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Einrichtung zur Ubermittlung von Meldungen von der Anlage zur Leuchtwarte
bei elektrisch angetriebenen Förderanlagen od. dgl. In elektrisch angetriebenen
Förder- und Aufbereitungsanlagen, die zentral von einer Leuchtwarte aus z. B. mit
Hilfe von in die Warte eingebauten Betätigungsschaltern gesteuert werden, ergibt
sich insbesondere dann, wenn die Anlage umfangreich ist und sich über ein größeres
Gelände erstreckt, die Notwendigkeit, von der Anlage aus nach der Leuchtwarte Meldungen
zu erstatten, um den Leuchttafelwärter in Kenntnis zu setzen, daß diese oder jene
Motorenstaffel betriebsfertig ist und angefahren werden kann. Derartige Meldungen
erfolgten bis jetzt vorwiegend auf zweifache Weise: i. durch fernmündliche Verständigung
zwischen dem Bedienungspersonal der Anlage und Warte und 2. durch Signalisation
mit Hilfe von Leuchtschrifttafeln oder Fallklappenrelais, die in die Warte eingebaut
und von der Anlage aus betätigt werden.
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Im ersten Falle können jedoch, abgesehen vom Einbau einer umfangreichen
Telefonanlage, durch Hörfehler Fehlschaltungen entstehen. Im zweiten Falle ist für
die Unterbringung der Leuchtschrifttafeln oder Fallklappenrelais zusätzlicher Raum
in der Leuchtwarte erforderlich; außerdem sind dabei ebenfalls Fehlschaltungen möglich.
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Durch die Erfindung werden u. a. derartige Fehlschaltungen mit ihren
schwerwiegenden Folgen dadurch grundsätzlich vermieden, d:aß dem Bedienungspersonal
der
Leuchtwarte von der Anlage aus sinnfällig angezeigt wird, welche Schalter zu betätigen
sind. Zugleich wird durch die Erfindung z. B. auch ermöglicht, Platz für die Leuchtwarte
und dadurch wertvolle Baustoffe zu sparen. Das wesentliche der Erfindung besteht
darin, daß das Anzeigen von vorzunehmenden Schalthandlungen mit Hilfe von zum Ingang-
oder Stillsetzen der Antriebe dienenden, in der Leuchtwarte vorgesehenen Betätigungsschalter
selbst erfolgt, in die z. B. optische Signalvorrichtungen, wie Signallampen od.
dgl., eingebaut sind, die insbesondere von der Anlage aus zum Ansprechen, z. B.
zum Aufleuchten, gebracht werden.
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Werden in der Anlage insbesondere akustische Warnsignalvorrichtungen
verwendet, die von der Leuchtwarte aus betätigt werden, so besteht eine weitere
Möglichkeit nach der Erfindung darin, eine gegenseitige zwangläufige Verständigung
zwischen dem Bedienungspersonal der Leuchtwarte und dem der Anlage zu erreichen.
Zu diesem Zweck werden in der Leuchtwarte außer den in die Betätigungsschalter eingebauten
Signalvorrichtungen eine oder mehrere von der Anlage aus betätigbare, insbesondere
akustische Signalvorrichtungen vorgesehen und derart geschaltet, daß sie beim Anfahren
der Antriebe bzw. Antriebsgruppen vor bzw. zugleich mit den Signalvorrichtungen
in den Betätigungsschaltern zum Ansprechen gebracht werden. Nach dem von der Leuchtwarte
aus erteilten Warnsignal nach der Anlage und somit nach dem dort erfolgten Anzeigen,
daß hochgefahren wird, gelangt die akustische Signalvorrichtung zum Ausschalten,
während die Signalvorrichtung in dem Betätigungsschalter solange in dem Anzeigezustand
verbleibt, bis. der Schalter, in den sie eingebaut ist, betätigt wird, worauf, also
nach ihrem Abschalten, z. B. Erlöschen, das Symbol für den :gewählten Antrieb bzw.
die Antriebsgruppe in der Leuchtwarte aufleuchtet.
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Gemäß einer weiteren Möglichkeit nach der Erfindung kann die Meldung
von der Anlage zur Leuchtwarte und umgekehrt selbsttätig erfolgen.
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Die weiteren Anwendungsmöglichkeiten bzw. Maßnahmen nach der Erfindung
sowie ihre Vorteile gehen aus der nachstehenden Beschreibung und der Zeichnung hervor.
In der Zeichnung zeigt Fig. i ein Schema einer vereinfachten Förderanlage in Form
eines symbolischen Überwachungsleuchtschaltbildes, das an einer zentralen Kommandostelle
vorgesehen ist, Fig. 2 eine Schaltung für die Steuerung der Förderanlage nach Fig.
i, Fig. 3 eine Schaltung der Schütze zur Beeinflussung der Symbole für eine Motorenstaffel
und Fig. q. eine Schaltung der Schütze zur Beeinflussung der Symbole für einen Anlagenteil
mit in Verzweigungs- bzw. Vereinigungsstellen der Förderwege vorgesehenen Wahlschaltern.
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Die Symbole der einzelnen zum Antreiben der Förderglieder od. dgl.
dienenden Motoren sind im Überwachungsschaltbild der Leuchtwarte mit M i bis Mq.,
M5, M7 und M9 bezeichnet, und zwar sind sie in Fig. i durch schraffierte Pfeile
bzw. Kreise angedeutet, die, wenn die betreffenden Maschinen in Betrieb sind, aufleuchten.
B i bis B ¢, B7 und B 9 bedeuten im Überwachungsschaltbild Schalter, die
zur Fernsteuerung der Anlage dienen und in :de ren Innerm (im Knebel) erfindungsgemäß
eine Meldelampe sich befindet, die den durchscheinenden Stoff in dem Knebel z. B.
von der Rückseite beleuchtet. Mit W 5 ist ein im Verzweigungspunkt des Förderweges
vorgesehener, in an sich bekannter Weise mit Leuchtknebel ausgerüsteter Wahlschalter
bezeichnet, mit dessen Hilfe, und zwar über eine Fortschalteleitung, von M 5 die
Folgemaschinen wahlweise geschaltet werden können, deren Symbole z. B. im Überwachungsschaltbild
mit M 7 und M 9 bezeichnet sind.
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Zwischen den im Überwachungsschaltbild durch Symbole gekennzeichneten
Maschinen M i und M 3 kann eine weitere in der Zeichnung der Einfachheit halber
nicht dargestellte Reihe von Maschinen in Staffeln geschaltet angeordnet sein, so
daß die durch den Betätigungsschalter mit dem Symbol B i eingeschaltete Endmaschine
mit dem Symbol M i staffelartig in betriebsbedingter Weise den Schaltimpuls der
nächsten Maschine mit dem Symbol M i a und diese wieder den Impuls der nächsten
Maschine NI i b erteilt usw. Der Einfachheit halber soll jedoch das Überwachungsschaltbild
so betrachtet werden, wie es die Fig. i wiedergibt.
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Um eine zwangläufige gegenseitige Verständigung zwischen dem Betriebspersonal
und dem Leuchttafelwärter zu erleichtern, ist es zweckmäßig, in dem Raum, in dem
die Leuchtwarte aufgestellt ist, eine von der Anlage aus zu betätigende, z. B. gemeinsame
akustische Signalvorrichtung, insbesondere Signalhupe SH (vgl. Fig. 2), und in der
Anlage eine oder mehrere Warnhupen vorzusehen, die von der Leuchtwarte aus betätigt
werden kann bzw. können, wobei zugleich eine gewisse funktionelle Verknüpfung hinsichtlich
schaltungstechnischer Beziehung zwischen dem Relais für die Signalvorrichtung der
Betätigungsschalter und den Hupen etwa in der nachstehend beschriebenen, in Fig.
2 dargestellten Weise im Sinne der Erfindung besonders vorteilhaft ist.
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Es sei angenommen, daß der Betriebsmann die Motorenstaffel mit Symbolen
M2, M 2 a usw. betriebsbereit gemacht hat und wünscht, daß die Staffel anfährt.
Hierzu betätigt der Betriebsmann eine aus dem Schaltbild nach Fig. 2 ersichtliche
Signaltaste ST2. Hierbei schließt sich ein Stromkreis über den Ruhekontakt
WH der Warnhupentaste auf der Leuchtwarte und über die Spule eines gemeinsamen
Relais RA für die akustische Meldung. Als Haltekontakt für die akustische Meldung
dient der Arbeitskontakt RA'.
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Soll irgendeine Staffel, z. B. die Staffel, der das Symbol M2 entspricht,
angefahren werden, so schaltet das Betriebspersonal die Signalhupe SH ein, die den
Leuchttafelwärter darauf aufmerksam macht, daß die Staffel angefahren werden soll.
Gleichzeitig oder kurz danach wird über den zweiten Arbeitskontakt ST2' und den
Ruhekontakt des SchützesS2,
das dem Motor mit dem Symbol M2 zugeordnet
ist, der Stromkreis für die Signallampe LKB2 des Betätigungsschalters B2 geschlossen,
so daß der Leuchttafelwärter das optische Signal durch Aufleuchten der Signallampe
in dem Knebel des Betätigungsschalters B 2 erhält. Der Stromkreis der Signallampe
in dem Knebel des Betätigungsschalters B2 bleibt durch das Hilfsrelais R02 geschlossen.
Der Wärter weiß somit auf Grund des akustischen und optischen Signals, daß die Motorenstaffel,
der das Symbol M:2 entspricht, hochgefahren werden soll. Er gibt, und zwar insbesondere
unter der Verwendung einer an sich bekannten Schaltung mit Steuerstromverriegelung,
die die Einschaltung der Motoren in verriegelter Reihenfolge erlaubt, ein Warnsignal
nach der Anlage, welches dort anzeigt, daß hochgefahren wird. Da der Tastschalter,
mit dem dieses Signal gegeben wird, den aus Fig. 2 ersichtlichen Ruhekontakt
WH besitzt, so wird dieser in demselben Augenblick, in dem das Warnsignal
nach der Anlage gegeben wird, unterbrochen, so daß das akustische Signal SH in der
Warte abgeschaltet wird. Dabei leuchtet jedoch der Leuchtknebel LKB 2 des
Betätigungsschalters B:2 noch weiter. Nun betätigt der Leuchttafelwärter den Schalter
B2, und das zugehörige Schütz spricht an, der Ruhekontakt B 2 wird unterbrochen,
und es erlischt die Leuclhtknebellampe LKB2; dafür leuchtet aber das Symbol M2 auf.
Die Staffel ist in Betrieb gegangen.
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Soll die Staffel M i, M i d usw. bis M3 in Betrieb genommen
werden, so wiederholt sich der vorgeschilderte Vorgang sinngemäß. So wird zuerst
die Signaltaste ST i durch den Betriebsmann betätigt, wodurch ein Stromkreis über
den Ruhekontakt WH der Warnhupentaste auf der Leuchtwarte und über die Spule
des gemeinsamen Relais für die akustische Meldung geschlossen wird, wobei das Relais
über Arbeitskontakte RA' gehalten wird. Durch gleichzeitiges Schließen des zweiten
Arbeitskontaktes ST i' wird der Stromkreis über den Ruhekontakt S i und die Spule
R0 i des Schützes geschlossen, so daß die parallel zu der Spule R0 i geschaltete
Signallampe LKB i in dem Knebel des Betätigungsschalters B i aufleuchtet. Die Schaltvorgänge
beim Betätigen des Schalters B i wickeln sich.sinngemäß in derselben Weise ab, wie
beim Betätigen des Schalters B2.
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Eine weitere Anwendung der Erfindung ergibt sich, wenn eine der Motorenstaffeln,
z. B. mit dem Symbol M 3, erst dann in Betrieb genommen werden darf, wenn eine andere
Staffel, z. B. mit dem Symbol M i, bereits hochgefahren ist. Dieser Fall ist in
Fig. 3 im Prinzip wiedergegeben. Sobald das Schütz der Staffel mit dem Symbol M
i angesprochen hat, erscheint auf der Warte die Maschinenmeldung M i. Parallel hierzu
ist über den Ruhekontakt des Schützes S3 die Leuchtknebellampe LKB3 geschaltet.
Sie leuchtet so lange auf, bis der Schalter B 3 betätigt wurde, in welchem Falle
der Ruhekontakt des zu dem Schalter B3 gehörenden Schützes S3 sich öffnet und die
Signallampe LKB3 den Knebel des Betätigungsschalters B 3 zum Erlöschen bringt. Eine
solche Anordnung nach der Erfindung kann insbesondere dort angewandt werden., .wo
zwei oder mehr korrespondierende Warten einer Anlage vorhanden sind; ein solcher
Fall tritt besonders oft in Erzaufbereitungsanlagen und Fabriken der chemischen
Industrie auf.
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Am Überwachungsschaltbild nach Fig. i erläutert heißt es also: Die
Motoren der Staffel mit dem Symbol M i werden von der ersten Warte, die Motoren
der Staffel mit dem Symbol M3 von der nächsten Warte aus gesteuert. Wenn alle Maschinen
der ersten Warte in Betrieb sind, leuchtet der Knebel LKB 3 des Betätigungsschalters
B 3 auf der zweiten Warte auf und zeigt damit an, daß die Staffel mit dem
Symbol 1V13 hochgefahren werden kann. Auch hier kann durch Einschalten einer akustischen
Meldung dem Bedienungsmann der Leuchtwarte Signal gegeben werden.
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Fig. q. zeigt ein weiteres Anwendungsbeispiel, bei dem die Auswahl
der nächsten hochzufahrenden Staffel durch mit zusätzlichen Paketen ausgestaltete
Wahlschalter W 5 erfolgen soll. Unter Zugrundelegung des in Fig. i wiedergegebenen
Zustandes sind die Motorenstaffeln mit den Symbolen M i und M3 bis M5 in Betrieb.
Es leuchtet somit das Symbol M5, da der Meldekontakt am Schütz S 5
geschlossen ist. Es sei angenommen, daß die Motorenstaffel, der das Symbol M g entspricht,
angewählt wird. Zu diesem Zweck wird der Kontakt Ws-Mg geschlossen, wodurch die
Signallampe LKB9 des Betätigungsschalters B9 aufleuchtet. Sie erlischt, wenn der
Schalter B9 betätigt wird, da dann das zugehörige Schütz M9 anspricht und seinen
Ruhekontakt öffnet. Statt über Wahlschalter kann die Auswahl auch über Klappen,
Weichen, Ventile od. dgl. erfolgen.
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Durch die Anwendung einer Blinkrelaiskombination kann die Unterscheidung
der Signale z. B. in der Weise vorgenommen werden, daß die Motorensymbole im Ruhelicht
und die Schalterleuchtknebel in blinkendem Licht aufleuchten.
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Außerdem bzw. statt dessen können Symbole für Motoren und Schalterleuchtknebel
z. B. durch verschiedene Farben bzw. verschiedenfarbige durchsichtige Werkstoffe
für Symbole voneinander unterschiedlich gemacht werden.
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Das Kommando zum Aufleuchten bestimmter Leuchtknebel der einzelnen
Betätigungsschalter kann auch von der Leuchtwarte aus etwa in der Weise erfolgen,
daß auf der Leuchttafel zusätzlich für je eine bestimmte Motorenstaffel ein gemeinsamer
Betätigungsschalter vorgesehen wird. Von dieser Maßnahme kann sowohl für die Betätigung,
als auch etwa für Kontrollzwecke Gebrauch gemacht werden.
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Die Anwendung der Erfindung beschränkt sich nicht auf Verteilungs-
bzw. Förderanlagen von der Art, wie sie als Ausführungsbeispiele hier beschrieben
ist, denn sie kann nicht nur bei Förderanlagen beschriebener Art, wie Getreide-
und ölsaatspeicher, chemische Anlagen, Aufbereitungsanlagen für Kohle und Erz, Trocknungsanlagen
für Rübenschnitzel und Futtermittel, Zementfabriken, sondern auch für
Flüssigkeits-
und Gasverteilungsanlagen, Rohrpostanlagen und außerdem für elektrische Schaltanlagen
von Bedeutung sein. Im letzten Falle kann die Erfindung beispielsweise in der Form
angewendet werden, daß durch die im Überwachungsschaltbild in der Schaltwarte eingebauten
Betätigungs- und gegebenenfalls Wahlschalter mehrere Schalter der Schaltanlage,
z. B. Trenn- und Leistungsschalter einer Abzweigleitung, wie beschrieben, gemeinsam,
z. B. in festgelegter Reihenfolge, geschaltet und überwacht werden.