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Schneeschleuder Die bekannten Schneerotationsmaschinen, Radial-und
Trommelschleudern, graben entsprechend dem Drehsinn ihrer Räumelemente den Schnee
von oben nach unten ab, wobei schon bei der Schneeaufnahme eine Schneepressung entsteht,
die im Verein mit der Kompression im Innern der Schleuder je nach der Schneebeschaffenheit,
besonders aber bei feuchtem Schnee, ein mehr oder weniger starkes Aufheben, aber
auch ein Verstopfen der Schleuder verursacht. Infolge dieses Nachteiles können z.
B. Trommelschleudern, bei welchen die Auftriebskräfte besonders groß sind, wegen
Entgleisungsgefahr für die Räumung von Eisenbahnen nicht verwendet werden. Ihre
auf die jeweilige Schneebeschaffenheit abgestimmte Vorschubgeschwindigkeit und damit
Schluckfähigkeit ist eine verhältnismäßig sehr geringe.
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Demgegenüber nimmt die liegende Schleuder nach der Erfindung den Schnee
von der Seite in der Richtung des geringsten Widerstandes auf und schleudert ihn
unter allmählicher Querschnittverengung und unter Vermeidung von energieraubenden
Richtungsänderungen in verdichteter Form durch den Auswurfsehacht ins Freie. Gefrorene
Schneedecken werden unterhöhlt und durch allenfalls vorhandene Schlag- und Schneidwerkzeuge
zum Einsturz in die Schleuder gebracht. Durch das Fehlen der schädlichen Auftriebskräfte
zeichnen sich diese Schleudern durch ihr geringes Gewicht aus. Ihre Vorschubgeschwindigkeit
und
Schluckfähigkeit sind bedeutend größer als jene der bekannten Schleudern. Sie können
daher für die Säuberung der Straßen und Eisenbahnen gleichermaßen verwendet werden.
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In der Zeichnung zeigen Fig. i und 2 die Vorder- und Seitenansicht
eines an einem Fahrzeug angebrachten Schleuderrades, Fig. 3 eine zweischneidige
Schaufelform im Schnitt, Fig. 4. und 5 Formen des Schaufelradbodens, Fig.6 und 7
ausweichbare Bodenmesser im Schnitt, Fig. 8 und 9 die Seiten- und Vorderansicht
eines mit Schlag- und Schneidwerkzeugen ausgestatteten Schleuderrades, Fig. io und
i i die gleichen Ansichten eines Schleuderrades mit unmittelbarer Schneeabschleuderung
durch zwei Auswurfschächte, Fig. 12 ein waagerecht liegendes Schleuderrad, Fig.13
bis 16 federnd ausweichbare Bodenschaufeln, Fig. 17 und i8 eine zweiteilige Radschaufel
in zwei Ansichten.
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Die Schleudermaschine gemäß der Erfindung ist mit ihrem hinteren Ende
mit dem Gelenk i mit der Vorderseite des Eisenbahn- oder Straßenfahrzeuges bzw.
dessen Wagenplatte 3 verbunden. Sie ist entweder frei schwebend oder auf der strichliert
angedeuteten Radachse 2 gelagert. In beiden Fällen ist sie mit an sich bekannten
Vorrichtungen heb- und senkbar, was mit dem um das Schneckenradgetriebe 4. gewickelten
Kettenzug 5 bzw. durch den ö1- oder Preßluftzylinder 6 in Fig. 2 angedeutet ist.
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Der durch zwei Tragrippen 7 verstärkte schiefe Boden 8 trägt das darauf
gelagerte, um die Welle 9 sich drehende Schleuderrad mit seinen durch Rippen io
verstärkten Schaufeln ii, wobei eine andere, stärker gekrümmte Schaufelform strichliert
angedeutet ist. Der von der Seite aufgenommene Schnee wird wahlweise durch die zwei
Auswurfschächte 12 und deren verstellbaren Mundstücken 12' nach rechts oder links
ins Freie geschleudert. Eine mit dem Zahnrad 13 verschwenkbare Wand 1q. schaltet
je nach ihrer Stellung den einen Schacht ein, den anderen ab. Der Schnee kann aber
auch, wie strichliert angedeutet, durch einen einzigen, mit einem um eine lotrechte
Achse verdrehbaren Mundstück 16 ausgerüsteten Auswurfkanal 15 in wahlweise Richtungen
abgeschleudert oder auf einem Fahrzeug verladen werden. Die vordere Hälfte des Schleuderrades
ist für eine ausreichende Schneeaufnahme ungedeckt, so daß der von den Schaufeln
unterhöhlte Schnee von oben in das Rad fallen kann, was durch Schneidrippen 17 und
ihre schräg nach vorwärts gerichtete Tragwand 18 begünstigt wird. Die seitlichen
Greiferwände i9 und der schräg anlaufende Boden führen den Schnee von allen Seiten
in die Schleuder. Der Antrieb des Schleuderrades erfolgt von dem an günstiger Stelle,
z. B. unter dem Boden oder oben. am Deckel, gelagerten Motor 20 mit an sich bekannten
Antriebselementen, z. B. Kettenradantrieb 21, oder, wie strichliert angedeutet,
mit dem Motor 22 über das Schaltgetriebe 22', Rutschkupplung, mit dem Kegelradgetriebe
23.
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Für Schleuderräder mit umschaltbarer Drehrichtung ist eine zweischneidige
Schaufelkante nach Fig. 3 vorgesehen, um den Schnee in beiden Richtungen schneiden
zu können. Die Kantenform und die Schaufelform können bewährten Mustern nachgebildet
sein. Bei der gestrichelt gezeichneten Radachslagerung gemäß Fig. 2 ist der Räummotor
zugleich der Fahrmotor. Das Kegelradgetriebe 23 ist zugleich im Eingriff mit einem
auf der Radachse sitzenden, mit einer Schaltkupplung wahlweise ein-oder abzuschaltenden
Kegelrad.
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Die Fig. q. und 5 zeigen beispielsweise einen vorn keilförmig bzw.
rund auslaufenden Boden mit festen Scharkanten, während die Fig.6 und 7 federnd
ausweichbare Bodenschaufeln zeigen. In Fig. 6 ist z. B. die vorzugsweise aus Federmaterial
bestehende Bodenschaufel 24 um ein unter dem Boden gelagertes Rohr 25 gewickelt,
wobei sich die Feder 27 gegen den eingeschnittenen und umgebogenen Federlappen 26,
der zugleich die Anschlagbegrenzung der Schaufel am Boden bildet, stemmt. In Fig.
7 setzt sich die Schaufel in den Stab 29 fort, wobei die zwischen der oberen zylindrischen
Führung 31 und einer festen Stabauflage eingespannte Spiralfeder 3o bei der durch
Anstoß an ein festes Bodenhindernis in der Bodenrichtung zurückweichenden Schaufel
den Federwiderstand überwinden muß.
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Die Fig.8 und 9 zeigen in der Seiten- und Vorderansicht die gleiche
Schleuderbauart wie Fig. i und 2, jedoch mit zusätzlichen oberen und unteren Zubringerwerkzeugen,
den Räumflügeln 32 und 33. Die geeignet geformten, z. B. propellerartig geformten
Flügel sind oben durchlaufend auf , der in den Schneidrippen 17 gelagerten Welle
34, unten nur an den Enden der in den Tragrippen 34 und Seitenwänden gelagerten
Welle 35, d. h. in den toten, vom Schleuderrad nicht bestrichenen Winkeln des Bodens
angeordnet. Der Einfachheit halber wurde den oberen bzw. unteren Flügeln eine rechteckige,
trapez- bzw. dreieckige Form gegeben. Beide Wellen werden vorzugsweise von dem mit
seinem Antrieb in der Radachse mündenden Fahr-und zugleich Räummotor mit dem sie
verbindenden Kettenzug 36 angetrieben, wobei sie ihrem Zweckentsprechend verschiedene
Drehsinne aufweisen. Die oberen Flügel dienen als Schlagwerkzeuge, um z. B. vom
Schleuderrad unterhöhlte, gefrorene Schneedecken zum Einsturz in das Rad zu bringen,
während die unteren Flügel im umgekehrten Drehsinn den vom Rad in den äußeren toten
Winkeln nicht erreichbaren Schnee dem Rad zuführen. Im vorstehenden Fall ist ein
mit Deichsel 37 von Hand aus geschobenes Schleuderrad mit einem einzigen Auswurfschacht
dargestellt, während die Fig. io und i i in schematischer Form ein Rad mit nur oberen
Schlagflügeln und zwei seitlich vom Rad austretenden Auswurfschächten 12 zeigt.
Der vorbeschriebene gemeinsame Auswurfkanal 15 ist strichliert angedeutet. Gemäß
Fig. i i kann das
Schleuderrad außer auf Rädern auch auf Schlittenkufen
38 bewegt werden.
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Das z. B. ausschließlich auf Schlittenkufen 38 befestigte Schleuderrad
der Fig.12 weist eine völlig waagerechte Lage auf und wird von einem bekannten kleinen
Motorkuli geschoben. Die gekrümmten Schaufeln haben eine im unteren Teil ausladende
Form.
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Weitere beispielsweise Ausführungen von ausweichbaren Bodenmessern
mit vorzugsweiser Rollenführung zeigen die Fig. 13 bis 16. Das in der Bodenführung
39 gelagerte Messer q.o der Fig. 13 liegt auf der Bodenrolle 41 und den beiderseitigen
Wickelfedern 42 (Fig. 1q.) auf. Letztere sind mit einem Ende mit dem Messer, mit
dem anderen mit den festen Bodenrippen 4.3 verbunden, so daß das Messer nur gegen
den Federwiderstand nach oben ausweichen kann. Die Fig. 15 zeigt eine doppelte,
auflagernde Rollenführung q:4, :1 .5 mit einem nachgiebigen Federblattanschlag :46,
während die Fig. 16 ein unten in seitlichen Rollen 4.7 und oben auf Stirnrollen
48 geführtes Messer mit Spiralfederrückzug 4.9 zeigt. Das äußere Ende der Radschaufel
gemäß den Fig. 17 und 18 ist federnd nachgiebig, um es bei Auftreffen auf harte
Gegenstände vor Schaden zu bewahren.