-
Verpfählungsspreize Der große Holzmangel erfordert auch im Grubenbau
kategorisch eine weitestgehende Einsparung dieses Werkstoffes. Abgesehen davon,
daß die Verwendung von Holz im Grubenbau große Sorgfalt und Spezialkenntnisse der
das Einbauen vornehmenden Arbeiter erfordert, wird wegen des noch immer unverhältnismäßig
hohen Holzverbrauchs verlangt, daß im Zuge der Verwendung von Stahl im Grubenbau
auch dort, wo heute noch fast ausschließlich Holz verwendet wird, wie dies z. B.
bei den Verpfählungen und Spreizen zwischen den Pfähleisen der Fall ist, Stahl eingesetzt
wird. Einen erheblichen Anteil des heute noch im Grubenausbau verwendeten Holzes
beansprucht der Ausbau zwischen den Pfähleisen, der aus den eine seitliche Abstützung
der Streckenwände bewirkenden Verpfählungen und den die Pfähleisen gegeneinander
abstützenden Spreizen besteht. Die Erfindung betrifft eine stählerne Verpfählungsspreize,welche
in sich die Aufgabe der bisher verwendeten hölzernen Verpfä'hlungen und der hölzernen
Spreizen zu vereinigen hat, was bei der Verwendung von Holz als Werkstoff überhaupt
nicht möglich ist. Darüber hinaus bringt die Verwendung von stählernen Verpfählungsspreizen
gemäß der Erfindung gegenüber den bisher zu diesem Zwecke verwendeten Holzspreizen
erhebliche Vorteile, welche nicht zuletzt darin bestehen, daß den aus Sicherheitsgründen
von der Bergpolizei verlangten Vorschriften in einwandfreier Weise Genüge geleistet
werden kann.
-
Die neuartigen Verpfählungsspreizen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind in der Hauptsache aus geeignet starkem Flacheisen hergestellt und können mit
gleich gutem Vorteil sowohl bei starrem wie auch bei nachgiebigem Ausbau verwendet
werden.
Während sich bei dem sogenannten starren Ausbau praktisch
keinerlei Schwierigkeiten hinsichtlich der Gestaltung der im wesentlichen nur auf
longitudinalen Druck beanspruchten Verpfählungsspreizen ergeben, werden an sie bei
dem sogenannten nachgiebigen Ausbau wegen der möglichen Raumbeweglichkeit der einzelnen
Teile besondere Anforderungen gestellt, Anforderungen, welche in jeder möglichen
Bewegungslage der im nachgiebigen Ausbau eingesetzten Pfähleisen den erforderlichen
Beanspruchungen Rechnung tragen müssen.
-
Bei Verwendung der stählernen Verpfählungsspreizen gemäß der Erfindung
ist es nicht wie bei der Verwendung hölzerner Verpfählungen und Spreizen erforderlich,
daß dieselben dicht nebeneinander angeordnet sind; sie können vielmehr; besonders
in den Seitenwänden, mit gewissen, durch die örtlichen Verhältnisse bestimmten Abständen
eingebracht werden, wobei die Zwischenräume mit Bergestücken ausgefüllt werden,
welche anders als dies bei Holzverpfählungen möglich ist. die durch die an ihnen
anliegenden Bergekanten geschwächt werden und schließlich zu Bruch gehe, selbst
beim Anliegen an den stählernen Verpfählungsspreizen gemäß der Erfindung mehr oder
minder unter dem Druck des Gebirges beim Aufnehmen der Druckkräfte wenigstens in
ihren äußeren Ecken und Kanten zusammengedrückt werden können, ohne daß jedoch dadurch
die Sicherheit der Verspreizung in Frage gestellt würde.
-
Eine besondere Forderung des Stollenausbaues besteht darin, daß die
Pfähleisen gegeneinander so verspreizt werden, daß ein den ganzen Ausbau gefährdendes
Verschwenken einzelner Pfähleisen parallel zur Stollenwand mit Sicherheit verhindert
wird. Es kommt also darauf an, die Verpfählungsspreizen gemäß der Erfindung auch
bei verschieden großen Abständen der Pfähleisen mittels einfacher, an ihnen angebrachter
Befestigungsmittel, unter denen aus betrieblichen Gründen und im Hinblick auf das
Rauben Verschraubungen jeglicher Art ausscheiden, an den Pfähleisen zu befestigen.
-
Erfindungsgemäß werden hierzu Rasten od. dgl. verwendet, welche durch
Keile an den die Verpfählungsspreizen bildenden Flacheisen in bestimmten Abständen
festgelegt werden. Diese Rasten können Bolzen sein, die- in hierfür vorgesehene
Löcher der - Verpfählungsspreize eingesteckt und hier festgelegt werden. Sie können
auch in Form von U-Klammern ausgebildet sein, deren Schenkel in an den Kanten der
Verpfählungsspreizen angebrachte Aussparungen eingreifen.
-
Die Entfernung der diskreten-Sitzstellen der einzelnen Rasten hat
hierbei erfindungsgemäß der Breite -der zu verspreizenden Pfähleisenprofile und
anderseits den für den Stollenausbau normalisierten Abständen dieser Pfähleisen
Rechnung zu tragen.
-
Insbesondere ist Wert darauf gelegt worden, daß in einer Weiterausbildung
der Erfindung die an den Verpfählungsspreizen anzubringenden. Rasten dazu verwendet
werden, gleichzeitig die Verpfählungsspreizen an den. beispielsweise ein sogenänntes
Rinnenprofil oder ein Doppel-T-Profil aufweisenden Pfähleisen in einer ein leichtes
Rauben ermöglichenden Weise festzulegen und dabei gleichzeitig eine benachbarte,
etwa horizontal verlaufende Verpfählungsspreize daran zu befestigen.
-
Dieses Ziel wird in besonders eleganter Weise und unter Einsparung
von sonst hierfür erforderlichen besonderen Rastelementen erreicht, wenn die Verpfählungsspreize
erfindungsgemäß an einem Ende hakenförmig umgebogen ist, so daß sie sich mit diesem
Ende an der flanschartigen Profilkante des senkrechten, beispielsweise Rinnenprofil
aufweisenden Pfähleisens halten kann.
-
Alles nähere über die Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, auf welcher drei verschiedene Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes beispielsweise und schemgtisch dargestellt sind. In der
-Zeichnung zeigt Fig. i die Hinteransicht einer der einfachsten Ausführungsformen
einer Verpfählungsspreize gemäß der Erfindung, Fig.2 einen Horizontalschnitt gemäß
der Linie II-II der Fig. i, Fig.3 einen Vertikalschnitt gemäß der Linie III-III
der Fig. i und 2 in etwa doppeltem Maßstabe, Fig. ¢ eine Rückansicht einer abgewandelten,
auf Druck und Zug beanspruchten Ausführungsform einer Verpfählungsspreize, bei welcher
gegenüber der Ausführungsform nach Fig. i bis 3 nur die Hälfte der Spannbolzen erforderlich
ist, Fig. 5 einen Horizontalschnitt gemäß Linie V-V der Fig. q., Fig. 6 einen Vertikalschnitt
gemäß Linie VI-VI der Fig. 5 in etwa doppeltem Maßstabe, Fig. 7 die Hinteransicht
einer weiteren auf Druck und Zug beanspruchten Ausführungsform einer Verpfählungsspreize
gemäß der Erfindung, Fig.8 einen Horizontalschnitt gemäß Linie VIII-VIII der Fig.
7, Fig.9 einen Vertikalschnitt durch eine Spannklemme gemäß Linie IX-IX der Fig.
7 und 8 in etwa doppeltem Maßstabe.
-
Bei dem in den Fig. i bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen bestehen
die Verpfählungsspreizen i aus in gewissen Abständen mit rechteckigen Löchern 2
versehenen Flacheisen, welche bei der dargestellten Ausführungsform hinter die ein
Rinnenprofil aufweisenden Pfähleisen 3 gesetzt werden und sich an ihnen mit den
in die rechteckigen Aussparungen 2 eingesetzten, entsprechend geformten Bolzen q.
abstützen, die in ihrer Lage durch einen in den Schlitz 5 des Bolzenschaftes eingetriebenen
Keil 6 befestigt werden, so daß sie zwecks leichteren Raubens im Bedarfsfalle leicht
entfernt werden können.
-
Bei den in den Fig. i bis 3 dargestellten Anordnungen sind die Spreizen
i lediglich auf Druck beansprucht und sind selbst nicht miteinander verbunden. Um
auch eine Zugbeanspruchung aufzunehmen, _ können die Verpfählungsspreizen i bei
gleichem Pfähleisenabstande auch länger ausgeführt
werden, und
die in ihnen angebrachten Aussparungen 2 können in einer solchen Entfernung voneinander
angebracht werden, daß die Bolzen .. an beiden Flanschrändern des Rinnenprofils
der Pfähleisen 3 anliegen. Darüber hinaus können je zwei Verpfählungsspreizen i
gemäß der Erfindung durch einen Bolzen .4, der mit seinem etwas längeren Schaft
durch zwei zur Deckung gebrachte Aussparungen 2 dieser beiden Verpfählungsspreizen
i gesteckt und hier festgekeilt wird, miteinander verbunden werden, wobei zweckmäßigerweise
dieser Bolzen 4 als Rast für einen Flanschrand der Pfähleisen 3 benutzt wird.
-
Bei den in den Fig. q. bis 9 dargestellten Ausführungsbeispielen sind
die Verpfählungsspreizen 7 bzw. 8 an einem Ende zu einem Haken 9 umgebogen, so daß
sie mit diesem Ende an dem einen Flanschrande der Pfähleisen 13 bzw. 23 eingehängt
werden können.
-
Im übrigen sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4. bis
6 in der Verpfählungsspreize 7 in regelmäßigen Abständen runde Aussparungen io angebracht,
in welche die mit einem runden Schaft versehenen Bolzen i i hindurchgesteckt werden,
welche ähnlich, wie dies bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. i bis 3 der Fall
ist, durch einen hineingetriebenen Keil 12 an den Verpfählungsspreizen 7 festgelegt
werden, wobei in der aus den Fig.4 bis 6 ersichtlichen Weise dieser an der einen
Seite der Pfähleisen 3 anliegende Bolzen i i gleichzeitig zum Anschluß der benachbarten
Verpfählungsspreize 7 dient. Dadurch werden die den Ausbau bildenden Pfähleisen
13 bei Beanspruchung sowohl auf Zug als auch auf Druck festgelegt, was insbesondere
bei dem sogenannten nachgiebigen Ausbau von erheblicher Bedeutung ist.
-
Bei dem in den Fig. 7 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
an Stelle der in Aussparungen der Verpfählungsspreizen eingesteckten Bolzen od.
dgl. U-förmige, aus Flacheisen hergestellte Klammern 1d. verwendet, deren senkrecht
zum Basisteil verlaufende Schenkel 15 in Randaussparungen 16 der Verpfählungsspreizen
8 in der aus den Fig. 7 bis 9 ersichtlichen Weise eingreifen. Sie bilden hierbei
gleichzeitig eine einseitige Rast für das beispielsweise Rinnenprofil aufweisende
Pfähleisen 23 und eine Verbindung zweier Verpfählungsspreizen B.
-
Auch hier erfolgt die Verbindung zwischen der Klammer 14 und der Verpfählungsspreize
8 durch den Keil 17, der in entsprechenden Aussparungen der Schenkel 5 der
U-Klammern 14 sitzt, wie dies im einzelnen aus dem Schnitt gemäß Fig. 9 ersichtlich
ist.
-
Es sind zwar bereits stählerne Verzüge und Verschalungen für den stählernen
Grubenausbau bekanntgeworden, welche jedoch in keiner Weise die durch die vorliegende
Erfindung gegebenen Vorteile aufweisen.
-
Die bekanntgewordenen Verzüge bestehen aus schleifenförmig je um zwei
oder mehr Ausbaugestelle geschlungenen Eisenbändern, deren Enden durch Spannschlösser
od. dgl. nachgiebig oder unnachgiebig miteinander verbunden sind.
-
Die aus Stahlblechen bestehenden bekannt gewordenen Verschalungen
werden an der dem Streckeninnern zugewandten Seite der Ausbaurahmen beispielsweise
mittels U-förmiger, über die Ausbaurahmen gehängter Bügel gehaltert.
-
Abgesehen von den durch die nur einmalige Verwendbarkeit der bekannten
Vorrichtungen bedingten hohen Kosten werden diese Verzugbänder oder Schalbleche
von der Wirkung des Gebirgsdruckes über die inneren Begrenzungsränder der Ausbaugestelle
nach dem Streckeninnern zu hinausgewölbt, wodurch eine schädliche Verengung des
an sich schon knapp bemessenen, zur Verfügung stehenden Innenraumes der Strecke
hervorgerufen wird.
-
Alle diese Nachteile der genannten Vorrichtungen werden, wie im vorstehenden
dargelegt wurde, durch die Verpfählungsspreizen gemäß der vorliegenden Erfindung
beseitigt.