-
Einrichtung zum Beschicken von Vorratsbehältern mit Schüttgut
Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Beschicken von Vorratsbehältern mit Schüttgut,
denen das Gut über ein radial verschiebbares, um eine senkrechte Achse drehbares
Abwurfband zugeführt wird.
-
In bestimmten Fällen, beispielsweise bei der Lagerung von für die
Verkokung bestimmter Kohle, ist es erforderlich, das Gut unter Vermeidung einer
Entmischung in den Vorratsbehälter einzubringen.
-
Es ist daher erforderlich, das Schüttgut in den Vorratsbehälter in
gleichmäßiger Schicht ohne Bildung von Schüttkegeln einzubringen.
-
Zu diesem Zweck hat man oberhalb des Vorratsbehälters ein radial
verschiebbares, um eine senkrechte Achse drehbares Abwurfband angeordnet.
-
Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art läuft das radial hin und
her bewegte Abwurfband ebenso wie das sich drehende Fahrgestell desselben mit gleichförmiger
Geschwindigkeit. Dabei wird jedoch keine gleichmäßige, über den ganzen Querschnitt
des Vorratsbehälters erfolgende Verteilung des Schüttgutes erreicht, da mit zunehmendem
Abstand der Abwurfstelle des Abwurfbandes von der senkrechten Achse des Vorratsbehälters
der bei einer Umdrehung bestrichene Weg der Abwurfstelle immer größer wird, wodurch
die Füllung des Behälters im gleichen Maße abnimmt.
-
Um eine gleichmäßige Verteilung zu erzielen, müßte die Geschwindigkeit
entweder des die Längsverschiebung des Abwurfbandes bewirkenden Antriebs oder aber
des die Drehbewegung bewirkenden Antriebs des Fahrgestells mit zunehmendem Abstand
der Abwurfstelle von der senkrechten Mitte des Vorratsbehälters verringert werden.
-
Diese Verringerung der Geschwindigkeit steht, wie sich leicht berechnen
läßt, im umgekehrten
Verhältnis des Abstandes der Abwurfstelle von
der senkrechten Mitte des Vorratsbehälters.
-
Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, den Antrieb entweder
für die Längsverschiebung oder für die Drehbewegung des Abwurfbandes so auszubilden
und anzuordnen, daß die Geschwindigkeit des einen der beiden Antriebe oder beider
derart selbsttätig geregelt wird, daß das Produkt aus Radialgeschwindigkeit und
Längsgeschwindigkeit der Abwurfstelle über den gesamten Weg konstant ist.
-
Die Regelung der Geschwindigkeit eines der beiden Antriebe kann gemäß
der Erfindung dadurch vorgenommen werden, daß auf dem Fahrgestell des Abwurfbandes
längs der Fahrbahn eine Kurvenbahn angeordnet ist, durch die über ein Hebelgestänge
eine entsprechende Verstellung des Antriebs, beispielsweise des als stufenlos regelbares
Getriebe oder Motor ausgebildeten Antriebs, erfolgt Der Erfindungsgedanke ist auch
mit anderen Mitteln durchführbar. Beispielsweise kann durch in dem Fahrweg angeordnete
Schalter die Geschwindigkeit eines der beiden Antriebsmotoren stufenweise mit zunehmendem
Abstand der Abwurfstelle von der senkrechten Behälterachse verringert werden.
-
Ein weiteres Mittel zur Verringerung der Geschwindigkeit des Antriebs
kann in der Anordnung von Zeitrelais bestehen, die durch Beeinflussung von im Weg
des Abwurfbandes angeordneten Schaltern die Ausschaltung des Antriebsmotors für
eine mehr oder weniger lange Zeit bewirken.
-
Schließlich ist noch Gegenstand der Erfindung, die Längsverschiebung
des Abwurfbandes nach Erreichen der in das Innere des Vorratsbehälters ragenden
Bühnenkante mittels des die Umpolung zwecks Richtungsänderung vornehmenden Endschalters,
der mit einem Zeitrelais verbunden ist, bei Weiterdrehung des Abwurfbandes so lange
zu unterbrechen, bis der Raum unterhalb der Bühne gefüllt ist.
-
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
-
Abb. I ist ein teilweiser senkrechter Längsschnitt durch den oberen
Teil eines Vorratsbehälters mit der Beschickungseinrichtung; Abb. 2 ist ein Grundriß
nach Abb. 1; Abb. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab den Antrieb der Beschickungseinrichtung.
-
Der mit I bezeichnete Vorratsbehälter hat in seinem oberen Teil einen
nach innen gerichteten Bühnenansatz 2, auf dem das ringförmige Gleis 3 gelagert
ist. Auf der Bühne 2 ist zwischen der Schiene 3 und der Wandung des Vorratsbehälters
ein freier Raum zur Begehbarkeit vorhanden.
-
Der Vorratsbehälter I kann einen rechteckigen oder runden waagerechten
Querschnitt haben. Auf dem Ringgleis 3 ist ein Fahrgestell 4 auf Laufrädern 5 drehbar
gelagert. Das Fahrgestell 4 wird von einem Motor 6, der über ein Übersetzungsgetriebe
7 auf eines der Laufräder 5 arbeitet, angetrieben. Auf dem Fahrgestell 4 ist auf
Schienen 8 eines Fahrgestells g ein Abwurfband IO gelagert, das mittels des Fahrgestells
9 hin und her gehende Bewegungen ausführt. Wie aus Abb. I ersichtlich, wird das
über ein in der senkrechten Achse des Vorratsbehälters gelagertes Füllrohr 11 auf
das Band 10 aufgebrachte Gut bei 12 in den Vorratsbehälter abgeworfen, wobei demnach
das Abwurfband 10 ununterbrochen in der Richtung des Pfeiles I3 umläuft.
-
In Abb. I ist die äußere Endstellung des Abwurfbandes 10 dargestellt,
von der aus durch die Einwirkung eines in der Zeichnung nicht dargestellten Endschalters
der Antriebsmotor 14 des Fahrgestells 9 umgestellt wird, derart, daß die Fahrtrichtung
nunmehr entgegengesetzt verläuft. Die innere Endstellung des Abwurfbandes 10 ist
strichpunktiert mit 12a angedeutet. Nach Erreichen dieser inneren Endstellung erfolgt
ebenfalls über einen Endschalter die Umstellung der Fahrtrichtung des Fahrgestells
9.
-
Um die gemäß der Erfindung erforderliche Geschwindigkeit entweder
des Antriebs des Fahrgestells g oder des Antriebs des Fahrgestells 4 für die Drehbewegung
umgekehrt proportional zur Entfernung der Abwurfstelle von der Mitte des Vorratsbehälters
selbsttätig zu regeln, ist bei dem Ausführungsbeispiel der Antriebsmotor 14 des
das radial verschiebbare Abwurfband 10 tragenden Fahrgestells g mit einem stufenlos
regelbaren Getriebe I5, I6 versehen. Dieser Antrieb ist im einzelnen schematisch
aus Abb. 3 erkennbar.
-
Das stufenlos regelbare Getriebe 15, I6 besteht in seiner einfachsten
Form aus zwei entgegengesetzt angeordneten, kegelförmig ausgebildeten Rollen, über
die ein Riemen I7 läuft. Die Abtriebsrolle I6 ist mit einem Laufrad 22 verbunden,
dessen Achse wiederum mit dem Fahrgestell 9 in Verbindung steht und auf einem der
Gleise 8 gelagert ist. Die Antriebsrolle I5 steht über ein Kegelradgetriebe I8 und
ein Übersetzungsgetriebe 19 mit dem Motor 14 in Verbindung. Der Antriebsriemen I7
ist mittels einer Gabel 20 axial zu den Rollen I5, I6 verschiebbar. Die Gabel 20
ist in einer Längsnut 21, statt der auch eine Schiene vorgesehen sein kann, geführt.
-
Die Nut 21 verläuft, wie insbesondere aus Abb. 2 ersichtlich, von
der Fahrtrichtung des Fahrgestells g derartig verschoben, daß bei der dargestellten
äußeren Endstellung des das Abwurfband tragenden Fahrgestells g der Antriebsriemen
I7 in der Stellung ist, bei der das Fahrgestell g die kleinste Geschwindigkeit hat.
Dementsprechend hat das Fahrgestell g in der äußersten Innenstellung, wie durch
I2a angedeutet, die größte Geschwindigkeit. Hieraus ergibt sich, daß mit zunehmendem
Abstand des radial verschiebbaren Abwurfbandes 10 von der senkrechten Achse des
Vorratsbehälters die Fahrgeschwindigkeit des Abwurfbandes 10 sich verringert. Infolge
der bei dieser hin und her gehenden verzögerten bzw. beschleunigten Bewegung des
Abwurfbandes 10 wird die mit dem Abstand der Abwurfstelle von der senkrechten Achse
des Behälters zunehmende Radialgeschwindigkeit der Abwurfstelle ausgeglichen, so
daß das Schüttgut über den bestrichenen Querschnitt des Vorratsbehälters gleichmäßig
verteilt wird.
-
Wenn dasAbwurfband IO die in den Abbildungen dargestellte äußere
Endstellung erreicht hat und der in der Zeichnung nicht dargestellte Endschalter
die Umkehrung der Drehrichtung des Reversiermotors 14 bewirkt, wird gleichzeitig
ein ebenfalls nicht dargestelltes Zeitrelais ausgelöst, das auf die Zeit bis zum
Wiedereinschalten des Antriebsmotors I4 eingestellt ist, die erforderlich wäre,
um den unterhalb der Bühne 2 liegenden Raum in der erwähnten gleichmäßigen Weise
zu füllen. Durch diese Umdrehungen des Drehgestells4 bei abgestelltem Antriebsmotor
14 des Fahrgestells des Abwurfbandes IO wird erreicht, daß das am inneren Umfang
der Bühne z abgeworfene Gut sich entsprechend dem Böschungswinkel gegen die Wandung
des Vorratsbehälters I lagert, wodurch somit die gleichmäßige Verteilung des Gutes
über den ganzen Querschnitt des Vorratsbehälters gesichert ist. Es ergibt sich somit
bei dem Abwurf des Gutes von dem Band 10 eine im wesentlichen waagerechte Oberfläche
des Gutes in dem Behälter I, die lediglich durch die Abböschung unterhalb der Bühne
2 unterbrochen ist. Dadurch wird praktisch eine Entmischung des Gutes beim Einbringen
in den Vorratsbehälter I verhindert.