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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Austragen von streufähigem Material
mit einem Behälter
zur Aufnahme des Materials, in dessen unterem Bereich eine Fördereinrichtung
zur Förderung des
streufähigen
Materials einbaubar und aus demselben wieder entnehmbar ist, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
der
DE 32 00 806 A1 ist
eine gattungsgemäße Vorrichtung
beschrieben. Der dabei vorgesehene Tank weist zwei Kammern auf,
in denen sich ein Feststoff bzw. ei- ne Flüssigkeit befinden, die innerhalb
des Tanks mit einander vermischt werden, um dann ausgegeben werden
zu können.
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Eine
Vorrichtung zum Austragen von streufähigem Material ist aus der
DE 101 59 726 C1 bekannt.
Hierbei ist zur Vereinfachung von Reparaturen die Fördereinrichtung über Führungsmittel
verschieblich und entnehmbar in dem Behälter gelagert.
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Durch
diese Maßnahme
ergab sich bereits eine erhebliche Verbesserung derartiger Vorrichtungen
gegenüber
dem bis dahin bekannten Stand der Technik. Allerdings ist die Anschaffung
solcher Vorrichtungen mit verhältnismäßig hohen
Kosten verbunden, die für
verschiedene Anwender in einem ungünstigen Verhältnis zu
ihrem Nutzen stehen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Vorrichtung
derart weiterzubilden, dass ein größerer Nutzen für den Anwender
entsteht.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Abdichtung
der Öffnung
mittels des Verschlussdeckels ist der Behälter mit einer Flüssigkeit,
zum Beispiel mit Wasser befüllbar,
so dass er zusätzlich
zu seiner hauptsächlichen
Verwendung zum Austragen von streufähigen Materialien auch als
Flüssigkeitsreservoir
bzw. Wasserfass genutzt werden kann. Auch eine Verwendung für andere
flüssige
Medien, insbesondere auch dickflüssigere
Medien, ist denkbar. Dies bietet dem Anwender der erfindungsgemäßen Vorrichtung
einen erheblichen Zusatznutzen, da er in der Zeit, in der ein Einsatz
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Austragen des streufähigen
Materials nicht vorgesehen ist, dieselbe zum Aufbewahren von Flüssigkeiten und
zur Ausbringung derselben verwenden kann. Gerade auf Baustellen,
wo praktisch ständig
ein Bedarf an Wasser besteht, ist dieser Zusatznutzen besonders
vorteilhaft. Insbesondere bei der Verdichtung und Befestigung von
Erdreich oder sonstigen Bodenstrukturen im Tiefbau sowie im Frostschutz
ist häufig
eine Zugabe von Wasser notwendig. Hierbei kann die Flüssigkeit über den
wenigstens einen Anschluss aus dem Behälter entnommen werden. Auch ein
Abpumpen und/oder eine Breitverteilung der Flüssigkeit ist möglich.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
bildet also durch die besondere, herausnehmbare Förderausbringung
und der damit verbundenen Nutzung als Flüssigkeitsbehälter einen
echten Mehrwert und es bedarf keiner weiteren Investition für den Einsatz
eines eine Flüssigkeit
aufnehmenden Behälters,
wie dies bisher der Fall war.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Anschluss
an dem Verschlussdeckel angebracht ist. Hierdurch wird verhindert,
dass der Anschluss in denjenigen Zeitpunkten, in der die Vorrichtung
zum Austragen von streufähigem
Material verwendet wird, eine Störung
darstellt.
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Alternativ
bzw. zusätzlich
ist es jedoch auch möglich,
dass der wenigstens eine Anschluss an einer Behälterwand angebracht ist. Hierbei
ist auch eine gleichzeitige Nutzung beider Anschlüsse möglich.
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Des
weiteren kann vorgesehen sein, dass der Verschlussdeckel eine im
wesentlichen horizontal ausgerichtete Aufnahmeplatte aufweist. Eine
solche horizontale Aufnahmeplatte, die gleichzeitig auch Dichtfunktionen übernehmen
kann, kann zur Aufnahme der verschiedensten Gegenstände dienen,
die insbesondere bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
als Flüssigkeitsreservoir nützlich oder
für den
verwendeten Einsatz ausgerüstet
sind.
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In
diesem Zusammenhang kann beispielsweise vorgesehen sein, dass auf
der Aufnahmeplatte eine Pumpe angebracht ist. Mittels einer solchen Pumpe
kann der Druck der Flüssigkeit,
das über
den Anschluss aus dem Behälter
gefördert
wird, erhöht werden,
wobei gleichzeitig eine Entleerung des Behälters stattfindet.
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Es
ist als sehr vorteilhaft anzusehen, wenn die Flüssigkeit Wasser ist, da Wasser,
wie teilweise bereits oben beschrieben, insbesondere auf dem Bausektor
eine wichtige Rolle spielt und zu den verschiedensten Zwecken eingesetzt
werden kann.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann
vorgesehen sein, dass sie auf einem Fahrzeug angeordnet ist. Dadurch
lässt sich
der Inhalt des Behälters,
unabhängig
davon, ob es sich um streufähiges
Material oder um Wasser handelt, besonders einfach an den jeweiligen
Einsatzort bringen. Dieses Prinzip findet bei jeglichen Formen des
Transports Anwendung, ob es sich um einen Anhänger, einen Auflieger, einem
Aufbau auf einem beliebigen Trägergestell
oder ein sonstiges Fahrzeug handelt. Alternativ ist jedoch auch
ein stationärer
Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich.
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Nachfolgend
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es
zeigt:
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1 eine
seitliche Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß dem Pfeil II aus 1;
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3 eine
Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäß dem Pfeil
III aus 1;
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4 eine
Rückansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit herausgenommener Fördereinrichtung;
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5 eine
Rückansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit aufgesetztem Verschlussdeckel; und
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6 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit aufgesetztem Verschlussdeckel.
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1 zeigt
in einer Seitenansicht eine Vorrichtung 1 zum Austragen
von streufähigem
Material, also beispielsweise Bindemitteln, wie Kalk oder Zement,
sowie Sand, Splitt oder dergleichen. Zur Aufnahme des in den Figuren
nicht dargestellten Materials ist ein Behälter 2 mit einem Deckel 3 vorgesehen, der
eine obere Öffnung 4 zum
Einfüllen
des Materials in den Behälter 2 verschließt. Das
Befüllen
des Behälters 2 durch
die Öffnung 4 kann
bei abgenommenem bzw. weggeklapptem Deckel 3 in an sich
bekannter Weise erfolgen und wird daher nicht näher beschrieben. Der Behälter 2 besteht
im vorliegenden Fall aus nicht näher
bezeichneten, einzelnen und miteinander verschweißten Blechen,
beispielsweise aus Metall.
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An
der Unterseite des Behälters 2 ist
in demselben eine Fördereinrichtung 5 angeordnet,
welche ein Fördermittel 6 mit
einem Förderstrang 7 und
einem Rücklaufstrang 8 aufweist.
Das Fördermittel 6 weist
in der dargestellten Ausführungsform,
wie in 2 besser zu erkennen, an beiden Seiten der Fördereinrichtung 5 angeordnete,
umlaufende Ketten 9 und 10 auf, welche mit quer
zu einer mit "X" bezeichneten Förderrichtung
verlaufenden Förderleisten 11 miteinander
verbunden sind. Die Förderleisten 11 können mit
einander gegenüberliegenden
Kettengliedern der Ketten 9 und 10 verschweißt oder
auf andere geeignete Art und Weise verbunden sein.
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Des
weiteren weist die Fördereinrichtung 5 eine
von einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung, beispielsweise
einem Elektromotor, angetriebene Antriebsrolle 12 sowie
eine der Antriebsrolle 12 in Förderrichtung X gegenüberliegende
Umlenkrolle 13 auf. Die Antriebsrolle 12 und die
Umlenkrolle 13 sind in an sich bekannter Weise jeweils
so ausgeführt, dass
sie in der Lage sind, beide Ketten 9 und 10 in Förderrichtung
X zu bewegen. Selbstverständlich sind
als Antrieb für
die Fördereinrichtung 5 alle
Arten von Antriebseinrichtungen denkbar.
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Um
eine komplette Abschirmung der Fördereinrichtung 5 gegenüber der
Umgebung zu erreichen, ist diese vollständig innerhalb des Behälters 2 angeordnet
und auf diese Art und Weise gekapselt, wobei lediglich im Bereich
der Antriebsrolle 12 eine untere Austragöffnung 14 vorgesehen
ist, durch welche das Material aus dem Behälter 2 ausgegeben wird.
Bei dieser Anordnung der unteren Austragöffnung 14 verläuft die
Förderrichtung
X, also die Bewegungsrichtung des Förderstrangs 7, somit
in Richtung des hinteren Bereichs des Behälters 2. Alternativ
dazu könnte
die Austragöffnung 14 auch
im vorderen Bereich des Behälters 2 angeordnet
sein, wobei die Förderrichtung
X dann entgegengesetzt zum erstgenannten Fall verliefe. Allerdings
spielt die Position der unteren Austragöffnung 14 erst dann
eine Rolle, wenn die Vorrichtung 1 auf einem Fahrzeug, wie
beispielsweise einem Lastkraftwagen oder einem Anhänger, angeordnet
ist. Eine Kombination der Vorrichtung 1 mit einem Fahrzeug
kann dann einen sogenannten Streuwagen bilden.
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Um
ein größtmögliches
nutzbares Volumen des Behälters 2 zu
erreichen, ist der Förderstrang 7 unterhalb
des Rücklaufstrangs 8 angeordnet,
so dass sich in einem Bereich 15 zwischen dem Rücklaufstrang 8 und
dem Förderstrang 7 ebenfalls
Material befindet, das durch die Schwerkraft in den Bereich 15 bis
zu einem Boden 16 gelangt, der sich unterhalb des Förderstrangs 7 befindet.
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Wenn
die Fördereinrichtung 5 mittels
ihrer Antriebseinrichtung betrieben wird, so bewegen sich die Förderleisten 11 des
Förderstrangs 7 in
Förderrichtung
X, also in Richtung zu der Austragöffnung 14, und nehmen
dabei das in dem Behälter 2 sich
befindliche Material mit, um es schließlich durch die Austragöffnung 14 auszutragen
bzw. auszugeben. Der Rücklauf
der Förderleisten 11 des
Rücklaufstrangs 8 erfolgt
dabei durch das Material, was allerdings nicht zu Problemen führt. Vielmehr
wird durch den Rücklauf
des Rücklaufstrangs 8 in
dem Material eine Brückenbildung
verhindert, so dass das zu fördernde
Material gleichbleibend auf die Fördereinrichtung 5 drückt.
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3 zeigt
eine Rückansicht
der Vorrichtung 1, wobei zu erkennen ist, dass der Behälter 2 im Querschnitt
trichterförmig
ausgebildet ist, um es dem Material zu erlauben, leichter nach unten
in Richtung der Fördereinrichtung 5 zu
rutschen. Alternativ zu der dargestellten Trichterform bzw. den
Abschrägungen könnte auch
ein Vorratssystem zur Unterbringung und Zuführung des Materials vorgesehen
sein, bei welchem der Behälter 2 nicht
in der dargestellten Form ausgebildet sein müsste, sondern vielmehr allgemein
als Speicher für
das Material, z.B. mit einem Band oder dergleichen.
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Aufgrund
der stabilen Konstruktion des Fördermittels 6 mit
den beiden Ketten 9 und 10 sowie den Förderleisten 11 ist
es bei der vorliegenden Ausführungsform
der Vorrichtung 1 möglich,
die Fördereinrichtung 5 verhältnismäßig breit
auszubilden, so dass zum einen ein verhältnismäßig großes Volumen des Behälters 2 ermöglicht wird
und zum anderen das Material über
eine große
Breite ausgegeben werden kann. Insbesondere bei der bereits oben
angesprochenen Verwendung der Vorrichtung 1 auf einem Fahrzeug
ist diese größere Breite
der Fördereinrichtung 5 und
die damit verbundene Vergrößerung der Austragöffnung 14 besonders
interessant, da hiermit eine bestimmte Fläche in sehr viel kürzerer Zeit
bestreut werden kann. Des weiteren ist in 3 zu erkennen,
dass der Behälter 2 an
seinen oberen Seitenkanten jeweils mit einem Radius 17 versehen
ist, was die Herstellung des Behälters 2 vereinfacht.
Die För dereinrichtung 5 ist
genauso wie der Behälter 2 in den
verschiedensten Größen bzw.
Abmaßen
denkbar.
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Die
Fördereinrichtung 5 ist
gegenüber
dem Behälter 2 mittels
Führungsmitteln 18 verschieblich gelagert
und kann auf diese Weise vollständig
aus dem Behälter 2 herausgezogen
werden. Hierzu weist der Behälter 2 bei
der vorliegenden Ausführungsform zwei
einander gegenüberliegende,
in der Art eines Kanals ausgeführte
Aufnahmen 18a und 18b mit jeweils U-förmigem Querschnitt
auf, die in 4 deutlicher erkennbar sind.
Zum Entnehmen der Fördereinrichtung 5 ist
der Behälter 2 an
seiner Rückseite mit
einer Öffnung 19 versehen.
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5 zeigt
eine Möglichkeit
zur zusätzlichen Nutzung
der Vorrichtung 1. Hierbei ist der Behälter 2 im Bereich
der Öffnung 19 mittels
eines Verschlussdeckels 20 derart abgedichtet, dass er
mit einer Flüssigkeit,
im vorliegenden Fall mit Wasser, welches mit dem Bezugszeichen 21 bezeichnet
ist, vorzugsweise über
die obere Öffnung 4 befüllbar ist.
Hierbei kann der Verschlussdeckel 20 mit dem Behälter 2 beispielsweise verschraubt
werden, wobei zusätzlich eine
nicht dargestellte Dichtung vorgesehen sein kann. Durch das Verschließen der Öffnung 19 mit dem
Verschlussdeckel 20 kann der Behälter 2 bzw. die Vorrichtung 1 zusätzlich zu
der Funktion des Austragens von streufähigem Material auch als Flüssigkeitsreservoir
bzw. Wasserfass genutzt werden, wobei aufgrund des vorherigen Entnehmens
der Fördereinrichtung 5 für das Wasser 21 ein
größeres Volumen
als für
das streufähige
Material zur Verfügung steht.
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Das
Wasser 21 kann über
zwei im vorliegenden Fall an dem Verschlussdeckel 20 angebrachte Anschlüsse 22a und 22b aus
dem Behälter 2 auf
kontrollierte Art und Weise entnommen werden. Zusätzlich ist
auch ein Anschluss 23 an einer Behälterwandung 24 dargestellt.
Dabei ist es möglich,
lediglich einen der Anschlüsse 22a, 22b und 23 vorzusehen.
Alternativ sind je nach Anwendungszweck auch zwei oder drei der
Anschlüsse 22a, 22b und 23 denkbar, die
an die verschiedensten Normen im Bereich der Schlauchanschlüsse angepasst
sein können.
Die nicht dargestellten Verteileinrichtungen für das streu- bzw. rieselfähige Material
können
dabei an dem Behälter 2 verbleiben
und auch zur Ausbringung bzw. Verteilung der Flüssigkeit verwendet werden.
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In 5 ist
des weiteren eine Achse 25 mit daran angebrachten Rädern 26 dargestellt,
die verdeutlichen, dass es besonders zu bevorzugen ist, den Behälter 2 auf
einem Fahrzeug anzubringen. Hierbei kann es sich sowohl um ein Zugfahrzeug
als auch um einen Anhänger
handeln.
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In
der Seitenansicht gemäß 6 ist
erkennbar, dass der Verschlussdeckel 20 eine im wesentlichen
horizontal ausgerichtete Aufnahmeplatte 27 aufweisen kann,
die zur Aufnahme verschiedener Gegenstände dienen kann. Im vorliegenden
Fall ist auf der Aufnahmeplatte 27 eine Pumpe 28 angebracht,
die eine Erhöhung
des Drucks des aus dem Behälter 2 entnommenen
Wassers 21 bewirken kann und mit der der Behälter 2 entleert
oder auch befüllt werden
kann. Selbstverständlich
kann auf die Pumpe 28 verzichtet werden, wenn das Wasser 21 le diglich durch
seine Schwerkraft aus dem Behälter 2 entnommen
wird.
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Die
Befüllung
des Behälters 2 kann,
wie bereits erwähnt, über die Öffnung 4 erfolgen.
Hierzu können
alle nutzbaren Befülleinrichtungen
verwendet werden, wobei die zum Einblasen des streu- und rieselfähigen Materials
bzw. mehlförmigen
Guts genutzten, vorzugsweise pneumatisch arbeitenden Einrichtungen
gegebenenfalls auch zum Einbringen der Flüssigkeit verwendet werden können. Eine
Befüllung
des Behälters 2 mit
der Flüssigkeit
ist außerdem auch über einen
oder mehrere der Anschlüsse 22a, 22b und 23 möglich.