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Profilfrässtahl Die Erfindung bezieht sich auf Profilfrässtähle, wie
sie zur Herstellung von profilierten Gegenständen, z. B. profilierten Knöpfen, aber
auch für verschiedene andere Fräsarbeiten gebraucht werden. Bisher hat man für solche
Arbeiten profilierte Flachstähle benutzt, die mit sechs oder acht Stellschrauben
in einen Fräskopf eingespannt werden mußten. Die Arbeit des Einrichtens ist dabei
außerordentlich schwierig und zeitraubend, weil der Flachstahl äußerst genau zentriert
werden muß. Auch das Nachschleifen der Flachstähle ist sehr schwierig, weil die
dem gewünschten Profil entsprechende Schneidenform bei jedem Nachschleifen neu erarbeitet
werden muß.
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Gemäß der Erfindung wird deshalb ein Stahl benutzt, dessen zum Fräsen
dienende Schnittkante ständig zentriert läuft und durch einfaches, planes Nachschleifen
geschärft werden kann, ohne daß die Schnittkante das gewünschte Profil verliert.
Zu diesem Zweck wird das der Schneide zugewandte Ende des Stahles derart geformt,
daß die das Profil bestimmende Fläche parallel zur Drehachse des Stahles verläuft.
Diese Fläche kann besonders gehärtet oder mit einer gehärteten Auflage versehen
sein. Wenn man nun diese Fläche unter einem geeigneten Winkel eben anschleift, so
entsteht die gewünschte Schleifkante, die noch mit einer Fase versehen werden kann.
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In den Abbildungen ist dies an einem Beispiel dargestellt, ohne daß
die Erfindung jedoch auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt sein soll.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht, Fig. z eine Draufsicht, Fig.3 eine
senkrecht zu Fig.i gesehene Seitenansicht eines Frässtahles.
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Als Beispiel möge das Fräsen eines Knopfes i dienen, der die in der
Figur dargestellte Form erhalten soll.
Bisher hat man zum Fräsen
eines solchen Knopfes einen Stahl benutzt, dessen parallel zur Drehachse verlaufende
Fläche eben ist. Das Profil des Stahles und damit des Knopfes wurde durch die schräg
.dazu verlaufende Fläche bestimmt. Wenn der Stahl stumpf geworden war und nachgeschliffen
werden mußte, so war es erforderlich, das Profil wieder genau nachzuarbeiten, um
die gleiche Form des Knopfes zu erhalten wie vor dem Nachschleifen.
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Demgegenüber wird erfindungsgemäß die zur Drehachse 2 parallel verlaufende
Fläche 3 bzw. 4 (Fig. z in der seitlichen Draufsicht, Fig. 2 im Querschnitt senkrecht
dazu) in ihrer räumlichen Gestalt der zu fräsenden Form angepaßt. Wenn der Querschnitt
5 der zu fräsenden Fläche eine Gerade ist, hat die Fläche 3 die Gestalt einer Ebene.
Wenn der Querschnitt der zu fräsenden Fläche 6 eine gebogene Linie ist, hat die
Fläche 4 .die Gestalt einer räumlichen Fläche, deren Parallele zur Drehachse gerade
Linien sind. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch diese räumliche Fläche senkrecht
zur Drehachse.
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Die zum Fräsen erforderliche Schneide wird nun durch die Schnittlinie
einer zur Drehachse geneigten Ebene 7 mit den Flächen 3 bzw. 4 bestimmt. je nach
der Neigung der Ebene haben die Schnittlinien verschiedene Form, sie sind jedoch
einander ähnlich. Die Form der räumlichen Fläche 4 wird nun mit dem Neigungswinkel
der Ebene 7 so abgestimmt, daß der durch die Drehachse 2 gelegte Querschnitt genau
dem Querschnitt 6 durch den Knopf r entspricht.
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jede parallele Ebene zur Ebene 7 ergibt die gleiche Schnittlinie,
also die gleiche Form der Schneide des Stahles, nur ist die Höhe der Schneide verschieden.
Aus diesem Grunde ist es möglich, den Stahl, wenn er" stumpf geworden ist, durch
einfaches planes Anschleifen in der Richtung der Ebene 7 wieder zu schärfen, ohne
daß die Schnittlinie verändert wird.
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Um einen solchen Gegenstand zu fräsen, wie er durch den beispielsweise
gezeichneten Knopf dargestellt wird, empfiehlt es sich, die zum Fräsen bestimmte
Schneide in zwei Teile aufzulösen. Die konkave Rundung des Knopfes wird mittels
der Schneide 6 gefräst, die in der Ebene 7 angeschliffen wird. Die kegelmantelförmige
Fläche des Knopfes wird mittels der Schneide 5 gefräst, die in der Ebene 8 angeschliffen
wird.
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Die Flächen 3 bzw. 4 kann man entweder besonders härten, man kann
sie mit einer Widiaschicht belegen, oder auch mit Hilfe eines Spezial-Schnellstahl-Schweißdrahtes
autogen mit einer Schnellstahlschicht versehen.
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Bei einer solchen in zwei Teile aufgelösten Schneide wird die Formbearbeitung
der Flächen 3 und 4 und damit das Schleifen der Schneide erheblich erleichtert.
Wenn die Schneide aus einem Stück besteht, müßte sie an der Stelle 9 eine konkave
Ecke bilden. In der Nähe dieser Ecke ist der Schliff äußerst schwierig, weil man
beim Schleifen des einen Schenkels des die Ecke bildenden Winkels leicht die Schneidedes
anderen Schenkels verletzen kann. Ist die Schneide dagegen gemäß der Erfindung in
zwei Teile aufgelöst, so ist keine solche Ecke vorhanden, und man kann jeden Teil
einzeln schleifen, ohne dem anderen zu nahe zu kommen. Die Formbearbeitung beim
Nachschleifen muß mit äußerster Präzision erfolgen, jedoch kann man die erforderliche
Genauigkeit mittels einer einfachen Vorrichtung ohne Schwierigkeit erreichen.
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Gegenüber den bisher bekannten Profilstählen erreicht man durch die
Erfindung die Ersparnis der Arbeit, die sonst mit dem jedesmaligen Einrichten auf
die Mitte des Stahles verbunden ist. Bisher mußte nach jedem Herausnehmen des Stahles
beim Wiedereinsetzen die Mitte durch Verstellen der Stellschrauben erst wieder gesucht
werden, und wenn man sie nicht genau erreichte, blieb eine Spitze auf dem zu bearbeitenden
Werkstück stehen. Wenn man den erfindungsgemäßen Stahl dagegen mittels eines Gewindes
oder eines Konus in die Fräsmaschine einspannt, ist der zentrische Lauf auf jeden
Fall gesichert.
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Sofern der Frässtahl in mehrere Schneiden aufgeteilt ist, die voneinander
gelöst werden können, kann man die Schneiden, die nicht die Mitte des Werkstückes
zu fräsen haben, auch mittels festschraubbaren Drei- oder Vierkantes in einen Stahlträger
der Fräsmaschine einsetzen, da es bei diesen Schneiden unter Umständen nicht so
genau auf die Festlegung ihrer Lage ankommt wie gerade beim Mittelstück. Dadurch
wird das Anschleifen und Einrichten noch mehr vereinfacht.
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Bei derartig ausgebildeten Frässtählen läßt sich auch das Anschleifen
der Fase z. B. mit Arkansasstein ohne wesentliche Veränderung des Schneidprofils
vornehmen.