DE916588C - Vulkanisierbare Masse - Google Patents

Vulkanisierbare Masse

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DE916588C
DE916588C DED10091A DED0010091A DE916588C DE 916588 C DE916588 C DE 916588C DE D10091 A DED10091 A DE D10091A DE D0010091 A DED0010091 A DE D0010091A DE 916588 C DE916588 C DE 916588C
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Earl Leathen Warrick
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Dow Corning Corp
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K9/00Use of pretreated ingredients
    • C08K9/04Ingredients treated with organic substances
    • C08K9/06Ingredients treated with organic substances with silicon-containing compounds

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  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 12. AUGUST 1954
D ioogi IVc j 3g b
Vulkanisierbare Masse
In dem Patent 863 260 werden durch Verwendung von Kieselsäurefüllstoffen hergestellte Siloxanelastomere mit hohem Festigkeitsgrad beschrieben. Als Füllmittel werden dabei solche Kieselsäuren verwendet, welche ein Porenvolumen von mindestens 3 ccm/g besitzen. Unter Elastomeren mit hohem Festigkeitsgrad versteht man solche, bei denen das Produkt aus Zerreißfestigkeit in Kilogramm je Quadratzentimeter und Prozent Bruchdehnung, dividiert durch 1000, größer als 10,5 ist. Früher lag der Festigkeitswert von Siloxanelastomeren im allgemeinen nur zwischen 3,5 und 5,3.
Bei Verwendung von Kieselsäuren als Füllstoffe entsprechend obiger Erfindung erhält man zwar Siloxanelastomere, die eine wesentlich größere mechanische Festigkeit als die bisher bekannten Siloxanelastomeren aufweisen. Diese Füllstoffe verursachen jedoch bei den Elastomeren das sogenannte »crepe aging«. Darunter versteht man die Erscheinung, daß bereits bei Zimmertemperatur eine Härtung der Walzfelle eintritt. So kann z. B. ein Gemisch aus einem Siloxan, einem Silica-Aerogel und einem Vulkanisator bei 2 bis 4 Wochen langem Stehen bei Zimmertemperatur zu einem gummiartigen Produkt mit einer Zerreißfestigkeit über 17,5 kg/cm2 und einer Bruchdehnung von mehr als 300% härten. Solche Stoffe sind aber nur schwierig oder gar nicht nach dem Strangpreßverfahren oder auf sonstige Weise zu verarbeiten. Diese Erscheinung stört sehr die technische Verwendung gefüllter Elastomeren; denn der unvulkanisierte Stoff kann zwischen seiner Herstellung und Weiterverarbeitung zu einem nicht mehr verarbeitungsfähigen Zustand härten.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß durch Verwendung von bestimmten, mit Chlorsilanen umgesetzten Kieselsäuren als Füllstoffe das »crepe aging« vollständig verhindert werden kann. Diese Kieselsäuren können entweder allein oder mit den
genannten unbehandelten Kieselsäuren zusammen zur Anwendung gelangen.
Auf diese Weise können verbesserte Siloxanelastomeren erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Mischungen enthalten ein Organopolysiloxan mit einer Viskosität von mindestens io ooo cSt, das mindestens 1,99 bis 2 an 1 Siliciumatom gebundene Kohlenwasserstoffreste aufweist, und auf 100 Teile Siloxan 5 bis 150 Gewichtsteile eines Kieselsäurefüllstoffes mit einem Porenvolumen von 3 bis 10 ccm/g, wobei die Kieselsäure mit 0,008 bis weniger als 0,08 Mol, bezogen auf 1 Mol SiO2, Organosilylgruppen der Formeln R2 R'Si—und RR'Si =, umgesetzt worden ist. In den Formeln bedeutet R einen Alkylrest mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen und R' ein Alkylradikal mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest.
Die Kieselsäurefüllstoffe stellt man durch Umsetzung einer Kieselsäure mit einem Porenvolumen von 3 bis 10 ccm/g mit Chlorsilanen der Formeln R2R'SiCl und RR'SiCl2 her. Die Umsetzung erfolgt entweder in flüssiger oder dampfförmiger Phase bei Zimmertemperatur. Man kann die Kieselsäure mit den Chlorsilandämpfen in Kontakt treten lassen oder mit dem flüssigen Chlorsilan mischen und bei Zimmertemperatur rühren. In beiden Fällen findet bei der Reaktion eine Chlorwasserstoffentwicklung und eine Bindung von Organosilylgruppen an die Kieselsäure statt. Vermutlich erfolgt diese Verbindung durch Umsetzung zwischen dem Chlorsilan und den Hydroxylgruppen der Kieselsäure, wobei die R2 R'Si— und RR'Si =-Einheiten durch Si-O-Si-Bindungen an die Kieselsäure treten.
Es wurde gefunden, daß jede Art von Kieselsäure sich mit einer bestimmten Menge eines bestimmten Chlorsilans verbindet und daß eine weitere Behandlung keine zusätzliche Reaktion mehr ergibt, da anscheinend das Chlorsilan die in der Kieselsäure befindlichen Hydroxylgruppen absättigt. Die größtmögliche Menge der mit der Kieselsäure umzusetzenden Organosilylgruppen wechselt hierbei je nach dem Porenvolumen. Je höher das Porenvolumen der Kieselsäure, um so mehr Chlorsilan setzt sich mit ihr um. So zeigt z.B. eine Kieselsäure mit einem Porenvolumen von 8,8 ccm/g bei der Umsetzung mit Trimethylchlorsüan eine maximale Gewichtszunahme von 3,1 %, was auf ein maximales (C H3) 3 Si—: SiO2-Verhältnis von 0,026 schließen läßt. Die gleiche Kieselsäure zeigt jedoch bei der Umsetzung mit Dimethyldichlorsilan eine maximale Gewichtszunahme von 5,8%, was auf ein maximales (CH3)2Si = -: SiO2-Verhältnis von 0,063 hindeutet. Bei der Umsetzung mit Trimethylchlorsilan erleidet eine Kieselsäure mit einem Porenvolumen von 3,6 ccm/g eine maximale Gewichtszunahme von 2,6 % und zeigt damit ein maximales (CH3)3Si—·-: SiO2-Verhältnis von 0,023 an. Das größtmögliche Organosilyl-: SiO2-Verhältnis liegt unter 0,08.
Um zu den verbesserten Elastomeren zu gelangen, muß mindestens so viel Chlorsilan mit der Kieselsäure umgesetzt werden, daß sich ein Verhältnis von 0,008 Mol Organosilylgruppen pro Mol SiO2 ergibt.
Dabei liegt natürlich die Höchstmenge beim Sättigungspunkt, der je nach dem Porenvolumen der Kieselsäure und dem verwendeten Chlorsilan wechselt. Wird mehr Chlorsilan verwendet, als zur Sättigung notwendig ist, so wird die Kieselsäure hierdurch nicht schädlich beeinflußt. Zweckmäßig soll die verwendete Kieselsäure an Organosilylgruppen gesättigt sein.
Jede Kieselsäure, deren Porenvolumen zwischen 3 und 10 ccm/g liegt, kann verwendet werden, wenn sie in der angegebenen Weise mit Chlorsilanen behandelt wird. Kieselsäuren dieses Porenvolumens werden technisch hergestellt. Ein Aerogel mit dem Porenvolumen von 8,8 ccm/g kann z. B. verwendet werden. Kieselsäuren, deren Porenvolumen größer als 10 ccm/g ist, ergeben keine verbesserten Elastomeren, selbst wenn sie mit den entsprechenden Chlorsilanen gesättigt werden.
Die verwendeten Chlorsilane haben die Formeln R2R'SiCl und RR'SiCl2, worin R ein Alkylrest von weniger als 5 Kohlenstoffatomen und R' derselbe Alkylrest oder ein monocyclischer Arylrest ist. Ist der Alkylrest zu groß, so wird dadurch das Härten der Elastomeren beeinträchtigt. Das gleiche ist der Fall, wenn in der Organosilylgruppe mehr als ein monocyelischer Arylrest zugegen ist. Vorzugsweise verwendet man die Silane (CH3)3SiCl und (CH3)2SiCl2. Als weitere brauchbare Silane seien genannt: Phenylmethyliichlorsilan, Äthyldimethylchlorsilan, Diäthyldichlorsilan, Butyldimethylchlorsilan, Dipropyldichlorsilan, Phenyldimethylchlorsilan, Tributylcnlorsilan und Diäthylphenylchlorsilan.
Zur Herstellung der Elastomeren mischt man die behandelte Kieselsäure mit einem Polysiloxan der Viskosität von wenigstens 10 000 cSt. Die Vereinigung dieser Stoffe kann auf beliebige Art, so z. B. durch Vermählen, erfolgen. Damit der Füllstoff eine nennenswerte Wirkung hat, soll er mindestens 5 °/0 des SiI-oxans ausmachen. Er kann jedoch in Mengen bis zu 150 Gewichtsteilen auf 100 Teile Siloxan anwesend sein.
Die behandelte Kieselsäure kann entweder allein oder zusammen mit unbehandelter Kieselsäure mit einem Porenvolumen von wenigstens 3 ccm/g zur Anwendung gebracht werden. Manchmal ist es zweckmäßig, ein Gemisch von beiden zu benutzen, da sich damit erhaltene Produkte oft besser handhaben lassen. Nichtbehandelte Kieselsäure kann in Mengen von 0,5 bis 50 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Teile Siloxan, zugegen sein. In allen Fällen muß die behandelte Kieselsäure jedoch mindestens 5 Gewichtsteile, auf 100 Gewichtsteile Siloxan, ausmachen, wobei der Gesamtgehalt an Kieselsäure 5 bis 150 Teile beträgt.
Als Polysiloxane werden solche verwendet, deren Organogruppen Methyl-, Äthyl-, Trialkylsilmethylen- oder Phenylreste bzw. Mischungen solcher Reste sind. Das Verhältnis dieser Radikale zu Silicium kann dabei zwischen 1,99 und 2 liegen; das letztere Verhältnis ist jedoch vorzuziehen. Mindestens 50 % der organischen iao Reste in dem Siloxan sollen Alkylreste sein.
Die Viskosität der Siloxane soll wenigstens 10 000 cSt bei 25 ° betragen. Die Siloxane können ihrer Konsistenz nach Flüssigkeiten bis unlösliche, elastische Gele sein. Im allgemeinen erhält man die besten Kautschukkörper aus linearen Polymeren mit sehr hohem Mole-
kulargewicht, die feste, benzollösliche Stoffe darstellen. Diese Polymeren sind teigartig und ohne Elastizität. Ihre Viskosität liegt im Bereich von io8 cSt.
Verwendbare Polysiloxane sind z. B.: Dimethylsiloxan, Diäthylsiloxan, Äthylmethylsiloxan, Trialkylsilmethylenmethylsiloxan, Trialkylsilmethylenäthylsiloxan, Bis-trialkylsilmethylensiloxan, Phenylmethylsiloxan, Phenyläthylsiloxan, Diphenylsiloxan und Trialkylsilmethylenphenylsiloxan. Es kann aber auch eine Mischung solcher Siloxane verwendet werden, vorausgesetzt, daß mindestens 50 °/0 der organischen Gruppen Alkylreste sind.
Die Mischung von Siloxan und Füllstoff kann durch Erhitzen auf Temperaturen bis zu 250° in ein Elastomeres umgeformt werden. Durch Zusatz von Vulkanisationsbeschleunigern, wie organische Peroxyde, wird der Vulkanisationsprozeß sehr erleichtert. Als Peroxyde kommen z. B. Benzoylperoxyd, tertiäres Butylperbenzoat und tertiäres Butylperacetat in Frage. Die Vulkanisationskatalysatoren können entweder für sich oder in Kombination zur Anwendung gelangen, wobei die letztere Arbeitsweise in manchen Fällen zur Erzielung einer bestimmten Wirkung vorzuziehen ist. Sie können in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Siloxangewicht, zugegen sein. Die Vulkanisation der Elastomeren erfolgt in üblicher Weise durch 5 bis 10 Minuten langes Erhitzen einer Siloxan-Füllstoff-Vulkanisator-Mischung auf über no0. Durch' etwa 24stündiges Erhitzen auf etwa 25 o° können die Elastomeren hierauf noch weiter gehärtet werden. Ist kein Katalysator zugegen, so ist viel längeres Erhitzen auf viel höhere Temperatur, so auf etwa 2500, erforderlich.
Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäßen vulkanisierbaren Kautschukmassen besteht darin, daß sie ohne jede Härtungserscheinung unbegrenzt lange aufbewahrt werden können, so daß man sie zu jedem beliebigen Zeitpunkt nach ihrem Zusammenmischen erfolgreich verarbeiten kann.
Bei Verwendung der genannten Stoffe als Füllstoffe ist es möglich, die Füllstoffe in einer Menge bis 150 Gewichtsteile auf 100 Teile Siloxan zu verwenden und trotzdem noch Elastomeren von hohen Festigkeitsgraden zu erhalten. Die bisherigen, nicht behandelten Kieselsäuren konnte man höchstens in einer Menge von 50 Gewichtsteilen auf 100 Teile Siloxan verwenden. Durch die höhere Füllung erhält man viel höhere Durometerwerte. Die technische Verwendungsfähigkeit der Siloxanelastomeren ist somit bedeutend erweitert.
Das Porenvolumen der Kieselsäure ist nach der im Patent 863 260 beschriebenen Methode bestimmt. Die Herstellung von Trialkylsilmethylensiloxan ist in den USA.-Patenten 2 507 520 und 2 507 519 beschrieben. Die Plastizität der in den folgenden Beispielen angewandten Polymeren wurde nach ASTM D 926-47 T ermittelt.
Selbstverständlich können die Elastomeren noch beliebige andere Zusätze, wie z. B. Farbstoffe oder Stoffe zur Verbesserung bestimmter Eigenschaften, wie Zusammendrückbarkeit, erhalten. Die charakteristischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Produkte werden davon in keiner Weise berührt.
Beispiel 1
Durch Polymerisieren von Octamethylcyclotetrasiloxan mit Cäsiumhydroxyd im Verhältnis von ι Cäsiumatom zu 10 000 Si-Atome bei 1500 wird ein weiches, festes, benzollösliches Dimethylsiloxan mit einer Viskosität in der Größenordnung von io8 cSt hergestellt, das wie später angegeben angewandt wird.
Die entsprechend der Tabelle verschieden behandelten Kieselsäuren stellt man dadurch her, daß man die trockene Kieselsäure in eine Flasche gibt und sie dann in Abwesenheit von Wasser Chlorsilandämpfen aussetzt. Die Behandlung wird so lange fortgesetzt, bis die in der Tabelle gezeigte Gewichtszunahme der Kieselsäure erreicht ist. Das so behandelte Material wird zwecks Entfernung von HCl und der nicht umgesetzten Chlorsilane unter vermindertem Druck erhitzt und das erhaltene Produkt mit dem Polysüoxan und mit tertiärem Butylperbenzoat in den in der Tabelle angegebenen Mengen gemischt. Durch 10 Minuten langes Erhitzen in einer Form bei 150° wird der Stoff vulkanisiert, worauf man die elastomeren Stücke 24 Stunden lang bei 2500 nachhärtet.
Außerdem wird eine Walzfellprobe der aus Siloxan, Füllstoff und Vulkanisator bestehenden Mischung bei Zimmertemperatur 2 Wochen lang stehengelassen, worauf die in der Tabelle angegebenen Werte für die Zugfestigkeit und Prozent Bruchdehnung des Felles festgestellt werden.
Tabelle
Silan
zur Behandlung
der Kieselsäure
Gewichts Sättigung
zunahme der der Kiesel
Kieselsäure säure mit
durch Silan- Silan
behandlung Ja
3,i nein
i,5 ja
5,8 ja
2,6 ja
5,15
Gewichtsteile
Kieselsäure,
verbunden
mit 100 g
Siloxan
Porenvolumen der Kieselsäure in ccm/g
Gewichtsteile Unvulkanisiertes Bruch
tert.-Butyl Elastomeres dehnung
perbenzoat Zug %*)
Siloxan festigkeit O
kg/cm2 gering**)
4 O 548
2 gering 0
4 13,8 0
2 0 700 .
2 0 865
2 78
4 14
Festigkeitswert der vulkanisierten Elastomeren nach 24stündigem Härten bei 250°
1. (CHg)3SiCl ... 3,i ja 45
2. (CH3)3SiCl ... 1,5 nein 45
3. Keines — — 45
4. (CH3)a SiCl2 .. 5,8 ja 45
5. (CH3)3SiCl ... 2,6 ja 45
6. Keines — — 45
7.(CH3)3SiCl... 5,15 ja 45
*) Eigenschaften nach 2wöchigem Lagern bei
17
18 16,5
3,2
3.2
**) Das Material ist verarbeitbar.
Die Versuche 3 und 6 zeigen, daß mit nicht behandelter Kieselsäure gefülltes Material beim Stehen bei Zimmertemperatur gummiartig wird. Versuch 7 zeigt die Wirkung einer Kieselsäure, deren Porenvolumen größer als 10 ccm/g ist. Selbst nach Behandlung mit Trimethylchlorsilan bis zum Sättigungsgrad verursacht diese Kieselsäure noch ein Härten des Stoffes beim Stehen.
Beispiel 2
Gleiche Gewichtsmengen eines Kieselsäureaerogels mit einem Porenvolumen von 8,8 ccm/g und eines Trimethylchlorsilans verrührt man 16 Stunden bei Zimmertemperatur. Hierauf wird die Mischung zur Entfernung von HCl, überschüssigem Chlorsilan und anderen flüchtigen Stoffen bei 190,5 mm Druck auf iio° erhitzt.
45 Teile dieser Kieselsäure versetzt man dann mit 100 Teilen eines weichen, festen, benzollöslichen Siloxanmischpolymerisats, das 95 Molprozent Dimethylsiloxan und 5 Molprozent Phenylmethylsiloxan enthält, und mit 2 Gewichtsteilen tertiärem Butylperbenzoat sowie 0,25 Gewichtsteilen Benzoylperoxyd. Nach 8 Wochen langem Stehen ist diese Mischung immer noch eine weiche Paste mit einer Plastizität von 0,162 cm. Durch 10 Minuten langes Erhitzen auf 1500 wird die Mischung vulkanisiert. Der Festigkeitsgrad des entstandenen Elastomeren beträgt 51.
Beispiel 3
25 Gewichtsteile eines Kieselsäureaerogels mit einem Porenvolumen von 8,8 ccm/g mischt man mit 2,5 Gewichtsteilen Trimethylchlorsilan und rührt das Gemisch 15 Stunden lang bei 350. Hierauf erhitzt man es unter Atmosphärendruck auf 960 und schließlich bei 304,8 mm Hg-Druck auf 98°. Das erhaltene Produkt mischt man mit dem Siloxan und dem Vulkanisator des Beispiels 2. Diese Mischung ist auch nach 8 Wochen noch weich und formbar. Nach 24stündigem Erhitzen auf 2500 beträgt der Festigkeitswert des erhaltenen Elastomeren 137.
Gibt man zu demselben Polymerisat 30 Teile einer nicht erfindungsgemäß behandelten Kieselsäure, so kann die Mischung nach 8 Wochen langem Stehen nicht weiterverarbeitet werden.
Beispiel 4
Das Verfahren des Beispiels 2 wird wiederholt mit dem Unterschied, daß 30 Gewichtsteile der erfindungsgemäß behandelten Kieselsäure angewandt werden. Nach 8wöchigem Stehen bei Zimmertemperatur ist die Mischung immer noch weich und gebrauchsfähig. Nach der Vulkanisation und 24stündigem Erhitzen auf 2500 weist das erhaltene Elastomere einen Festigkeitswert von 12 auf.
Beispiel 5
Ein benzolunlösliches Methylpolysiloxangel mit einer Plastizität von 101 mm und einem Rückbildungsvermögen von 26 mm mischt man mit 45 Teilen einer mit 10 Gewichtsprozent Trimethylchlorsilan behandelten Kieselsäure von einem Porenvolumen von 8,8 ccm/g. Hierauf gibt man zu dem Gemisch noch 2 Teile Benzoylperoxyd, bezogen auf das Siloxangewicht. Nach 4wöchigem Stehen bei Zimmertemperatur ist diese Mischung noch weich und gebrauchsfähig. Nach Vulkanisieren und darauffolgendem 24stündigem Erhitzen auf 250° hat das erhaltene Elastomere einen Festigkeitswert von 30.
Beispiel 6
Das Polymerisat des Beispiels 2 mischt man mit 20 Gewichtsteilen eines nicht erfindungsgemäß behandelten Kieselsäureaerogels mit einem Porenvolumen von 8,8 ccm/g und mit 20 Gewichtsteilen der gleichen, aber mit Trimethylchlorsilan gesättigten Kieselsäure, wie im Beispiel 2; der Mischung werden dann noch 2 Teile tertiäres Butylperbenzoat und 0,25 Teile Benzoylperoxyd zugesetzt. Diese Mischung ist nach 4wöchigem Stehen immer noch weich und gebrauchsfähig. Nach der Vulkanisation und 24stündigem Erhitzen auf 2500 hat das erhaltene Elastomere einen Festigkeitswert von 16.
T> · · !
Beispiel 7
Das Polymerisat vom Beispiel 5 wird mit 60 Gewichtsteilen einer mit 10 Gewichtsteilen Trimethylchlorsilan behandelten Kieselsäure, deren Porenvolumen 8,8 ccm/g beträgt, vermählen. Sodann ver- go mahlt man den Stoff noch mit 10 Gewichtsteilen eines nicht behandelten Kieselsäureaerogels mit einem Porenvolumen von 8,8 ccm/g und mit 2 Gewichtsteilen Benzoylperoxyd, bezogen auf das Siloxangewicht. Die Mischung ist nach 4wöchigem Stehen noch gebrauchsfähig. Nach Vulkanisieren durch 10 Minuten langes Erhitzen auf 1500 beträgt der Festigkeitswert des erhaltenen Produkts 42.
Beispiel 8
Sättigt man eine Kieselsäure mit einem Porenvolumen von 8,8 ccm/g mit Äthyldimethylchlorsilan nach dem im Beispiel 1 angegebenen Verfahren und versetzt sie dann mit einem aus 5 Molprozent Diphenylsiloxan und 95 Molprozent Dimethylsiloxan bestehenden weichen, festen, benzollöslichen Siloxan in einem Verhältnis von 45 Füllstoffteilen auf 100 Siloxanteile und läßt hierauf diese Mischung 8 Wochen lang bei 300 stehen, so findet keine Härtung statt. Die Mischung läßt sich durch 10 Minuten langes Erhitzen auf 1500 mit tertiärem Butylperbenzoat, Benzoylperoxyd oder tertiärem Butylperacetat zu einem hochfesten Elastomeren vulkanisieren.
Sättigt man die Kieselsäure mit Phenyldimethylchlorsilan, so erzielt man die gleichen Ergebnisse.
Beispiel 9
Ein aus 5 Molprozent Phenylmethylsiloxan und 95 Molprozent Dimethylsiloxan bestehendes Siloxanmischpolymerisat mit einer Viskosität von 16 000 cSt bei 25 ° wird mit 60 Gewichtsteilen des Kieselsäurefüllstoffes nach Beispiel 7, 2 Gewichtsteilen tertiärem Butylperbenzoat und 1,25 Gewichtsteilen Benzoylperoxyd vermählen. Bei einem Dampfdruck von 7 at wird die Mischung vulkanisiert. Das erhaltene Produkt hat einen Festigkeitswert von 28. Die nicht vulkani-
sierte Verbindung bleibt mehrere Wochen lang bei Zimmertemperatur weich und gebrauchsfähig.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Vulkanisierbare, elastomere Masse, enthaltend i. ein polymeres Organosiloxan mit einer Viskosität von mindestens io ooo cSt bei 25°, das 1,99 bis 2 organische Reste, und zwar Methyl-, Äthyl-, Trialkylsilmethylen- oder Phenylreste, bzw. Mischungen solcher Reste mit der Maßgabe enthält, daß mindestens 50 % der organischen Reste Alkylreste sind, 2. einen Kieselsäurefüllstoff mit einem Porenvolumen von 3 bis 10 ccm/g, der mit 0,008 bis weniger als 0,08 Mol Organosilylresten, und zwar Resten der Formel R2R' Si — oder'RR' Si =, pro Mol SiO2 verbunden ist, wobei in den Formeln R einen Alkylrest mit weniger als 5 Kohlenstoffatomen und R' denselben Rest oder einen Phenylrest bedeuten und der Füllstoff in einer Menge von 5 bis 150 Gewichtsteilen auf 100 Gewichtsteile des ao Siloxans vorhanden ist.
  2. 2. Vulkanisierbare Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1 bis 10 Gewichtsprozent Organoperoxyd, wie Benzoylperoxyd, tertiäres Butylperbenzoat oder tertiäres Butylperacetat oder Gemische dieser Stoffe, berechnet auf das Gewicht des Siloxans.
  3. 3. Vulkanisierbare Masse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Kieselsäurefüllstoff verbundenen Organosilylreste Dimethyl- oder Trimethylsilylreste darstellen.
  4. 4. Verarbeitung der vulkanisierbaren Masse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse bis zur Vulkanisation erhitzt wird.
    9536 8. Si
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