-
Kette für Motorkettensäge Die Erfindung betrifft eine Kette für Motorkettensägen.
Sie besteht aus einzelnen in bekannter Weise gelenkig drehbar miteinander verbundenen
Kettengliedern, die in üblicher Art teilweise Zähne tragen und teilweise auf der
entgegengesetzten (inneren) Seite mit Mitnehmerfüßen versehen sind.
-
Gegenüber anderen Sägearten trifft die Motorkettensägevon vornherein
dadurch auf eine schwerere Arbeitsbedingung, daß sie eine größere Schnittbreite
benötigt. Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß die Folgerung hieraus
bisher nicht zur Genüge gezogen worden ist.
-
Da es sich nämlich um die Bearbeitung einer verhältnismäßig breiten
Holzfläche handelt, die nur durch die Grundfläche der Sägefuge gebildet wird, sollte
man hier das Holz nicht zerspanen, also nicht zersägen, sondern vielmehr abhobeln.
Man muß also danach trachten, einen Span gleichbleibender Dicke über die ganze Schnittbreite
mit einem einzigen Arbeitsgang abzuheben. Der erhaltene Hobelspan soll beidseitig
glatt abgegrenzt sein, möglichst große Länge behalten und müß vor späterer Zerkleinerung
oder Zerbröckelung durch die nachfolgenden Zahngruppen geschützt bleiben. Er muß
also während des Sägens in einem in der Kette ausgesparten Raum geschützt aufbewahrt
werden und aus diesem sicher ausgestoßen werden wenn die Kette die Schnittfuge verlassen
hat.
-
Um die erwünschte hobelnde Wirkung der Sägekette zu erzielen, ist
die eine Vorbedingung, daß der Span seitlich scharf und genau gleichmäßig begrenzt
ist und daß das Messer in das Holz auf eine genau festgelegte gleichbleibende Tiefe
eindringt. Die Sägekette selbst muß in der Fuge völlig spielfrei
geführt
sein, muß sich aber doch genügend freischneiden und darf nicht klemmen. Außerdem
muß auch das bekannte seitliche Verlaufen vermieden werden, das bei den Sägeketten
darum leicht auftritt, weil deren Glieder miteinander gelenkig, also mit einem gewissen
Spiel verbunden sind, weil das Holz örtlich verschieden hart ist (Astansatzpunkte)
und weil die Kettenglieder mit seitlichen Schneiden stark zum Verkanten neigen.
-
Erreicht wird dieses alles erfindungsgemäß durch eine symmetrische
und verkantungsfreie Anordnung und Verbindung von zwei Seitenschneidern, drei Höhenbegrenzern
und einem Hobelmesser zu einer neuartigen gelenkigen Einheit.
-
Die Einzelteile dieser Einheit sind an sich in ähnlcher Form an den
bisherigen Sägeketten schon bekannt. So kennt man z. B. schon Schneidzähne mit zurückgeneigter
Schneidkante, die das Holz an der Fugenseite einkerben, statt zu zerspanen. Auch
gibt es bereits Höhenbegrenzer verschiedener Art. Abgewinkelte Messer, die den Span
hobelartig abheben; kennt man auch schon und ebenfalls das Zwischenschalten von
Räumen zur Spanaufnahme zwischen zusammengefaßte Zahngruppen. Auch sind schon Schneidzähne
bekannt, deren Schneiden nebeneinanderliegen. Bekannt ist auch allgemein aus dem
Maschinenbau her, daß es vorteilhaft ist, bei Flächen mit wechselnder Neigung an
den Übergangsstellen Einkerbungen zu vermeiden und durch Abbohrungen zu ersetzen.
-
Keine der bisher bekannten Sägeketten faßt aber hierfür geeignet Zähne
und Kettenglieder so zu Gruppen zusammen, daß eine glatte Hobelwirkung und gleichzeitig
ein glatter, ebener Schnitt erzielt wird und daß die Verkantungsmöglichkeit aller
Kettenglieder fortfällt. Ohne die glatte Hobelwirkung und ohne den langen, unzerstückelten,
in seiner Dicke und Breite gleichbleibenden Span kann aber der bei der großen Fugenbreite
ohnehin erhebliche Kraftaufwand der Motorkettensäge nicht auf das Mindestmaß herabgesetzt
werden.
-
Die gestellten Forderungen werden dagegen durch die Sägekette dieser
Erfindung voll erfüllt. Hierfür ist folgendes kennzeichnend: Um eine gleichmäßige
Spandicke zu erhalten, ist eine Tiefenbegrenzung des Schnittes vorgesehen, die sicher
und genau ist. Es wird dazu nicht nur ein einziger abgestumpfter Zahn verwendet,
wie bisweilen aus ähnlichen Überlegungen heraus üblich, sondern drei größere Flächen
in Dreiecksanordnung. Das Dreieck wird gebildet durch zwei Begrenzer nebeneinander
und einen dritten in etwa halber Laschenbreite davor. Außerdem ist dann durch die
große Berührungsfläche dieser Tiefenbegrenzung mit dem Holz im Gegensatz zu einem
einzigen Tiefenbegrenzungszähn ein Einpressen der Sägekette in das Holz nicht mehr
möglich.
-
Der Span wird auch seitlich freigeschnitten. Es werden zu dem Zweck
in der Schnittfuge zwei Messer in das Holz eingepreßt, und zwar etwas tiefer, als
die Dicke des später abzuhebenden Hobelspanes es erforderlich machen würde. Diese
Messer schneiden nur und sägen nicht, sie liefern einen glätten Schnitt und reißen
das Holz nicht auf. Erreicht wird dies dadurch, daß die Messer keine vorspringende,
sondern eine stark nach hinten geneigte Schneidkante besitzen. Dabei wird kein Material
in der Fuge abgelöst, sondern dieses nur eingeschnitten.
-
Der früher übliche Räumerzahn ist zu einem Hobelmesser ausgebildet.
Er kann seitlich nicht verlaufen, da er durch die nur in etwa halber Laschenlänge
davorliegenden und an der Wand der Schnittfuge anliegenden Schneidmesser unverrückbar
eingeklemmt ist.
-
Ein Verklemmen der Kette findet dennoch nicht statt, weil das Hobelmesser
um etwa ein Sechstel schmaler als die Fugenbreite ist. Das ist zulässig, weil die
Schneidmesser beidseitig in der Fuge das Holz schon um diesen Betrag eingekerbt
haben. Auch die Schneidmesser klemmen nicht, denn sie spreizen sich durch den Arbeitsdruck
etwas auseinander und können heim Zurückziehen der Sägekette wieder nach innen zurückfedern.
-
Der Abfluß des Hobelspans findet leicht statt. Er wird nur durch den
hierzu angeschärften Steg des Hobelmessers geteilt und lagert sich dann in dem großen
Raum über den nachfolgenden Laschen ab, um von hier durch den bekannten Auswerfer
nach Erreichen der Umlenkrolle entfernt zu werden.
-
Durch den erzielten scharfen, glatten, geraden Schnitt ist die gestellte
Aufgabe gelöst ohne Mehraufwand an Material. Nur der Räumerzahn ist natürlich weniger
einfach als bei den üblichen Sägeketten aufgebaut. Will man das vermeiden, dann
kann man ähnliche Wirkungen auch durch Schneiden aus abgewinkelten Blechen mit exzentrischem
Steg erreichen. Doch schneiden diese Ketten dann nicht mehr ganz so einwandfrei;
und diese Lösung bleibt darum ein Kompromiß. Auch die Tiefenbegrenzer können Abwinkelungen
erhalten, um die Sägekette mit größerer Fläche oben oder auch seitlich zu führen.
Das ist jedoch nur dann am Platz; wenn man noch vorhandene Ketten verwenden will,
um die beschriebene Wirkung annähernd zu erzielen.
-
Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Sägekette an einem vereinfachten
schematischen Ausführungsbeispiel dienen die Zeichnungen.
-
Fig. I zeigt den Schneidzahn in Seitenansicht, Fig. 2 in Draufsicht;
Fig. 3 den Schnitt gemäß der Linie A-A' und Fig. 4 den Schnitt gemäß der Linie B-B'
der Fig. I; Fig. 5 zeigt die Fuge im Holz nach Durchlaufen des Schneidzahns, Fig.6
nach Durchlaufen des Räumerzahns; Fig. 7 zeigt den Räumerzahn in Seitenansicht,
Fig. 8 den Querschnitt gemäß der Linie C-C der Fig. 7 und Fig. 9 seine Draufsicht;
Fig. io zeigt den Aufbau einer Kette nach der Erfindung in Seitenansicht; Fig. i
i zeigt einen Räumzahn in Seitenansicht mit exzentrischem Steg; Fig. 12 gibt die
Vorderansicht und Fig. 15 die Draufsicht hierzu;
Fig. I3, I4, I6
und I7 zeigen Profile von Räumerzähnen aus abgewinkelten Blechen mit exzentrischem
Steg; Fig. I8 und 2I zeigen je einen Begrenzer im Profil aus abgewinkeltem Stahl
für gleichzeitige Begrenzung in Richtung der Höhe und nach der Seite hin; Fig. I9
zeigt einen Höhen- und Seitenbegrenzer in Seitenansicht und Draufsicht.
-
Der Schneidzahn (Fig. I bis 4) besteht aus dem Laschenteil I, dem
Messer 2, 2a und dem Höhenbegrenzer 3, 3a. Der Spalt 4, der unten in die Bohrung
5 übergeht, teilt das Messer 2 vom Höhenbegrenzer 3 ab. Das Messer 2 hat eine schwach
geneigte Hinterschneide 6 und eine stärker geneigte Vorderschneide 7. Der Steg 8
des nachfolgenden Räumerzahns und der Steg 9 des vorangehenden Laschensteges trennen
zwei solche Schneidzähne, die also immer paarweise nebeneinanderliegen. Sie werden
durch die Niete Io irgendeiner bekannten Art zusammengehalten. Die Schneidzähne
selbst besitzen keine Füße II, sondern nur die Kettenglieder unmittelbar vor und
hinter ihnen. Der dreieckige Auswerfer I2 bekannter Ausführung entfernt nach Erreichen
der Umkehrrolle etwa festgeklemmte Sägespäne zwischen den Messern 2 und 2a und den
Laschenteilen bzw. den Höhenbegrenzern 3 und 3a.
-
Die Länge des Höhenbegrenzers 3, 3a und des Messers 2,2a beträgt je
ungefähr eine halbe Laschenlänge. Die Vorderschneidkante 7 des Messers bildet mit
der Horizontalen einen Winkel von etwa 30"
und die Hinterschneidkante 6 einen
solchen von etwa 5°. Die in das Holz durch das Messer 2 eingedrückte Kerbe beträgt
vornehmlich ein Sechstel der Fugenbreite. An der Fugenwand liegen die Messer mit
der oberen schmalen Schulter an. Bewegt sich der Schneidzahn in Fig. I nach rechts
(in Pfeilrichtung), so wird eine genau vorbestimmte Kerbe auf jeder Seite der Fuge
ohne Spanabnahme erzeugt. Durch die beträchtliche Länge der Messer 2 und 2a und
durch die gute Einspannung wird ein glatter Schnitt erzielt. Die Fuge erhält nach
Durchlaufen des Schneidzahns das Profil gemäß Fig.5, das erst nach Durchlaufen des
Räumerzahns 2I in das gemäß Fig. 6 übergeht.
-
Der Räumerzahn (Fig. 7 bis 9) wird durch die Schneidzähne genau in
der Fugenmitte geführt. Er besteht aus dem Höhenbegrenzer I3 von etwa halber Laschenlänge
und aus dem etwa gleich langen Hobelmesser I5. Dieses bildet eine nach oben und
nach den Seiten frei schneidende Klinge, die vornehmlich um etwa ein Sechstel schmaler
ist als die Fugenbreite. Sie ist von unten (Fig.7) angeschärft und ruht hohlkehlenartig
auf dem nach vorn zu angeschärften Steg I4. Das Hobelmesser I5 überragt den Höhenbegrenzer
I3 um einen geringeren Betrag als das Messer 2 des Schneidzahnes. Die Schnitttiefe
des Hobelmessers I5 ist darum etwas kleiner als die Kerbtiefe h des Schneidzahns
(Fig. I). Durch die Bewegung nach rechts, also in Pfeilrichtung, wird aus der Fuge
ein einziger langer Hobelspan abgelöst, dessen Dicke durch den Höhenunterschied
zwischen dem Höhenbegrenzer I3 und dem Hobelmesser I5 gegeben ist. Das Hobelmesser
I5 ist vorn etwas höher als hinten, schneidet sich dadurch frei und arbeitet wie
das Messer eines Hobels. Der abgehobene Span trifft beim Ablaufen auf den angeschärften
Steg I4, wird dadurch geteilt, lagert sich im großen Raum 24 (Fig. Io) hinter dem
Räumerzahn ab und wird von hier nach Erreichen der Umkehrrollen durch die Auswerfer
12 in bekannter Art entfernt. (Die Auswerfer sind nicht in allen Fällen eingezeichnet.)
Sowohl Schneid- als auch Räumerzahn können natürlich konstruktiv verschieden gestaltet
sein. Insbesondere können zwecks besserer Schnitthaltigkeit die Schneidmesser 2
und die Hobelmesser I5 auch mit Plättchen aus Hartmetall versehen werden oder harte
Überzüge, z. B. aus Hartchrom, erhalten.
-
Die Schneide des Hobelmessers I5 kann vorn statt pfeilförmig auch
gerade oder schwalbenschwanzförmig, also mit einspringendem Winkel, gewählt werden.
-
Der Räumerzahn ist unten mit einem Fuß II zwecks Mitnahme durch das
Antriebsrad der Motorkettensäge versehen.
-
Zwecks leichterer Herstellung kann der Räumerzahn 2I auch andere Formen
als die oben beschriebenen erhalten, sie ergeben sich durch Abwinkelungen von Stahlblech.
Er hat dann exzentrische Stege, wie z. B. in Fig. II und I5 und Fig. I2, I3, I4,
I6, I7. Bestreicht er dann nicht mehr die erforderliche Fugenbreite, wie in Fig.I3,
I4, I6 und I7, dann muß er durch je zwei Räumerzähne mit entgegengesetzter Abwinkelung,
also je mit Spiegelbildprofil, ersetzt werden. Die so geformten Räumermesser können
sich dann auch seitlich auf die Fugenwand abstützen, z. B. in Fig. I4, I6, I7.
-
Auch der Höhenbegrenzer könnte eine Form erhalten, durch die er sich
sowohl auf der Fugensohle als auch an der Fugenwand abstützt, wie in Fig. I8, 2I
und I9 und 2o dargestellt.
-
Solche Umgestaltungen stellen aber eine Korn-. promißlösung dar, denn
die Sägekette wird dann nicht mehr genau zentrisch beansprucht.
-
Fig. Io zeigt den Zusammenbau der erfindungsgemäßen Sägekette. Bei
der Bewegung in Pfeilrichtung folgt auf das Schneidzahnpaar 22 der Räumerzahn (mit
Fuß) 2I, dann ein Laschenpaar ohne Fuß 2o, dann ein Laschensteg (mit Fuß) 23 und
dann wieder ein Schneidzahnpaar 22, worauf sich die Reihenfolge wiederholt.