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Röntgeneinrichtung mit Aufnahme-Wahlschalter In der Röntgentechnik
sind Einrichtungen bekannt, bei denen durch einen einzigen Einstellregler alle für
eine Röntgenaufnahme notwendigen. je nach dem aufzunehmenden Objekt, z. B. Lunge,
Magen od. dgl., verschiedenen Einstellungen gleichzeitig vorgenommen werden. Dieser
Einstellregler wird im folgenden Aufnahme-Wahlschalter genannt. Bei Einrichtungen
dieser Art wird von vielen Ärzten als Nachteil empfunden, daß dem Arzt die Möglichkeit
genommen ist, von Fall zu Fall die Belastungsbedingungen nach eigenem Ermessen verschieden
zu wählen. Es sind andererseits Röntgeneinrichtungen bekannt, bei denen die einzelnen
Regler vollkommen frei an Hand einer Belichtungstabelle eingestellt werden. Dabei
besteht die Gefahr, daß man beim Ablesen der Werte in eine falsche Zahlenreihe kommt.
Vor allem im verdunkelten Raum können leicht Fehler beim Ablesen und Einstellen
der Werte vorkommen.
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Erfindungsgemäß wird diesem Mangel bei einer Röntgeneinrichtung mit
Aufnahme-Wahlschalter dadurch abgeholfen, daß bei Einstellung des Wahl schalters
auf eine bestimmte Aufnahme an den
Skalen der Regler für die Betriebsgrößen
(Röhrenspannung, Röhrenstrom usw.) den für das betreffende Objekt als geeignet angesehenen
Einstellwerten entsprechend Lichtmarken aufleuchten, diese Lichtmarken in einem
Kleinspannungskreis liegen und an einer leicht zugänglichen Stelle eine Tafel vorhanden
ist, an welcher der Untersuchende durch Umstöpselung eine Verschiebung der Lichtmarken
vornehmen kann. Der Untersuchende legt also seinen Erfahrungen und Wünschen entsprechend
an der Tafel die Betriebsbedingungen für die Aufnahme eines bestimmten Objektes
fest, und vom Hilfspersonal wird unter Einstellen der Regler für die Betriebsgrößen
auf die Lichtmarken die betreffende Aufnahme immer wieder mit den gleichen Belastungsdaten
ausgeführt. Dabei kann zur Erleichterung der Einstellung Vorsorge getroffen sein,
daß bei Indeckungkommen von Einstellzeiger und Lichtmarke ein Farbwechsel der Lichtmarke
eintritt. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, daß in Verbindung mit dem Regelknopf
bzw. dem Einstellzeiger zwischen Lichtquelle und Skala ein roter Streifen bewegt
wird, der in Deckung mit dem Einstellzeiger einen grünen Einsatz hat. Auch kann
zur Verhinderung falscher Belastungen Vorsorge getroffen sein, daß Hochspannung
nur einschaltbar ist, wenn sich Einstellzeiger und Lichtmarke in Deckung befinden.
Zu diesem Zweck kann unter dem Einstellzeiger ein lichtelektrisches Organ angebracht
sein, das beim Auffallen des Lichtes der Einstellmarke seinen Widerstand derart
ändert, daß ein mit seinen Arbeitskontakten im Schützenstromkreis liegendes Relais
zum Ansprechen kommt.
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Zur Anpassung der Einstellung an verschieden starke Patienten können
am Einstellzeiger zwei Grenzzeichen für stärkste und schinächste Patienten angebracht
sein. Diesen Grenzzeichen muß natürlich auch der Farbwechsel der Lichtmarke bzw.
das lichtelektrische Organ angepaßt sein.
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Maßnahmen zur Verhinderung von Fehleinstellungen an einem Röntgenapparat
sind bereits bekannt. Gibt z. B. ein Arzt dem Hilfspersonal den Auftrag, eine bestimmte
Betriebsart, beispielsweise eine Lungenaufnahme, vorzubereiten, so werden Fehleinstellungen
durch eine Verblockungseinrichtung vermieden, mit deren Hilfe die Betriebsart allein
einstellbar ist und die eine Inbetriebnahme der Anlage nur dann gestattet, wenn
die Regelorgane für die jeweils gewünschte Betriebsart richtig eingestellt sind.
Der Arzt stellt dann z. B. durch einen Walzenschalter die Betriebsart ein, während
die Regler der einzelnen Betriebsgrößen vom Hilfspersonal der verlangten Betriebsart
entsprechend eingestellt werden. Um dem Arzt eine Kontrolle der eingestellten Betriebsbedingungen
zu geben, sind parallel zu den Verblockungsvorrichtungen Signallampen oder Leuchtschilder
geschaltet, die anzeigen, unter welchen Betriebsbedingungen die Röntgenaufnahme
hergestellt wird.
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Ferner ist es bekannt, einen Röntgenapparat mit einer Leistungsmeß-
oder -anzeigevorrichtung auszustatten.; die bereits vor dem Einschalten der Röntgenröhre
die ihr nach dem Einschalten aufgedrückte Leistung anzeigt. Unter verschiedenen
Ausführungsmöglichkeiten für die gegebenenfalls aus mehreren Meßgeräten bestehende
Leistungsanzeigevorrichtung ist auch eine Anordnung der Meßgeräte derart vorgesehen,
daß der Bedienende einen Wahlschalter auf die gewünschte Aufnahme einstellt, worauf
neben den einzelnen Skalen der Meßgeräte Marken der gewünschten Aufnahme entsprechend,
z. B. Lungenaufnahme, Herzaufnahme od. dgl., durch Aufleuchten erscheinen. Der Bedienende
braucht dann nur die Regler so zu betätigen, daß die Zeiger auf die neben den Skalen
befindlichen Marken sich einstellen.
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Diesem Bekannten gegenüber handelt es sich bei dem Gegenstand der
Erfindung um die ganz andere Aufgabe, einen Röntgenapparat mit Aufnahme-Wahlschalter
so auszubilden, daß jede einzelne Aufnahme eines bestimmten Körperteils zwar immer
mit denselben Belastungsdaten ausgeführt wird, der Arzt also die Anfertigung der
Aufnahme unbedenklich dem Hilfspersonal überlassen kann, andererseits aber der Arzt
in einfachster Weise, ohne Benutzung von Handwerkszeug, die Möglichkeit hat, die
vorbestimmten Belastungsdaten seinen eigenen Erfahrungen und Wünschen anzupassen.
Die Aufgabe wird unter Benutzung zum Teil bekannter Lösungsmittel in der Weise gelöst,
daß durch den Aufnahme-Wahlschalter nicht unmittelbar die Regler für die einzelnen
Betriebsgrößen eingestellt, sondern an den Reglern der Aufnahmeart entsprechend
Lichtmarken zum Aufleuchten gebracht werden, die der Arzt nach Belieben einfach
durch Umstöpselung an einer leicht erreichbar angebrachten Tafel verschieben kann.
Ein Umklemmen zahlreicher Anschlüsse oder sogar ein Auswechseln von Schaltungsteilen,
was nur vom technischen Fachmann durchgeführt werden kann, sind nicht mehr erforderlich.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist schematisch
in drei Abbildungen wiedergegeben.
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Die Abb. i zeigt einen Teil der Abdeckplatte eines Schalttisches.
Mit dem Organwähler i wird unter der Organtafel a ein roter Lichtstreifen 3 verschoben.
Neben jeder Organbezeichnung ist ein Fenster 4 angebracht, das bei entsprechender
Einstellung des Lichtstreifens aufleuchtet. Der Lichtstreifen muß natürlich so angeordnet
sein, daß immer nur ein Fenster voll beleuchtet ist. Durch den Organwähler erfolgt
gleichzeitig auch die Einstellung der Röhrenstromstärke, des Arbeitsplatzes, der
Blenden-, Folien und Abstandangaben, für die entsprechende Schauzeichen 5, 6 und
7 vorgesehen sind. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Abb. i soll z. B. bei einer Beckenaufnahme
mit Blende, Verstärkungsfolie I und o,8o m Abstand gearbeitet werden. Ferner leuchten
entsprechend der Einstellung des Organwählers Lichtmarken 8, 9 an den Einstellskalen
io, i i für Milliamperesekunden und Röhrenspannung auf, die damit den Wert angeben,
mit dem die Beckenaufnahme gemacht werden soll, auf die also die Einstellzeiger
1a, 13 mittels der
Regelköpfe 1q., 15 einzustellen sind. Sobald
die Zeiger ihre zugehörige Lichtmarke erreichen, ändert sich ihre Farbe Rot in Grün
und zeigt damit an, daß die Einstellung richtig vorgenommen ist.
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Auf den Einstellzeigern 12, 13 sind Grenzzeichen für schwache und
starke Patienten angeben. Bis zu diesen Grenzzeichen kann der für normale Patienten
gedachte Wert der Röhrenspannung und des Milliamperesekundenproduktes geändert werden,
ohne daß der Arzt Gefahr läuft, eine schlechte Aufnahme zu erhalten. Zweckmäßigerweise
tritt die Farbänderung der Lichtmarken schon bei diesen Grenzzeichen ein. Damit
an der Milliamperesekundenskala io über den ganzen Einstellbereich hin der gleichen
Einstellungsänderung nach höheren bzw. niedrigere Werten hin die gleiche prozentuale
Änderung des Milliamperesekundenproduktes entspricht, ist eine logarithmische Teilung
der Skala gewählt.
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Die Abb. 2 zeigt die Tafel, an welcher der Arzt eine Verschiebung
der Lichtmarken vornehmen kann. Diese Tafel wird zweckmäßigerweise an einer leicht
erreichbaren Stelle des Schalttisches gegebenenfalls unter einem Klappdeckel angebracht.
Auf der Tafel sind alle vorgesehenen Organeinstellungen vermerkt. Jedem Organ sind
zwei Litzen 16 mit Stecker 17 zugeordnet, die der gewünschten Röhrenspannung und
dem gewünschten Milliamperesekundenprodukt entsprechend in eine der Buchsen 18 bzw.
i9 eingesetzt werden. Der Übersichtlichkeit halber ist nur die Verbindung für eine
Beckenaufnahme mit 75 kVs und ioo mAs hergestellt.
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Die Abb. 3 zeigt die Schaltung des Lichtkreises, schematisch durchgeführt
für ein einziges Organ. Auf der Achse des Organwählers i sitzen über Kontaktplatten
20, 21 schleifende Kontaktfedern 22, 23. Jede der beiden Kontaktplatten . hat eine
der Zahl der vorgesehenen Organeinstellungen entsprechende Anzahl von Kontakten.
Jeder dieser Kontakte ist mit dem zugehörigen Kontakt der Einstelltafel 2q., die
in der Abb.2 in Draufsicht dargestellt ist, verbunden. Die wählbare Verbindung dieser
Kontakte mit den Buchsen 18, i9 wird durch die Litzen 16 hergestellt. Von jeder
der Buchsen 18, i9 führt dann eine Leitung zu je einer unter den Einstellskalen
io, ii angeordneten kleinen Soffitte 25, deren andere Enden gemeinsam mit einer
Kleinspannungsquelle verbunden sind. Der zweite Pol der Kleinspannungsquelle liegt
an den Schleiffedern 22, 23.