DE920513C - Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation ungesaettigter Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation ungesaettigter Verbindungen

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DE920513C
DE920513C DEF3976D DEF0003976D DE920513C DE 920513 C DE920513 C DE 920513C DE F3976 D DEF3976 D DE F3976D DE F0003976 D DEF0003976 D DE F0003976D DE 920513 C DE920513 C DE 920513C
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DE
Germany
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oxygen
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polymerization
unsaturated compounds
parts
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DEF3976D
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English (en)
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Werner Dr Kern
Hans Dr Overbeck
Arthur Dr Wolfram
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F2/00Processes of polymerisation
    • C08F2/46Polymerisation initiated by wave energy or particle radiation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation ungesättigter Verbindungen Die sogenannte Redoxpolymerisation ungesättigter Verbindungen wird mit Hilfe sauerstoffabgebender Verbindungen meist peroxydischer Art durchgeführt, deren Handhabung in vielen Fällen nicht einfach ist.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Anwendung dieser Verbindungen, insbesondere der Peroxyde, vermeiden kann, wenn man die ungesättigten Verbindungen vor der Polymerisation in Gegenwart molekularen Sauerstoffs mit chemisch wirksamen Strahlen behandelt. Es ist wahrscheinlich, daß sich dabei Moloxyde oder Peroxyde der ungesättigten Verbindungen bilden, die dann unter den Bedingungen der Polymerisation zusammen mit den zugefügten Reduktionsmitteln die Reaktion auslösen.
  • Die monomeren Verbindungen werden erfindungsgemäß also zunächst so vorbehandelt, daß man sie in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasgemischen bestimmte Zeiten bestrahlt. Die Dauer der Bestrahlung hängt sowohl von der Stärke und der Wellenlänge des angewandten Lichtes als auch von der Art der ungesättigten Verbindung und des Reduktionsmittels ab, ferner von den späteren Polymerisationsbedingungen. Man kann sagen, daß zu kurze Belichtungsdauer nur ungenügende Wirkung hervorruft, während übermäßig lange Bestrahlungszeiten die Polymerisationsfähigkeit der ungesättigten Verbindungen infolge der Bildung störender Zerfallsstoffe herabsetzen können.
  • Schon Tageslichtbestrahlungen bei Gegenwart von molekularem Sauerstoff üben einen günstigen Einfluß auf die Polymerisationsfähigkeit der Monomeren mit Reduktionsmitteln aus; wirksamer bei wesentlich verkürzter Dauer der Vorbehandlung sind aber Bestrahlungen mit Kunstlicht, insbesondere mit solchem, das reich an kurzwelligen Strahlen ist. Als Gefäße eignen sich solche, die für die angewandten Strahlen durchlässig sind. Man kann aber auch in undurchsichtigen, offenen oder geschlossenen Gefäßen durch geeignet angebrachte Strahlungsquellen das Licht einwirken lassen. Es kann vorteilhaft sein, schon vor der Bestrahlung das Reduktionsmittel der ungesättigten Verbindung zuzusetzen. Dabei kommen selbstverständlich nur solche Reduktionsmittel in Betracht, die die Polymerisation nicht stören.
  • Als Reduktionsmittel im Sinne des vorliegenden Verfahrens können beispielsweise Sulfinsäuren und Derivate, Ketole und Derivate sowie Amine dienen. Die benötigten Mengen sind gering und liegen in den bei Katalysen von Polymerisationen üblichen Grenzen.
  • Für die Behandlung mit sauerstoffhaltigen Gasen kann es genügen, wenn bei der Herstellung oder zumindest bei der Reinigung der ungesättigten Verbindungen Luft nicht oder nicht vollständig ausgeschlossen wurde. In den meisten Fällen ist es jedoch notwendig, den ungesättigten Ausgangsstoff während der Bestrahlung in innige Berührung mit den sauerstoffhaltigen Gasen zu bringen, sei es durch Herstellung einer großen Oberfläche, die von den Gasen berührt oder überstrichen wird, oder auch durch Einleiten von z. B. Luft oder Sauerstoff. Man vermeidet dadurch auch die bei zu geringer Sauerstoffkonzentration leicht einsetzende vorzeitige Polymerisation.
  • Ungesättigte Verbindungen im Sinne des vorliegenden Verfahrens sind ein- oder mehrfach ungesättigte Verbindungen, wie z. B. Acrylsäure, Methylacrylsäure und ihre Derivate, Vinylester, wie Vinylchloracetat, Styrol, Diene, wie 2-Chlorbutadien-i, 3 u. a. Man kann diese Verbindungen allein oder in Mischungen anwenden; man kann aber auch nur einen Teil der Monomeren der erfindungsgemäßen Vorbehandlung unterwerfen und bei der Polymerisation den so behandelten Teil der Gesamtmenge zusetzen.
  • Die vorbehandelten Stoffe können als solche, in Lösung oder in Dispersion polymerisiert werden. Dabei können alle Bedingungen, die der Polymerisation günstig sind, eingehalten werden. Es ist ein Vorteil des vorliegenden Verfahrens, daß die erfindungsgemäß vorbehandelten Stoffe bei niedrigerer Temperatur, als sonst üblich, polymerisiert werden können. Selbstverständlich können auch sonst bei Polymerisationen angewandte Zusätze, wie peroxydische oder andere Katalysatoren, andere Reduktionsmittel, Metallverbindungen, Regler, Pufferstoffe, Salze, Emulgatoren, Stabilisatoren u. a., zugefügt werden. So sind als Metallverbindungen etwa die in den Patenten gig 668, 848 258, 876 003 erwähnten brauchbar. Es sind aber auch sehr wenig lösliche Metallverbindungen, wie z. B. Halogenide der Alkali- und Erdalkalimetalle (Lithium-, Magnesium-, Calcium- und Bariumsalze), geeignet.
  • Da in vielen Fällen molekularer Sauerstoff die eigentliche Polymerisation hemmt, ist es zweckmäßig, nach der Vorbehandlung den noch vorhandenen Sauerstoff zur Abkürzung der Behandlungszeit durch Einleiten eines inerten Gases oder Zufügen eines sauerstoffbindenden Mittels zu beseitigen. Beispiele i. 5oo Gewichtsteile frisch destillierter Methacrylsäuremethylester werden unter Einleiten von getrocknetem Sauerstoff io Minuten mit einer Quecksilberdampflampe bestrahlt. Darauf wird i Gewichtsteil Benzolsulfinsäure darin gelöst, durch Einleiten von Reinstickstoff der Sauerstoff aus dem Reaktionsgefäß verdrängt und dieLösung 8Stunden bei 40° gehalten. Nach dieser Zeit sind 35 % des Esters polymerisiert. Wird der Sauerstoff ohne gleichzeitige Bestrahlung durch den Ester geleitet, so erhält man unter sonst gleichen Reaktionsbedingungen nur eine i5%ige Ausbeute. Der Sauerstoff kann auch durch Luft ersetzt werden, ohne daß sich die Ausbeuten wesentlich ändern.
  • 2. 5oo Gewichtsteile frisch destillierter Methacrylsäuremethylester werden unter Einleiten von getrocknetem Sauerstoff io Minuten mit einer Quecksilberdampflampe bestrahlt. Darauf wird der Ester 15 Minuten mit wenig wasserfreiem Magnesiumchlorid geschüttelt. Nach Abfiltrieren wird i Gewichtsteil Benzolsulfinsäure im Ester gelöst, durch Einleiten von Reinstickstoff der Sauerstoff aus dem Reaktionsgefäß verdrängt und die Lösung 8 Stunden bei 4o° gehalten. Nach dieser Zeit sind 85 0/a des Esters polymerisiert. Wird beim Durchleiten von Sauerstoff auf die gleichzeitige Bestrahlung verzichtet, so erreicht man unter sonst gleichen Reaktionsbedingungen nur eine Ausbeute von 35 0/0.
  • 3. 5oo Gewichtsteile Methacrylsäuremethylester werden, wie im Beispiel i angegeben, unter Sauerstoffeinleitung bestrahlt. Dann löst man darin i Gewichtsteil Benzoin auf, verdrängt den Sauerstoff und erhitzt die Lösung 8 Stunden auf 4o°. Nach dieser Zeit sind 4,4% des Esters polymerisiert. Unbestrahlter Ester gibt, auf die gleiche Weise behandelt, kein Polymerisat.
  • 4. 5oo Gewichtsteile Methacrylsäuremethylester werden, wie im Beispiel i angegeben, bestrahlt. Dann löst man darin i Gewichtsteil Benzoin sowie 110 Gewichtsteile Magnesiumnaphthenat auf. Nach achtstündigem Erhitzen auf 4o° sind i2% des Esters polymerisiert. Unbestrahlter Ester gibt, auf gleiche Weise behandelt, nur 4% Polymerisat.
  • 5. 5oo Gewichtsteile unter reinstem Stickstoff destilliertes Chloropren werden unter Durchleiten von Sauerstoff mit einer Lampe, deren Spektrum bis ins langwellige Ultraviolett reicht, io Minuten bestrahlt. Danach wird in dem Chloropren i Gewichtsteil Benzolsulfinsäure gelöst und die Lösung in Stickstoffatmosphäre während 6o Stunden auf 40° gehalten. Die Ausbeute an Polymerisat beträgt dann 25%. Wird beim Durchleiten des Sauerstoffs im Dunkeln gearbeitet, so beträgt die Ausbeute bei sonst gleichen Reaktionsbedingungen 4%.
  • 6. 5oo Gewichtsteile Acrylsäuremethylester werden unter Durchleiten von Sauerstoff 5 Minuten mit einer Quarzlampe bestrahlt. Nach Zugabe von i Teil Benzolsulfinsäure wird die Lösung durch Durchleiten von Stickstoff sauerstofffrei gemacht. Die Polymerisation setzt augenblicklich bei Zimmertemperatur ein und ist unter starker Wärmetönung in wenigen Minuten beendet. Unbestrahlter Ester ist unter gleichen Reaktionsbedingungen erst nach etwa 2 Stunden auspolymerisiert.
  • 7. 5oo Gewichtsteile Vinylchloracetat werden unter Durchleiten von Luft 15 Minuten lang mit einer Quarzlampe bestrahlt. Dann wird der Ester etwa 15 Minuten mit wasserfreiem Calciumchlorid geschüttelt. Nach Abfiltrieren wird i Gewichtsteil Benzolsulfinsäure zugesetzt, die Luft durch Stickstoff verdrängt und auf 40° erhitzt. Nach 8 Stunden sind 55% des Esters polymerisiert. Vermeidet man die Bestrahlung während des Luftdurchleitens, so erhält man unter sonst gleichen Reaktionsbedingungen eine Ausbeute von nur io% an Polymerisat.
  • B. In 2ooo Gewichtsteilen einer wässerigen Lösung, die 4o Gewichtsteile diisobutylnaphthalinsulfosaures Natrium, io Gewichtsteile Paraffinfettsäure (C14), 1,7 Gewichtsteile Natriumhydroxyd, 6 Gewichtsteile Natriumpyrophosphat, ferner 3 Gewichtsteile Natriumformaldehydsulfoxy lat und 0,3 Gewichtsteile Ferroammonsulfat enthält, werden in einer geschlossenen Einrichtung unter reinstem Stickstoff i ooo Gewichtsteile peroxydfreies 2-Chlorbutadien-1,3, das man durch sorgfältigeDestillation des Chlorbutadiens unter völligem Ausschluß von Sauerstoff erhält, emulgiert. Man erhält nach dreistündigem Rühren bei 2o° weniger als 2o% Polymerisat. Wird vor der Polymerisation durch das hochgereinigte Chlorbutadien q. Stunden lang bei o° ein langsamer Luftstrom bei Lichtausschluß geleitet, so ist bei der Polymerisation unter sonst gleichen Bedingungen die gebildete Menge an Polymerisat nicht wesentlich größer. Wird dagegen das Chlorbutadien beim Durchleiten von Luft mit einer Tageslichtlampe bestrahlt, so erhält man bei der nachfolgenden Polymerisation unter sonst gleichen Bedingungen eine Emulsion, die mehr als 8o % des eingesetzten Chlorbutadiens als Polymerisat enthält.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRIJCHE: i. Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation ungesättigter Verbindungen als solcher, in Lösung oder in Dispersion in Gegenwart von Reduktionsmitteln, die die Polymerisation nicht stören, dadurch gekennzeichnet, daß die ungesättigten Verbindungen vor der Polymerisation in Gegenwart von molekularem Sauerstoff bestimmte Zeiten mit chemisch wirksamen Strahlen behandelt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe in Gegenwart von Metallverbindungen polymerisiert werden.
DEF3976D 1944-12-30 1944-12-30 Verfahren zur Polymerisation oder Mischpolymerisation ungesaettigter Verbindungen Expired DE920513C (de)

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