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Audiometer Die Erfindung bezieht sich auf ein Audionieter nach Patent
857 125. Nach dem Hauptpatent sind zur halbautoinatischen Aufzeichnung der
Audiogramme zwei rechtwinklig zueinander über oder unter einer Diagrammfläche bewegliche
Zeiger für Frequenz und Lautstärke vorgesehen, deren je-
weiliger Kreuzungspunkt
den Meßpunkt auf der Diagrammfläche bestimmt. Diese Gestaltung läßt sich nach dem
Hauptpatent in einfacher Weise dazu benutzen, die Frequenzabhängigkeiten des Ohres
oder auch der Apparatur auszugleichen, indem der Lautstärkenzeiger nicht gerade,
sondern nach einer Kurve verläuft, die bei derselben objektiven Lautstärke für jede
Meßfrequenz einen anderen Wert der subjektiv empfundenen Lautstärke anzeigt. So
läßt sich durch einfache mechanische Mittel von der Lautstärkemessung in absolutem
Maßstab zur Messung in Hörverlustmaßstab übergehen. Auch kann durch Auswechseln
des Lautstärkenzeigers leicht eine Anpassung an verschiedene Frequenzabhängigkeiten
erzielt werden.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daf) die Ausbildung der
halbautomatischen Schreibvorrichtung nach dem Hauptpatent nicht nur für einen einfachen
mechanischen Aus 'gleich der Frequenzabhängigkeiten des Ohres und der Apparatur
geeignet ist, sondern auch vorteilhaft benutzt werden kann, um von der Hörverlustdarstellung
zur Anzeige in absolutem Maßstab überzugehen. Es sind hierzu lediglich zwei wahlweise
benutzbare -Lantstärkenzeiger entsprechender Ausbildung erforderlich. Wird der Lautstärkenzeiger
wie im
'Hauptpatent durch eine Lochreihe oder durch einen Schlitz
in einer durchsichtigen Schiene gebildet, so kann man auch in einer gemeinsamen
Schiene Löcher oder Schlitze für die Anzeige sowohl in absolutem als auch in Hörverlustmaßstab
vorsehen, so daß eine Auswechslung der Zeiger beim Übergang von der einen zur anderen
Darstellung nicht erforderlich ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht des Audiometers mit Schreibsystem und Bedienungsknöpfen
in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine Rückansicht zu Fig. i mit einer Schaltung
des gesamten Audiometers.
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Das dargestellte Andiometer besteht wie im Hauptpatent aus einem RC-Summer
zur Erzeugung von neun. Tonfrequenzen in Oktavabständerl zwischen 64 und 16 384
Hz und in Lautstärkestufen von 5 zu 5 db.
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Der RC-Summer i ist mit einem Schalter 2 zur Einstellung der verschiedenen
Frequenzen versehen. Zur Luft- und Knochenschallprüfung werden die Prüftöne über
einen Meßverstärker 3 einem Hörer 4 für die Luftleitung oder einem Hörer
5 für die Knochenleitung zugeführt. Die Einstellung von Frequenz und Lautstärke
bzw. Meßspannung geschieht mit Hilfe von Knöpfen 6, 7, die in rechtwinklig
zueinander angeordneten Führungen 8, 9
geradlinig verschiebbar und mit transparenten
Schienen io, ii verbunden sind, die sich über einer Schreibunterlage 12 bewegen.
Die mit dem Knopf 6
verbundene Schiene io ist mit einem Schlitz ioll versehen,
der auf der Diagrammfläche die eingestellte Frequenz anzeigt. Die Schiene ii enthält
zwei Lochreihen iia und j,b, die als Zeiger für die .Lautstärke dienen. Die kurvenförmige
Lochreihe iia dient wie im Hauptpatent als Zeiger für eine liarstellung der Meßwerte
in Hörverlusten gegenüber dem Normalhörigen. Die Lochreihe jIb dagegen dient zur
Anzeige der Meß werte in absolutem Maßstab. je nach dem Zweck der audiometrischen
Messung kann man von der einen oder anderen Darstellung Gebrauch machen. Der Schnittpunkt*
13a bzw. 13 b der Zeiger ioa und iia bzw. Ib gibt auf der Diagrammfläche
den aus Frequenz und Lautstärke sich zusammensetzenden Meßwert an. Auf ein zwischen
Zeiger und Schreibunterlage einschiebbares Schreibblatt 14 mit vorgedrucktem Koordinatensystem
für Darstellung in absolutem oder in Hörverlustmaßstab lassen sich die Meßpunkte
mit Hilfe eines Bleistiftes markieren, der durch den Schlitz joa und das damit sich
deckende Loch des Zeigers ja oder Ilb auf das Schreibblatt gedrückt wird. Die Schreibblätter
werden durch Stifte 15, 15 an der Schreibunterlage 1:2 gehalten.
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Zum Ausgleich der Frequenzabhängigkeiten der Ohrempfindlichkeit bei
Aufzeichnung im Hörverlustmaßstab ist der Zeiger iia für die Lautstärke nicht als
Gerade, sondern als Kur-#e ausgebildet. Die Frequenzabhängigkeiten der Apparatur,
insbesondere die der verwendeten Hörer,-werden durch elektrische Mittel ausgeglichen.
Bei der Darstellung in Hörverlusten wird, von der Nullinie 16 ausgehend, die Lautstärkeneinbuße
gegenüber dem Normalhörigen nach unten bis zu i2o db und bei übernormaler Hörempfindlichkeit
die Abweichung vom Normalhörigen nach oben bis zu -2o db gemessen, während die Nullinie
16 mit der Hörf ähigkeit des Normalhörigen übereinstimmt. Bei der Messung in absolutem
Maßstab entspricht die Nullinie 16 einer bestimmten, für alle Frequenzen gleichbleibenden
physikalischen Lautstärke, von der aus die Zunahme der Lautstärke bis zu i2o db
gemessen wird.
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Zum Zweck des elektrischen Ausgleiches ist der Anodenwiderstand der
Ausgangsröhre des Generato#rs i als Potentiometerwiderstand ausgebildet, der mit
einer Vielzahl von Abgriffen versehen ist, die unabhängig voneinander einstellbar
und den neun verschiedenen Meßfrequenzen zugeordnet sind. Der Widerstand besteht
aus einem flachen, plattenförmigen Wickel:2i un# je neun Abgriffen 22 und
-23 für die Luftschall- und Knochenschallprüfung, die, von parallelen Schienen getragen,
auf verschiedenen Seiten des Widerstandes 21 in getrennten Bahnen schleifen und
unabhängig voneinander einstellbar sind. Zur Umschaltung des Potentiometers und
der Hörer von Luft- auf Knochenschallprüfung sind Umschaltkontakte ig,
26 vorgesehen. Durch diese Einrichtung sollen in erster Linie die Frequenzabhängigkeiten
der Hörer 4 und 5 ausgeglichen werden, wie sie sich beispielsweise in der
Kurve 24 für den Luftschallhörer 4 und in der Kurve:25 für den Knochenhörer
5 darstellen, die man als Verbindungslinie der Abgriffe 22 bzw.
23 nach der Eichung erhält.
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Das Potentiometer dient zur Eichung. Diese kann man jederzeit
wiederholen, z. B. um die abweichende Frequenzabhängigkeit ausgetauschter Hörer
zu berücksichtigen. Selbstverständlich können durch das Potentiometer auch andere
Frequenzabhängigkeiten der Apparatur und zum Teil auch die der Ohrempfindlichkeit
bzw. Ungenauigkeiten des mechanischen Ausgleiches ausgeglichen werden.
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Im dargestellten Beispiel ist angenommen, daß die Frequenzabhängigkeiten
der Apparatur durch die, elektrischen Mittel, die der Ohrempfindlichkeit durch mechanische
Mittel, nämlich durch Gestaltung der Zeigerkurve ja ausgeglichen werden. Ebenso
wie es--möglich ist, die Frequenzabhängigkeit des Ohres teilweise durch die elektrischen
Mittel auszugleichen, kann man auch die Frequenzabhängigkeiten der Apparatur ganz
oder zum Teil durch entsprechende Gestaltung der Zeigerkurven , j a
und _, lb ausgleichen. In diesem Fall -würde man für die absolute
Darstellung keine gerade, sondern eine mehr oder weniger stark gekrümmte Zeigerkurve
lb erhalten.
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Die logarithmisch ansteigenden Meßspannungen werden durch Verschiebung
des Einstellknopfes 7
an einem Dezibelteiler
mit einem zu R parallelen Widerstand
abgegriffen und als Eingangsspannung dem Meßverstärker 3 zugef ührt.
Um
Luft- und Knochenschallkurve bei gleicher Hörfähigkeit zur Deckung miteinander zu
bringen, wird beim Umschalten auf Knochenschallprüfung durch einen Schalter
17 mit Bedienungsknopf 18 durch Abschaltung der Widerstände
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die Meßspannung um den Faktor n erhöht. Gleichzeitig wird der EinstellknOPf
7 durch einen vom Bedienungsknopf 18 betätigten Riegel in einer Stellung
blockiert, in der die maximal erreichbare Ausgangsleistung erreicht ist.
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t' 23 Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt,
insbesondere ist es möglich, die Zeigerschiene ii leicht auswechselbar zu machen
und entsprechend die Zeigerkurven , j a und b auf verschiedenen
Schienen anzubringen, die wahlweise benutzbar sind. Der Wechsel von absoluter Darstellung
zur Hörverlustdarstellung kann sinngemäß auch in Verbindung mit einer vollautomatischen
Schreibvorrichtung angewandt werden, indem beispielsweise ein Schreibglied vorgesehen
ist, das durch die Zeiger ioa und i ja oder die Zeiger ioll und , , b
über die Diagrammfläche geführt wird.