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Anordnung zur Eintastung einer Nichtdezimalzahl, insbesondere Dualzahl,
in eine nach dem Dezimalsystem arbeitende Rechenmaschine Oft empfiehlt es sich zwecks
Vereinfachung von Geräten zu messende oder zu überwachende Größen nach dem Dualsystem
zu registrieren, beispielsweise abzulochen. Das Dualsystem läßt sich aber für Auswertung,
Statistik od. dgl. nicht gut verwenden, da es die Ablesung erschwert und überhaupt
ungewohnt ist. Man muß deshalb nachträglich wieder zum gewohnten Dezimalsystem übergehen
und hat dadurch zugleich den Vorteil, daß die so gewonnene Dezimalzahl in den marktgängigen
Rechenmaschinen weiter verarbeitet werden kann.
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Die Umformung einer Dualzahl in eine Dezimalzahl erfordert aber erhebliche
Mittel. Es ist Aufgabe der Erfindung mit möglichst einfachen Mitteln auszukommen.
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Eine Anordnung zur Eintastung einer Nichtdezimalzahl, insbesondere
Dualzahl, in eine nach dem Dezimalsystem arbeitende Rechenmaschine, besteht erfindungsgemäß
aus einer selbstabgleichenden Brücke, in deren einen Außenzweig die Nichtdezinialzahl
als Widerstand, z. B. durch Taster zum Abtasten der gelochten Zahl, eingeführt wird,
in deren anderem Außenzweig dekadisch gestufte Widerstände (Dekadenwiderstände)
bis zum Brückengleichgewicht nacheinander von der höheren zur niederen Stelle motorisch
abgeglichen werden und in deren Brückenzweig ein Steuerrelais für diese Abgleichvorrichtung
liegt. Ferner sind mit den Dekadenwiderständen diesen einzelnen Dekadenwiderständen
zugeordnete Stufenschalter gekuppelt, deren gleichzahlige Kontakte mit den entsprechenden
Eintastrelais der Rechenmaschine verbunden sind, und schließlich ist noch ein Verteilerschalter
vorgesehen, der nacheinander die Stufenschalter, gegebenenfalls über einen Vollzugsschalter,
an Spannung legt. Die Nichtdezimalzahl, also z. B. die
Dualzahl,
wird demnach zunächst durch einer Widerstand abgebildet, der dann durch einer dekadisch
gestuften Widerstand selbsttätig gemessen wird, und der dekadische Meßwert geht
in die Rechenmaschineein. Natürlich können auch in der gleichen Anordnung Summen
oder Differenzen von DuaIzahlen in die Rechenmaschine eingegeben werden, wenn man
die entsprechend den Dualzahlen eingestellten Widerstände in Reihe schaltet bzw.
bei Differenzbildung in den die Dekadenwiderstände enthaltenden Außenzweig der Brücke
schaltet. Durch solche Maßnahmen erspart man verwickelte Getriebe und erhält eine
billige, einfache und betriebssichere Anordnung.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. i zeigt mehr schematisch eine solche Anordnung, Fig.:2 eine dazugehörige
Steuerwalze; Fig. 3 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform für Registrierungen
nach dem Dezimalsystem, dessen einzelne Stellen aber durch Dualzahlen wiedergegeben
sind.
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Auf Streifen io, ii (Fig. i) sind beispielsweise die Meßwerte von
periodisch registrierenden Maximumzählern der Reihe nach nach dem Dualsystem abgelocht,
und es sollen z. B. gleichzeitig registrierte Werte addiert und die jeweilige Summe
in eine Rechenmaschine 12 eingetastet werden. Statt zweier Streifen können auch
gleichzeitig deren mehrere ausgewertet werden, weil beispielsweise das Summenmaximum
mehrerer räumlich getrennter Meßstellen ermittelt werden soll. Die Streifen werden
durch eine Transportwalze 13, die von einem Motor 14 mit Schalter i angetrieben
wird, an Tastern 15 schrittweise vorbeigeführt, die die abgelochten Dualzahlen in
entsprechenden Widerständen 16 wiedergeben. Diese Widerstände liegen in Reihe in
dem einen Außenzweig 18 einer selbstabgleichenden Brücke. In dem benachbarten Außenzweig
ig sind drei dekadisch gestufte Widerstände 2o bis.2:2 in Reihe geschaltet. jede
Stufe des Widerstandes 21, es sind jeweils insgesamt zehn Stufen o bis
9, ist zehnmal so groß wie eine Stufe des Widerstandes:2-2 und ebenso ist
jede Stufe des Widerstandes2o zehnmal so groß wie eine Stufe des Widerstandes2,i.
In den beiden anderen Außenzweigen der Brücke liegen Widerstände,?3, 24. In dem
Brückenzweig 25 ist ein Relais 26 eingeschaltet, das einen Schalter
2,7 betätigt.
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Die Kontaktarme :28 der Dekadenschalter 2o bis:2:2 werden gemeinsam
mit Armen 33 von Stufenschaltern 3o bis 32 über isolierende Kupplungen
34 von Motoren 35 angetrieben. jeder der Schalter 30
bis
3:2 hat zehn Kontaktstufen o bis g. Gleichzahlige Kontaktstufen sind miteinander
und mit je einem gleichzahligen Eintastrelais 36 der Rechenmaschine 1:2 verbunden.
In der Zeichnung ist nur die Verbindung der Kontakte i und des Relais i dargestellt,
Die Kontaktarme 33 liegen an den Kontakten f, g, h eines
Verteilerschalters 37, dem ein Vollzugsschalter 38 vorgeschaltet ist.
Die Motoren 35 liegen ebenfalls an einem Verteilerschalter b,
c, d,
durch den sie nacheinander eingeschaltet werden können. Der Einfachheit
halber ist hier angenommen, daß die Motoren durch Ausschalten stillgesetzt werden.
In Wirklichkeit wird man sie in bekannter Weise durch Kurzschlußbrernsung od. dgl.
stillsetzen. Der Kontakt k beim Schalter:27 ist mit dem Kontakt
k bei den Motoren 35 verbunden. Die beweglichen Kontakte der Schalter
a bis i sind der übersichtlichkeit halber als Steuerbeläge einer motorisch angetriebenen
und in der Abwicklung in Fig. 2 dargestellten Walze 39 dargestellt. Die Schaltung
für die Dekadenwiderstände 2o bis 2:2 ist in vereinfachter Weise wiedergegeben.
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Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: Die Arme:28 und 33 sollen
sich in der gezeichneten Stellung befinden. Die Taster 15 haben den Lochreihen entsprechende
Widerstände 16 eingestellt. Durch den Steuerbelag 40 wird nun mittels des Schalters
b der Antrieb für die Teile 2o, 3o eingeschaltet. Die Arme bewegen sich so
lange, bis der entsprechende Hunderter erreicht ist, dann läßt das polarisierte
Relais 26 im Brückenzweig 25, das zunächst den Kontakt 2,7
geschlossen hat, wieder los,
und die Arme 20, 30 stehen still. Hierauf
werden durch den Belag 41 die Geräte 21, 31 in Gang gesetzt und sobald der
entsprechende Zehner erreicht ist, durch den Schalter 27 wieder stillgesetzt.
Dann beginnen nach Kontaktschluß durch den Belag 4:2 die Arme 22, 32 zu laufen.
Sobald der entsprechende Einer erreicht ist, schaltet 2-7 wieder ab. Die
Arme 33
der Stufenschalter 3o bis 32 stehen jetzt auf den der Dezimalzahl
entsprechenden Stufen, und diese Dezimalzahl gibt die Summen einer Zeile der gleichzeitigen
Lochungen auf den Streifen io und i i wieder.
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Nun wird durch den Belag 43 mittels des Schalters f der Stromkreis
für den Stufenschalter 30 vorbereitet und durch den Belag 44 mittels des
Vollzugsschalters 38 (e) geschlossen. Damit erhält das entsprechende Tastrelais
1:2 der Rechenniaschine einen Impuls für den Hunderter. Dasselbe wiederholt sich
durch die Beläge 45, 4,6 für den Zehner und durch die Beläge 47, 48 für den Einer.
Die richtige Stellenanordnung nimmt in bekannter Weise die Rechenmaschine 12 selbst
vor. Ein weiterer Steuerbelag 49 betätigt außer dem Schalter i für den Fortschaltmotor
14 auch noch das den Druckvorgang steuerndeRelais der Rechenmaschine 1:2, dps der
Einfachheit halber weggelassen ist. Damit ist die gebildete Summe-, im Dezimalsystem
abgedruckt, und die Streifen io, ii sind um eine Zeile weitergeschaltet. Der Belag
5o schließt nun die Widerstände 16 kurz, und es werden durch weitere Beläge 51 bis
53 nacheinander die Geräte 2o und 30, 21 und 34 :22 und
32 auf Null gestellt, weil das Relais:26 die Motoren 35 erst dann
abschaltet, wenn die Brücke im Gleichgewicht ist, d. h. wenn auch die Dekadenwiderstände
2o bis 22 auf Null stehen. Inzwischen haben die Taster 15
die Widerstände
16 neuerdings eingestellt, und es folgt nun wieder ein Steuerbelag 40 und der ganze
Vorgang wiederholt sich.
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In Fig. 3 sind entsprechende Teile mit dem gleichen Bezugszeichen
versehen wie in Fig. i. Diese
Anordnung setzt voraus, daß Registrierungen,
z. B. Lochungen, nach einem gemischten Dezirnal-Dual-System vorliegen, derart, daß
die einzelnen Stellen des Dezimalsystems in Dualzahlen wiedergegeben sind, und es
werden nun die einzelnen, den Hundertern, Zehnern und Einern entsprechenden Dualzahlen
als Dezimalzahlen in die Rechenmaschine 12 nacheinander eingeführt. Dies ist ohne
weiteres möglich, weil die die Lochstreifen abgreifenden Taster auch getrennt nach
den Stellen des Dezimalsystems Widerstände 16o bis 162 einstellen, von denen jeder
einzelne mittels der selbstabgleichenden Brücke in einem einzigen Dekadenwiderstand
2o gemessen wird. Es genügt infolgedessen auch ein einziger Stufenschalter 3o. Beide
sitzen auf einer Welle 2oo, die ein Sperrad 261 trägt. Die Welle ist durch eine
HysteresiskupplUng 201 od. dgl. mit einem betriebsmäßig dauernd eingeschalteten
Motor 350 verbunden. Das Rad 261 ist durch eine Klinke 26o gesperrt, die
ein über einen Verstärker 262 im Brückenzweig liegendes Relais
26 ausrücken kann, und zwar ist die Schaltung so getroffen, daß bei Brückengleichgewicht
die Klinke 26o sperrt. Die Nacheinanderschaltung der Operationen für die Hunderter,
Zehner, Einer nehmen Verteilerschalter 6o, 61 vor, deren Arme 62 miteinander
gekuppelt sind und einen gesteuerten Antrieb haben, der der Einfachheit halber weggelassen
ist. An Stelle der Batterie 7o, die die Brücke speist, kann auch eine Tonfrequenzquelle
verwendet werden, damit man die üblichen Verstärkerschaltungen für den Verstärker
26:2 verwenden kann.
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Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: Der Motor 350 ist dauernd
eingeschaltet. In der gezeichneten Stellung, der Nullstellung, sind die Widerstände
16o, 161, 162 überbrückt. Da auch die Arme 28 und 33 die Nullstellung
einnehmen, wird die Klinke 26o nicht ausgerückt.
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Kurz darauf werden die Verteilerschalter 6o, 61 von den Kontakten
N auf die Kontakte C umgeschaltet. Dadurch wird der Widerstand 16o
für die Hunderter eingeschaltet. Die Brücke ist nicht im Gleichgewicht. Infolgedessen
wird die Klinke 26o ausgerückt, und die Welle 200 läuft so lange, bis der Stufenwiderstand
2o den dem Widerstand 16o entsprechenden Betrag wiedergibt. Der Arm 33 hat
dann das entsprechende Tastrelais 36 der Rechenmaschine 12 vorbereitet, das
nun durch vorübergehende Schließung des Schalters 38 einen Impuls erhält.
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Hierauf wandern die Arme 62 zu den Kontakten A, und
der Außenzweig 18 der Brücke ist wieder kurzgeschlossen, das Gleichgewicht der Brücke
ist gestört, da sich der Dekadenschalter 2o noch in der letzten Hunderterstellung
befindet. Die Klinke 26o wird also ausgerückt, bis die Arme 28,
33
wieder die Nullstellung erreicht haben.
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Dann wandern die Arme 62, auf die Kontakte X weiter und schalten
dadurch den Widerstand 161 für den Zehner in die Brücke. Nach Lüften der Klinke
26o wird der Dekadenwiderstand 2o entsprechend abgeglichen, und schließlich wird
durch vorübergehendes Schließen des Schalters 38 ein Impuls zu dem betreffenden
Tastrelais der Rechenmaschine 12 gegeben.
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Beim Weiterdrehen auf die Kontakte B wird der Brückenzweig 18 wieder
kurzgeschlossen und die Arme 28, 33 wieder in die Nullstellung gebracht.
Beim Weiterschalten auf die Kontakte J wird nun der Widerstand 162 für den
Einer in die Brücke geschaltet, und die Arme 28, 33 werden entsprechend eingestellt.
Nach nochmaligem Schließen des Schalters 38 erhält wieder die Rechenmaschine
einen Impuls, und es ist nun die Dezimalzahl in die Maschine 12 eingetastet. Durch
Senden eines Druckimpulses wird die Zahl abgedruckt. Hierauf wird der nicht gezeichnete
Lochstreifen um eine Zeile weitergeschaltet, und dadurch werden die Widerstände
16o bis 16:2 entsprechend verstellt und die gleichen Vorgänge wiederholen sich.
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Natürlich können bei der Selbstabgleichung die Dekadenwiderstände
auch in steigendem Sinn von Null an durchlaufen werden, wenn man dabei vorübergehend
eine zusätzliche Widerstandsstufe vorschaltet, die gleich einer Teilstufe des Dekadenwiderstandes
ist.
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An Stelle der Rechenmaschine kann auch eine Loch- od. dgl. Vorrichtung
treten, die die Ergebnisse auf einem Streifen ablocht, namentlich wenn die Brückenschaltung
gleich zur algebraischen Addition mehrerer Registrierungen dient.