DE2718783C3 - Trommelschere - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Trommelschere mit wenigstens einem an einer oberen Messertrommel gelagerten
Obermesser und wenigstens einem an einer unteren Messertrommel gelagerten Untermesser zum Abscheren
laufenden Walzgutes, insbesondere
eines
Warmwalzbandes, bei der das Obermesser und/oder das Untermesser bei der Abscherung eine nicht kreisförmige
Bahn mit einer vertikalen oder aufrechtstehen-
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65 den großen Halbachse im Sinne der Ellipsengeometrie beschreiben und bei der die obere Messertrommel in
einem oberen Lager und/oder die untere Messertrommel in einem unteren Lager gelagert ist/sind, welches/
welche in einer von der vertikalen abweichenden, beim Eindringen der Messer in das Walzgut eine Komponente
in Laufrichtung des Walzgutes aufweisenden Richtung mit Hilfe einer Führungseinrichtung verschiebbar
ist/sind, bei der eine Antriebseinrichtung für die Bewegung der Lager mit der/den Messertrommel(n) vorgesehen
ist und bei der die Lager der oberen Messertrommel in einem oberen Lagerkasten und/oder die Lager der
unteren Messertrommel in einem unteren Lagerkasten angeordnet sind, der bzw. die in der Führungseinrichtung
gleitbar eingepaßt ist bzw. sind, in welcher der obere bzw. untere Lagerkasten in einem konstanten
Winkel zur Vertikalen verschiebbar ist, nach Patent 27 18 794.
Die Erfindung bezweckt eine weitere Ausbildung dieser Trommelschere. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die
Antriebseinrichtung der Trommelschere nach dem Hauptpaten;, derart auszubilden, daß Zeitverschiebungen
für den Beginn der nicht-kreisförmigen Bahn des Messers vermieden werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Ausgleichseinrichtung vorgesehen ist, die den
oberen bzw. unteren Lagerkasten nach oben bzw. nach unten drückt, daß als Antriebseinrichtung ein hydraulischer
Antriebszylinder vorgesehen ist, wobei eine Nokkeneinrichtung an der Welle der zugeordneten Messertrommel
mit einer Nockenfolgeeinrichtung am freien Ende der Kolbenstange eines Hydraulikzylinders zusammenwirkt,
und daß der Hydraulikzylinder und der Antriebszylinder in einem geschlossenen Hydraulikkreis
hydraulisch miteinander verbunden sind.
Mit diesen Maßnahmen wird eine zeitlich exakte Steuerung der Verschiebung der Lagerkasten erreicht.
Vorteilhafterweise umfaßt die Nockeneinrichtung mindestens eine Nockenscheibe mit mindestens einem
vom Umfang der Nockenscheibe vorstehenden Nokkenvorsprung und die Nockenfolgeeinrichtung eine am
Umfang der Nockenscheibe anliegende Folgerolle.
Ferner ist es zweckmäßig, wenn jedem Antriebszylinder zwei Hydraulikzylinder zugeordnet sind, wobei die
Nockeneinrichtung zwei um 180° zueinander versetzte Nockenvorsprünge aufweist, die mit den Nockenfolgeeinrichtungen
an den freien Enden der Kolbenstange der beiden Hydraulikzylinder zusammenwirken.
Die Erfindung wird nun an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel und anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung stellt dar
F i g. 1 eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trommelschere,
Fig.2 in vergrößerter Darstellung eine Teilansicht der Trommelschere zur Veranschaulichung der Arbeitsweise
und
Fig.3 das Schaltdiagramm eines geschlossenen Hydraulikkreises für die Trommelschere.
Da der Aufbau der beiden Seiten der erfindungsgemäßen Trommelschere im wesentlichen gleich ist, wird
nachfolgend nur eine Seite näher erläutert, sofern nicht ausdrücklich auf die jeweils andere Seite Bezug
genommen ist.
Wie in F i g. 1 veranschaulicht ist, weist die bevorzugte Ausführungsform einer fliegenden Trommelschere
ein Paar von Gestellteilen 1 auf, die in Breitenrichtung im Abstand voneinander angeordnet sind, so daß ein
Warmband 5 dazwischen hindurchlaufen kann. Ein
unterer Lagerkasten 3 ist im unteren Abschnitt des Gestells 1 gelagert und stützt Ober ein nicht näher
dargestelltes Lager die Welle einer unteren Trommel 9 mit einem unteren Messer 7 ab.
Ein oberer Lagerkasten 2 mit einem nicht näher dargestellten Lager ist gleitbeweglich zwischen geneigte
Stützflächen von Keilen 4 und 5 eingesetzt, die an dem oberen Abschnitt des Gestells 1 derart befestigt
sind, daß der obere Lagerkasten 2, der eine obere Trommel S mit einem oberen Messer 6 abstützt, in
einem Winkel zur Vertikalen abwärts und dann wieder aufwärts bewegt werden kann, wie dies nachfolgend
näher erläutert ist
Wie sich auch aus F i g. 2 ergibt, sind eine Nockenscheibe
10 kleineren Durchmessers mit einem Nockenvorsprung 12 und eine Nockenscheibe 11 größeren
Durchmessers mit einem Nockenvorsprung 13, der gegenüber dem Nockenvorsprung 12 der kleineren
Nockenscheibe um 180° im Winkel versetzt ist, an der Welle der oberen Trommel 8 gelagert Folgerollen 16
und 17, die an freien Enden der Kolbenstangen von Hydraulikzylindern 14 bzw. 15 vorgesehen sind, rollen
mit einem vorgestellten konstanten Druck an dem Umfang der Nockenscheiben 10 bzw. 11 ab. Beide
Hydraulikzylinder 14 und 15 sind am Gestell 1 gelagert
Ein Antriebszylinder 18 für den oberen Lagerkasten 2, der im oberen Steg des Gestells 1 gelagert ist, weist ein
kappenförmiges Druckstück 20 auf, welches starr am freien, unteren Ende einer Kolbenstange 19 befestigt ist,
und in eine Nut an der Oberseite des Lagerkastens 2 eingepaßt ist Das Druckstück 20 liegt an einer
Druckaufnahmeplatte 21 am Grund der Nut an. Ausgleichszylinder 22 sind an der Oberseite des unteren
Lagerkastens 3 gelagert, um den oberen Lagerkasten 2 mit einem vorbestimmten konstanten Druck abzustützen.
Wie sich aus F i g. 3 ergibt, stehen die Hydraulikzylinder
14 und 15 und. der Antriebszylinder 18 untereinander über Leitungen 23 und 24 hydraulisch in Verbindung,
- welche einen geschlossenen Leitungskreis bilden. In die Leitung 23 sind eine Hydraulikpumpe 25 und ein
Druckspeicher 26 eingesetzt, welche dem geschlossenen Kreis Arbeitsöl zuführen, wenn der Druck im Kreis
unter einen vorbestimmten Wert abfällt. Weiterhin ist ein Rückschlagventil 27 vorgesehen, welches einen
Rückfluß von Arbeitsöl aus dem geschlossenen Hydraulikkreis in die Hydraulikpumpe 25 verhindert, während
mit 28 ein Überdruck- oder Druckentlastungsventil bezeichnet ist
Wenn im Betrieb das Warmband S in die fliegende Schere gefördert wird und eine vorbestimmte Stellung
erreicht, erzeugt ein nicht näher dargestellter Fühler ein Signal, aufgrund dessen eine nicht näher dargestellte
Antriebsvorrichtung in Betrieb gesetzt wird und die Trommeln 8 und 9 antreibt. Bei Drehung der Trommeln
8 und 9 beschreiben die Messer 6 und 7 zunächst Kreisbahnen und beginner, mit der Abscherung des
Warmbandes 5. Die Tast- oder Folgerollen 16 und 17 werden solange mit den Umfangsrändern der Nockenscheiben
10 und 11 bei konstantem Druck in Berührung gehalten, bis die Nockenvorsprünge 12 und 13 der
Nockenscheiben 10 und 11 an den Folgerollen 16 und 17 der Hydraulikzylinder 14 und 15 angreifen; bis zu
diesem Punkt bleibt das Arbeitsöl in dem geschlossenen Hydraulikkreis in Ruhe und bleibt demzufolge der obere
Lagerkasten in seiner Anfangsstellung, während die obere Trommel 8 dreht.
Die Messer 6 und 7 drehen über einen Winkel Θι und
sodann über einen Winkel Θι, wobei das Warmband S
unter Bewegung der Messer in einer Kreisbahn abgeschert wird. Wenn die Schneidkante des oberen
Messers 6 einen Punkt X(in Fi g. 2) erreicht, greifen die
Nocl^envorsprünge 12 und 13 der Nockenscheiben 10 und 11 beide an den Folgerollen 16 bzw. 17 an und
schieben die Kolbenstangen der Hydraulikzylinder 14 und 15 ein. Als Folge hiervon wirken der Hydraulikzylinder
14 und 15 als Kolbenpumpen, so daß Arbeitsöl in den geschlossenen Hydraulikkreis in den Antriebszylinder
18 verdrängt wird, so daß dessen Kolbenstange 19 nach unten ausgefahren wird.
Bei der Ausfahrbewegung der Kolbenstange 19 des Antriebszylinders 18 gleitet der obere Lagerkasten 2
entlang den geneigten Führungsflächen der Keile 4 und 5, so daß das obere Messer 6 abgesenkt wird, und in
Richtung vom unteren Messer weg bewegt wird, wobei das obere Messer in der aus Fi g. 2 ersichtlichen Weise
eine von der Kreisbahn abweichende Bahn beschreibt und das Warmband S vollständig abgeschert wird.
Wenn die vollständige Scherung des Warmbandes 5 erfolgt ist so kommen die Nockenvorsprünge 12 und 13
der Nockenscheiben 10 und 11 allmählich von den Folgerollen 16 bzw. 17 frei, so daß der Druck in dem
geschlossenen Hydraulikkreis abfällt und schließlich durch den Druck in den Ausgleichszylindern 22
überwunden wird. Dann wird der obere Lagerkasten 2 entlang der geneigten Gleitflächen der Keile 4 und 5
wieder nach oben bewegt, während die Kolbenstange 19 in den Antriebszylinder 18 eingeschoben wird.
Bei der Einzugs- oder Einschubbewegung der Kolbenstange 19 in den Antriebszylinder 18 wird das
Arbeitsöl im Zylinder 18 in die Hydraulikzylinder 14 und 15 verdrängt, so daß deren Kolbenstangen ausgefahren
werden und die Folgerollen 16 und 17 stets am Umfang der Nockenscheiben 10 und 11 anliegen. Der obere
Lagerkasten 2 wird in seiner Anfangsstellung zurückgeführt und steht für den folgenden Schervorgang bereit.
Nachdem die Nockenvorsprünge 12 und 13 von den Folgerollen 16 bzw. 17 freigekommen sind, beschreibt
das obere Messer 6 wiederum eine Kreisbahn. Da die Bewegung des oberen Messers 6 durch den geschlossenen
Hydraulikkreis in der erläuterten Weise gesteuert ist, können Zeitverschiebungen für den Beginn der
nicht-kreisförmigen Bahn des oberen Messers 6 nicht auftreten.
Wenn das Warmband 5 in der erläuterten Weise abgeschert ist, ist der Grat ausgeformt, wobei jedoch
beim Schervorgang der obere Lagerkasten 2 während seiner Absenkbewegung in der aus F i g. 2 ersichtlichen
Weise in der selben Richtung wie das Warmband 5 bewegt wird, so daß der Spalt zwischen den Messern 6
und 7 nicht übermäßig eng wird und demzufolge eine Druck- oder Walzwirkung auf den Grat vermieden
werden kann. Als Folge hiervon werden anders als bei bekannten Trommelscheren keine nadelfförmigen Grate
gebildet.
In der vorstehenden Beschreibung ist zwar davon ausgegangen, daß das obere Messer 6 eine nicht-kreisförmige
Bahn beschreibt, jedoch versteht es sich, daß das untere Messer 7 oder beide Messer so angeordnet
bzw. angetrieben sein können, daß sie beim Schervorgang eine nicht-kreisförmige Bahn beschreiben. Darüber
hinaus können die Trommeln selbstverständlich auch zwei Messer tragen, während die Nockenscheiben
10 und 11 je zwei Nockenvorsprünge besitzen können. Anstelle einer Nockenscheibe 10 geringen Durchmessers
und einer Nockenscheibe 11 großen Durchmessers
sonnen auch Nockenscheiben mit gleichem Durchmesser verwendet werden. Anstelle zweier Hydraulikzylinder
14 und 15 kann auch nur ein Hydraulikzylinder verwendet werden, wenn dieser ein ausreichend großes
Verdrängungsvolumen besitzt. Weitere Abänderungen können selbstverständlich bei Bedarf durchgeführt
werden.
Bei der Scherbewegung ist die Geschwindigkeit, mit welcher das obere Messer vom unteren Messer
wegbewegt wird, schneller, wenn das obere Messer eine nicht-kreisförmige Bahn beschreibt, als dies bei einer
kreisförmigen Bahn der Fall wäre, so daß die Kraft zur Abtrennung des Warmbandes wesentlich größer ist als
bei bekannten Trommelscheren, deren Messer Kreisbahnen beschreiben. Als Folge hiervon kann die Riß-
oder Brucherzeugung wesentlich erleichtert werden.
Ferner kann vermieden werden, daß der Spalt zwischen den Messern extrem klein wird, so daß keine
nadeiförmigen Grate gebildet werden. Daher wird die Qualität der in der Feinwalzstraße ausgewalzten
Warmbänder nicht beeinträchtigt und werden Beschädigungen der Arbeitswalzen vermieden.
Die Nockenscheiben dienen zur Zeitsteuerung der Ausfahr- oder Einfahrbewegung der Kolbenstange 19
des Antriebszylinders 18, wobei die Ausfahr- und Einschubbewegung der Kolbenstange durch einen
geschlossenen Hydraulikkreis erzeugt wird, so daß Zeitabweichungen nicht auftreten.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Trommelschere mit wenigstens einem an einer oberen Messertrommel gelagerten Obermesser und s
wenigstens einem an einer unteren Messertrommel gelagerten Untermesser zum Abscheren laufenden
Walzgutes, insbesondere eines Warmwalzbandes, bei der das Obermesser und/oder das Untermesser
bei der Abscherung eine nicht kreisförmige Bahn mit einer vertikalen oder aufrechtstehenden großen
Halbachse im Sinne der Ellipsengeometrie beschreiben und bei der die obere Messertrommel in einem
oberen Lager und/oder die untere Messertrommel in einem unteren Lager gelagert ist/sind, welches/
welche in einer von der vertikalen abweichenden, beim Eindringen der Messer in das Walzgut eine
Komponente in Laufrichtung des Walzgutes aufweisenden Richtung mit Hilfe einer Führungseinrichtung
verschiebbar ist/sind, bei der eine Antriebseinrichtung für die Bewegung der Lager mit der/den
Messertrommel(n) vorgesehen ist und bei der die Lager der oberen Messertrommel in einem oberen
Lagerkasten und/oder die Lager der unteren Messertrommel in einem unteren Lagerkasten angeordnet
sind, der bzw. die in der Führungseinrichtung gleitbar eingepaßt ist bzw. sind, in welcher der obere
bzw. untere Lagerkasten in einem konstanten Winkel zur Vertikalen verschiebbar ist, nach Patent
27 18794, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ausgleichseinrichtung (22) vorgesehen ist, die
den oberen (2) bzw. unteren Lagerkasten (3) nach oben bzw. nach unten drückt, daß als Antriebseinrichtung
ein hydraulischer Antriebszyiinder (18) vorgesehen ist, wobei eine Nockeneinrichtung (10, 11)
an der Welle der zugeordneten Messertrommel (8, 9) mit einer Nockenfolgeeinrichtung (16,17) am freien
Ende der Kolbenstange eines Hydraulikzylinders (14, 15) zusammenwirkt, und daß der Hydraulikzylinder
(14,15) und der Antriebszylinder (18) in einem geschlossenen Hydraulikkreis hydraulisch miteinander
verbunden sind.
2. Trommelschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockeneinrichtung mindestens
eine Nockenscheibe (10; 11) mit mindestens einem vom Umfang der Nockenscheibe vorstehenden
Nockenvorsprung (12; 13) und die Nockenfolgeeinrichtung eine am Umfang der Nockenscheibe
anliegende Folgerolle (16; 17) umfaßt.
3. Trommelschere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Antriebszylinder
(18) zwei Hydraulikzylinder (14; 15) zugeordnet sind, wobei die Nockeneinrichtung (10,11) zwei um
180" zueinander versetzte Nockenvorsprünge (12, 13) aufweist, die mit den Nockenfolgeeinrichtungen
(16; 17) an den freien Enden der Kolbenstange der beiden Hydraulikzylinder (14; 15) zusammenwirken.
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