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Freitragende Steintreppe Gegenstand des Hauptpatents ist eine freitragende
Steintreppe, bei der im Rohbau des Gebäudes Betonrahmen od.. dgl. vorgesehen sind,
in welche die Treppenstufen, die zu. diesem Zweck mit entsprechenden Ansätzen versehen:
sind, nachträg-' lioh eingesetzt werden. Durch diese Konstruktion, wird die Herstellung
der Treppen insbesondere bei Mietwohnungsneubauten wesentlich erleichtert und vereinfacht,
und es werden dabei auch bedeutende Ersparnisse erzielt. Während man, bisher, die
Treppen zugleich mit dem Rohbau der Wände herstellen mußte, was umständlich, zeitraubend.
und teuer war, kann nach. dem Gegenstand des Hauptpatents der Rohbau zunächst ganz
ohne Treppen durchgeführt werden, wobei lediglich die Betonrahmen mit eingetaut
werden. Die Bauleitung kann dann den günstigsten Zeitpunkt für den Einbau der Treppen
frei auswählen. Der Einbau selbst vollzieht sich sehr schnell, so daß die Treppe
alsbald, z. B. nach einem Tag, begehbar wird.
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Bei der freitragenden Steintreppe nach dem Hauptpatent war eine Abstützung
der Treppenstufen nach ihrem Einsetzen und während der AB-bindezeit durch senkrechte
Holzpfosten oder Bolzen vorgesehen. Durch solche Maßnahmen wird der Raum unter der
Treppe weitgehend durch die Stützkonstruktion ausgefüllt und, daher versperrt. Auch
ist die Beschaffung der zahlreichen verschieden langen Holzstempel, die jeweils
neu angepaßt «erden müssen, nicht einfach. Es entstehen, dadurch
Verzögerungen
und Mehrkosten und vor allem große Unsicherheitsfaktoren. bei der Kalkulation. Gewöhnlich
wurden bisher von den Handwerkern:, welche die Treppe zu errichten hatten, zusätzliche
Hilfskräfte von den Maurern usw. angefordert, wodurch unkontrollierbare Verteuerungen.
eintraten. Auch mußten, häufig die Maurer mit Material, insbesondere Hölzern zum
Einpassen, aushelfen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, alle diese Nachteile
zu vermeiden und die Herstellung freitragender Steintreppen noch, weiter und vor
allem in der Weise zu verbessern, daß die Arbeitszeit verkürzt, die Genauigkeit
der Herstellung gesteigert und dem Bauherrn b,zw. Unternehmer eine klare und wesentlich
niedriger als hislier anzusetzende Kalkulation ermöglicht wird. Zu diesem Zweck
sind erfindungsgemäß Mittel vorgesehen., um nicht nur die fertige Steintreppe freitragend
zu, gestalten, sondern auch bereits die 'Montage unter Abstützung gegen die Wand
freitragend durchführen zu können. Auf diese Weise kommen die bisherigen umständlichen.
senkrechten Stützkonstruktion.en, insbesondere die bis zum Boden reichenden Holzpfosten,
ganz in Fortfall. Statt dessen wird jede einzelne Treppenstufe oder eine Gruppe
solcher Stufen, unmittelbar a . der Wand abgestützt. Diesem Zweck werden insbesondere
die Betonrahmen angepa,ßt. Wie bereits aus der Konstruktion nach dem Hauptpatent
ersichtlich, besitzen die Betonrahmen oder Rahmensteine eine Verstärkung unterhalb,
der Treppenstufe dadurch, daß sie an dieser Stelle massiv als dreiseitiges Prisma
ausgebildet sind, dessen eine Fläche der Treppenschräge entspricht. In dem dadurch,
entstehenden Querschnittsdreieck wird erfindungsgemäß eine Bohrung angeordnet, die
für einen vorzugsweise lose eingeführten Spannbolzen geeignet ist. Es empfiehlt
sich ferner, den Querschnitt des Rahmensteines zwecks Anschluß an den nächsttieferen
Stein an; einer Stelle offen. zu halten, so daß also jeweils ein Stein den nächsten
maulartig an einer Ecke umfaßt. Die erwähnten Bohrungen können bei der Herstellung
praktisch, ohne Mehrkosten mit eingeformt werden. In mindestens zwei Bohrungen je
Treppenlauf werden Bolzen eingeführt, die je einen Rahmen tragen, der sich. unten
gegen die Wand abstützt. Die Bolzen tragen zugleich zwei durchbohrte Schrägbalken.,
die das Gewicht der Treppenstufen während des Versetzens aufnehmen. Schrägbalken
und Rahmen: werden jeweils durch ein und dieselbe Spannschraube mit der Wand verspannt.
Durch eine Spindel an jedem Rahmen wird die Möglichkeit geschaffen, den Rahmen zu
heben, oder zu senken, um dadurch die genaue Ausrichtung der Treppenstufen nach
der Wasserwaage vorzunehmen. Durch diese Konstruktionen werden daher die Betonrahmen
und der in ihnen befindliche =Mörtel oder Beton. während des Abbindens völlig entlastet
von dem Gewicht der Treppenstufen, so daß eine sehr satte Einmörtelun.g ohne jede
Gefahr der Beschädigung des :Mörtels während des Abbindens sichergestellt ist. Zugleich
wird durch die Entlastung vor und während. des Ab Bindens die Bruchgefahr für den
maulartig offenen Rahmenstein behoben.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in, den Zeichnungen dargestellt;
von diesen zeigt Fig. i die Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgeführten freitragenden
Steintreppe, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-11 der Fig. i, Fig. 3 die
perspektivische Ansieht eines einzelnen Rahmensteines.
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In den Zeichnungen ist z eine Backsteinwand, in welche eine Anzahl
Rahmensteine :2 eingesetzt ist, die zur Aufnahme der Enden von Treppenstufen 3 dienen.
Die Rahmensteine sind an. einer Seite maulartig offen, wobei in das Maul der jeweils
nächstniedrige Rahmenstein hineinragt. Hierdurch ergeben sich eine gute gegenseitige
Verzahnung und entsprechend guter Halt, Maßhaltigkeit und Führung. Der unterhalb
der Treppenstufen 3 liegende Teil 4 jedes Betonrahmens besitzt dreieckförmigen Querschnitt,
wobei die Hypotenuse der Treppenschräge entspricht. In. diesem Querschnitt ist eine
Bohrung 5 vorgesehen, die zur Aufnahme eines an seinen Enden mit Gewinde versehenen
Spannbolzens 6 dient. Die Treppenstufen 3 sind mit Bewehrungen 7 versehen, um ihnen
die genügende Festigkeit und Bruchsicherheit zu geben.
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Von den Spannbolzen 6 werden zwei Schrägbalken 8 und 9, die ebenfalls
mit Bohrungen versehen sind, sowie ein Versetzrab:men io gehalten. Der letztere
hat trapezförmige oder annähernd dreieckförmige Gestalt und besitzt zweckmäßig nach
unten hin einen Fortsatz i i, der zur Aufnahme einer Spindel 12 dient, mit deren
Hilfe die untere Ecke des Rahmens io der Wand. genähert oder von ihr entfernt werden
kann. Die Ebene der Versetzrahmen i i verläuft zweckmäßig, wie dargestellt, senkrecht
zur Treppenschräge, so daß die Schrägbalken:, vor allem die Balken 9, senkrecht
zu ihrer Längsrichtung verstellt werden. Schutzplatten 13 in Gestalt eines Brettstückes
am Spannbolzen 6 und an der Abstützspindel 12 verhindern eine Beschädigung des Mauerwerks.
Es ist nicht erforderlich, daß jede Stufe einen Bolzen und Versetzralimen io erhält,
es genügt vielmehr, wenn, wie dargestellt, je Lauf nur zwei Bolzen mit Versetzrahmen
angeordnet sind.
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Die Errichtung der Treppe erfolgt somit in der Weise, daß zunächst
in das Mauerwerk i während des Rohbaues die Rahmensteine 2 mit vermauert werden.
Erst wenn der Rohbau ganz fertig und genügend erhärtet ist, oder zu irgendeinem
geeigneten späteren Zeitpunkt, werden dann die Schrägbalken 8 und 9 mit Hilfe der
Spannbolzen und Versetzrahmen befestigt und durch die Abstützspindeln 12 genau ausgerichtet.
Sodann. wird Stufe für Stufe, von unten anfangend, in die Aussparungen der Rahmensteine
eingeschoben und, soweit erforderlich, eine Nachausrichtung mit Hilfe der Abstützspindeln
12 vorgenommen:. Der Zwischenraum in den Rahmensteinen wird mit hochwertigem Beton
1:I ausgestampft. Die Arbeitserleichterung
durch dieses Verfahren
ist so groß, da.ß mit fünf Handwerkern z. B. täglich vier Läufe errichtet werden
können. Der Beton 14 benötigt etwa 24 Stunden, bis er eine entsprechende Festigkeit
erreicht hat, so daß zweckmäßig mit vier Geräten gearbeitet wird. Am folgenden Tag
kann ein. Gerät nach dem anderen abgebaut und für einen neuen Lauf verwendet werden.
Die fertigen Läufe sind dann unmittelbar bereits begehbar. Die Festigkeit der Treppe
ist dadurch besonders groß, daß jede einzelne Stufe über die ganze Mauerstärke eingebunden
ist, während es nach den bisherigen Vorschriften für freitragende Treppen genügt,
wenn nur jede dritte bis vierte Stufe ganz eingebunden ist. Eine Inanspruchnahme
zusätzlicher Hilfskräfte von Maurern usw. entfällt vollständig. Die kleinen. Rahmensteine
können, soweit die Treppen genormt sind, bequem auf Lager gehalten werden und sind
beim Errichten des Rohbaues schnell lieferbar und auch bei nicht genormten Treppen
wesentlich schneller lieferbar als die Treppenstufen selbst. Die Herstellung der
letzteren kann dann bei der meist schnell erfolgenden Vergebung der Rohbautent zunächst
zurückgestellt oder über einen längeren Zeitraum verteilt und dadurch, ebenfalls
rationeller als bisher gestaltet werden. Da die Montage keinerlei Unsicherheitsfaktoren
mehr enthält, ist eine sehr genaue und. knappe Kalkulation. möglich. Die Erfindung
verbindet somit höchste Vollkommenheit der Bauausführung mit geringster Bauzeit
und größtmöglicher Kostenersparnis.