DE432858C

DE432858C - Verfahren zum Drucken von Bronzedruckfarben

Info

Publication number: DE432858C
Application number: DEH104131D
Authority: DE
Original assignee: CHR HOSTMANN STEINBERG SCHE FA
Current assignee: CHR HOSTMANN STEINBERG SCHE FA
Priority date: 1925-10-30
Filing date: 1925-10-31
Publication date: 1926-08-11

Description

Verfahren zum Drucken von Bronzedruckfarben. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Drucken von Bronzedruckfarben, das es ermöglicht, solche Farben unmittelbar in der Steindruckschnellpresse zu drucken.
Bisher konnte Bronzedruckfarbe nur auf Buchdruckpressen verdruckt werden, bei denen die Bewegung der Walzen zwangläufig und in steter Führung erfolgt. Auf den Steindruckschnellpressen ist dies nicht der Fall. Hier werden die Walzen nur durch den Farbtisch und die Druckplatte zum Rollen gebracht. Das bereitet bei den gewöhnlich verdruckten bunten oder schwarzen Firnisfarben keine Schwierigkeiten, da diese genügend Zug haben. Dagegen ist es unmöglich, Bronzedruckfarben mit dieser Einrichtung sachgemäß in dünner, gleichmäßiger Schicht aufzutragen. Das Bindemittel dieser Farbe ist im Gegensatz zti den vorgenannten Farben dünn und schlüpfrig und kann nicht zügiger hergestellt werden, da sonst der Metallglanz der Bronze verlorengeht. Die Walzen rutschen infolgedessen statt zu rollen und schieben dadurch die Bronze auf Druckplatte und Farbtisch zusammen. Hierdurch werden die Druckplatten verdorben; die. Farbanhäufung an einzelnen Stellen schädigt den Umdruck. Die Druckplatte setzt an Stellen, wo sie nicht drucken soll, Ton an, so daß nach kurzer Zeit die Umdrucke unbrauchbar werden, ohne einen brauchbaren Druck zu ergeben. Der Steindrucker war aus diesen Gründen bisher gezwungen, alle Bronzedrucke in umständlicher Weise durch Vordrucken einer Grundfarbe herzustellen. Diese Grundfarbe wurde dann mit Bronzepulver eingestäubt und durch Nachpolieren mittels Wattebausches derÜberschuß der Bronze entfernt. Da der Buchdrucker die Bronzefarbe direkt in einmaligem Druckgang drucken kann, ist der Steindrucker diesem gegenüber durch diesen umständlichen und zusammengesetzten Arbeitsgang stark im Nachteil. Diesem Nachteil abzuhelfen und den direkten Bronzedruck auch im Steindruck möglich zu machen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung.
Gemäß der Erfindung wird beiderseits der Druckfläche auf dein Stein eine Laufleiste angeordnet, die aus einem Streifen von Flüssigkeit von hoher Viskosität besteht und die sich auf den Farbtisch fortsetzt. Durch diese viskose Flüssigkeit wird die fehlende Adhäsion der Bronzefarbe ausgeglichen und ein glattes Abrollen der Walzen auf dem Farbtisch und dem Stein erzielt, wodurch die Bronzedruckfarbe gleichmäßig in dünner Schicht aufgetragen -,wird.
Uin die Laufleisten auf dem Stein anbringen zu können, muß dieser entsprechend größer als die eigentliche Druckfläche sein. Der Farbtisch muß natürlich eine entsprechende Breite haben.
Man kann aber auch neben dem Stein bzw. dem Farbtisch besondere Leisten aus Holz oder anderen geeigneten Stoffen anbringen, auf die die viskose Flüssigkeit aufgebracht wird, wodurch die Verwendung schmalerer Steine ermöglicht wird. Die erwähnten Leisten müssen natürlich dieselbe Höhe laben wie der Stein. Als geeignete viskose Flüssigkeiten haben sich die folgenden erwiesen: Leinölfirnis, der durch langes Kochen stark eingedickt ist, Lösungen von Harz und Leinöl, Lösungen von Harz und Harzöl, Lösungen von venetianischem Terpentin und Leinöl, Lösungen von venetianischem Terpentin und Harzöl, Lösungen von Harzleim.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Drucken von Bronzedruckfarben, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Stein einer Steindruckpresse beiderseits der Druckfläche eine Laufleiste, bestehend aus einem Streifen von Flüssigkeit von hoher Viskosität, angeordnet ist, die sich auf den Farbtisch fortsetzt.
2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Steins und des Farbtisches so groß ist, daß die viskose Flüssigkeit neben der Druckfläche unmittelbar auf den Stein aufgebracht werden kann.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Stein und gegebenenfalls dem Farbtisch Leisten aus Holz o. dgl. von gleicher Höhe wie der Stein angebracht sind, auf die die viskose Flüssigkeit aufgebracht wird.