i, auf dem ein kurzes Rohrstück :2 angebracht
ist, das an seinem anderen Ende einen Aufgabetrichter 3 trägt. Eine Förderschnecke
q. arbeitet teilweise in dem Trichter 3 und teilweise in dem Rohr 2 und wird durch
ein Kegelrad 5 angetrieben. Das Versatzmaterial wird in den Trichter 3 aufgegeben
und dann in dem Blasrohr i durch die Förderschnecke 4. verdichtet, welche außerdem
ein Zurückströmen des Materials verhindert, wenn die Druckluft iri das Rohr i eingeschlagen
wird. Die Druckluft ist für diesen Zweck in einem Behälter 6 gespeichert, der mit
dem Blasrohr i über ein glockenförmiges Verbindungsstück7 verbunden ist. Dieses
Verbindungsstück trägt ablenkende Leitflächeni S, durch die das Eindringen von Versatzmaterial
in das Verbindungsstück und die angeschlossenen Vorrichtungsteile verhindert und
außerdem der Luftstrom nach unten in das Blasrohr i gerichtet wird, um eine vollständige
Entfernung des Materials zu gewährleisten.
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Der Behälter 6 für die gespeicherte Druckluft ist vom Blasrohr durch
ein Hauptventil 9, das auf seinem Sitz io ruht, abgeschlossen. Der Druck der Behälterluft
auf dieses Ventil wird teilweise durch einen Druck in entgegengesetzter Richtung
ausgeglichen, der auf einen Ausgleichskolben i i wirkt, welcher in einem mit der
Außenluft verbundenen Zylinder 12 arbeitet. Das Ventil 9 wird daher nur durch den
Druck geschlossen gehalten, der sich aus dem Flächenunterschied zwischen der Fläche
des Sitzes io und derjenigen des Ausgleichskolbens ii ergibt.
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Gleichachsig zu dem Hauptventil 9, dem Ausgleichskolben i i
und einer Verlängerung einer sie verbindenden Spindel 13 sind ein Betätigungskolben
14 und sein Zylinder 15 angeordnet. Dieser Kolben 1q. wird im geeigneten Augenblick
in dem Arbeitskreislauf durch Druckluft von unten beaufschlagt und öffnet das Hauptventil
9, wodurch fast augenblicklich der ganze Luftinhalt des Behälters 6 freigegeben
wird und sich in das Blasrohr i entlädt. Von besonderer Bedeutung ist ein sehr schnelles
Öffnen des Ventils 9; dies wird auf Grund des Umstandes herbeigeführt, daß beim
Abheben des Ventils von seinem Sitz io die Druckdifferenz zwischen seiner oberen
und unteren Seite sofort vermindert wird. Dadurch wird das Ventil 9 vom Schließdruck
entlastet, folglich bewegt sich der Ausgleichskolben i i unverzüglich nach oben
und bewirkt ein sehr rasches und vollständiges Abheben des Hauptventils 9 von seinem
Sitz, was durch den Druck unterstützt wird, der auf die Unterseite des Kolbens 1q.
wirkt. Das Öffnen erfolgt so schnell, daß Mittel vorgesehen werden müssen, die die
Bewegung des Hauptventilaggregats am Ende des Hubes abbremsen, was durch einen Gummipuffer
16 und durch Bildung eines Luftkissens über den Zylinder 12 geschieht.
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Durch eine im folgenden näher beschriebene selbsttätig arbeitende
Einrichtung wird, sobald der Behälter entladen worden ist, der unter dem Kolben
1q. wirkende Luftdruck aufgehoben und der Zylinderraum unter dem Kolben 1q. entlüftet,
worauf das Hauptventil entweder durch das eigene Gewicht oder zweckmäßiger unter
der zusätzlichen Wirkung einer Feder 17 auf seinen Sitz 1o zurückkehrt.
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Der selbsttätige Ablauf des gesamten Vorganges, nämlich das Einführen
und Verdichten des Versatzmaterials
im Blasrohr i, das Weiterbefördern
des Materials durch die aus dem Behälter 6 kommende Druckluft, wird durch die die
Förderschnecke antreibende Einrichtung 4 herbeigeführt. Die Förderschnecke 6 wird
durch eine Antriebseinheit 18 angetrieben, die entweder aus einem mit einem Getriebe
versehenen Elektromotor oder aus einem Druckluftmotor besteht. Eine Ausführungsform
einer solchen Einrichtung ist in Fig. 3 dargestellt.
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Das einer derartigen Einrichtung zugrunde liegende Prinzip besteht
in der Ausnutzung des zunehmenden Drehmoments beim Verdichten der Ladung in dem
Rohr i durch die Schnecke 4; wenn das Drehmoment eine bestimmte Größe erreicht,
wird ein Ventil, das Druckluft zur Betätigung des Kolbens 14 zuführt, geöffnet.
In ähnlicher Weise wird, wenn das Drehmoment an der Schnecke 4 infolge der Abgabe
des Versatzmaterials aus der Vorrichtung herabgesetzt worden ist, die umgekehrte
Wirkung ausgenutzt, um das Regelventil zu schließen und dadurch den Druck unter
dem Kolben 14 aufzuheben. Dies führt dazu, daß das Hauptventil in der oben beschriebenen
Weise zum Schließen gebracht wird.
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Die Förderschneckenanordnung hat somit zwei wichtige Aufgaben zu erfüllen:
i. die Schnecke muß glatt in dem in das Blasrohr i zu fördernden Versatzmaterial
umlaufen, d. h. sie darf keinem stark wechselnden Drehmomentwiderstand unterworfen
werden, wenn größere Teilchen in dem Fördergut vorhanden sind; 2. die Schnecke muß
in der Lage sein, das Versatzmaterial in dem Blasrohr i und in dem Rohrstück 2 derart
zu verdichten, daß ein Zurückblasen durch den Zuführtrichter 3 verhindert wird,
wenn die Druckluft aus dem Behälter 6 ausgelassen wird.
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Die Förderschnecke ist allein nicht in der Lage, diesen beiden Bedingungen
voll zu genügen. Bei Verwendung von gesiebtem Material, entsprechend dem Durchmesser
des Rohres 2, und bei angemessener Länge des Rohres 2, werden durch die besondere
Form der Schnecke stark veränderliche Drehmomente vermieden, die sonst den richtigen
Zeitablauf der Luftentladung verhindern würden. Die Schnecke ist derart geformt,
daß die äußere Kante ihrer Schraube die Oberfläche eines Kegelstumpfes beschreibt,
dessen Basis sich aufwärts in dem Zuführtrichter 3 befindet. Hierdurch wird gewährleistet,
daß der Rand ihres Schraubengewindes dauernd von dem Material zurückweicht, so daß
die größeren Teilchen kein plötzliches Anhalten der Schnecke bei ihrer Umdrehung
verursachen können. Diese Wirkung allein ist jedoch noch nicht ausreichend, um der
obengenannten Bedingung :2 zu genügen. Diese Bedingung verlangt, daß ein Verschluß
von verdichtetem Material sowohl um die Oberfläche der Schnecke als auch innerhalb
der Wände des abdämmenden Rohres 2 wirksam gebildet wird. Um dieser Bedingung zu
genügen, ist die die Last aufnehmende Fläche der Schnecke so ausgebildet, daß sie
mit ihrer senkrechten Achse einen Winkel von ungefähr 6o° bildet. Die Wirkung desUmlaufes
einer derartigen Schnecke innerhalb des Raumes des Rohres 2 ist derart, daß das
Material sowohl nach unten als auch nach außen gedrückt wird, wenn das Blasrohr
i gefüllt wird, so daß auf diese Weise ein Verschluß gegen den Durchgang von Luft
nach oben durch das Rohr 2 und den Trichter 3 geschaffen wird. Die Wirksamkeit eines
derartigen Verschlusses wird durch die Gesamtlänge desjenigen Teiles des Rohres
2, der über der Oberseite des Blasrohres und dem unteren Ende der Schnecke liegt,
sowie durch das maximale Drehmoment, welches auf die Schnecke ausgeübt wird, beeinflußt.
Diese Faktoren sind auch von der Art und Korngröße des Materials, das man zu versetzen
wünscht, abhängig. Die besondere Ausbildung einer derartigen Zuführanordnung ist
aus Fig. 2 ersichtlich.
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Die Ausnutzung des sich vergrößernden Widerstandes gegen Drehung,
der an der Welle der Förderschnecke 4 auftritt, kann zur Steuerung der Druckluft
im Arbeitskreislauf auf verschiedene Weisen erfolgen. Nachstehend wird eine Ausführungsform
einer Einrichtung beschrieben, die zu jeder beliebigen Form des Antriebsmotors 18
von Fig. i paßt und in Fig. 3 dargestellt ist. Diese Einrichtung, bei der das obenerwähnte
Prinzip des Widerstandes gegen Drehung angewendet wird, arbeitet im wesentlichen
mechanisch. Dasselbe Endergebnis könnte jedoch auch durch andere Einrichtungen erhalten
werden, die entweder elektrisch oder pneumatisch betätigt werden und mit ihren entsprechenden
Antriebseinheiten gekuppelt sind, um die Erhöhung des Energiepotentials an den Einheiten,
die sich aus dem sich erhöhenden Widerstand gegen Drehung an der Schnecke ergibt,
auszunutzen.
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Die in Fig.3 dargestellte Einrichtung ist zwischen den Antriebsmotor
i8 und das Kegelrad 5 geschaltet. Ihre Wirkung besteht darin, den erhöhten Widerstand
gegen Drehung, dem die Förderschnecke ausgesetzt ist, in eine einfache seitliche
Bewegung umzuwandeln. Dies wird durch eine Klauenkupplung bewirkt, die aus zwei
Gliedern ig und 2o besteht, von denen das erste Glied i9 auf der mit dem Motor 18
gekuppelten Antriebswelle 21 in Nuten frei gleiten kann. Das zweite Glied 2o ist
fest auf der angetriebenen Welle 22 aufgekeilt, welche das Kegelrad 5 antreibt.
Das bewegliche Glied i9 wird kräftig gegen das auf der Welle 22 fest aufgekeilte
Glied 2o mittels einer starken Druckfeder 23 gedrückt. Der Gegendruck dieser Feder
wird von einem Vorderdeckel 24 eines zylindrischen Behälters 25 aufgenommen, in
welchem die ganze Einrichtung eingeschlossen ist. Die beiden Kupplungsglieder stehen
miteinander durch Klauen im Eingriff, die unter einem Winkel von ungefähr 45° zur
Drehebene liegen. Wenn die durch die Förderschnecke verursachte Bremsleistung das
durch die Kupplung übertragbare Drehmoment überschreitet, versucht das Glied i9
außer Eingriff mit dem Glied 20 zu treten, indem es längs der mit den Nuten versehenen
Welle 21 gleitet und so die Feder 23 zusammendrückt. Der durch die Feder 23 ausgeübte
Druck ist so gewählt, daß der
Schnecke 4 das gewünschte begrenzte
Drehmoment erteilt wird, das, wenn es überschritten wird, das Glied i9 schließlich
völlig außer Eingriff mit dem Glied 2o bringt. Die Größe dieses Drehmoments wird
natürlich immer etwas geringer sein als diejenige, welches am Antriebsmotor zur
Verfügung steht.
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Ferner kann durch geeignete Bemessung der Umfangslängen der Klauen
am Glied i9 und der Aussparungen in dem Glied 2o auf der Stirnseite des Gliedes
2o eine kreisbogenförmige Laufbahn vorgesehen werden, auf welcher nach dem Außereingriffkommen
der Kupplungsglieder die Klauen des Gliedes i9 entlang gleiten können.
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Es ist ersichtlich, daß der Augenblick zur Abgabe des Inhaltes des
Behälters 6 erreicht ist, wenn die Klauenkupplung völlig außer Eingriff steht, d.
h. wenn der Widerstand der Schnecke gegen eine Weiterdrehung größer ist als das
von der Kupplung übertragbäre Drehmoment, das durch die Druckeinstellung .der Hauptfeder
23 bestimmt ist.
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Die seitliche Bewegung, die durch das außer Eingriff mit dem Glied
2o tretende Glied i9 ausführt, wird zur Betätigung des Ventils, welches die Zuführung
derDruckluft zum Kolben 14 steuert, ausgenutzt. Um eine falsche Zeitfolge zu verhindern,
muß dafür gesorgt werden, daß das Regelventil erst dann betätigt wird, wenn die
beiden Glieder der Klauenkupplung völlig außer Eingriff sind, wie in Fig. 4 gezeigt.
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Eine Betätigung des Ventils jeweils in der im Arbeitszyklus genau
richtigen Zeitfolge erhält man dadurch, daß eine zweite Kupplung vorgesehen ist,
die aus einem Paar von Hülsen mit zur Rotationsebene hin abgeschrägten Kupplungszähnen
besteht. Diese Hülsen sind in bezug auf die Kupplungsglieder i9, 2o so angeordnet,
daß sie sich erst zu trennen beginnen, nachdem das Kupplungsglied i9 völlig außer
Eingriff mit dem Kupplungsglied 2o gekommen ist. Die seitliche Bewegung nach links,
die ausgeführt wird, wenn die zweite Kupplung gelöst wird, wird zum Betätigen des
Steuerventils 3o benutzt, das Druckluft in den Druckluftzylinder 15 zur Betätigung
des Kolbens 14 einläßt. Der Auspuff aus diesem Zylinder erfolgt bei nach rechts
zurückgehendem Ventil, wobei die Hauptkupplung und die zweite Kupplung sich schließen
und die Wellen 21 und 22 in fester- Verbindung miteinander umlaufen. Das Ineinanderfallen
der Kupplungsglieder 19, 2o bewirkt einen Ruck, der zum Freimachen der Förderschnecke
dient und das Entleeren des Rohres 2 ermöglicht. Das in diesem vorhandene verdichtete
Versatzmaterial fällt dann in das leere Laderohr i, und ein neuer Arbeitszyklus
beginnt.
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Die zweite Kupplung besteht aus zwei Hülsen 26 und 27, die koaxial
über der Hauptkupplung i9 und 2o angeordnet sind. Die Hülse 26 kann sich frei über
die äußere Oberfläche des Kupplungsgliedes i9 verschieben und ist, durch ihre in
das Kupplungsglied i9 eingreifende Nuten geführt, gehalten und an einem vom Kupplungsglied
i9 unabhängigen Umlauf gehindert. Sie wird durch Federpuffer 29, auf denen sie entlang
rutscht, in dichter Berührung mit der Hülse 27 gehalten. Diese Puffer sind an dem
Vorderdeckel 24 befestigt und werden durch leichte Federn 28 gegen die Hülse 26
gedrückt. Die Hülse 27 andererseits ist fest mit dem Kupplungsglied 2o verbunden.
In ähnlicher Weise, wie es für das Zusammenarbeiten der Kupplungsglieder i9 und
2o vorgesehen ist, sind die Hülsen 26, 27 mit einem Paar ineinandergreifender Kupplungsklauen
bzw. -ausnehmungen versehen. Die Umfangslänge der Klauen der Hülse 26 und die Länge
der Laufbahn zwischen den entsprechenden Aussparungen in der Hülse 27 sind jedoch
kürzer als die entsprechenden Längen der Kupplungsglieder i9 und 2o. Die Umfangslänge
der Laufbahn auf der Hülse 27 ist kleiner als die auf dem Kupplungsglied 2o, über
dem sie liegt, und sie gibt dem Kupplungsglied i9 hinreichend Zeit zum Außereingriffkommen
mit dem Kupplungsglied 20, ehe die Hülse 26 mit der Hülse 27 außer Eingriff kommt.
Dies ist in Fig. 4 veranschaulicht, wo das Kupplungsglied i9 gerade über die Laufbahn
an der Stirnseite des Kupplungsgliedes 2o zu gleiten beginnt und die Hülse 26 im
Begriff steht, mit der Hülse 27 außer Eingriff zu kommen. Diese Wirkungsweise ist
möglich, weil das Kupplungsglied i9 sich verschieben, aber sich nicht unabhängig
von der Hülse 26 drehen kann, und auf diese Weise wird der Hülse 26 gestattet, mit
der Hülse 27 in Berührung zu bleiben, bis die Führungskanten der Klauen an den Hülsen
aufeinandertreffen.
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Da die Welle 2i fortfährt umzulaufen, während die Welle 22 stillsteht,
weil die Förderschnecke durch das verdichtete Versatzmaterial in dem Rohr :2 festgehalten
wird, wird, wenn die Führungskanten der Klauen der Hülsen 26 und 27 zusammengetroffen
sind, die Hülse 26 von der Hülse 27 nach links weggedrückt. Diese seitliche Bewegung
wird direkt auf das Ventil 30 übertragen, das dann Druckluft in den Zylinder
15 einläßt. Die von beiden Kupplungen und dem Ventil hierbei eingenommene
Lage ist in Fig. 5 dargestellt. Die Weiterdrehung der Welle 2i bei feststehender
Welle 22 hat zur Folge, daß die Kupplungen wieder in ihre Eingriffslage zurückfallen,
d. h. daß die Kupplungsglieder ig und 20 und die Hülsen 26 und 27 wieder ineinanderfallen,wobei
das Ventil 30 unter der Einwirkung der Druckluft wieder nach rechts zurückgeht.
Wenn es diese Bewegung ausführt und wieder die in Fig. 3 gezeigte Stellung einnimmt,
läßt es die Druckluft, die es in seiner vorhergehenden Lage in den Zylinder 15 einströmen
ließ, ins Freie auspuffen.
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Zwecks möglichst einfacher Zugänglichkeit ist das Ventil
30 mit seinem Zylinder 31 an dem Vorderdeckel 24 lösbar befestigt, und an
den Zylinder 3i ist eine Leitung für die Druckluft angeschlossen, die durch den
Ventilkolben 3o hindurchströmt, der inwendig hohl ausgeführt und mit einer Ausströmöffnung
für die Druckluft im Bereich seiner engeren, rechtsliegenden Aussparung versehen
ist. Bewegt sich der Ventilkolben nach
links, wenn die Hülsen 26
und 27 außer Eingriff kommen, so kommt diese enge Aussparung zur Deckung mit der
Rohrverbindung vom Zylinder 31 zum Zylinder 15 (Fig. i) und läßt Druckluft in den
Zylinder 15 strömen. Geht der Ventilkolben 30 unter Einwirkung der Druckluft wieder
nach rechts, wenn die Hülsen 26 und 27 in Eingriff kommen, so bringt die links gelegene
Aussparung des Kolbens 3o die Verbindung zum Zylinder 15 zustande, und die Luft
kann durch die Bohrung im Zylinder 31 ins Freie strömen.
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Wie bereits erwähnt, sind die Abmessungen des Laderohres i, des Zwischenrohres
2 und des Behälters 6 ebenso wie der Durchmesser und die Länge der mit dem Laderohr
i gekuppelten Rohrleitung zur Abgabe des Versatzmaterials an die gewünschte Versatzstelle
sämtlich von der Art und der Korngröße des Versatzmaterials abhängig. Der Behälter
6 wird deshalb groß genug gemacht, um eine ausreichende Druckluftmenge für die größte
Länge der Rohrleitung, welche möglicherweise benutzt werden kann, zu speichern.
Wenn eine Rohrlänge benutzt wird, die geringer ist als die größte Länge, für welche
die Vorrichtung bestimmt ist, wird die Behälterkapazität vorzugsweise einstellbar
gemacht, um eine wirksame Ausnutzung der Druckluft zu gewährleisten.
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Zu diesem Zweck kann in dem Behälter eine wasserdichte Trennwand 32
angebracht sein. Diese Trennwand teilt den Behälter in zwei Zonen, die noch über
den oberen Rand der Trennwand verbunden sind, und sie gestattet, den zur Verfügung
stehenden Raum für die Druckluft nach Wunsch durch Einfließenlassen von Wasser in
die äußere Zone herabzusetzen, wobei die innere Zone von Wasser frei bleibt, um
ein einwandfreies Arbeiten des Ventilaggregats 9, io und T I zu gestatten.