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Anordnung zur Überwachung von mehreren dieselbe Schalthandlung ausführenden
Schaltkontakten Zur Erzielung größerer Sicherheit werden auf manchen Gebieten der
Signaltechnik, insbesondere in Uhrenanlagen u. dgl., Schaltvorrichtungen häufig
doppelt vorgesehen. Diese Vorrichtungen bewirken unabhängig voneinander dieselbe
Schalthandlung und sind so angeordnet, daß eine von ihnen ausfallen kann, ohne daß
die Wirkungsweise der Gesamtanlage sich ändert. Der Betrieb geht vielmehr ungestört
weiter. Die Störung in der einen der Schaltvorrichtungen wird automatisch gemeldet
und kann beseitigt werden, ohne daß der Betrieb der Anlage eine Unterbrechung erfährt.
Nach Beseitigung der Störung ist der ursprüngliche Zustand wieder herstellbar, d.
h. es kann nun abermals die gleiche oder die andere der beiden doppelt vorhandenen
Vorrichtungen ohne Störung des Betriebes der Anlage ausfallen. Bei den bekannten
Anlagen dieser Art war es jedoch bisher so, daß die zweite der beiden doppelt vorhandenen
Vorrichtungen lediglich gewissermaßen als Reservevorrichtung vorhanden war. Die
Wirkung ging bei ungestörtem Betrieb regelmäßig und allein von der ersten aus, während
die zweite nur im Störungsfall dieser ersten in Funktion trat. Dies hat gewisse
Nachteile insbesondere deshalb, weil nicht unbedingt gewährleistet ist, daß bei
Ausfall der ersten Vorrichtung die Ersatzvorrichtung tatsächlich betriebsbereit
ist, sie kann ja unter Umständen ihrerseits schon vorher eine nicht bemerkte Störung
erlitten haben. Außerdem ist, bedingt durch die verschiedene Wertigkeit der beiden
Vorrichtungen, eine Rückwirkung auf die Arbeitsweise der gesamten Anlage nicht zu
vermeiden, sobald die eigentliche Schaltvorrichtung ausfällt und die Ersatzvorrichtung
für sie einspringt; denn diese muß naturgemäß, weil sie
als Ersatzvorrichtung
gedacht ist, die Schalthandlungen etwas später ausführen, als die für den ungestörten
Betrieb gedachte Vorrichtung. Bei Uhrenanlagen läßt man z. B. die Ersatzhauptuhr
stets etwa 1o Sekunden nachgehen. Bei Ausfall der normalen Hauptuhr und Einspringen
der Ersatzhauptuhr für sie ergibt sich die notwendige Folge, daß die Nebenuhren
io Sekunden später geschaltet werden, als dies im normalen Betrieb geschieht. Ein
Sekundenbetrieb mit derartigen Uhrenanlagen ist daher praktisch ausgeschlossen.
Sie lassen sich lediglich als Anlagen mit minutlicher Zeitanzeige verwenden.
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Die Erfindung ermöglicht die Überwachung zweier etwa gleichzeitig
schaltender Kontaktvorrichtungen. Im Gegensatz zu den Anlagen der bisher geschilderten
Art können also bei Anlagen, die mit einer Überwachungsvorrichtung nach der Erfindung
ausgestattet sind, die beiden Schaltvorrichtungen sich gegenseitig vertreten. Auch
im normalen Betrieb ist es möglich, daß bald die eine, bald die andere, je nach
den Zufälligkeiten des Betriebes, als erste und damit als betriebsmäßig schaltende
Vorrichtung wirkt, während jeweils die andere als geringfügig verspätet arbeitende
Vorrichtung wie eine Reservevorrichtung wirkt. Fällt die eine oder andere aus, so
wird das jeweils gemeldet. Der normale Betrieb der Gesamtanlage erfährt jedoch praktisch
überhaupt keine Beeinflussung, weil der Zeitunterschied zwischen den jeweiligen
Schaltaugenblicken der beiden Vorrichtungen gegenüber dem Abstand zweier aufeinanderfolgenderImpulse
vernachlässigbar klein ist.
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Gemäß der Erfindung ist zur Erzielung der genannten Vorteile eine
beim Auftreten von Störungen diese anzeigende oder beseitigende Schaltmittel beeinflussende
Vergleichsschaltung vorgesehen, die einerseits aus von jedem der zu überwachenden
Schaltkontakte betätigten Schaltmitteln, andererseits aus von diesen gemeinsam betätigten
Schaltmitteln gebildet ist. Die von den zu überwachenden Schaltkontakten betätigten
Schaltmittel der Vergleichsschaltung können als mechanische oder elektrische Schaltmittel
ausgeführt sein. Die mechanische Ausführung kann so getroffen werden, daß eine mechanische
Differentialschaltung einerseits von den zu überwachenden Kontakten gemeinsam, z.
B. über ein von ihnen gemeinsam gesteuertes elektrisches Nebenuhrwerk, gesteuert
wird, andererseits eine Reihe von Schaltgliedern besitzt, deren jedes von einem
der zu überwachenden Kontakte allein betätigt wird. Der Vergleich der einzeln angetriebenen
Schaltglieder mit dem gemeinsam angetriebenen ergibt dann die Möglichkeit, eine
Störung nicht nur anzuzeigen, sondern auch zu lokalisieren oder sogar zu beseitigen,
wenn geeignete weitere Schaltmittel benutzt werden. Statt des mechanischen kann,
ein elektrisches Differential verwendet werden, ähnlich dem bereits für die selbsttätige
Nachstellung von Nebenuhren vorgeschlagenen Differential aus Wählern. Ebenso wie
mit Wählern läßt sich die Anordnung aber auch mit Relais als Schaltmittel der Vergleichsschaltung
ausführen, wobei die Relais wenigstens teilweise gleichzeitig auch Schaltmittel
der Nutzschaltung, also der Schaltung, zu deren Steuerung die zu überwachenden Schaltkontakte
an sich verwendet sind, sein können. Zu diesem Zweck kann z. B. ein Relais mehrere
Kontakte haben, von denen eine Anzahl für die Überwachungsschaltung und einer oder
mehrere für die Nutzschaltung bestimmte Schaltmaßnahmen durchführen, oder es kann
derart geschaltet sein, daß sogar die gleichen Kontakte für die Nutzschaltung und
die Überwachungsschaltung gemeinsam herangezogen werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Anordnung mit Relais besitzt das von den
Schaltkontakten betätigte Schaltmittel mit Vorzug einen zusammen mit den Schaltkontakten
beim Auftreten einer Störung diese anzeigende oder beseitigende Schaltmittel beeinflussenden
Kontakt. Dieser Kontakt kann sowohl mit den die Schalthandlung ausführenden Schaltkontakten
selbst als auch mit von den einzelnen, die Schalthandlung ausführenden Schaltkontakten
abhängigen Schaltmitteln zusammenarbeiten. Tritt eine Störung an einem der beteiligten
Schaltmittel ein, bleibt also z. B. einer der Schaltkontakte in der falschen Lage
liegen, oder spricht das von den Schaltkontakten betätigte Schaltmittel nicht an,
so wird eine Meldung ausgelöst und damit die Beseitigung der Störung veranlaßt oder,
gegebenenfalls auch zusätzlich, der gestörte Teil abgeschaltet, d. h. die Störung
beseitigt.
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Besonders zweckmäßig ist die Anwendung des Erfindungsgedankens in
solchen Fällen, in denen die Schaltkontakte durch kurzfristiges Schließen und Öffnen,
also mit anderen Worten durch Impulsgabe das nachgeordnete Schaltmittel beeinflussen,
wie dies in der Regel in Uhrenanlagen der Fall ist. Die Überwachungsanordnung kann
dann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung so getroffen sein, daß nach dem Ende
jedes Impulses ein besonderes Aufprüfrelais eingeschaltet wird, das die richtige,
z. B. übereinstimmende Lage der beiden Schaltkontakte und des von ihnen abhängigen
Schaltmittels feststellt und in Fällen, in denen diese richtige Lage nicht erreicht
ist, die notwendigen :Maßnahmen einleitet. Sie kann ebenso derartig ausgeführt sein,
daß jeweils für die Dauer eines Impulses z. B. durch Haltewicklungen dafür gesorgt
ist, daß die Schaltmittel für die Einleitung der Störungsmeldung bzw. Abschaltung
des gestörten Teiles nicht ansprechen und dies erst am Ende eines Impulses geschieht,
wenn bis dahin nicht alle beteiligten Schaltmittel in die erforderliche Stellung
gebracht sind. Diese Anordnung ohne besonderes Aufprüfrelais bietet infolge größerer
Einfachheit (Wegfall von Schaltmitteln) höhere Sicherheit.
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In beiden Fällen wird erreicht, daß eine gewisse Zeitdifferenz zwischen
den Schalthandlungen der einzelnen Schaltkontakte zulässig ist (wobei die Reihenfolge
unerheblich ist), nämlich eine Zeitdifferenz, die der Länge eines der benutzten
Impulse entspricht. Auf diese Weise wird z. B. bei Uhrenanlagen eine durch das Nach-
oder Vorlaufen der einzelnen Hauptuhren bedingte Zeitdifferenz der Schaltaugenblicke
zugelassen, weil sonst schon eine wesentlich geringere Abweichung im Laufe der Hauptuhren
zu einer j edesmaligen Störungsmeldung oder Abschaltung führen würde, ohne daß dies
technisch erforderlich wäre. Durch die geschilderten Maßnahmen wird erreicht,
daß
eine Meldung oder Abschaltung erst dann eintritt, wenn die Abweichung ein gewisses,
als noch zulässig angesehenes Maß überschreitet.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich eine vollständige
Überwachung einer Anlage in der Weise erreichen, daß ein geschlossener Überwachungsring
entsteht, d. h. also, daß bei Ausfall irgendeines der Schaltelemente der Anlage
eine bestimmte Schaltmaßnahme, z. B. eine Meldung für das Überwachungspersonal,
ausgelöst wird. Die Schaltmaßnahmen können je nach dem von der Störung betroffenen
Glied der Anlage verschiedener Art sein. In den Fällen, in denen besondere Hilfsmittel
für die Überwachung herangezogen werden, z. B. bei Verwendung eines besonderen Aufprüfrelais,
müssen auch diese überwacht werden, um den erwähnten Überwachungsring zu erhalten.
Grundsätzlich läßt sich mit der erfindungsgemäßen Anordnung immer erreichen, daß
bei einer Reihe voneinander abhängiger Schaltungsmaßnahmen von dem die letzte dieser
Schaltungsmaßnahmen vornehmenden Schalter eine weitere Schaltungsmaßnahme bewirkt
wird, deren Durchführung oder Unterlassung durch Vergleich mit der von den Eingangsschaltmitteln
vorgenommenen Schalthandlung ein Kriterium für den normalen Ablauf der durch die
Schalter in Abhängigkeit voneinander bewirkten Maßnahmen ergibt. Damit ist der Überwachungsring
dann geschlossen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden
an Hand der Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
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Fig. i zeigt eine auf das Wesentliche beschränkte Prinzipschaltung
einer Anordnung gemäß der Erfirndung, bei der die Schaltkontakte selbst zusammen
mit einem Kontakt des betätigten Schaltmittels zur Überwachung zusammenarbeiten,
Fig.2 eine Vorrichtung, bei der statt der Schaltkontakte selbst von jedem von ihnen
abhängige besondere Schaltmittel mit dem Kontakt des betätigten Schaltmittels zusammenarbeiten,
Fig. 3 stellt die Anwendung des Erfindungsgedankens auf eine Nebenuhrenanlage dar,
wobei insbesondere die Ausführungsform der Fig. a mit gewissen Abwandlungen benutzt
ist, Fig. q ist eine Ausführungsform von Uhrenanlagen, die gegenüber der in Fig.
3 dargestellten erhebliche Vereinfachungen aufweist; schließlich zeigt Fig.5 eine
Uhrenanlage mit Überwachungseinrichtung nach der Erfindung, bei der ein von den
verschiedenen Kontakten gesteuertes besonderes Aufprüfrelais die Überwachung vornimmt.
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In allen Ausführungsbeispielen ist die Darstellung auf Anlagen mit
zwei zu überwachenden Kontakten beschränkt. Tatsächlich ist diese Zahl nicht wesentlich
für die Anwendbarkeit des Erfindungsgedankens; dieser läßt sich vielmehr auch bei
Anlagen mit mehr als zwei zu überwachenden Kontakten ohne weiteres anwenden.
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Bei der sehr einfachen Ausführungsform der Fig. i handelt es sich
um die beiden Schaltkontakte V, und V2, die etwa gleichzeitig miteinander das Relais
E betätigen. Dieses hat außer seinem Arbeitskontakt e1, mit dessen Hilfe ein beliebiger,
hier nicht weiter interessierender Schaltvorgang bewirkt wird, noch den weiteren
Kontakte', der zur Überwachung der Relaiskontakte V, und VZ dient.
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Außerdem besitzt das Relais E zwei gleichwertige Wicklungen E' und
E". Die durch je eine z. B. mechanische Vorrichtung gesteuerten Kontakte V, und
VZ machen bei normalem Betrieb etwa gleichzeitig entweder beide auf Seite I oder
beide auf Seite II Kontakt. Sie steuern dabei das Relais E über eine seiner beiden
Wicklungen um, das seinerseits nun mit seinem Kontakt e2 über die Schaltkontakte
V, und VZ selbst eine Überprüfung der Durchführung der beabsichtigten Schaltmaßnahmen
vornimmt. Zur Auswertung der Überwachungsergebnisse sind die beiden Relais U, und
UZ vorgesehen, die z. B. eine Anzeigevorrichtung betätigen könnten, in der dargestellten
Anordnung aber über je einen Ruhestromkontakt u1 und u2 die eine Störung aufweisende
Kontaktvorrichtung V, oder VZ ohne Beeinträchtigung des Betriebs abschalten.
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Der ungestörte regelmäßige Betrieb der Anlage spielt sich in folgender
Weise ab: Beim Einschalten der Anlage sind die Relaiskontakte u1 und u2 über spezielle,
nicht gezeichnete Anwurfswicklungen in die Arbeitslage (nicht dargestellt) gebracht
worden. V, und V2 machen auf Seite I fast gleichzeitig Kontakt. Der dadurch über
ul, U1, V, bzw. u2, U2, VZ fließende Ladestrom für den Kondensator Cl legt über
die Wicklung E' das Relais in Zeichenlage um, die Kontakte e1 und e2 kommen dadurch
in die gezeichnete Lage, und der über R., e2, V, und V2, U, und U2, u, und u2 fließende
Ruhestrom hält die Relais U, und UZ erregt. Um eine Teilentladung des Kondensators
C, zu verhindern, muß der Widerstand Ro gegenüber R, einen höheren Wert haben. Nach
einer gewissen Zeit machen die beiden Kontakte V, und VZ dann auf Seite 1I Kontakt.
Nun entlädt sich der Kondensator C, über G, und R1. Auf die gleiche Weise wie oben
ergibt sich jetzt ein Ladestromstoß durch den Kondensator C2, der mit Hilfe der
Wicklung E" das Relais E in Trennlage, d. h. die Kontakte e1 und e2 in die nicht
gezeichnete Lage bringt. Auch hier bildet sich alsbald ein Ruhestrom über die drei
Kontakte e1, V, und VZ aus, so daß auch jetzt die Relais U, und UZ nicht abfallen.
Das Relais E bleibt in Trennlage liegen, bis die Kontakte V, und VZ wieder auf Seite
I anlegen und das Spiel von neuem beginnt.
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Bleibt aus irgendeinem Grund der Kontakt VZ in Stellung II liegen,
so wird beim nächsten Anlegen von V, auf Seite I durch den jetzt allein über u1,
U, und V, fließenden Ladestrom für C, das Relais E in Zeichenlage gebracht. Eine
Störung des Betriebs der Anlage tritt also nicht ein. Nach Ablauf einer gewissen,
durch entsprechende Bemessung der Abfallverzögerung von UZ einstellbaren Zeit fällt
indessen der Kontakt u2 in die Ruhelage zurück, weil nach der Umschaltung von e2
in die Zeichenlage der Ruhestrom U2 unterbrochen ist und der Entladewiderstand R2
zu hochohmig ist, als daß ein ausreichender Strom aufrechterhalten wird. Damit wird
VZ abgeschaltet, und die Anordnung arbeitet mit V, allein weiter, ohne daß die Störung
sich betriebshindernd bemerkbar macht.
Durch die Anzeigevorrichtung
L@ wird aber das Abfallen von V2 kenntlich gemacht, und die Störung in der Kontaktvorrichtung
kann behoben werden. Genau das gleiche würde bezüglich der Kontaktvorrichtung V1
mit Hilfe des Relais U1 eintreten, wenn diese ausfallen sollte. Tritt eine Störung
des Relais E auf, d. h. also, schaltet der Kontakt e2 nicht um, so fallen beide
Relais U1 und U2 ab und können über eine Reihenschaltung zweier weiterer Kontakte
eine Störungsmeldung anderer Art herbeiführen, die dem Wartungspersonal die Möglichkeit
gibt, rasch zu erkennen, wo die Störung zu finden ist.
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In der gleichen Weise werden Störungsmeldungen ausgelöst, wenn einer
die Kontakte V1 oder V2 mit sehr erheblicher Verspätung schaltet. Geht z. B. die
mechanische Steuervorrichtung für Kontakt V2 langsamer als die für Kontakt V1, so
wird Kontakt V2 im Laufe der Zeit zu immer späteren Zeitpunkten schalten als V1.
Die Relais U1 und U2 sind daher mit Abfallverzögerung ausgeführt. Solange der Schaltzeitunterschied
zwischen V1 und V2 kleiner ist als die durch die Abfallverzögerung erreichte Zeitspanne,
in der das Relais auch im stromlosen Zustand noch nicht abfällt, geschieht nichts.
Wird der Zeitunterschied jedoch größer, so fällt das Relais U2 ab, bevor V2 auf
der richtigen Seite anlegt, die Schaltvorrichtung V2 wird abgeschaltet, und über
L2 wird die Störung gemeldet. Durch entsprechende Wahl der Abfallverzögerung hat
man es in der Hand, mehr oder weniger große Gangunterschiede der die Kontakte V1
und V2 betätigenden Vorrichtungen zuzulassen.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung arbeitet in der Weise, daß die
dieselbe Schalthandlung mit Hilfe des Kontaktes e1 gleichzeitig und unabhängig voneinander
ausführenden Schaltkontakte Vl und V2 selbst zur Überwachung herangezogen werden,
zusammen mit dem weitere Schaltmittel U1 und U2 beeinflussenden weiteren Kontakt
e2 des betätigten Schaltmittels E. Die in Fig. 2 dargestellte Anordnung weist von
den einzelnen die Schalthandlung ausführenden Kontakten V1 bzw. V2 abhängige besondere
Schaltmittel auf, mit denen der Kontakt e2 zusammenarbeitet. Es sind dies die Relais
K1 und K2, von denen jedes zwei gleichwertige Wicklungen hat, während das Relais
E diesmal vier Wicklungen aufweist. Das Relais K1 ist der Schaltvorrichtung mit
dem Kontakt V il, das Relais K2 der Schaltvorrichtung mit dem Kontakt V2' zugeordnet,
während das Relais E gemeinsam von beiden Schaltvorrichtungen angesteuert wird.
Die beiden zu überwachenden Kontaktvorrichtungen haben bei dieser Anordnung ebenfalls
je zwei Kontakte V; und V' bzw. V' und V2. Sie werden wieder beispielsweise durch
mechanische Vorrichtungen in der Weise betätigt, daß die Kontakte alle etwa gleichzeitig
abwechselnd auf Seite I und Seite II Kontakt machen.
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Der normale Betrieb der Anlage wickelt sich in folgender Weise ab:
Die vier Kontakte V 'l bis V'2 machen auf Seite I etwa gleichzeitig Kontakt und
bringen dadurch sowohl das Relais E über die Wicklung E' und E' als auch
die beiden Relais K1 und K2 über die Wicklungen K,' und KZ in Zeichenlage. Über
den Kontakt e1 wird die von der Anlage auszuführende Schaltung durchgeführt, der
Kontakt e2 legt in die nicht gezeichnete Stellung um, die Kontakte k1 und k2 ebenfalls.
Relais U1 und U2 bleiben stromlos. Danach machen die vier Kontakte V i und V'# etwa
gleichzeitig auf Seite II Kontakt. Sowohl das Relais E über die Wicklungen E" und
E"" als auch die beiden Relais K1 und K2 über die Wicklungen K1" und K2" werden
in Trennlage umgelegt, d. h. e2, k,, und k2 nehmen die gezeichnete Läge ein. Die
Relais U1 und U2 bleiben abermals stromlos.
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Infolge eines Schadens soll V2 nun in der Lage II bleiben, wenn V1
auf Seite I Kontakt macht. Durch eine nicht dargestellte, der Anordnung nach Fig.
i entsprechende Schaltung mit Kondensatoren ist auch hier erreicht, daß in den Wicklungen
E' bis E"" stets nur der Ladestromstoß des zugehörigen Kondensators wirksam wird,
während der weiteren Kontaktzeit der Kontakte V; und V2 die Wicklungen E' bis E""
aber stromlos sind. Beim Liegenbleiben von V in Stellung II wird nun bei Anlegen
von V il auf Seite I das Relais E über die Wicklung E' in Zeichenlage umgelegt.
Auch 1s, erhält über K1' die gleiche Lage, K2 bleibt dagegen in Trennlage. Für die
Kontakte dieser Relais ergibt sich also, daß e2 und k1 in die nicht gezeichnete
Lage umlegen, k2 aber in der in der Zeichnung dargestellten Lage bleibt. Jetzt fließt
ein Strom durch U2 über k2 und e2, so daß mittels der Kontakteu 2 und u2 die Kontaktvorrichtung
mit den Kontakten V' und V @ ab- und gleichzeitig über ui die Anzeigevorrichtung
L2 eingeschaltet wird. Durch einen weiteren nicht gezeichneten Kontakt kann in bekannter
Weise erreicht werden, daß U2 sich selber hält.
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In der gleichen Weise arbeitet die Anordnung bei einer Störung der
Kontaktvorrichtung mit den Kontakten V i' und V i. Tritt eine Störung des Relais
E ein, so daß der Kontakt e2 in der falschen Stellung liegenbleibt, so ziehen beide
Relais U1 und U2 an, und über die Alarmvorrichtung L ergibt sich eine zusätzliche
Signalmöglichkeit für das Wartungspersonal, das daran erkennt, daß infolge Abschaltung
von V1 und V2 die gesamte Anlage gestört ist.
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Läßt man die Relais U1 und U2 mit einer gewissen Ansprechverzögerung
arbeiten, so erreicht man auch bei dieser Schaltung die Zulässigkeit eines gewissen
Gangunterschiedes zwischen der Kontaktvorrichtung mit den Kontakten V 'l und V i
und der Kontaktvorrichtung mit den Kontakten V' und V,'.
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Die Schaltung nach Fig. 2 läßt sich auch in Anordnungen mit Impulsbetrieb
verwenden. Die Wirkungsweise der Schaltung bleibt die gleiche, jedoch kehren nach
dem Ende eines Impulses die Kontakte V 'l bis V2 stets in die dargestellte Mittellage
zurück, aus der sie nur jeweils für die Impulsdauer abwechselnd nach rechts und
links ausgelenkt werden. Die Umschaltung des Relais E erfolgt durch den Ladestromstoß
(für den nicht dargestellten Kondensator), der durch die zuerst schaltende Vorrichtung
bewirkt wird, die Umschaltung von K1 und K2 im Augenblick des Anlegens der Kontakte
V i bzw. V'2 auf den Seiten I oder II. Beim Zurückgehen der Kontakte in die Mittellage
bleiben die Relais jeweils in der erreichten Stellung liegen, bis die Kontaktgabe
der Kontakte der entsprechenden Kontaktvorrichtungen auf der anderen
Seite
erfolgt. Auch hier ist das Maß der zulässigen Schaltdifferenzen für die beiden Vorrichtungen
durch die Ansprechverzögerung der Relais U1 und U2 gegeben. Werden diese Relais
ohne Ansprechverzögerung ausgeführt, so arbeitet die Schaltung auf Überwachung des
gleichzeitigen Impulsbeginns in beiden Vorrichtungen. Schon eine ganz geringfügige
Verspätung löst die Abschaltung der verspäteten Vorrichtung aus.
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Eine einfachere Ausführung der Schaltung ergibt sich, wenn man die
Wicklungen des Relais E in Reihe oder parallel zu den Wicklungen der beiden Relais
K1 und K2 schaltet. Dadurch fallen die Kontakte Vi und V2 sowie ui und u2 weg. Außerdem
erhält man den Vorteil, daß nicht nur wie bei der bisher dargestellten Anordnung
die die Schaltkontakte V1 und V2 aufweisende Schaltungsvorrichtung überwacht wird,
sondern daß sich die Überwachung auf die Kontakte V1 und V2 selbst erstreckt, so
daß sich eine größere Sicherheit und infolge des Wegfalls verschiedener Kontakte
eine geringere Störanfälligkeit ergibt. In den folgenden ausführlicher dargestellten
Anordnungen ist diese Zusammenschaltung regelmäßig durchgeführt.
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In Fig. 3 ist eine Uhrenanlage dargestellt, der die Schaltung nach
Fig. 2 zugrunde gelegt ist, jedoch mit der Abwandlung, daß die Relais U1 und U2
bei ungestörtem Betrieb unter Dauerstrom liegen und bei Störungen abfallen. Dabei
stört, ohne daß Relais mit größerer Abfallverzögerung vorgesehen werden müssen,
eine Phasenverschiebung der beiden Hauptuhren so lange den Betrieb nicht, als der
Impuls der nachgehenden Hauptuhr vor dem Ende des Impulses der vorgehenden Hauptuhr
beginnt. Erst wenn die später kommende Hauptuhr nach dem Ende des durch die früher
schaltende Hauptuhr ausgelösten Impulses ihren Fortschaltkontakt schließt, fällt
beim Öffnen des Kontaktes der vorgehenden Hauptuhr das der nachgehenden Hauptuhr
zugeordnete Relais ab und schaltet diese Hauptuhr aus. Weiterhin sind aus Sicherheitsgründen
statt des Steuerrelais E der Anordnung nach Fig.2 bei dieser Uhrenanlage zwei Hauptsteuerrelais
El und E2 vorgesehen, von denen jedes vier Wicklungen hat und zwei weitere Steuerrelais
S1 und S2 betätigt. Erst diese steuern die Linienrelais der Nebenuhrenlinien, wobei
die Anordnung im übrigen so getroffen ist, daß auch von den Hauptsteuerrelais El
und E2 eines ausfallen und vom jeweils anderen vertreten werden kann, ohne daß der
Betrieb der Anlage gestört wird. Ebenso kann jedes der Steuerrelais S1 und S2 ausfallen
und durch das andere vertreten werden, ohne daß der Betrieb der Nebenuhren eine
Unterbrechung erfährt. Die Verwendung mehrerer voneinander abhängiger Relais E und
S für die Steuerung ergibt sich daraus, daß das Hauptsteuerrelais E verhältnismäßig
empfindlich sein, andererseits aber für die Schaltung mehrerer Linienrelais unter
Umständen eine verhältnismäßig große Leistung zur Verfügung stehen muß.
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Die Schaltung arbeitet in folgender Weise: Die Hauptuhrkontakte Vi
und V2 machen bei normalem Betrieb etwa gleichzeitig auf Seite 11 oder Seite I Kontakt.
Legt z. B. der Kontakt V i auf Seite I an, so wird der Kondensator Ci über den im
Dauerbetrieb geschlossenen Kontakt ui und über die Relaiswicklungen Ki und El' bzw.
E2' aufgeladen. Die polarisierten Relais KI, El und E2 legen dabei in Trennlage
um. Nach dem Wiederöffnen des Kontaktes V i entlädt sich der Kondensator C,' über
den Gleichrichter G,, der in dieser Richtung die Relaiswicklungen kurzschließt.
Die Anker der genannten Relais bleiben also in Trennlage liegen. Der Entladestromkreis
schließt sich über den Widerstand W. Schließt der Kontakt V i dann auf Seite II,
so werden mit Hilfe des Ladestromstoßes für den Kondensator C; die Relais K1, El
und E2 über ihre Wicklungen K1", El" und E," in Zeichenlage umgelegt. Nach dem Wiederöffnen
des Kontaktes V i entlädt sich der Kondensator C', seinerseits über den Gleichrichter
G;. In gleicher Weise erfolgt die Steuerung des Relais K2 über den Kontakt V2 der
Hauptuhr HU2, der auch weitere Wicklungen der Relais El und E2 bedient. Mit dem
Kontakt V i' ist der Kontakt V i verbunden, mit dem Kontakt V2 der Kontakt V2. Sind
diese beiden Kontakte gleichzeitig geschlossen, so kommen die Relais U1 und U2 über
ihre Wicklungen U; und U2, die sich nach dem Öffnen der Kontakte V 'l und V2 bzw.
über die Kontakte ui, k1, e1 und u2, k2, e 2 weiter halten. Bei regelmäßigem
Betrieb legen die Kontakte k1, e1, k2 und e2 fast gleichzeitig um. Die Relais U1
und U2 haben eine kleine Abfallverzögerung, damit sie während der Umschlagzeit dieser
Kontakte nicht abfallen. Selbst geringe Verzögerungen einer der beiden Hauptuhren
gegen die andere stören diesen Betrieb nicht. Schließt z. B. V2 etwas später als
V1, so legt der Kontakt k2 ebenfalls etwas später um als die Kontakte k1, e1 und
e2, denn auch e2 wird ja bereits von V i umgeschaltet. Trotzdem fällt U2 während
der Dauer der Schließungszeit von V1 nicht ab, da es über V 'l direkt gehalten wird.
Erst wenn bis zum Wiederöffnen von V1 der Kontakt V2 noch nicht geschlossen, der
Kontakt k2 also noch nicht umgelegt hat, fällt U2 ab, öffnet den Kontakt u2 und
schaltet die gestörte Hauptuhr HU2 damit ab. Eine gestörte Hauptuhr wird also jeweils
nach dem Ende eines Fortschaltimpulses der anderen Hauptuhr abgeschaltet.
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Die Kontakte e1 und e2 sind in der vorliegenden Schaltung gleich dazu
benutzt, die Steuerrelais S1 und S2 zu betätigen, die ihrerseits dann die Linienrelais
L der Nebenuhrenlinien steuern. Von diesen sind mit L" und Lb die Linienrelais für
zwei Nebenuhrenlinien angedeutet, die jeweils sowohl von Kontakten s1 bzw. si des
Steuerrelais S1 als auch von Kontakten s2 bzw. s2 des Steuerrelais S2 geschaltet
werden können, bei ungestörtem Betrieb von je einem der sl-Kontakte und je einem
der s2 Kontakte gleichzeitig.
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Die Relais S1 und S2 sind nun in folgender Weise zur Überwachung der
Relais El und E2 benutzt: Mittels des Kontaktes s', wird ein Relais U., mittels
des Kontaktes s2 ein Relais U4 geschaltet. Diese Relais sprechen jedoch nur dann
an, wenn eines der Relais S1 und S2 zu einem falschen Zeitpunkt eingeschaltet oder
nicht eingeschaltet ist. In der Fig.3 ist die Anordnung so dargestellt, daß beim
Schließen von V i (und V2) auf der Seite l die Hauptsteuerrelais El
und
E2 in eine derartige Lage gebracht werden, daß S1 und S2 ansprechen. Die Kontaktes'
und s liegen dann also in, der (nicht dargestellten) Arbeitslage, wenn Vi und V2
auf der Seite I schließen. Schließen diese Kontakte auf Seite 1I, so dürfen bei
ungestörtem Betrieb S1 und S2 nicht eingeschaltet sein. s; und s2, liegen dann in
der gezeichneten Ruhelage. Versagt aber z. B. einmal das Relais S1 bzw. El, so bleibt
der Kontakt s; in der Ruhelage liegen; beim Schließen von V; auf der Seite I wird
dann das Relais U3 über seine Wicklung U3 gebracht, das sich mittels der Wicklung
U3 über den Kontakt u3 selbst hält, über den Kontakt ac.' die Abschaltung von S1
besorgt und gegebenenfalls eine Meldung auslöst. Das gleiche erfolgt, wenn S1 infolge
Dauerstrom versagt. Die Auslösung geschieht dann in Arbeitslage von s i und beim
Schließen von V i auf Seite IL In allen Fällen ist es übrigens gleichgültig, ob
zu dieser Zeit eine der Hauptuhren ihrerseits gestört ist, die Kontakte V; und V3
können sich gegenseitig vertreten. Da ferner die Relais S1 und SZ von Kontakten
der RelaisEl und E, unmittelbar gesteuert werden, so wird über die Relais S1 und
S2 auch ein Versagen der Relais El und E2 überwacht, gegebenenfalls gemeldet und
durch Abschaltung über u3 bzw. u3 unschädlich gemacht. Über Kontakte u3 bzw. iej
werden auch die die Linienrelais L steuernden Kontakte s i, si usw. bzw. s °, s
b usw. von der Stromquelle abgetrennt.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Uhrenanlage müssen noch besondere
Vorkehrungen getroffen. werden, um auch beim Auftreten von Dauerstrom an den Hauptuhrkontakten
die Abschaltung der gestörten Hauptuhr zu veranlassen, denn da U1 und U2 unmittelbar
durch die Hauptuhrkontakte Vi und V2 gehalten werden und die Abschaltung einer Hauptuhr
nur bei Abfall des zugehörigen U-Relais zustande kommt, würde Dauerstrom über einzelne
Kontakte einer Hauptuhr jegliche Abschaltung unmöglich machen. Es sind daher Gegenwicklungen
Ui und V@ vorgesehen, die so bemessen sind, daß sie beim Auftreten von Dauerströmen
die Relais U1 und U2 abwerfen und auf diese Weise für die Abschaltung der gestörten
Hauptuhr sorgen. Hat z. B. der Kontakt V 'l Dauerstrom auf Stellung II, so wird
beim Schließen von. Vi auf Stellung I, wobei das Hilfsrelais Dl anspricht, infolge
Schließens von dl die Relaiswicklung Ui an Spannung gelegt und wirft das Relais
U1 ab. Hat umgekehrt der Kontakt I von V i Dauerstrom, so ist Relais Dl dauernd
unter Spannung, d. h. also der Kontakt dl auch dann geschlossen, wenn V i auf Seite
II Kontakt macht. Ui wirft abermals das Relais U1 ab. In gleicher Weise wird V >
auf Dauerstrom überwacht.
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Die im vorstehenden geschilderte Schaltung zur Dauerstromüberwachung
ist insbesondere für Uhrenanlagen mit sekundlicher Fortschaltung der Nebenuhren
vorgesehen. Bei Minutenbetrieb kann die Dauerstromüberwachung auch auf einfachere
Weise erfolgen. Da die Fortschaltimpulse dort in Abständen von jeweils i Minute
kommen, kann bei Auftreten von Dauerstrom auch ein Thermorelais eingeschaltet werden,
das die entsprechende Abschaltung vornimmt. Eine solche Anordnung ist nicht besonders
dargestellt. Es ist weiterhin nicht dargestellt, daß man durch entsprechende Verriegelung
der einzelnen Stromkreise gegeneinandermittels Gleichrichtern die Kontakte Vi, Vi
und V i zu einem einzigen Kontakt zusammenfassen kann, ebenso die Kontakte V.1,
V l und V' . Die dann übrigbleibenden Kontakte V1 und V2 werden bei Sekundenbetrieb
zweckmäßig unmittelbar als Pendelkontakte an den Hauptuhrpendeln ausgebildet. Weiterhin
lassen sich erhebliche Vereinfachungen im gesamten Schaltungsaufbau erreichen, wenn
man auch die Kontakte is', und 24q sowie 41 und id zusammenfaßt. Alle diese Vereinfachungen
sind in Fig. 2 aus Gründen der besseren Verständlichkeit der Wirkungsweise der Anordnung
nicht vorgenommen.
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Auch die Uhrenanlage nach Fig. 4 hat in ähnlicher Weise wie die in
Fig. 3 dargestellte mit Ruhestrom arbeitende Überwachungsrelais U1 und U2. jedes
von ihnen hat zwei Wicklungen, von denen die mit U-, und U2 bezeichneten im normalen
Betrieb über die dann geschlossenen Kontakte W und u2 die Relais dauernd in Arbeitslage
halten. Im Gegensatz zur Anordnung nach Fig. 3 ist hier jedoch die Schaltung so
getroffen, daß nicht verschiedene Kontakte des Hauptsteuerrelais einerseits die
von der Schaltung beabsichtigte Wirkung hervorrufen und andererseits die Überwachung
der Schaltkontakte besorgen, sondern daß für die erstgenannte Aufgabe besondere,
parallel zum Hauptsteuerrelais liegende Relais (die Linienrelais) herangezogen werden,
während dem Hauptsteuerrelais selbst hier nur noch die Überwachungsfunktion bleibt.
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Schließen die Kontakte V1 und V2 der beiden Hauptuhren HU, und HU,
bei normalem Betrieb etwa gleichzeitig auf Seite I, so werden die hochohmigen Relais
K1 und K2 ebenso wie das Hauptsteuerrelais E in Trennlage gebracht. Beim nächsten
Impuls schließen V1 und V2 auf Seite II und legen die Anker e, k1 und k2 der Relais
E, K1 und KZ in Zeichenlage um. Für die Dauer des Kontaktschlusses von V1 wird das
Relais U2 zusätzlich über die Wicklung U21, für die Dauer des Kontaktschlusses von
VZ wird U1 zusätzlich über die Wicklung Ui gehalten. UZ bleibt also angezogen, selbst
wenn die Kontaktgabe von V2 erst im Augenblick des Wiederöffnens von V1 erfolgt,
d. h. eine der Hauptuhren kann bis zur Länge einer Impulsdauer später schalten als
die andere, ohne daß in der Anlage eine Störungsmeldung oder eine Schaltungsmaßnahme
zur Störungsbehebung ausgelöst wird. Schließen die Kontakte V1 und V2 beim nächsten
Fortschaltimpuls für die Nebenuhren auf Seite II, so legen die drei Relais K1, KZ
und E ihre Anker in Zeichenlage um. Sie halten sich während der Dauer des Impulses
wieder unmittelbar über die Kontakte Vl und V2 mit Hilfe der Wicklungen Ui und U.'
und nach dem Impulsende über e, kl, U .l ui, tl und e, k2, Uq, id,
t2 bzw. mit Hilfe der Wicklungen U; und U2.
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Ist infolge einer Störung der Hauptuhr HU, das Relais K1 gestört,
sein Anker k1 also z. B. in Trennlage liegengeblieben,während K2 und E ihre Anker
k2 und e in Zeichenlage umgelegt haben, so wird zwar für die Dauer des Fortschaltimpulses
selbst U1 noch über V2 gehalten. Nach dem Ende dieses Impulses
aber
wird Ui stromlos, weil VZ zurückgelegt, und da k1 in der gezeichneten Stellung bleibt,
während e und k2 in die nichtgezeichnete umlegen, so erhält auch U; keine Spannung
mehr. Das Relais U1 fällt aber, die Kontakte u;, ui und u; werden geöffnet
und die Hauptuhr HU, auf diese Weise abgeschaltet.
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Fällt das Relais E infolge eines Schadens aus, d. h. bleibt der Anker
e liegen, so werden sofort nach dem Umschalten der beiden Relais K1 und K2, also
noch während der Dauer eines Fortschaltimpulses, U; und U4 stromlos. Das
Relais U4, das sich schon über eine seiner Wicklungen halten kann, fällt ab und
meldet über eine Anzeigevorrichtung, daß das Hauptsteuerrelais ausgefallen ist.
Zu einer Störung des Uhrenbetriebes bzw. zu einer Abschaltung einer der Hauptuhren
kommt es nicht, da die dann in ihre gezeichnete Ruhelage zurückkehrenden Kontakte
u4 und u; die Wicklungen U3 und U4 kurzschließen und damit für die weitere Bedienung
von Ui und U2 sorgen.
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Die Überwachung auf Dauerstrom wird mittels der Thermorelais T1 und
T2 vorgenommen. Bei Dauerstrom über einen der Kontakte von V1 z. B. spricht T1 innerhalb
der Zeit zwischen zwei Impulsen an, der Kontakt 1l wird geöffnet und Ui stromlos.
Da auch ui und ui dann öffnen, so ist damit die Hauptuhr HU,
abgeschaltet.
Statt dieser Schaltung mittels Thermorelais kann natürlich auch eine Dauerstromüberwachung
wie in der Anordnung nach Fig.3 vorgesehen werden.
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In der Zeichnung ist ferner die Schaltung der Linienrelais für zwei
Nebenuhrenlinien sowie die Eingangsschaltung einer dieser Linien angedeutet. Jeder
Nebenuhrenlinie sind zwei Linienrelais zugeteilt, die mit M und N bezeichnet
und über die Leitungen L
den Wicklungen des Relais E parallel geschaltet sind.
Die Nebenuhrenlinie NU, deren Eingangsschaltung noch gezeigt ist, wird durch
die Relais Ma und Na geschaltet, Mb und Nb sind Linienrelais für eine nicht mehr
dargestellte zweite Nebenuhrenlinie NUb, und die Linienrelais weiterer Nebenuhrenlinien
könnten in gleicher Weise parallel zu diesen geschaltet werden.
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Beim Schließen von V1 (und V2) auf Seite I werden die M-Relais der
Nebenuhrenlinien, beim Schließen der beiden Hauptuhrenschalter auf Seite II die
N-Relais eingeschaltet. Im ersten Fall wird der Fortschaltimpuls in der Weise gegeben,
daß der Pluspol der Uhrenstromquelle an der unteren, der Minuspol an der oberen,
zu der Nebenuhrenlinie NU" führenden Leitung liegt. Der nächste Fortschaltimpuls
polt die Leitungen um, indem er die obere über n' an und die untere über n', m ä
an - legt. In den Impulspausen ist die Uhrenlinie kurzgeschlossen, so daß man über
den nicht an der Uhrenstromquelle liegenden Kurzschlußpunkt in an sich bekannter
Weise Erdschlußmessungen durchführen kann. Zur Überwachung der Linienrelais ist
das Relais U3 mit zwei Wicklungen U3 und U3 vorgesehen, das mit Ansprechverzögerung
arbeitet. Kommt der Fortschaltimpuls über die Kontaktseite I, d. h. also, haben
die M-Relais angezogen, so spricht U3 über die Wicklung U3 an, wenn während der
Impulsdauer eines der N-Relais infolge einer Störung noch geschlossen ist oder wenn
eines der M-Relais nicht anzieht. Ebenso geht es bei Impulsen, die über die N-Relais
gegeben werden. Hier wird die Störung über das Relais U3 mit Hilfe der Wicklung
U3 gemeldet. Durch die Überwachung der Linienrelais von den Hauptuhrkontakten aus
wird die größtmögliche Sicherheit erreicht.
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Die Anordnung nach Fig.5 benutzt statt mit Haltewicklungen versehener
Überwachungsrelais ein besonderes Aufprüfrelais P, das nach Vollzug der Schalthandlung
durch die Schaltkontakte V1 und V2, also nach der Impulsgabe, durch diese Kontakte
kurzzeitig eingeschaltet wird und dabei die richtige Lage der beiden Schaltkontakte
selbst sowie des Kontaktes e$ des Steuerrelais E nachprüft. Auch auf diese Weise
lassen sich Relais mit größeren Anzug-oder Abfallverzögerungen vermeiden. Das Steuerrelais
E ist seinerseits vom Hilfssteuerrelais H betätigt, also von ihm abhängig, während
als Überwachungsrelais für die Kontakte V1 und V2 eine Anzahl einfacher neutraler
Relais vorgesehen ist. Im einzelnen wirkt die Anordnung nach Fig.5 in der im folgenden
beschriebenen Weise: Die beiden Hauptuhren HU, und HU2 gehen zeitgleich und schließen
jeweils etwa gleichzeitig die Schalter V1 und V2 auf der Seite I oder der Seite
II. Das Hilfssteuerrelais H hat vier gleichwertige Wicklungen H', H", H"'
und H"" und wird durch das abwechselnde Schließen der Kontakte I und II abwechselnd
in Trenn- und Zeichenlage gebracht. Mittels des Kontaktes h3 betätigt es das SteuerrelaisE,
das seinerseits die Linienrelais L steuert, von denen eines, La, für die Nebenuhrenlinie
NU. gezeichnet ist, und das gleichzeitig die Kontakte der Hauptuhren überwacht.
Eine der Nebenuhrenlinien ist bei NUQ mit zwei Nebenuhren, den Sicherungen Si" und
den Linienrelaiskontakten 1a und 1a' sowie z" und z"' angedeutet. Das Relais Z",
zu dem die Kontakte z" und z"' gehören, wird durch den Kontakt il eines zweiten
Steuerrelais J gesteuert, das bei jedem Anschlag der Kontakte von V1 und V2 kurzzeitig
erregt wird. Auch die Durchführung der Schalthandlungen dieses nur bei Verwendung
der Schaltung für Minutenbetrieb zur Impulsbegrenzung notwendigen zweiten Steuerrelais
wird gemäß der Erfindung überwacht. Die Überwachungsrelais für die Hauptuhren (d.
h. die Relais K1 und K2) sowie das Relais E werden hier indirekt angesteuert, damit
in der Hauptsache neutrale Schaltrelais verwendet werden können, und zwar die Relais
K1 und K2 über die Zwischenrelais A und B bzw. X und
Y und das Relais E über das Hilfssteuerrelais H, das mit seinen vier Wicklungen
H' bis H"" von jeder Seite jedes Hauptuhrkontaktes betätigt wird und
die Kondensatoren der bisher geschilderten Schaltungen überflüssig macht.
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Zur Überwachung der Hauptuhren mit ihren Zwischenrelais dient die
vom Aufprüfrelais P betätigte Schaltungsanordnung. Dieses Relais P ist ebenso wie
die Steuerrelais E und J von den Schaltern V1 und V2 abhängig. Liegt der Kontakt
des Schalters V1 in der Endlage I, so steht das Relais A, liegt er in der Endlage
II, so steht das Relais B
unter Spannung. Das gleiche gilt für die
Relais X und Y im Zusammenhang mit dem Kontakt des Schalters V2. Während der Dauer
der Kontaktgabe von Vl, also der Erregung eines der Relais A und B, wird der Kondensator
Cl über den Widerstand W und die Kontakte a9 oder b9 aufgeladen, während der Kondensator
C2 über W.' und einen der Kontakte x9 oder y9 aufgeladen wird, wenn eines der Relais
X und Y anzieht. Bei Rückkehr von V1 oder V2 in die Ruhelage entladen sich die Kondensatoren
Cl und C2, in Störungsfällen. gegebenenfalls auch nur der eine von ihnen, über P,
das dann für die Dauer des Entladungsstoßes kurzzeitig anspricht. Immer am Schluß
eines Fortschaltimpulses für die Nebenuhren spricht also P kurz an, so daß der Kontakt
P$ geschlossen wird. Liegt während dieser Zeit einer der Relaiskontakte ki und k2
auf der falschen Seite, so spricht eines der Relais Ui und U2 an, liegt der Relaiskontakt
e8 falsch, so sprechen Ui und U2 gemeinsam an. U1 und U2 halten sich, wenn sie einzeln
ansprechen, über die Kontakte ui bzw. u'2 selbst, sprechen sie gemeinsam an, so
schalten sie über zs und u' das Relais U ein, das sich dann über u' hält, während
U1 und U2 dann sofort wieder abfallen. In diesem Fall wird eine Anzeige ausgelöst,
die das Bedienungspersonal der Anlage darauf hinweist, daß eines der Steuerrelais
H und E ausgefallen ist. In den anderen Fällen wird über die Kontakte zsi bzw. 2c',
die jeweils gestörte Hauptuhr alsbald selbsttätig abgeschaltet. Ein weiteres Relais
U' bewirkt eine Meldung, wenn beim Schließen der Kontakte von V1 und V2 das Relais
J nicht anspricht, sein Kontakt i5 also nicht öffnet. Auch das zweite Steuerrelais
J wird damit vom Eingang her überwacht. Der Kondensator C5 dient zur Verzögerung
des Anzugs von U'; diese Verzögerung ist insbesondere dann notwendig, wenn mehrere
Steuerrelais J wegen der Notwendigkeit des Schaltens zahlreicher Nebenuhrenlinien
vorgesehen sind, deren Kontakte dann im allgemeinen verschiedene Anzugs- und Abfallzeiten
haben.
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Die Kontakte k', und k'" die bei Störung einer der Hauptuhren
in der vorbeschriebenen Weise für das Ansprechen der Relais U1 bzw. U2 sorgen, werden
folgendermaßen gesteuert: Während V1 über den Kontakt I einen Fortschaltimpuls gibt,
ist A erregt. Über b3 und a3 kommt dann Kl, das sich über ki selbst hält. Schließt
V1 nun auf Seite II, so wird, da jetzt das Relais B anzieht, über a5, b5 und k mittels
der Gegenwicklung K.,' das Relais K1 zum Abfallen gebracht. Während und nach einem
über II gegebenen Impuls liegt k i also in der gezeichneten, während und nach einem
über I gegebenen Impuls in der nicht gezeichneten Lage. Bei Störung der Hauptuhr
durch Dauerstrom über einen, der Kontakte, also über A oder B, liegt
einer der Kontakte a5 oder b3 fest, so daß K1 nicht mehr umgesteuert wird. Dies
führt dann zu der oben bereits geschilderten Auslösung von U1 über kund damit zur
Abschaltung von HU, über ui.
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Wie bereits eingangs erwähnt, muß bei einer solchen Schaltung, bei
der ein besonderes Aufprüfrelais Verwendung findet, auch die Arbeit dieses Relais
überwacht werden, wenn eine vollständige Überwachung der Gesamtanlage, also aller
am Schaltablauf beteiligten Schaltmittel, erreicht werden soll. Zur Erzielung der
größtmöglichen Sicherheit geschieht dies wiederum vom Eingang her, so daß auch hier
ein geschlossener Überwachungsring erzielt ist. Diesem Zweck dient bei der Anordnung
nach Fig.5 das Relais lkT, das jeweils am Ende eines Impulses mittels des Kontaktes
P 8 des Aufprüfrelais P eingeschaltet wird und sich über den Kontakt nas mit Hilfe
der Wicklung M' selber hält, wenn P s nach Abklingen des Entladestromes aus Cl bzw.
C2 wieder in die Ruhelage zurückkehrt. m8 und m9 bleiben also bis zum Beginn des
nächsten Impulses in der nicht gezeichneten Arbeitslage, und bei Beginn des nächsten
Impulses wird dann durch den Ladestromstoß für den Kondensator Cl oder C2 über einen
der Kontakte a 9, b 9, x 9 oder y 9 das Relais N erregt, das sich
mit Hilfe seiner Wicklung N' und über den Kontakt n11 so lange selbst hält, bis
nach Ende dieses Impulses das Relais P wieder anspricht und den Kontakt P 8 kurzzeitig
nach rechts umlegt. Während der Zeit seiner Betätigung hat das Relais N über seinen
Kontakt n8 die Haltewicklung M' kurzgeschlossen und das Relais M damit abgeworfen.
Wenn nach dem Ende des Impulses der Überwachungsrelaiskontakt,. z. B. a9, wieder
in die Ruhestellung zurückgeht, spricht P über den jetzt in Arbeitsstellung liegenden
Kontakt n9 an und hält sich für die Dauer der Kondensatorentladung über den Kontakt
P 9, während durch das Umlegen von P $ die Wicklung N' stromlos wird und die Kontakte
des Relais N in ihre Ruhelage zurückgehen. Durch P 11 wird aber gleichzeitig wieder
das Relais M an Spannung gelegt, und der Vorgang beginnt von neuem.
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Bleibt infolge einer Störung P8 nach dem Ende eines Impulses in Ruhe,
unterbleibt also mit anderen Worten der ganze Aufprüfvorgang, so wird das Relais
M nicht erregt, m 9 bleibt in Ruhelage, und zu Beginn des nächsten Impulses wird
infolgedessen auch N nicht eingeschaltet. Über einen der zu Impulsbeginn in die
nicht gezeichnete Lage gebrachten Kontakte a10, b1°, xlo oder y1° wird aber, da
n1° in der gezeichneten Stellung bleibt, das Relais U3 eingeschaltet, das durch
seine Kontakte u3 die gesamte Überwachungsvorrichtung abschaltet und gegebenenfalls
noch eine besondere Anzeigevorrichtung auslöst.
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Das Relais U3 wird auch eingeschaltet, wenn auf der anderen Seite
liegenbleibt und Dauerkontakt in Arbeitslage macht. In diesem Fall kann sich N nicht
mit Hilfe seiner Wicklung N' über P e, n8 halten. n1° kehrt also noch vor Beginn
des nächsten Impulses in die Ruhelage zurück, und über a1°, b1°, xlo oder ylo wird
wie oben das Relais U3 erregt. Auf ähnliche Weise wird das Relais U3 eingeschaltet,
wenn einer der beiden Kondensatoren Cl und C2 eine Unterbrechung in den Zuleitungen
aufweist oder Kurzschluß hat oder wenn das Relais N von einer Störung betroffen
ist.
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Statt eines besonderen Anzeigerelais U3 kann man auch das bereits
vorhandene Relais U zur Anzeige bzw. zur Abschaltung der gestörten Überwachungsvorrichtung
mit
verwenden. Die Verwendung des besonderen Relais ergibt aber den Vorteil, daß eine
eingetretene Störung rascher lokalisiert werden kann.