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Verfahren und Vorrichtung zum Waschen textiler Flächengebilde, insbesondere
Wäsche Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, das im Patent 827 oho beschriebene
Verfahren weiterzuentwickeln und zu verbessern. Insbesondere soll es die Erfindung
ermöglichen, sehr schmutzige sowie fettige Wäsche, vorzugsweise Berufswäsche, wie
Fleischereiwäsche, Schlosseranzüge od. dgl., einwandfrei zu waschen. Außerdem soll
eine merkliche Beschleunigung des Waschverfahrens, insbesondere bei stark verschmutzter
Wäsche, erreicht werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei dem Waschverfahren im Gegenstrom
zum fortschreitenden üblichen Waschvorgang der Badstrom bei bzw. nach einer bzw.
mehreren der hintereinandergeschalteten Waschmaschinen teilweise abgeführt wird.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der Regelung verschieden
hoher Badistromstände in einer oder mehreren Maschinen durch Drosselung hinter einem
Überlauf sowie in der Regelung des niedrigen Badstandes hinter einem höheren Badstand
durch verschieden hohe Überhäufe.
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Es ist zwar schon vorgeschlagen, die Flottenstände bei derartigen
Waschanlagen in verschiedenen Arbeitszonen zu variieren; das wird aber lediglich
durch verschieden hohe Stellungen der Waschbehälter zueinander bewirkt, wobei Voraussetzung
ist, daß die Waschbehälter auf Laufschienen fahrbar sind und ohne besondere Abführung
oder erhöhte Zuführung von frischem Spülwasser
ein verschiedener
Flottenstand bewirkt wird. Der Wascheffekt wird dadurch nicht so wie beim Erfindungsgegenstand
begünstigt.
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Das Waschverfahren wird also ebenso wie beim Patent 827 oho in der
Weise durchgeführt, daß ein ununterbrochener Badstrom durch die hintereinandergeschalteten
Waschmaschinen fließt.
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Durch die teilweise Abführung des Badstromes nach einer oder mehreren
Waschmaschinen, die vorteilhafterweise mittels den Flottenstand regulierender Überläufe
an jeder Maschine erfolgt, wird eine besonders günstige Zuführung insbesondere von
reinem Spülwasser zu jeder der Spülmaschinenerreicht. Durch die Abführung des Spülwasserstromes
lediglich nach den Spülmaschinen wird eine Verdünnung des Seifenbades in den Waschmaschinen
vermieden.
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Wird zusätzlich erfindungsgemäß hinter den bei jeder Spülmaschine
vorgesehenen Überläufen eine Drosselung zu den zur Zeit zum Waschen herangezogenen
Waschmaschinen bewirkt, so wird zugleich der mechanische Effekt beim Waschen erhöht
und ferner ein schnellerer Durchfluß durch die Waschmaschine bewirkt, insbesondere
aber in Verbindung mit einem den Badstand in den Waschmaschinen regelnden niedrigeren
Überlauf der gewünschte niedrigere Badstand in den Waschmaschinen erzielt.
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Es ist also ein Vorteil, daß der Badstand in den Waschmaschinen niedriger,
dagegen in den Spülmaschinen höher als in den Einweich- und Vorwaschmaschinen gehalten
werden kann. Die günstige und effektvolle Durchführung des Waschverfahrens ist besonders
vorteilhaft, Schließlich ist für das Spülen ein besonders hoher Badstand außerordentlich
vorteilhaft, damit die Wäsche locker liegt, mit mehr Wasser in Berührung kommt und
besser ausgespült wird. Dies wird auch dadurch erreicht, daß die Spülmaschinen einen
bedeutend höheren Badstromdurchfluß haben als die übrigen Maschinen.
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Ferner ist es auch vorteilhaft, daß zurErzeugung des niedrigen Badstromstandes
beim Waschen der sowieso in das Bad einströmende Dampf verwendet wird.
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Schließlich ist auch die Vorrichtung entsprechend. den übrigen Unteransprüchen
neu und vorteilhaft.
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Die Erfindung kann in verschiedener Weise durchgeführt werden.
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In der Zeichnung ist beispielsweise schematisch eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens dargestellt, und zwar ist eine Vorrichtung mit acht
hintereinandergeschalteten Waschmaschinen, die im Ring angeordnet sind, dargestellt.
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Zur besseren Klarstellung ist in der Zeichnung beispielsweise der
jeweilige Arbeitsvorgang der Maschinen angegeben, der naturgemäß ständig im Takt
weiterschreitet.
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Die Maschine VIII ist die Be- und Entlademaschine, die von dem Ring
abgeschaltet ist. Die Maschinen I bis VII befinden sich im Waschprozeß, und zwar
ist die Maschine VII gerade in denselben eingeschaltet worden. In dieser wird die
trocken eingeladene schmutzige Wäsche eingeweicht, beispielsweise unter Zusatz von
Alkali, wie Soda.
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Zwischen den Waschmaschinen I bis VIII sind Behälter io vorgesehen,
die Zulaufstutzen i i, Durchlaufs@tutzen 12 sowie Ablaufstutzen 13 aufweisen. In
die Ablaufstutzers 13 werden. Überlaufmittel, beispielsweise Überlaufstopfen 14.,
eingesetzt, die höher sind als der Zentralüberlauf 15.
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Weiter sind in den Zuführungskanälen 16 der einzelnen Waschmaschinen
mit Richtung auf dieselben Dampfdüsen 17 angeordnet.
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In dein Behälter io nach der Spülmaschine II ist in dem treppenförmigen
Absatz 21 ein herausnehmbarer Ventilstopfen 18 eingesetzt, dessen Bohrung ig veränderbar
ist. So kann die Bohrung i9 beispielsweise eine Größe aufweisen, die etwa 200 1
pro Zeiteinheit durchläßt, während bei der Spülmaschine I q.oo 1 pro Zeiteinheit
frisches Wasser zugesetzt «.erden. Hierdurch wird erreicht, daß der Badstand in
den Spülmaschinen I und II eine wesentlich größere Höhe als in den übrigen Maschinen
aufweist, nämlich die Höhe der Überlaufstopfen 1q.. Außerdem wird erreicht, daß
der Badstromdurchfluß durch die Spülmaschinen 4.oo 1 pro Zeiteinheit beträgt, während
er durch die übrigen Maschinen Zoo 1 pro Zeiteinheit beträgt. Wenn dabei in dem
Behälter io nach der Spülmaschine I, wie in der Zeichnung dargestellt, ebenfalls
ein überlaufstopfen i¢ an Stelle eines einfachen Verschlußstopfens 2o vorgesehen
ist, so wird hier schon bereits ein Teil des Badstromes, beispielsweise ioo 1, in
den Kanal abgeführt. Es weist dann nur die Spülmaschine I einen Durchfluß von 4.o01
Wasser pro Zeiteinheit auf, während in der Spülmaschine II beispielsweise lediglich
300 1 Badstromdurchfluß vorhanden sind. Nach der Spülmaschine II werden dann weitere
ioo 1 in den Kanal abgeführt, so daß lediglich Zoo 1 durch die Maschinen III bis
VI gehen.
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Erfahrungsgemäß ist der Badstand während des Waschens niemals vollkommen
gleichmäßig hoch, da die Drehrichtung der Wäschetrommeln regelmäßig wechselt. Bei
jedem Wechsel erfolgt ein plötzliches Ansteigen des Badstromes, so daß in diesem
Moment der Badstrom über die Oberkante der Überlaufstopfen 14 steigt und abläuft.
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Wie in der Zeichnung dargestellt, entspricht der Badstromstand in
den Maschinen V bis VII der Höhe des Zentralüberlaufes 15. Dieser Badstromstand
ist für das Vorwaschen und Einweichen besonders günstig.
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In den Maschinen III und IV ist der Badstromstand niedriger. Dies
wird durch den beispielsweise bei Maschinen IV und V einströmenden Dampf bewirkt.
Da die Dampfdüsen 17 im Zuführungskanal 16 der Waschmaschinen in Badstromrichtung
angeordnet sind, übt der Dampf eine Saugwirkung aus. Der so bewirkte niedrige Badstromstand
in den Maschinen III und IV ist sowohl für das Heißspülern in ider Maschine III
als auch für das Klarwaschen in der Maschine IV nach Zusatz von Seife und H202 besonders
vorteilhaft. Das für das
Waschen benötigte Alkali (Metasilikat)
wird zwischen Maschine IV und V zugesetzt.
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Alle in der Zeichnung gemachten Angaben, wie Temperaturen, Wasserdurcbfluß,
Zusatz bestimmter Chemikalien, sind lediglich Beispiele, die entsprechend dem jeweiligen
Verfahren bzw, der Anzahl der Maschinen geändert werden können.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß die Anlage einen Zentralüberlauf
15 aufweist. Es ist genau so gut denkbar, an Stelle des Zentralüberlaufes einen
Überlawfstopfen entsprechender Höhe zwischen Maschine VI und VII in den Ablaufstutzen
13 einzusetzen. Weiter ist es nicht erforderlich, daß sämtliche Behälter io Überlaufstopfen
14 aufweisen. Es ist auch denkbar, in den Behältern, in denen ein Überlauf nicht
stattfinden soll, einfach Verschlußstopfen 20 vorzusehen.
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Schließlich wäre es denkbar, die teilweise Abführung des Badstromes
nach einer oder mehreren Maschinen nicht von der Oberfläche aus, wie in der Zeichnung
dargestellt, vorzunehmen, sondern einfach mittels eines in den Ablaufstutzen 13
einzusetzenden Ventils, das je nach Wunsch gesteuert werden kann, durchzuführen.
Auch in diesem Falle würde man beispielsweise einen größeren Wasserdurchfluß durch
die Spülmaschinen I und II als durch die anderen Maschinen erzielen können.
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In der Zeichnung ist dargestellt, daß die Einweichmaschine VII zwar
an die übrigen Waschmaschinen angeschlossen ist, jedoch der Badstrom nicht durch
diese Maschinen durchgeht. Es hat sich gezeigt, daß das Einweichen zweckmäßigerweise
im stehenden Bad vorgenommen wird.