DE814857C

DE814857C - Verfahren zum Bemustern von metallischen Oberflaechen

Info

Publication number: DE814857C
Application number: DEK2796A
Authority: DE
Inventors: Eberhard Keller
Original assignee: PAUL KELLER GmbH
Current assignee: PAUL KELLER GmbH
Priority date: 1950-04-27
Filing date: 1950-04-27
Publication date: 1951-09-24

Description

Verfahren zum Bemustern von metallischen Oberflächen Die Erfindung befaßt sich im besonderen mit dem Herstellen von Schildern aus Aluminiumblech durch Einfärben der porig gemachten und Farbe annehmenden Oberfläche, wobei die nicht einzufärbenden Stellen mit einer Abdeckschicht versehen sind. Die Erfindung ist aber ganz allgemein auch anwendbar für das Bemustern von an der porigen Oberfläche Farbe annehmendem Blech unter Abdeckung der nicht einzufärbenden Stellen mit einer in der Farbe unlöslichen Schicht.
Bei allen bisher üblichen Methoden zum Aufbringen der Abdeckschicht vor dem Einfärben der Aluminiumplatten, insbesondere bei dem besonders verbreiteten photochemischen Verfahren. können immer nur Blechtafeln bestimmter Formate behandelt werden, deren Abmessungen durch die Größe der Kamera, des Kopierrahmens usw. begrenzt sind. Diese Tafeln, die meist eine große Zahl gleicher Schilder enthalten, werden zum Schluß in das Format der einzelnen Schildchen zerteilt. Dieses Zerteilen erfordert einen vielfachen Aufwand an Arbeitszeit im Vergleich zu den übrigen Arbeitsgängen.
Diesen schwerwiegenden Mangel beseitigt die Erfindung. Sie schafft einen grundsätzlichen Wandel in der Herstellung von Aluminiumschildern und anderen zu bemusternden Blechtäfelchen, und zwar dadurch, daß die Abdeckschicht mittels einer Druckform (Klischee) aufgebracht wird, die am hin und her gehenden Stempel einer Presse angebracht ist. Durch diese neue Maßnahme wird einerseits erreicht, daß man nunmehr das zu behandelnde Blech laufend zuführen kann. Man kann es sogar auch fortlaufend von der Presse weg und über alle übrigen Arbeitsstationen als Band hinwegführen, ohne es zum Schluß zerschneiden zu müssen, wenn das Blechband mit einem am gleichen Pressenstempel wie die Druckform angebrachten und mit dieser in entsprechendem Abstand als Folgewerkzeug zusammen arbeitenden Schneidwerkzeug mindestens so weit zerteilt wird" daß die endgültige Teilung von Hand erfolgen kann. Hierdurch ist also der kontinuierliche Fortgang des ganzen Arbeitsprozesses gesichert.
Bei diesem Verfahren lassen sich im Gegensatz zu (lern bekannten photochemischen Verfahren auch farblos-transparente Abdeckmassen verwenden, die nicht besonders entfernt werden müssen, z. B. Leinölfirnis. Da diese Abdeckmasse wie alle fetthaltigen Massen nach dem Aufbringen das Bestreben hat, infolge der Kapillarwirkung der Oberflächenporen des Bleches sich auch über die vorgesehenen Konturen hinaus auszubreiten, ist es zweckmäßig, diesem Vorgang in einfacher Weise dadurch Einhalt zu gebieten, daß möglichst bald nach dem Bedrucken das Blech in Wasser getaucht wird. Dabei saugen sich die von der Abdeckmasse freigebliebenen Poren rasch voll Wasser, so daß sie kein Fett mehr aufnehmen können, wohl aber einen Zutritt der Farbflüssigkeit zulassen.
In der Zeichnung ist eine Gesamtanlage zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Bei I ist eine Presse, z. B. eine Exzenterpresse, angedeutet, über deren Tisch i das in Streifenform vorliegende und durch ein geeignetes Verfahren an der Oberfläche porös gemachte Aluminiumblech 2 hinweggeführt wird. An dem Stößel 3 dieser Presse ist auf der Zutrittsseite des Bandes ein Gummiklischee 4 befestigt. Die Einfärbevorrichtung für dieses Klischee ist weggelassen. Sie ist so eingerichtet, daß sie nach jedem Arbeitshub der Presse (las Klischee z. B. mit Leinölfirnis benetzt. Auf der .A)gangsseite des Bandes 2 ist ein Schneidwerkzeug 5 am gleichen Pressenstempel 3 befestigt. Es dient zum Zerteilen des Bandes 2 entsprechend der mit dem Klischee ,4 aufgebrachten, vorläufig nur aus einem Leinölaufdruck bestehenden Bemusterung. Der Abstand zwischen dem Klischee 4 und dem Werkzeug 5 ist so gewählt, daß beide als Folgewerkzeuge zusammen arbeiten. Dabei sind das Werkzeug 5 und der Hub des Stempels 3 so bemessen, daß das Blechband 2 nur bis auf einen kleinen Rest durchstanzt wird, der ausreicht, um den Zusammenhalt des Bandes als solches noch zu sichern, aber am Schluß dennoch ein einfaches Abbrechen der vorgeßtanzten Teile zuzulassen.
Bei 1I ist ein Wasserbad dargestellt, dessen Behälter 6 mit Umlenkrollen 7 versehen ist. Das Wasser hat die Aufgabe, die von dem Leinölfirnisaufdruck freigelassenen Poren mit Wasser zu füllen, um dem Ausbreiten des Aufdrucks über seine Konturen hinaus Einhalt zu gebieten.
Bei III gelangt das Band in das eigentliche, im Behälter 8 untergebrachte Farbbad. Auch dieser Behälter ist mit Umlenkrollen 9 versehen. Das Band verläßt dieses Bad so, daß alle Stellen, außer denjenigen, die mit Leinölfirnis bedruckt sind, eingefärbt sind. Die aufgedruckte Schrift bzw. sonstige Bemusterung ist also in natürlicher Aluminiumfarbe aus der übrigen Einfärbung ausgespart. Es ist aber auch möglich, unter Verzicht auf Abdeckmuster und Farbbäder die Farbe gleich mit dem Klischee 4 auf das Band aufzudrucken.
Bei IV ist die mit zwei lleißluftbläsern io ausgestattete Trocknungsanlage angedeutet.
Bei V schließlich ist noch ein Filzwalzenpaar i i dargestellt, das die Aufgabe hat, das gefärbte Band einzufetten und damit die Einfärbung griffest und glänzend zu machen.
Bei VI ist schließlich ein Stapel von Schildern 12 angedeutet, die von Hand durch Abbrechen aus dem die Walzen i i verlassenden vorgestanzten Band gewonnen sind.
Man kann auch zweifarbige Beniusterungen erzielen, wenn man nach dem ersten Farbbad die Deckschicht entweder in einem besonderen Bäd entfernt oder das zweite Farbbad so ansetzt, daß es selbst die Deckschicht auflöst und die von diesem bis dahin abgedeckte Fläche einfärbt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Bemustern von an der porigen Oberfläche Farbe annehmendem Blech unter Abdeckung der nicht einzufärbenden Stellen mit einer in der Farbe unlöslichen Schicht; dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckschicht mittels einer Druckform (Klischee) aufgebrächt wird, die am Stempel einer Presse angebracht ist.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckschicht in fortlaufendem Arbeitsgang auf das als Band die Presse durchlaufende Blech aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß_ (las Blechband mit einem am gleichen Pressenstempel wie die Druckform angebrachten und mit dieser in entsprechendem Abstand als Folgewerkzeug zusammen arbeitenden Schneidwerkzeug mindestens so weit zerteilt wird, daß die endgültige Teilung von Hand erfolgen kann.
4. Verfahren nach .Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechband nach dem Aufdrucken der Abdeckschicht in vorzerteiltem Zustand durch das Färbebad geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer sich nach dem Aufdrucken ausbreitenden Abdeckmasse das Band unmittelbar im Anschluß an die Presse durch ein Wasserbad geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Band durch zwei Farbbäder unterschiedlicher Farbe gefühtt wird und die Abdeckschicht entweder in einem besonderen zwischengeschalteten Bad oder im zweiten Farbbad aufgelöst wird.
7. Verwendung eines Gummiklischees als Druckform und einer farblos-transparenten Abdeckmasse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i oder einem der folgenden. B. Verwendung von Leinölfirnis als Abdeckmasse gemäß Anspruch ; .