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Siebsdlnelldruckverfahren ohne Verwendung einer Rakel Zweck der Erfindung:
Die Erfindung bezieht sich auf die Anwendung von Druck, um Farbe durch ein Sieb
oder eine Gaze an den dafür frei gelassenen Stellen desselben. auf das zu bedruckende
Material zu drücken und durch darauffolgenden Sog Farbe, soweit wie gewünscht, und
Sieb vom Druckträger abzuziehen.
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Beim bekannten Sieb-, Film- oder Seidenschirmdruck (Silk Screen) wird
die Farbe mittels einer Rakel über das Sieb gezogen. Dabei füllen. sich die Poren
des Siebes an den vom Abdeckfilm frei gelassenen Stellen mit Farbe in der Stärke
des Siebes und beim Lösen des Siebes bleibt Farbe auf dem zu bedruckenden Material
kleben.
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Nachteile dieses Verfahrens sind folgende: a) Abnutzung des Abdeckfilms
und des Siebes durch die bei jedem Druckvorgang von Hand hin oder her bewegte Rakel;
b) da die Rakel von Hand geführt wird, ist die Größe der möglichen Formate begrenzt;
c) da die Rakel jedesmal von Hand langsam über das ganze Sieb geführt werden muß,
sehr zeitraubend; d) hoher, sonst bei keinem Druckverfahren auch nur annähernd üblicher
Farbverbrauch; e) durch unbeeinflußbar starken Farbauftrag lange Trockenzeiten,
viel Raumbedarf zum Auslegen des bedruckten Materials zum Trocknen, Stapeldruck
unmöglich, Erzielung von Halbtönen unmöglich, Überdruck (z. B. Gelb auf Blau = Grün)
unmöglich, Verwendung von dünnflüssiger, schnell trocknender Farbe unmöglich.
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Das Neue an der Erfindung: Die Farbe wird vor der Einleitung des Druckvorgangs
auf die Oberseite des Siebes gebracht und durch direkten oder indirekten Druck auf
die Farbe durch das Sieb auf das zu bedruckende Material gedrückt, und durch nachfolgenden
Sog werden die Farbe, soweit wie gewünscht, und das Sieb .von dem zu bedruckenden
Material gelöst. Durch den nachfolgenden Sog auf
die Farbe kann
die Stärke des Farbauftrags reguliert werden; dadurch normaler Farbverbrauch, und
bei entsprechender Beschaffenheit der Farbe sind Halbtöne und Überdruck möglich.
Bei Verwendung einer porösen Zwischenschicht zwischen Farbe und Sieb aus Filz, Japanpapier
od. ä. kann auch dünnflüssige Farbe verwandt werden, die sofort trocknet; dadurch
ist Stapel- und Rotationsdruck möglich.
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Vorteile dieser Erfindung gegenüber dem bekannten Siebdruckverfahren:
a) keine mechanische Beanspruchung von Film und Sieb beim Druckvorgang; b) da Druckvorgang
zentral ausgelöst werden kann, ist erst jetzt das Bedrucken von sehr großen Formaten
möglich; c) der Druckvorgang ist im Vergleich zum bekannten Siebdruckverfahren wesentlich
schneller; d) normaler Farbverbrauch, deshalb auch normale Trockenzeit; e) regulierbarer
Farbauftrag; bei Verwendung dünnflüssiger Farbe Stapeldruck möglich; Erzielung von
Halbtönen und Überdruck (z. B. Gelb auf Blau =Grün) möglich; f) da ein Verziehen
des Siebes durch Fortfall der Rakel nicht mehr eintritt, erhält man gute Passer
beim Mehrfarbendruck.
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Wirkungsweise und Verwendung der Erfindung: Die Siebdruckschablone
(bekannt) bildet zweckmäßig den Abschluß eines sonst nach allen Seiten luftdicht
abgeschlossenen Körpers. Vor Druckbeginn wird Farbe auf die Oberseite der Siebdruckschablone
gleichmäßig als Fläche verteilt, wobei die Farbmenge so groß gewählt werden kann,
daß mit einer Füllung mehrere hundert Drucke durchgeführt werden können. Dann wird
das Sieb auf den Druckträger gelegt. Zur Einleitung des Druckvorgangs wird ein Druck
auf die Farbschicht ausgeübt: (Dieses kann geschehen durch eine Platte, Kolben,
Stempel oder Membran usw., die direkt an der Färbe anliegen, oder es kann Gas oder
Flüssigkeit zur gleichmäßigen Übertragung des Druckes zwischengeschaltet werden.
Sehr zweckmäßig ist es, Luft zur Drucksteigerung direkt oder indirekt zu verwenden.)
Das Sieb legt sich durch den Druck auf die Farbe glatt an das zu bedruckende Material
an, und die Farbe preßt sich durch die Schablone. Durch die Regulierbarkeit des
Druckes und der Zeit seiner Einwirkung wird ein Quellen der Farbe unter die Schablone
verhindert. Die Druckeinwirkung auf die Farbe ist, wie die Versuche zeigten; nur
ganz kurzfristig nötig. Durch den anschließenden Sog wird die Farbe wieder in die
Siebporen zurückgezogen: Gleichzeitig löst sich Farbe und Sieb vom Druckträger,
auf dem die Farbe nur in der gewünschten Stärke zurückbleibt. Durch Wahl der Farbe
und Regulierbarkeit des Soges ist es möglich, auch einen starken Farbauftrag zu
erzielen.
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In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Verfahren veranschaulicht.
Die Abbildungen zeigen einen Teilschnitt durch das Sieb vor, während und nach dem
Druckvorgang.
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In Abb. i ist die Druckunterlage mit C, das Sieb mit A1 und die Farbschicht
mit B bezeichnet. Die offenen Siebmaschen, durch die die Farbe beim Druck hindurchzutreten
hat, sind mit A bezeichnet.
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Die Abb. i stellt das Sieb vor dem Druck dar. Gemäß Abb. 2 ist die
Farbschicht, wie durch Pfeile angedeutet; druckbelastet. Die Farbe der Farbschicht
B tritt durch die offenen Maschen A
des Siebes hindurch und gelangt
in Berührung mit der Druckunterlage C.
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Gemäß Abb. 3 wirkt auf die Oberfläche der Farbschicht B Unterdruck,
so daß die Farbschicht im Bereich der offenen Maschen A von .dem bereits hindurchgetretenen
Teil der Farbschicht abreißt. Abb. 4 zeigt schließlich, daß durch die Einwirkung
des Unterdruckes nicht nur die Farbschicht B, sondern auch das Sieb A1 von der Unterlage
C abgehoben sind.