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Einrichtung zur Überwachung elektrischer Anlagen mit Hilfe eines Leuchtschaltbildes
Bei neueren Leuchtschaltbildern, insbesondere solchen, die nach dem sogenännten
Steuerquittüngssystem arbeiten, besteht die Möglichkeit, sogenannte vorbereitende
Schaltungen ausführen zu können. Zu diesem Zweck sind soggenannte Vorbereitungsschalter
(beim Steuerquittungssystem sind dies die Quittungsschalter) vorgesehen, durch deren
Betätigung der Überwachungsbeamte sich die Änderung des Betriebszustandes eines
Netzes vorzeichnen lassen kann, die eintritt, wenn der betreffende Schalter tatsächlich
verstellt wird. Bei den bekannten Vorbereitungsschaltern ist durch die Beleuchtung
zu erkennen, welche Vorbereitungsschalter verstellt worden sind, so daß man klar
unterscheiden kann zwischen dem tatsächlichen und dem beabsichtigten Schaltzustand.
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Es gehört ferner zum Stande der Technik, mittels sogenannter elektrischer
Netzmodelle und .an den an diesen Netzmodellen angeschlossenen Meßinstrumenten die
günstigste Wirk- und Blindlästverteilung, die Gesamtnetzkapazität und ähnliche wichtige
Betriebsgrößen messen zu können. Diese Meßeinrichtungen wurden bisher lediglich
dazu verwendet, die günstigste Betriebsweise einer einmal vorhandenen Schaltung
der Anlage festzulegen. Gegenstand der Erfindung ist die Kombination einer oder
mehrerer derartiger Meßeiiirichtungen mit einem Leuchtschaltbild, das mit Vorbereitungsschaltern
ausgestattet ist. Erfindungsgemäß sind die Vorbereitungsschalter des Leuchtschaltbildes
mit entsprechenden Hilfsschaltern im Widerstandsmodell gekuppelt. Durch Betätigung
der Vorbereitungsschalter werden also bei der Erfindung nicht nur die Betriebszustandsänderungen
der Leitungsstrecken im Leuchtschaltbild angezeigt, sondern es werden auch zugleich
andere wichtige Betriebsgrößen, die bei Durchführung der geplanten Schalthandlung
sich ändern würden, gemessen. Der überwachungsbeamte kann also durch bloßes Betätigen
der Vorbereitungsschalter im Leuchtschaltbild die Änder ung .aller für die Verteilung
wichtigen Größen erfassen, so daß er sich mit wenigen Handgriffen ein übersichtliches
Bild davon machen kann, welche Wirkungen die "von ihm geplanten Schalthandluilgen
haben werden und wie er seine Betriebsmittel an der richtigen Stelle und auf wirtschaftliche
Weise einsetzen muß.
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Um einen möglichst guten überblick zu bekommen, ist es zweckmäßig,
die diese Betriebsgrößen messenden Instrumente im Leuchtschaltbild unmittelbar neben
denjenigen Leitungsstrecken anzuordnen, deren Betriebsgröße
gemessen
werden soll. Daneben können init besonderem Vorteil zugleich weitere Meßinstrumente
angeordnet sein, die gegebenenfalls mit Mitteln der Fernmessung die tatsächlich
im Netz vorhandenen Werte unmittelbar anzeigen.
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Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die mit
doppelten Linien g ez@eichneten Teile stellen ein Leuchtschaltbild in der Überwachungsstelle
dar. Dieses Leuchtschaltbild besitzt Leuchtsymbole, von denen mit i, 2`Üie Generatoren,
mit 5 die Sammelschiene, mit 6, 7 die zum Verbraucher führenden Leitungsstrecken
bezeichnet sind. Diese Leuchtsymbole werden von nicht dargestellten Lampen erleuchtet,
die an einer zum Leuchtschaltbild gehörenden, der besseren Übersicht wegen ebenfalls
nicht näher dargestellten elektrischen Nachbildung dies Netzes, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung von Relais; angeschlossen sind. Mit 3, 8, 9 sind die Vorbereitungsschalter
bezeichnet. Gemäß der Erfindung sind nun diese VorbereituDgsschalter 3, q.,
8, 9 des Leuchtschaltbildes zwangsläufig mit Schaltern 13, 1:1, 18 und i9
gekuppelt, die in einem Netzmodell angeordnet sind, welches zur Messung der wirtschaftlichsten
Verteilung von Wirk- und Blindleistungen dient. In diesem Netzmodell sind die Generatoren
durch Widerstän ,de nachgebildet, und zwar ist dem Generator 1 ein Widerstand i
i und dem Generator 2 ein Widerstand r 2 zugeordnet. Die Verbraucher werden durch
einstellbare Widerstände 16 und 1 7 dargestellt. Zur Messung der auf die einzelnen
Maschinen fallenden Leistungsanteile dienen die Meßinstrumente 30 und 31, für die
Verbraucher die Meßinstrumente 32 und 33. Die Istwerte der von den Energieerzeugern
gelieferten und der von den Verbrauchern entnommenen Leistungsanteile kann man gegebenenfalls
mit Mitteln der Fernmessung auf besondere Meßinstrumente übertragen. Im Ausführungsbeispiel
dienen zur Anzeige dieser Istwerte bei den Erzeugern die Instrumente 34. und 35,
bei den Verbrauchern die Instrumente 36 und 37. Diese Instrumente werden zweckmäßig
neben dein entsprechenden Instrumenten der Netznachbildung angeordnet. Besonders
vorteilhaft ist es dabei, daß ,alle diese Meßinstrumente derart an den entsprechenden
Stellen des Leuchtschaltbildes angeordnet sind, daß ein einheitliches Bild der überwachten
Anlage entsteht. Die Messung wird in der Weise ausgeführt, daß zunächst der tatsächliche
Schaltzustand der Anlage im Leuchtschaltbild eingestellt wird. Dabei werden die
den Verbrauchern zugeordneten Widerstände 16 und 17 so einreguliert; daß in den
entsprechenden Instrumenten 32. und 33 die auf diese Verbraucher fallenden Leistungsanteile
entsprechend den an den Instrumenten 36 und 37 angezeigten Werten abgelesen werden
können. Nach der Einstellung zeigen die Instrumente 30 und 31 die entsprechenden
Sollwerte für die Generatoren an, so daß der Lastverteiler mit einem Blick erkennen
kann, wie er die von der Sammelschiene 5 .abgenolnmeiie Leistung auf die Maschinen
verteilen muß. Um sich nun zu überzeugen, ob diese Lastverteilung auch tatsächlich
die günstigste ist oder nicht etwa eine andere, wie sie bei einem anderen Schaltzustand
eintreten könnte, kann der Wärter einen oder mehrere Vorbereitungsschalter im Leuchtschaltbild
verstellen und kann dabei sofort die günstigste Lastverteilung, wie sie bei der
geplanten Schaltung auftreten würde, erkennen. Besonders vorteilhaft ist es: dabei,
daß er neben den neuen Anzeigen der Meßinstrumente auch die alten durch die Instrumente
für die Istwerte vor sich hat und somit mit einem Blick erkennen kann, ob die Durchführung
der neuen Schaltung bezüglich der Lastverteilung günstiger ist als die zuerst vorhandene.
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Eine weitere Nachbildung des Freileitungsnetzes dient dazu, die Kapazität
der in Betrieb befindlichen Leitungen zu messen. Mit den Vorbereitungsschaltern
8 und 9, deren Steuerschalter die Freileitungen einschalten, sind Hilfsschalter
z8 und 29 dieser weiteren Nachbildung gekuppelt. Widerstände 26 und 27, deren Größe
entsprechend der Kapazität der zugeordneten Freileitungen bemessen ist, liegen parallel
an der für die angeschlossenen Nachbildungen gemeinsamen Hilfsstromquelle i o. Davor
ist ein Meßinstrument 3$ geschaltet, an dem man die Kapazität der in Betrieb befindlichen
Leitungen ablesen kann.