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Anzeige- und Sperrvorrichtung für Spulen- oder Copswechselautomaten
an Webstühlen Bei Webstühlen, die mit Spulen- oder Copswechselautomaten ausgerüstet
sind, ergibt sich der wesentliche Nachteil, daß das Leerwerden des Magazins nur
durch die subjektive Wahrnehmung des Beobachters festgestellt werden kann. Besonders
unangenehm macht sich dieser Übelstand bemerkbar, wenn der Arbeiter unter Umständen
bis zu zwanzig Webstühle zu überwachen hat und die Spulen oder Copse in verhältnismäßig
kurzer Zeit leerlaufen. Abgesehen davon, daß bei leerem Magazin, also auch leerem
Webschützen und dadurch fehlendem Schußfaden, der Webstuhl jedesmal automatisch
abgeschaltet wird und zum Stillstand kommt und damit die Leistung der Maschine sinkt,
wird die Einschlagvorrichtung auch bei weich werdendem Cops im Schützen ausgelöst,
und der Einschlaghammer trifft ins Leere, sofern der letzte Cops in den Schützen
eingeschlagen wurde. Hierdurch kann es leicht zu Beschädigungen des Webschützens
oder des Einschlaghammers kommen, die mit schwierigen, kostspieligen und zeitraubenden
Reparaturen verbunden sind.
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Zur Vermeidung dieses Nachteiles hat die Erfindung die Schaffung einer
Vorrichtung zum Ziel, mit der das Leerwerden des Magazins rechtzeitig angezeigt
wird und die Einschlagelemente des Spulen- oder Copswechselautomaten für einen Einschlag
bei leerem Magazin gesperrt werden. Sie erreicht ihr Ziel durch Anzeigelemente,
die mechanisch von den im Magazin nachlaufenden Spulen (Copsen) bewegt werden. Bei
ihrer Bewegung auf Grund des Leerwerdens des Magazins betätigen
diese
Anzeigelemente zwangläufig elektrische Schaltorgane, mit welchen der Stromkreis
einer optischen oder akustischen Signalanlage eingeschaltet wird, während der Stromkreis
des elektrisch arbeitenden Spulenfühlers unterbrochen wird, so daß die Einschlagvorrichtung
durch den Spulenfühler nicht mehr in Tätigkeit gesetzt werden kann. Hierzu dient
als Anzeigelement für das Leerlaufen des Magazins z. B. ein am Spulenmagazin gelagerter
Kipphebel, der mit seinem einen als Fühler dienenden Ende in das Magazin hineinragt,
so daß er durch das Gewicht der auf ihm liegenden Copse oder Spulen im Magazin in
seiner Ruhestellung gehalten wird. Zum Schalten des Signalstromkreises und des Spulenfühlerstromkreises
sind z. B. ein Quecksilberschaltrohr oder ein Federkontakt od. dgl. befestigt, die
beim Kippen des Hebels infolge Leerwerdens des Magazins in Tätigkeit treten.
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Es ist ferner möglich, zum gleichzeitigen Schalten des Signal- und
Fühlerstromkreises auf dem Kipphebel ein gemeinsames Schaltelement, z. B. ein Quecksilberschaltrohr,
anzuordnen. Hierbei kann als Spannung die normale Lichtspannung gewählt werden.
Man kann aber auch, besonders mit Rücksicht auf die Brandgefahr durch Schaltfunken,
eine Kleinstspannung wählen und den Fühlerstromkreis über ein Zwischenrelais schalten.
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Bei sehr schnell ablaufenden Spulen und Copsen ist das Zeitintervall
vom Ansprechen der Signaleinrichtung bis zum Stillsetzen des Webstuhles oftmals
so kurz, daß dem Arbeiter keine Möglichkeit gegeben ist, daß Magazin rechtzeitig
wieder aufzufüllen. In diesem Fall ist es zweckmäßig, mehrere, z. B. zwei Anzeigelemente
zu verwenden, die voneinander unabhängig den Signalstromkreis einschalten und nach
einem gewissen Zeitintervall den Spulenfühlerstromkreis unterbrechen, so daß zwischen
dem Ansprechen der Signalanlage und dem Unterbrechen des Fühlerstromkreises genügend
Zeit zum Auffüllen des Spulenmagazins bleibt. Hierzu wird vorgeschlagen, am Spulenmagazin
zwei Anzeigelemente, z. B. Kipphebel, mit je einem Schaltorgan anzuordnen. Die in
das Magazin hineinragenden Fühlerenden sind dabei in ihrer Höhe gestaffelt, so daß
der Signalstromkreis zunächst geschlossen wird und erst nach Ablauf weiterer Copse,
deren Menge beliebig entsprechend der Fühlerlänge der Anzeigelemente gewählt werden
kann, unterbrochen wird. Statt der Kipphebel ist es auch möglich, als Anzeigelement
eine oder mehrere auf der Ablauffläche der Spulen im Innern des Magazins unter Federdruck
stehende und mit Scharnieren angelenkte Klappen, Bügel, Zungen od. dgl. anzuordnen,
die beim Hochklappen infolge Leerwerdens des Magazins Kontakte betätigen und damit
den Signalstromkreis schließen bzw. den Fühlerstromkreis öffnen. Auch hierbei ist
es möglich, wahlweise mit normaler Spannung direkt zu arbeiten oder mit Kleinstspannung
und Zwischenschaltung von Zwischenrelais die Stromkreise zu schließen oder zu öffnen.
Es ist ferner möglich, die Klappen, Bügel, Zungen od, dgl. auch aus selbstfederndem
Material herzustellen und auf der Spulenablauffläche des Magazins in entsprechenden
gewünschten Abständen anzuordnen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung sowie den Ansprüchen in Verbindung mit der Zeichnung, in welcher beispielsweise
Ausführungsformen von Vorrichtungen gemäß der Erfindung dargestellt sind. Es zeigt
Fig. i die Seitenansicht des Magazins mit einem Anzeigelement, das zwei Schaltorgane
betätigt, Fig. 2 die Anordnung eines Anzeigelementes mit einem Schaltorgan für Signal-
und Spulenfühlerstromkreis, Fig. 3 das Magazin mit zwei im Innern desselben angeordneten
Anzeigelementen.
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Wie in Fig. i dargestellt ist, rollen auf der kurvenförmigen Bahn
des Magazins i die Copse 2 nach unten und werden durch eine unter der Wirkung von
Sperrklinken 4.a, 41' stehende Öffnung 3 hindurch jeweils in den Webschützen eingeschlagen.
Am Magazingehäuse ist außen ein Kipphebel 5 gelagert, der mit seinem einen Ende
5" in das Magazin hineinragt und z. B. durch den vorletzten im Magazin befindlichen
Cops noch in seiner Ruhelage gehalten wird. Auf dem einen Hebelarm des Kipphebels
5 ist ein Quecksilberschaltrohr 6 und auf seinem anderen Hebelarm ein Federkontakt
7, der mit einer Stellschraube 8 reguliert werden kann, angeordnet. Beim Nachlaufen
des vorletzten Copses 2 wird der Fühlerarm 511 des Kipphebels frei, und der Kipphebel
s kippt. Hierdurch wird über das Quecksilberschaltrohr 6 der Signalstromkreis 9
geschlossen, während der zum Fühler und Magneten i i am Schußfühler führende Stromkreis
io geöffnet wird. Durch das zwangläufige Öffnen des Stromkreises io kann nun der
Spulenfühler infolge fehlenden oder weich werdenden Copses nicht mehr ansprechen
und auch nicht die Einschlagvorrichtung betätigen. Bei endgültig abgewebtem letztem
Cops im Webschützen und damit fehlendem Schußfaden wird der Webstuhl in der üblichen
Weise auf mechanischem Wege abgeschaltet, ohne daß ein Copseinschlag vorher erfolgt.
Ist das Magazin jedoch rechtzeitig wieder aufgefüllt worden, so läuft der Webstuhl
ohne Unterbrechung weiter, da die Signalanlage wieder ausgeschaltet und der Spulenfühlerstromkreis
geschlossen wird.
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Fig 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung. Hier ist auf einem Kipphebel 5 ein Schaltrohr 6 angeordnet. Beim Ankippen
des Hebels wird sowohl der Signalstromkreis 911 geschlossen als auch der Spulenfühlerstromkreis
ioa durch Zwischenschalten eines Ruhestromrelais 12 geöffnet.
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Fig. 3 zeigt eine weitere beispielsweise Ausführungsform einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung. Hier sind im Innern des Magazins auf der Ablauffläche 13 für
die Copse 2 gestaffelt übereinander Klappen 14a, 14b mit Scharnieren angelenkt.
Die Klappen stehen unter dem Druck je einer Feder 15 und werden in nicht belastetem
Zustand von dieser Feder nach oben gedrückt. In dieser Stellung werden von der Klappe
14" Kontakte verbunden, so
daß der Signalstromkreis 9 geschlossen
wird, während bei weiterem Ablauf der Copse bzw. Leerlauf des Magazins durch die
Klappe i4b Kontakte geöffnet werden, so daß der Spulenfühlerstromkreis io unterbrochen
wird.