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Schieferscherenblatt mit nach der Mitte zu ansteigenden, also von
den Kantenenden nach der Kantenmitte zu wirkenden Teilschneiden. Bei der Herstellung
von Tafel- und Dachschiefer werden die Schiefer gewöhnlich in der Weise bearbeitet,
daß man sie schabloniert und längs des vorgezeichneten Umrisses von Hand abkantet.
Dieses Abkanten kann entweder mit einem kammerartigen Werkzeug geschehen, das den
über die Umrißkante vorstehenden Teil über eine feststehende Stütr_-kante abbricht,
oder mit einer Schere, die ein den Schiefer abstützendes festes und ein vorn Arbeiter
bedientes bewegliches Scherenblatt aufweist. Bei dieser zur Zeit so gut wie ausschließlich
üblichen Art des Bekantens ergibt sich verhältnismäßig viel Ausschuß, Land zwar
dadurch, daß die Schiefer erfahrungsgemäß leicht da zum Ausbrechen neigen, wo der
Schnitt in einer fertigen Ecke ausläuft. Man hat aus diesem Grunde auch schon vorgeschlagen,
die einzelnen Kanten gegenschnittig zu bearbeiten, d. h. mit Hilfe von Teilschnitten,
die an den Enden der einzelnen Kanten ansetzen und nach der Kantenmitte zu verlaufen.
Die bisher zu diesem Zweck vorgeschlagenen gegenschnittig arbeitenden Schieferscheren
wurden durch einen gemeinsamen Handgriff derart bewegt, daß sie aus ihrer nach der
Mitte zu ansteigenden Anfangslage der Teilschneiden allmählich in die Strecklage
überführt wurden, in welcher die Teilschneidenenden stumpf aneinanderstoßen. , Derartige
Schieferscherenblätter haben sich indessen in der Praxis nicht halten können, weil
sie eine äußerst sorgfältige Bearbeitung und Instandhaltung der Teilblätter erforderten.
Bei Abnutzung der Stirnseiten war an den Schnittendstellen der Teilschneiden ein
völliges Abkanten des Schiefers nicht immer sichergestellt, so daß auch hier die
Gefahr des Ausbrechens nicht ganz vermieden werden konnte.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung zunächst eine solche Ausbildung
der auf dem Grundsatz des sogenannten Gegenschnittes beruhenden Schieferscherenblätter,
daß die genaue Innehaltung der Teilschneidenlängen ohne Bedeutung für die Vollständigkeit
und Güte des Schnittes wird. Gemäß der Erfindung werden nämlich die Teilblätter
eines Schieferscherenblattes an der Begegnungsstelle übereinander angeordnet, vorzugsweise
unter gegenseitiger starrer Anordnung der Teilblätter zueinander, so riaß unter
Wahrung eines gleichbleibenden Ansatzwinkels die eine Teilschneide ihre Teilbekantung
vor der anderen beendigt und die beiderseitigen Schnittendstellen sich überlagern.
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In der weiteren Entwicklung der Erfindung werden derartige Schieferscherenblätter
für eine Schief erschneidmaschine verwendet, welche den ganzen Umriß eines Schiefers
in an sich bekannter Weise mit einem Hoch- und Niedergang der Schneidapparatur vornimmt.
An sich müssen nicht sämtliche Scherenblätter des beweglichen Scherenrahmens als
gegenschnittige Scherenblätter ausgebildet sein, man kann beispielsweise die Anordnung
so treffen, daß Scherenblätter mit geradlinig durchlaufender Schneide nacheinander
zur Einwirkung gelangen und nur die Schlußschneide als gegenschnittige Schneide
im Sinne der Erfindung ausgebildet wird. Viel empfehlenswerter ist indessen, alle
Schneiden als gegenschnittige Schneiden im Sinne der Erfindung auszubilden, weil
hierdurch ermöglicht wird, sämtliche einzelnen Scherenblätter gleichzeitig zur Einwirkung
zu bringen, ohne daß eine Kante in eine fertige Ecke auslaufen und Bruchgefahr bedingen
kann.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten für einzelne
Schieferscherenblätter und eine Ausführungsform für eine Schieferschneidmaschine
gemäß der Erfindung dargestellt. Es bedeuten: Abb. i bis 3 schematische Darstellungen
verschiedener Ausführungsformen von Schieferscheren, welche das Bekanten mit gegenläufigen
Teilschnitten vornehmen, die von den äußeren Kantenenden nach der Kantenmitte zu
verlaufen, Abb. q. die schematische Darstellung des bisher üblichen Schneidvorganges,
Abb. 5 die schematische - Darstellung des Schneidvorganges, wie er bei der gegenschnittigen
Bearbeitung aller Kanten und unter Verwendung beweglicher Scherenblätter vor sich
geht, deren vorschneidender Teil in eine
Lochungsschneide ausläuft
und von dem auslaufenden Ende des nachschneidenden Teiles überlagert wird, und wie
er sich auch bei Verwendung eines Schnittgesenkes mit vier gegenschnittig arbeitenden
beweglichen Scherenblättern ergibt, Abb.6 die schematische Darstellung eines beweglichen
Scherenblattrahmens, welcher für einen -Schneidvorgang im Sinne der Abb.7 eingerichtet
ist und beispielsweise lediglich zur Bearbeitung der Schlußkante mit einem gegenschnittigen
Scherenblatt versehen ist, Abb.7 die Seitenansicht einer Schieferschneidmaschine
zum Beschneiden von beispielsweise viereckig umrissenen Schiefern unter Verwendung
von vier mit Gegenschnitt arbeitenden beweglichen Scherenblättern und einem festen
Scherenblattrahmen, der einen der fertigen Tafel entsprechenden Umr iß besitzt und
der Tafel während des ° Bekantens als Auflage dient, Abb. 8 eine Vorderansicht zu
Abb. io, wobei das dem Beschauer zugewandte bewegliche Scherenblatt nebst Führung
und Antrieb weggelassen ist, Abb.9 eine teilweise geschnittene Draufsicht zu Abb.
7 und 8, Abb. io eine Draufsicht auf die Andrückplatte, Abb. i i eine Seitenansicht
derselben, Abb. i2 eine Seitenansicht, Abb. 13 eine Draufsicht des festen Scherenblattrahmens,
Abb. 14 und 15 Seitenansicht und Draufsicht des beweglichen Scherenblattes.
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Die Abb. 4 erläutert die bisher fast allgemein übliche Art des Bekantens
von Schiefer. Danach wird zunächst die Kante !1 ausgearbeitet und hierbei der mit
nach links unten geneigter Schraffierung angedeutete Überhang beseitigt. Es folgt
dann die Kante B unter Abfallen des schräg nach rechts schraffierten Überhanges,
darauf die Kante C unter Beseitigung des wagerecht schraffierten Überhanges und
endlich die Kante D unter Beseitigung des senkrecht schraffierten CTberhanges. Der
Schnitt D läuft, wie ersichtlich, in einer fertigen Ecke aus, da er am Schnittende
kein über die Kante A nach unten vorstehendes Material mehr vorfindet, und an dieser
Schnittendstelle findet, wie dies in der Zeichnung angedeutet ist, häufig das Ausbrechen
der Schlußecke st: @t. Dieses Ausbrechen tritt besonders daiiii leicht ein, wenn
sich an der Schlußecke eine Stelle besonders großer Sprödigkeit befindet, beispielsweise
eine Stelle mit Kieselsäure-- oder Schwefelkieseinschüssen. Das Ausbrechen der Schlußecke
kann indessen vermieden werden, wenn man den Schnitt E nicht vom einen Ende der
Kante bis zum anderen Kantenende in derselben Richtung durchführt, sondern wenn
man ihn in entgegengesetzten Richtungen, also gegenschnittig, in Teilschnitten ausübt,
die an den beiden Enden der Kante D ansetzen t.t:iztvischen den Kantenenden auslaufen.
Dabei ist im Sinne des Grundgedankens der Erfindung zunächst unerheblich, wie die
Kanten A, B und C ausgearbeitet werden. Man kann sie in der bisher üblichen
Weise in einem fortlaufenden Schnitt 'Von
gleichbleibender Schnittrichtung
ausarbeiten, oder man kann außer der Schlußkante D noch andere oder alle Kanten
durch gegenläufige Teilschnitte ausarbeiten. Letztere Möglichkeit ist beispielsweise
in Abb. 5 angedeutet, «-elche den Zustand der Tafel nach Beendigung des einen und
vor Beendigung des anderen Teilschnittes wiedergibt, wobei außerdem noch der zuerst
beendigte Teilschnitt in noch zu erläuternder Weise in einen sogenannten Lochungsschnitt
ausläuft. Wesentlich ist in jedem Falle, daß der Schnitt keiner Kante in der Weise
durchgeführt werden darf, daß das Schnittende mit einer fertigen Ecke zusammenfällt.
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Die Abb. i bis 3 veranschaulichen schematisch Ausführungsmöglichkeiten
von Schieferscheren, die durchweg auf den an sich bekannten Gedanken der gegenläufigen
Teilschnitte beruhen, zur Herstellung der Schlußkante D im Sinne der Abb.4 verwendet
werden können, mit Vorteil aber zur Ausbildung aller Umrißkanten unter Benutzung
gegenläufiger Teilschnitte herangezogen werden.
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Das Schieferscherenblatt gemäß Abb..@ besteht aus zwei mit einem gemeinsamen
festen Scherenblatt S zusammenarbeitenden Teilblättern a, b, welche dachartig nach
dem Umfang des Schiefers T abfallen und vorzugsweise unter Wahrung einer gegenseitigen
Lage und Neigung gemeinsam in Richtung des Pfeiles auf und ab bewegt werden.
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Das Teilblatt a unterlagert reit seinem inneren Schnittende (las Schnittende
des höheren Teilblattes b, so daß es beim gemeinsamen Niedergang der beiden Teilschneiden
seinen am äußeren Umfang des Schiefers T ansetzenden Teilschnitt früher beendigt
als das Teilblatt b. Infolge der Tieferlegung der Teilschneide a gegen die
Teilschneide b besitzen beide Teilschneiden eine gemeinsame Schnittendstelle,
derart, daß zunächst die Teilschneide a ihren Teilschnitt beendigt und ihre Schnittendstelle
alsdann durch die nachschneidende Teilschneide b noch einmal bestrichen wird. Das
Maß ihrer Überschneidung ist durch den Buchstabens bezeichnet. Dabei empfiehlt sich,
den kleinsten Abstand t zwischen den Teilblättern a und b so groß zu gestalten,
daß er mindestens so groß ist wie
die größte Schieferstärke, die
für die Schere in Frage kommt, damit auf jeden Fall das Teilblatt a unten vollständig
aus dem Schiefer herausgetreten ist, ehe die gemeinsame Schnittstelle s zum zweiten
Male von dem Teilblatt b bestrichen wird.
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Die Abb.2 gibt eine Ausführungsform wieder, welche sich von derjenigen
nach Abb. i insofern unterscheidet, als das seinen Teilschnitt zuerst beendigende
(vorschneidende) Teilblatt a nur über einen Teil seiner Länge mit einem brechenden
Schneidenteil a1 von wesentlich keilförmigem Querschnitt versehen ist. Am inneren
Schneidenende ist das Teilblatt a indessen bei a2 oben abgestumpft und so ausgespart,
daß eine parallelflächige stanzende Lochungsschneide entsteht. Diese Ausbildung
des auslaufenden Endes des vorschneidenden Teilblattes a als Lochungsschneide hat
die Wirkung, daß über die nachher von dem nachschneidenden Teilblatt b bestrichene
Schnittendstelle das Material nicht nach außen abgebrochen oder abgesplittert wird,
sondern in dem Schiefer gemäß Abb. 5 Schlitze oder Einschnitte u ausgearbeitet werden,
welche nach außen hin von einem Stück stehengebliebenen Material begrenzt werden.
Dieses Material fällt erst ab, wenn das nachschneidende Teilblatt b, welches über
seine ganze Länge eine brechende, keilförmig profilierte Schneide besitzt, seinen
Teilschnitt beendigt und mit seinen Auslaufenden in den Schnittendbereich des Teilblattes
a gerät. Diese Bearbeitung der Schnittendstelle mittels Lochung durch das mit einer
Lochungsschneide versehene vorschneidende Teilblatt hat sich in der Praxis ausgezeichnet
bewährt, weil erfahrungsgemäß hierdurch der auslaufende Schnitt des nachschneidenden
Blattes noch auf überhängendes Material einwirken kann und dadurch der Gefahr wirksam
vorgebeugt wird, daß an der Schnittendstelle ein leichtes Ausbrechen der Schieferkante
erfolgt. Die Abb. 5 deutet den Zustand eines Schiefers in dem Augenblick an,. wo
das vorschneidende Blatt a die Lochung 7t vorgenommen hat, das nachschneidende Blatt
h aber seinen Teilschnitt noch nicht beendigt hat, wobei unterstellt ist, daß ein
Schiefer von rechteckigem Umriß durch gleichzeitige Bearbeitung aller vier Kanten
und unter ausschließlicher Verwendung gegenschnittig arbeitender beweglicher Scherenblätter
bekantet wird.
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Die Abb. 3 deutet eine weitere Ausführungsmöglichkeit für ein auf
dem Grundsatz des Gegenschnittes beruhendes Schieferscherenblatt an. Die Teilblätter
a und b sind hier bei ag mit schrägem Schnitt aneinandergestoßen, so daß ein das
Ende des Teilblattes b unterfangender sägezahnartiger Einsprung a4 gebildet ist,
welcher die Größe s der Schnittendstelleniu`berlagerung festlegt. Dabei ist angenommen,
daß die Schneide des Teilblattes a durchgehend als brechende Schneide a1 von keilförmigem
Querschnitt und auch die Schneide des Teilblattes b genau wie bei der Ausführungsform
Abb.2 durchweg als brechende Schneide bi ausgebildet ist. Es versteht sich natürlich,
daß man auch bei der Ausführungsform Abb. 3 die Schneide des Teilblattes a am Ende
als L ochungsschneide a2 ausbilden kann.
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Die Vorschrift, wenigstens die Schlußkante durch gegenläufige Teilschnitte
auszubilden, ermöglicht, in der weiteren Entwicklung des Erfindungsgedankens den
Bekantungsvorgang im Sinne der Abb. 4 unter Verwendung eines festen Scherenblattrahmens
vom Umriß des fertiger. Schiefers T und eines beweglichen Scherenblattrahmens maschinell
in einem einzigen Arbeitsgang vorzunehmen. Ein derartiger beweglicher Scherenblattrahmen
- der zugehörige feste Scherenblattrahmen besteht aus vier aneinanderstoßenden Scherenblättern,
welche dem Umr iß der Fertigtafel entsprechen, und. ist deshalb in der Zeichnung
nicht dargestellt - ist in Abb. 6 angedeutet. Demzufolge besitzt der bewegliche
Scherenrahmen vier im Grundriß das rechteckige Fertigprofil der Tafel T umschließende
Blätter v1, v2, & und v4, vondenen die Blätter v1 bis v3 beispielsweise
eine gerade Schneide besitzen und nacheinander infolge von Neigung und gegenseitiger
Höhenlage die Kanten A, B und C (-Abb. 4) mit gleichbleibender Schnittrichtung
bearbeiten, während das Blatt v4, das die Schlußkante D ausarbeitet, ein von den
beiden Kantenenden her nach der Kantenmitte zu schneidendes, also im Sinne obiger
Darlegungen gegenschnittig i arbeitendes bewegliches Scherenblatt ist, das nach
irgendeiner der weiter oben beschriebenen Möglichkeiten ZLusgestaltet sein kann.
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In den Abb. 7 bis io ist eine Schieferschneidmaschine dargestellt,
welche das Sekanten eines Schiefers in einem Arbeitsgange und im Sinne der Abb.
5 vorzunehmen vermag, bei welcher also alle vier Kanten eines beispielsweise rechteckig
umrissenen Schiefers durch einen festen und einen beweglichen Scherenblattrahmen
ausgearbeitet werden, welch letzterer von vier gegenschnittig arbeitenden beweglichen
Scherenblättern gebildet wird, deren vorschneidende Teilblätter an ihrem Schnittende
eine Lochung des Schiefers bewirken. Auf dem Fuß i des Maschinenrahmens ist ein
fester Gegenrahmen :2 gelagert. Derselbe besteht aus einem inneren korbartigen Träger
mit nach unten zu schräg verlaufenden Außenflächen und vier an deren oberem Rand
befestigten festen Scherenblattleisten 41, 42, 43, 44, die ein geschlossenes
Rechteck
von der Größe des Schieferfertigprofiles bilden und deren Oberflächen eine schwache
Neigung nach innen besitzen. Dieser feste Scherenblattrahmen e dient zur Auflage
des zu bekantenden Schiefers. Dieser ruht demnach nur mit seiner der Bekantung unterliegenden
Randpartie unmittelbar auf, sein mittlerer Teil besitzt keine Abstützung durch den
festen Scherenblattrahmen. Die festen Scherenblattleisten 41 bis 44 entsprechen
den Teilen S (Abb. i bis 3), sie dienen mit ihrer Außenfläche der Führung der beweglichen
Scherenblätter, ihre obere Außenkante bildet zusammen mit der Schneide der beweglichen
Scherenblätter die die einzelnen Schieferkanten schneidende Schere. Jede feste Seherenblattleiste
41 bis 44 besitzt fernerhin nach der einen Richtung eine Verlängerung 51 bis 54,
die zur Abstützung des unbearbeiteten Schiefers dient, von der zugeordneten Schneide
41 bis 44 durch einen Zwischenraum 61 bis 64 getrennt ist und deren Bedeutung für
den eigentlichen Bekantungsvorgang weiter unten erläutert ist. - Hier sei lediglich
erwähnt, daß die Zwischenräume 61 bis 64 schräg nach innen in Richtung der Neigung
der Außenwände des festen Scherenblattrahmens 41 bis 44 verlaufen (Abb. 7, 8, i2,
i3).
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An einem Arm 7 des Maschinenrahmens ist oben eine Welle 8 drehbar
gelagert und am einen Ende mit einer Riemenscheibe 9, am anderen Ende mit einer
Kurbelscheibe io versehen, die unter Vermittlung des Kurbelzapfens i z, des Zwischengliedes
12, eines Zapfens 13, eines Querhauptes 14 und einer Mehrzahl von Stangen 15 das
Querhaupt 16 auf- und abwärts be-,vegt. Das Querhaupt 16 wird auf Stangen 17 geführt,
die oben und unten mit Platten 18 und ig fest verbunden sind. Die Platte i9 ist
mit einer Konsole 2o fest verbunden. Sie trägt einen mittleren Zapfen 21, auf welchem
sich die Nabe 22 des Querhauptes 16 führt und welcher oben mit der Platte 18 fest
verbunden ist. Nach unten zu verläuft von der Platte ig ein Block 23, welcher vier
Konsolen 24 trägt, an denen die Führungen 25 der beweglichen Scherenblätter befestigt
sind. Die Führungen 25 sind schräg gestellt, derart, daß die beweglichen Scherenblätter
beim Niedergang des Querhauptes 16 an den schrägen Außenflächen der festen Scherenblätter
41 bis 44 v orbeistreichen, die Kanten des Schiefers also mit einer nach unten gerichteten
Abschrägung geschnitten werden. Es empfiehlt sich auf Grund der Beobachtungen des
tatsächlichen Betriebes, die Kante nicht genau senkrecht zur Tafeloberfläche zu
schneiden, weil der schräg zur Plattenoberfläche gerichtete Schneiddruck erfahrungsgemäß
weniger starke Neigung zum Absplittern` des Materiales hervorruft. Die beweglichen
Scherenblätter z61 bis 264 sitzen an Gleitschuhen 27, die von dem Querhaupt
16 durch Vermittlung von Zapfen 28, 29 und Zwischengliedern 30 in
hin und her gehende Bewegung versetzt werden.
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In der feststehenden Spindel 21 ist eine Spindel 31 auf- und abwärts
beweglich gelagert. Ihr oberes Ende steht durch Vermittlung eines Querhauptes 32
mit Federn 33 in Verbindung, die an der festen Querplatte i9 unten verankert sind
und die Spindel 31 dauernd nach unten zu bewegen suchen. Ein Querkeil 34 der Spindel
31 steht in einem Schlitz 35 der Nabe 22 des Querhauptes 16
vor, und zwar
derart, daß er sich in den Boden des Schlitzes einlegt, wenn das Querhaupt 16 so
weit hochgegangen ist, daß die beweglichen Scherenblätter 261 bis 264 über den fertig
geschnittenen Schiefer hinaus nach oben bewegt worden sind. Die Spindel 3 i trägt
am unteren Ende eine Andruckplatte 36, die in Abb. io und i i näher dargestellt
ist und den Schiefer während des Bekantens auf den festen Scherenblattrahmen drückt.
Wenn die beweglichen Scherenblätter durch das Querhaupt 16 nach unten bewegt werden,
nehmen die Federn 33 die Andruckplatte 36 so lange mit, bis sie sich auf die eingelegte
Schiefertafel aufsetzt. Im Augenblick des Aufsetzens, bevor noch die Scherenblätter
261 bis 264 ihren Schnitt begonnen haben, wird die weitere gemeinsame Abwärtsbewegung
von Andruckplatte und Querhaupt 16 beendigt, und es bewegt sich nur das Ouerhaupt
16 weiter, während die Platte 36 durch die Spannung ihrer Federn 33 fest auf den
Schiefer aufgesetzt wird.
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Die Andruckplatte 36 besteht gemäß Abb. io und i i vorzugsweise aus
mehreren, z. B. vier, einzeinen Platten 37, welche in b -eigneter Weise, z. B. durch
einen Ring 38, nachgiebig zueinander angeordnet sind und unter der Wirkung von Federn
39 stehen, die zwischen die Teilplatten 37 und eine am Ende der Spindel 3 i befestigte
Tragplatte 4o eingeschaltet sind und Führungsstifte 41 umgeben. Die Platte 40 trägt
fernerhin zur Führung der Teilplatten 37 Knaggen 42, welche eine abgeschrägte Fläche
43 aufweisen und mit dieser den Scherenblättern 261 bis 264 beim Aufsetzen der Andrücl@platte
36 als inneres Gegenlager dienen, das im Falle von Spiel zwischen den Führungen
25 und den Gleitschuhen 27 verhindert, daß die beweglichen Scherenblätter durch
das harte Schiefermaterial etwas aus der Richtung gebracht werden und sich mit den
festen Scherenblattleisten des Scherenblattrahmens 2 verfangen.
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Die vier mit dem festen Scherenblattrahmen 2 zusammenarbeitenden gegenschnittigen
Scherenblätter 261 bis 264 besitzen bei der in
Abb. 7 bis 15 dargestellten
Ausführungsform einer Schieferschneidmaschine im wesentlichen genau übereinstimmende
Konstruktion. Sie bilden einen im Verlauf des Niederganges des Querhauptes 16 sich
allmählich verengenden beweglichen Scherenblattrahmen, dessen einzelne bewegliche
Scherenblätter über die Außenflächen der festen Scherenrahmenleisten q.@ bis 4.4
streichen und den Schiefer in Übereinstimmung mit den durch den festen Scherenblattrahmen
bedingten Umriß bekanten. Die vier beweglichen Scherenblätter stehen also stets
zueinander im Winkel, und die Anordnung ist derart, daß das vorschneidende Blatt
des einen beweglichen Scherenblattes im Winkel zu dein nachschneidenden Blatt des
unmittelbar benachbarten beweglichen Scherenblattes steht. Gemäß Abb. z¢ und 15
sind die Führungsplatten 27 an ihrem unteren, aus der Führung 25 austretenden Ende
verbreitert und mit einem vorschneidenden Scherenblatt 26a und einem nachschneidenden
Scherenblatt 26b fest verbunden, Beide Blätter stoßen stumpf aneinander und bilden
der. sägezahnartig vorstehenden Lochungseinsprung 26a4, während im übrigen die Schneiden
beider Blätter 26a und 26b als keilförmige brechende Schneiden 26a1 und 26b1 ausgebildet
sind. Die Blätter sind im übrigen derart ausgebildet, daß die vorschneidenden Blätter
26a nicht nur vor den nachschneidenden Blättern 26b ihren Teilschnitt beendigen,
sondern daß sie ihn auch vorher beginnen. Zu diesem Zweck sitzt das anschneidende
Ende der Teile 26a wesentlich tiefer als das anschneidende Ende der Teile 26b, außerdem
besitzen die Teile 26a eine so große seitliche Ausladung, daß ihre Schneide auf
jeden Fall beim Scherenblattniedergang den Umriß des unbearbeiteten Schiefers anschneidet.
Neigung und gegenseitige Lage der beiden Blätter 26a und 26b sind im übrigen so
vorgesehen, daß das nachschneidende Blatt erst dann zum Anschnitt gelangt, nachdem
das vorschneidende Blatt, glas dazu im Winkel arbeitet, also zu dem benachbarten
beweglichen Scherenblatt gehört, so weit niedergegangen ist, daß das Anschneiden
des Schiefers durch das nachschneidende Blatt von einer von dem Nachbarblatt bereits
teilweise ausgearbeiteten Kante her erfolgt. Das Anschneiden des unbearbeiteten
Schiefers erfolgt also beim Niedergang des Querhauptes 16 nur von vier Stellen her,
und zwar durch«eg unter Vermittlung der Enden der weiter ausladenden vorschneidenden
Teilblätter 26a. Diesen vorschneidenden Teilblättern 26a sind auch die Verlängerungsleisten
51 bis 54 des festen Scherenblattrahmens 2 zugeordnet. Diese Verlängerungsleisten
stützen den unbearbeiteten Schiefer an denjenigen Stellen ab, wo das Bekamen infolge
des Anschnittes durch die ausladenden Enden der vorschneidenden Blätter 26a beginnt.
Für die nachschneidenden Blätter .26¢ sind demnach vorstehende Unterstützungsleisten
nicht erforderlich, weil der von ihnen bearbeitete Teil des Schiefers durch den
festen Scherenblattrahmen :2 sowieso abgestützt wird. Die vorschneidenden Messer
sind ferner etwa an derjenigen Stelle, welche sich beim Querhauptniedergang über
die Zwischenräume 61 bis 64 des festen Scherenblattrahmens 2 legt, mit Ausnehmungen
4.4 versehen, durch welche die äußere Ecke der nachschneidenden Blätter 26a treten
kann, wenn diese sich nach unten und durch die Zwischenräume 61 bis 64 hindurch
bewegen.
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Für die selbsttätige Entfernung des fertig geschnittenen Schiefers
während des Scherenblattbochganges ist ein mit einer Bürste 45 versehener Schieber
.a.6 vorgesehen. Dieser sitzt an einer Stange 47, die in Lagern d.8 und 49 einer
Konsole 50 hin und her beweglich geführt ist und durch eine Feder 51 gewöhnlich
in rückwärtiger Lage gehalten wird. Die Feder legt sich hinten gegen eine an der
Stange festsitzende Schelle 52, vorn gegen das Lager q:8 (Abb. 8). An der Schelle
52 greift ein Schnur- oder Drahtzug 53 an, der über eine an dem Lager 48 sitzende
Rolle 84 und an einem Hebel 54 befestigt ist. Dieser steht über ein Zwischengestänge
mit einem bei 55 an der feststehenden Platte r9 gelagerten Hebel 56 in Verbindung.
Der Hebel 56 ist ein doppelarmiger Hebel, der an der Auswurfseite der Maschine mit
einem Handgriff versehen ist und jenseits des Drehzapfens 55 eine Knagge 57 bildet.
Mit dieser arbeitet eine bei 58 an dem Querhaupt 16 gelagerte Ausweichklinke 59
derart zusammen, daß beim Querbauptniedergang die Klinke 59 durch die Knagge 57
abgedreht wird und eine Drehung des Hebels 56 nicht veranlaßt. Während des Querhaupthochganges
dagegen faßt die Klinke 59 unter die Knagge 57 und bewirkt, da sie zunächst nicht
ausweichen kann, eine Abwärtsdrehung des Hebels 56 mit der Wirkung, daß die Stange
47 vorgestoßen wird und der Schieber 46 den fertig geschnittenen Schiefer vom festen
Scherenblattrahmen herunter bewegt, beispielsweise in eine in der Zeichnung nicht
näher dargestellte selbsttätige Stapel-oder Fördervorrichtung: Gleichzeitig mit
dein Auswerfen des fertigen Schiefers wird die Oberfläche des festen Scherenblattrahmens
durch die Bürste .45 von etwaigem Schieferabfall gereinigt. Der übrige Schieferabfall
kann durch Ausfallöffnungen 6o selbsttätig oder unter Zuhilfenahme geeigneter Vorrichtungen
in eine unter das Maschinengestell r geschobene Fördervorrichtung abgeführt werden.
Wenn
das Querhaupt 16 weiterhin hochgeht, geht die Ausweichklinke 59 schließlich an der
Knagge 57 vorbei, so daß der Hebel 56 freigegeben wird und unter gleichzeitiger
Zurückziehung des Auswurfschiebers 46 durch die Rückholfeder 51 wieder in die Ausgangsstellung
zurückgelangen kann.
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Es empfiehlt sich, den festen Scherenblattrahmen am Maschinengestell
i so zu lagern, daß er ausgewechselt und die Maschine zur Herstellung verschiedener
Formate eingerichtet werden kann. In diesem Falle ist natürlich auch dafür zu sorgen,
daß die Einstellung der beweglichen Scherenblätter entsprechend geändert werden
kann und die gegenschnittigen Scherenblätter gegebenenfalls ausgewechselt werden
können. Eine derartige Anordnung ist in der Zeichnung im Interesse der einfacheren
Darstellung der Erfindungsgrundgedanken nicht veranschaulicht, kann im übrigen auf
mannigfache Weise verwirklicht werden. Desgleichen sind in der Zeichnung alle Sicherheitsvorrichtungen
nicht dargestellt, welche im Interesse der Unfallverhütung selbsttätig verhindern,
daß ein Schiefer während der Abwärtsbewegung des Querhauptes 16 in die Maschine
eingelegt werden kann. In der Praxis wird man ferner durch eine geeignete Ausbildung
des Querhauptantriebes dafür sorgen, daß der Querhauptniedergang verhältnismäßig
langsam, der Ouerhaupthochgang dagegen mit vergrößerter Geschwindigkeit vor sich
geht. Auch diese Einzelheiten sind, als für die eigentliche Erfindung unerheblich,
in der Zeichnung nicht näher wiedergegeben.