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Röst- und. Sintereinrichtung mit beweglichem Rost Die Erfindung bezieht
sich auf Röst- und Sinteranlagen nach Art der Dwight-Lloyd-Apparate, wie sie für
das Abrösten und Sintern von sulfidischen Erzen, das Agglomerieren von oxydierten
Mineralen, das chlorierende Rösten sowie für verwickeltere metallurgische Behandlungen
verwendet werden, die zugleich eine Reduktion und eine selektive Verdampfung umfassen.
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Diese Apparate weisen eine Reihe von Wagen auf, die ohne gegenseitige
Verbindung aneinandergereiht sind und an ihrer Oberseite Roststäbe tragen, so daß
ein Wanderrost gebildet wird.
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Das Behandlungsgut, z. B. das Erz, wird auf diesem Rost ausgebreitet.
Die Verbrennung wird durch einen Gas- oder Masutbrenner ausgelöst und geht in der
Mineralschicht weiter vor sich, während die Wagen über eine Reihe von Saugkästen
laufen, die die Verbrennungsgase aufnehmen. lach beendeter Verbrennung wird das
Mineral selbsttätig durch Umkippen der Wagen entleert.
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Bei den verschiedenen bisher bekannten Ausführungsformen sind die
Roststäbe an die Wagen angegossen oder so an ihnen befestigt, daß ihnen wenig Beweglichkeit
beim Umkippen der Wagen bleibt.
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Die verschiedenen Reaktionen, die sich auf dem Rost abspielen, bewirken
eine ziemlich schnelle Verschmutzung desselben, die als unmittelbare Folge die Verbrennung
behindert, wenn nicht gar unterbindet. Die zur Behebung dieses Hauptübelstandes
unternommenen Bemühungen sind erfolglos geblieben: i. das Schlagen der Stäbe durch
Ketten oder Kabel ist nur relativ wirksam; 2. ein größerer Anfangsabstand der Stäbe
verursacht einen Durchfall des Gutes, der in der Erzschicht eine Reihe von Löchern
entstehen läßt, die hinsichtlich der Regelmäßigkeit
der Verbrennung
verheerende Folgen haben.
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Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen, und erreicht
dies in erster Linie dadurch, daß die Roststäbe in den Wagen drehbar gelagert und
so ausgebildet sind, daß sie in ihrer Arbeitsstellung während der Bewegung der Wagen
> durch den oberen Teil ihrer endlosen Bahn eine schräge Lage mit engen gegenseitigen
Zwischenräumen einnehmen, während sie beim Umkippen der Wagen am Ende des oberen
Bahnteils unter ihrem Eigengewicht in eine senkrechte Lage mit weiten gegenseitigen
Zwischenräumen umklappen und so das Ablösen und Herabfallen der zwischen die Stäbe
eingedrungenen festen Stoffe ermöglichen bzw. erleichtern.
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Nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird diese selbsttätige
Reinigung noch dadurch ergänzt, daß die Stäbe wenigstens während eines Teils ihres
Leerweges in Schwingungen versetzt werden, insbesondere durch eine Schlagwirkung,
die mittels Kettenabschnitten od. dgl. hervorgerufen wird, die an einer unter den
umgekippten Wagen angeordneten, sich drehenden Welle angebracht sind. Auf diese
Weise werden die festen Stoffe, die mehr oder weniger fest an den Stäben haften,
wirksam von diesen entfernt.
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`''eitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der Zeichnungen, in denen die Erfindung an Ausführungsbeispielen
veranschaulicht ist. Es zeigt Fig. i als schematische Teilansicht einer Einrichtung
nach der Dwight-Lloyd-Bauart dasjenige Ende des Apparates, an dem das Umkippen der
Wagen zwecks Entleerung erfolgt, Fig. 2 einen schematischen Querschnitt im wesentlichen
nach der Linie 11-II in Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt durch einen der Rostwagen senkrecht
zu seiner Fortbewegungsrichtung, Fig. .4 eine halbe Aufsicht auf diesen Wagen und
Fig. 5 einen Querschnitt des Wagens nach der Linie V-V in Fig. 4., Fig.6 in größerem
Maßstab die nebeneinanderliegenden Enden zweier benachbarter Wagen im Schnitt längs
der Fortbewegungsrichtung der Wagen, Fig. 7 einen Aufriß eines Roststabes; Fig.
8, 1o und i i sind Teilansichten von drei Ausführungsformen von Stabhaltern im Aufriß
und Fig. 9 und 12 Querschnitte durch diese Halter nach der Linie IX-IX in Fig. 8
bzw. XII-X'II in Fig. 1o und i i.
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In Fig. i und 2 ist schematisch das Ende eines mit `lagen nach der
Erfindung ausgerüsteten Apparates dargestellt, an dem das Umkippen der Wagen zwecks
Entleerung erfolgt. Hierbei ist die Darstellung praktisch auf die Einzelheiten beschränkt,
die für die Erfindung von Bedeutung sind.
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Der Apparat besitzt ohne gegenseitige Verbindung aneinandergereihte
Wagen i, die im Sinne des Pfeils 2 durch eine beliebige Antriebsvorrichtung weiterbewegt
werden und in geeigneter Weise geführt sind, beispielsweise durch Rollen 3, 4 auf
Führungsschienen 5. Die Wagen sind in ihrem oberen Teil mit Stäben versehen, die
einen fortlaufenden beweglichen Rost bilden, auf den das Erz in einem in der Zeichnung
nicht gezeigten Punkt aufgebracht wird. Die Verbrennung wird durch einen Gas- oder
Masutbrenner in Gang gebracht und setzt sich durch die Erzschicht hindurch fort,
während die Wagen über eine Reihe von Saugkästen 6 laufen, die die Verbrennungsgase
aufnehmen. Das Ganze ist auf einem geeigneten Gestell angebracht. Wenn die Verbrennung
beendet ist, nimmt der Apparat selbsttätig das Umkippen der Wagen vor, und das Gut
wird ausgeschüttet und durch eine geeignete Austragvorrichtung (nicht dargestellt)
aufgenommen.
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Wie insbesondere aus Fig. 3 bis 5 hervorgeht, besitzt der einzelne
«lagen eine allgemein rechteckige Form, die im Boden 7 Löcher 8 für den Durchtritt
der Luft oder des sonstigen Gases aufweist. Er ist mit Zwischenwänden 9, die in
der Bewegungsrichtung verlaufen, und senkrecht hierzu mit Zwischenwänden 1o versehen.
Anden Zwischenwänden 9 sind Halter i i, 12, 13 für die Anbringung von klappbaren
Stäben 14 befestigt, die in Fig. 4. nicht dargestellt sind, um die Deutlichkeit
der Zeichnung zu erhöhen. In den Haltern und den Zwischenwänden 9 sind Öffnungen
15 bzw. 16 vorgesehen, um den Einbau zu ermöglichen.
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Die Stäbe 14 sind mit konischen Zapfen 17 versehen, mit denen sie
schwenkbar bzw. drehbar in Hohlräumen 18 gelagert sind, die in den Haltern i i,
12, 13 ausgebildet sind. Wenigstens einer der Zapfen 17 jedes Stabes weist zwei
Abflachungen auf, und die Höhlung 18 des entsprechenden Halters 12 oder 13 ist mit
einem schrägen Schlitz i9 oder 2o versehen, der etwas breiter als die Dicke des
abgeflachten Teils des Zapfens ist. Der Zapfen kann somit leicht in seine Höhlung
eingebracht und aus dieser herausgenommen werden. Die Neigung des Schlitzes ist
so gewählt, daß der Stab im Betrieb niemals eine Lage einnehmen kann, in der die
Abflachungen seines Zapfens mit dem Schlitz zusammenfallen, so, daß durch diese
Anordnung nicht nur ein leichtes Ein- und Ausbringen ohne Verwendung eines Werkzeugs
möglich ist, sondern zugleich auch die Verriegelung des Stabes im Betrieb gewährleistet
ist.
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Der obere Teil 21 der Stäbe liegt nach rückwärts über, auf die durch
den Pfeil (Fig. 6) angezeigte Laufrichtung bezogen, und diese Oberteile liegen mit
örtlichen Vorsprüngen 22 aneinander an, die eine geringe Breite, beispielsweise
von der Größenordnung von 2 oder 3 mm, haben und einen Zwischenraum von entsprechender
Breite zwischen den Stäben in ihrer Arbeitsstellung (Fig. 6) bestehenlassen. Die
äußersten Stäbe jedes Wagens sind an ihrem gelagerten Ende mit einer Nase 23 versehen,
die sich an einem Anschlag am Wagen, beispielsweise an einer Zwischenwand io, abstützt
und dadurch die Arbeitsstellung der Stäbe festlegt. Fig. 7 zeigt einen solchen mit
Nase 23 versehenen Stab. Die übrigen Stäbe sind ohne diese Nase, aber im übrigen
ebenso ausgebildet. Wenn der Wagen
gekippt wird, klappen die Stäbe
unter der Wirkung ihres Eigengewichtes um und bleiben in einer im wesentlichen senkrechten
Stellung hängen, während die Wagen sich durch die untere Bahn ihres endlosen Weges
bewegen, und entfernen sich somit weit voneinander. Diese Erhöhung des Abstandes
zwischen den Stäben ermöglicht, daß die festen Stoffe sich leicht von den Stäben
ablösen und auf eine geeignete Sammelvorrichtung herabfallen.
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Die Reinigung der Stäbe kann durch eine Vorrichtung unterstützt werden,
wie sie in Fig. i und 2 dargestellt ist. Diese besteht in einer Welle, die durch
einen Motor 25 in Drehung versetzt wird und an der Kettenabschnitte oder andere
ähnliche Organe befestigt sind, die weich oder elastisch und verhältnismäßig schwer
sind.
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Da die Welle unter der unteren Bahn des endlosen Weges der Wagen angeordnet
ist, schlagen die Ketten gegen die frei herabhängenden Roststäbe und lassen diese
pendeln und schwingen, um die etwa noch daran haftenden festen Teilchen wirksam
abzulösen.
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Die Erfindung ist keineswegs auf die dargestellte und beschriebene
Ausführung beschränkt, sondern diese kann im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abwandlungen
erfahren.