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Audiometer Die Erfindung bezieht sich auf ein Audiometer zur Aufnahme
der Hörschwellenkurven für Luftschall .und Knochenschall. Bei der Knochenschallprüfung
muß, um gleiche Höreindrücke zu erzielen wie bei Luftschall, jeweils eine wesentlich
höhere Ausgangsleistung eingestellt werden. Um trotzdem den für Luft- und Knochenschall
gemeinsamen Lautstärkeregler zur Anzeige der Hörschwellenwerte verwenden zu können
und dabei die Schwellenwerte des Normalhörigen für Luft und Knochen zur Deckung
zu bringen, muß dieAusgangsleistung beim Übergang von der Luftschallprüfung zur
Knochenschallprüfung um etwa 3o bis 4.o db erhöht werden, ohne dabei jedoch die
Stellung des gemeinsamen Lautstärkereglers zu verändern. Diese Intensitätserhöhung
ist erforderlich, um bei Knochenschallerregung die gleiche Lautheitempfindung hervorzurufen,
wie sie bei der Luftsahallerregun g bei viel kleineren Intensitäten erforderlich
ist. Physiologisch ist dies dadurch begründet, daß in einem Falle das Innenohr direkt
über das Trommelfell erregt wird, während :bei Knochensahallerregung deT ganze Schädel
in Schwingungen versetzt werden muß und nur ein kleiner Teil der Energie zur Erregung
des -Inneno#hireis ausgenutzt wird. Man hat zu diesem Zweck zusätzlich zu dem gemeinsamen
Lautstärkeregler einen Umschalter vorgesehen, um damit die für gleichen Höreindruck
erforderliche Erhöhung der Ausgangsleistung beim Übergang von der Luftschall- zur
Knochenschallprüfung einzuschalten.
Diese Anordnung hat-zur Folge,
daß die maximale Leistung des Gerätes, die bei der Luftschallprüfung an der oberen
Verstellgrenze des gemeinsamen Lautstärkereglers erreicht wird, bei der Knochenschallprüfung
infolge der Wirkung des Umschalters berevbscrTeiahtwird"liange:b-evor @d@er Lawts,tälrkeregl@er
in seine Endstellung gebracht ist. Es besteht dann die Gefahr, daß bei weiterer
Ausnutzung des Reglerbereiches Knochenschallautstärken vorgetäuscht werden, die
in Wirklichkeit mit dem Gerät gar nicht erzeugt werden können, und daß aus solchen
Fehlmessungen falsche Schlüsse auf die Hörfähigkeit gezogen werden.
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Erfindungsgemäß lassen sich derartige Fehlmessungen dadurch vermeiden,
daß die Grenze des Verstellbereiches für den Lautstärkeregler beim Übergang von
der Luftschall- zur Knochenschallprüfung so weit gegen die Nullinie hin verlegt
wird, daß der erreichbare Höchstwert nicht überschritten werden kann. Vorteilhaft
wird diese Verschiebung zwangläufig mit der Erhöhung der Ausgangsleistung verbunden,
indem der Umschalter für Knochenschall fest mit der Vorrichtung zur Begrenzung des
Verstellbereiches für den Lautstärkeregler gekuppelt ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i eine Vorderansicht des Audiometers mit Schreibsystem und Bedienungsorganen
in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine Rückansicht zu Fig. i mit schematischer
Darstellung der Schaltung..
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Das dargestellte Audiometer besteht im wesentlichen aus einem Generator
i zur Erzeugung von Hörfrequenzen mit einem Schalter 2 zur wahlweisen Einstellung
auf neun verschiedene Frequenzen in Oktavenabstand zwischen 64 und 16384 Hz, ferner
einer Einrichtung zur Entnahme verschieden hoher logarithmisch gestufter Meßspannungen,
einem Meßverstärker 3 und Hörern 4, 5 für Luft- und Knochenschallprüfung.
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Die Einstellknöpfe 6, 7 für Frequenz und Lautstärke bzw. Meßspannung
sind in rechtwinklig zueinander angeordneten Führungen 8, 9 geradlinig verschiebbar
und mit transparenten Zeigern 1o, i i verbunden, die sich über einer Schreibunterlage
12 bewegen und deren Schnittpunkt 13 den aus Frequenz und Lautstärke sich _ zusammensetzenden
Meßwert anzeigt. Der Zeiger io-für die Frequenz ist zur kontinuierlichen Anzeige
der Amplitude mit einem Längsschlitz, der Zeiger i i für die Amplitude zur stufenweisen
Anzeige dei neun verschiedenen Frequenzen in Oktavenabstand mit einer Lochreihe
versehen. Zwischen Zeiger und Schreibunterlage kann ein Schreibblatt 14 mit vorgedrucktem
Koordinatensystem eingelegt werden, auf dem die Meßpunkte z. B. mit Hilfe eines
Bleistiftes durch den Schlitz des Zeigers io 'und das damit sich deckende Loch des
Zeigers r i markiert werden können. Zur richtigen Einstellung und Lagesicherung
der Schreibblätter sind an der Schreibunterlage Stifte 15, 15 vorgesehen, die in
entsprechende Löcher des Schreibblattes eingreifen: Das Koordinatensystemistso ausgebildet,
daß die Abweichungen der Hörfähigkeit vom Normalhörigen als Ordinaten in Abhängigkeit
von der Frequenz angezeigt werden. Um die Abhängigkeit der Hörempfindlichkeit von
der Frequenz beim Normalhörigen zu kompensieren, ist der Zeiger i r für die Lautstärke
nicht als Gerade, sondern als Kurve ausgebildet, so daß die Hörschwellenkurve des
Normalhörigen als Gerade 16 erscheint, von der aus als Nullinie die Abweichungen
der Hörfähigkeit als Hörverlust nach. unten bis zu i2o db und als Webereffekt nach
oben bis zu - 2o db gemessen wenden. .
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Die logarithmisch ansteigenden Meßspannungen werden durch Verschiebung
des Einstellknopfes 7 an einem Dezibelteiler mit einem zu R parallelen Widerstand
Rln abgegriffen und als Eingangsspannung dem Meßverstärker 3 zugeführt. Um beim
Normalhörigen für Luft- und Knochenschall in derselben Stellung des Lautstärkereglers
und Zeigers i i den gleichen Höreindruck zu erzielen und damit die Luft- und Knochenkurve
bei gleicher Hörfähigkeit zur Deckung miteinander zu bringen, ist es erforderlich,
bei der Knochenschallprüfung mit höherer Ausgangsleistung des Generatofs zu arbeiten.
Zu diesem Zweck werden vermittels eines Schalters 17 beim Übergang von der Luftschall-
zur Knochenschallprüfung die Widerstände
und R/n unwirksam gemacht und dadurch die dem Meßverstärker 3 zugeführte Spannung
um den Faktor n erhöht. Der Umschalter 17 ist mit einem Bedienungsknopf 18 versehen
und mit einem zweiten Kontakt ig verbunden, durch den wechselweise der Lufthörer
4 oder der l<nochenhörer 5 eingeschaltet wird. Ferner ist der Umschalter mit
einem Riegel 2o verbunden, der die Grenze des Verstellbereiches für den Lautstärkeregler
beim Übergang von der Luftschall- zur Knochenschallprüfung automatisch soweit gegen
die Nullinie hin verlegt, daß die für gleiche Stellungen des Lautstärkereglers sich
r-rgebende höhere Meßspannung bei Knochenschall ihren möglichen Höchstwert beim
Anschlag des Einstellknopfes 7 am Riegel 2o gerade erreicht und eine zu Trugschlüssen
führende Messung über diese Stellung hinaus nicht möglich ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt.
Insbesondere könnte die Erhöhung der Ausgangsleistung beim Übergang zur Knochenschallprüfung
eine veränderliche, z. B. von der Frequenz abhängige Größe darstellen, um andere
Frequenzabhängigkeiten dadurch zu kompensieren, obwohl die Erhöhung um einen festen
Faktor einfachheitshalber meist vorzuziehen ist.