DE913648C - Verfahren zur Herstellung von Chrom (VI)-Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chrom (VI)-Verbindungen

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DE913648C
DE913648C DEU783D DEU0000783D DE913648C DE 913648 C DE913648 C DE 913648C DE U783 D DEU783 D DE U783D DE U0000783 D DEU0000783 D DE U0000783D DE 913648 C DE913648 C DE 913648C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G37/00Compounds of chromium
    • C01G37/14Chromates; Bichromates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Compounds Of Iron (AREA)
  • Chemical Treatment Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chrom (VI) -Verbindungen Die Erfindungbetrifft die Herstellung von Chrom (VI)-Verbindungen durch Oxydation von Ferrochrom in zwei oder mehr Stufen.
  • In der USA.-Patentschrift z 926 758 wurde ein Verfahren zur Herstellung von Calciumchromat beschrieben, indem eine Mischung von feinzerteiltem Ferrochrom und feinzerteiltem Calciumoxyd einer Oxydationsbehandlung bei Temperaturen zwischen 6oo und zooo° unterworfen wurden, wobei auch eine geringe Menge eines Oxydationsbeschleunigers zur Beschleunigung der Umwandlung des elementaren Chroms in seine sechswertige Form verwendet wurde. Hierbei erfordert die Überführung von Chrom in seinen sechswertigen Zustand eine 5- bis 2ostündige Behandlung. Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß höhere Umwandlungsgrade von Chrom in Chrom(V1) in kürzeren Zeiten erreicht werden können, wenn die Oxydationsbehandlung in zwei oder mehr Stufen durchgeführt wird, wobei Chrom zunächst in den dreiwertigen und anschließend in den sechswertigen Zustand übergeführt wird.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich vorteilhaft in der Weise durchführen, daß eine Chromlegierung, wie Ferrochrom, in feinzerteiltem Zustand einer oxydierenden Behandlung bei hoher Temperatur, jedoch unterhalb seines Schmelzpunktes unterworfen wird. Hierbei wird kein sechswertiges Chrom gebildet, sondern es entsteht eine im wesentlichen von metallischem Eisen und metallischem Chrom freie, dreiwertige Chromverbindung. Darauf wird diese einer Oxydationsbehandlung bei verhältnismäßig niedriger Temperatur unterworfen, bei der sich sechswertiges Chrom bilden kann und beständig ist. Die Erfindung sieht also ein zweistufiges Verfahren zur Erzeugung von Chrom(VI)-Verbindungen vor. In der ersten Stufe wird Ferrochrom und in der zweiten Stufe eine Mischung von Eisen- und Chromoxyden der Oxydation unterworfen, die beim Chrom progressiv vor sich geht, und zwar in der ersten Stufe von der metallischen Form zum dreiwertigen Zustand und in der zweiten Stufe vom dreiwertigen zum sechswertigen Zustand.
  • Während der Oxydation bei hoher Temperatur gemäß der Erfindung wird Kohlenstoff oxydiert und ausgeschieden, wobei der Ausscheidungsgrad von Dauer und Temperatur des Röst- oder Oxydationsvorganges und der Kontaktwirkung des Luftsauerstoffs auf die Teilchen des Behandlungsgutes abhängt. Der Ausscheidungsgrad des Kohlenstoffs ist tatsächlich ein Maß für den Oxydationsgrad des Eisens und Chroms, da in dem Produkt zurückbleibender Kohlenstoff weitgehend oder ganz in den Teilchen des nichtoxydierten Ferrochroms vorhanden ist. Bei Durchführung der Erfindung lassen sich die Oxydationsvorgänge so lenken, daß die vollständige oder im wesentlichen vollständige Oxydation des Eisens und Chroms (bei im wesentlichen vollständiger Kohlenstoffausscheidung) erreicht wird, oder der Vorgang kann so gesteuert werden, daß im oxydierten Produkt etwas nichtoxydiertes Ferrochrom zurückbleibt. Das letztgenannte Verfahren dürfte zeitweilig aus wirtschaftlichen Gründen erwünscht sein, da die Oxydationsgeschwindigkeit abnimmt, sobald sich die Oxydation der Vollständigkeit nähert. Bei hohen Temperaturen geht die Oxydation von metallischem Eisen und metallischem Chrom des Ferrochroms rasch und wirksam vor sich, während bei niedrigen Temperaturen das metallische Eisen und metallische Chrom des Ferrochroms auch bei günstigstem Kontakt mit dem Oxydationsmittel schwer zu oxydieren sind. Daher ist es wesentlich, daß die Hochtemperaturstufe des Prozesses gemäß der Erfindung so gesteuert wird, daß der gewünschte Oxydationsgrad des Eisens und Chroms bewirkt wird. Die Niedertemperaturstufe des Prozesses ist nicht zuverlässig genug, um die Oxydation restlichen metallischen Eisens und metallischen Chroms zu bewirken, da die normalerweise ungünstigen Oxydationsbedingungen infolge Verdünnung noch ungünstiger werden, als sie sich aus der Oxydation des größeren Teiles des metallischen Eisens und metallischen Chroms in der Stufe oder Phase hoher Temperatur ergeben. Restliches metallisches Eisen und metallisches Chrom in dem die Hochtemperaturstufe verlassenden Produkt werden in der Niedertemperaturstufe sehr wenig oder überhaupt nicht oxydiert.
  • Wenn eine wesentliche Menge Ferrochrom unverändert bleibt, kann es aus dem restlichen eisenoxydhaltigen Material (nach Ausscheidung des sechswertigen Chroms) rückgewonnen und allein oder mit weiterem Ferrochrom weiterverarbeitet werden. Die Trennung des unveränderten Ferrochroms von dem restlichen eisenoxydhaltigen Material kann leicht durch Sortierung nach der Dichte, z. B. Stromklassierung mit Wasser oder durch Absetzverfahren, erfolgen. Das unveränderte Ferrochrom kann auch mittels Magnetscheidung entfernt werden.
  • Es wurde festgestellt, daß die Oxydation des Eisens, Chroms und Kohlenstoffs des Ferrochroms rasch und wirksam vor sich geht, wenn die Legierung in feinzerteilter Form auf Temperaturen von wesentlich über 120o°, jedoch unterhalb des Schmelzpunktes der Legierung erhitzt wird. Bei Temperaturen unterhalb looo° schreitet die Oxydation langsamer fort. Beim Rösten von Ferrochrom mit mehr als 4 °/o C, z. B. bei Temperaturen unter looo°, sind oxydierte Produkte unter etwa 0,3 Gewichtsprozent C schwer zu erzielen, und auch bei Temperaturen bis zu 120o° sind Produkte mit höchstens 0,2o Gewichtsprozent C selbst nach vielstündiger Röstarbeit nur schwer oder gar nicht zu erhalten. Um eine höhere Kohlenstoffausscheidung zu erzielen, werden Rösttemperaturen über 225o oder sogar über 130o° bevorzugt. Beim Arbeiten im Bereich von 130o bis 1350° mit und ohne oxydationsbeschleunigende Mittel sind gänzlich kohlenstofffreie (und dementsprechend gänzlich metallfreie) Produkte erzielt worden, in denen Kohlenstoff mit den gewöhnlichen analytischen Methoden nicht mehr festgestellt werden konnte.
  • Gemäß der Erfindung kann das Ferrochrom der Oxydationsbehandlung allein oder in Gegenwart eines oder mehrerer Zusätze, wie Calciumoxyd oder wasserfreies Natriumcarbonat, als Oxydationsbeschleuniger unterworfen werden, welch letztgenannte mit den durch die -Oxydation des Eisens und Chroms entstehenden Oxyden reagieren. Calciumoxyd undwasserfreies Natriumcarbonat können in für Chromatbildung ausreichenden Mengen verwendet werden, man kann aber auch geringere Mengen verwenden. Wenn das Ferrochrom zunächst allein oxydiert wird, kann das Reaktionsprodukt in Gegenwart eines oder mehrerer Zusätze der vorerwähnten Art einer weiteren Oxydation unterworfen werden, um die Oxyde chemisch zu binden oder beide Ziele zu erreichen. Wenn das Ferrochrom in Gegenwart von Zusätzen, wie Calciumoxyd und wasserfreiem Natriumcarbonat, in zur Bildung von Chromat mit dem gesamten sechswertigen Chrom unzureichenden Mengen oxydiert wird, kann das Reaktionsprodukt ebenso einer weiteren oxydierenden Behandlung in Gegenwart weiterer Mengen derartiger Zusätze unterworfen werden, die zur Bildung von Chromat mit dem gesamten sechswertigen Chrom ausreichen.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Ferrochrom der Oxydation bei hoher Temperatur entweder allein oder in Gegenwart von Calciumoxyd unterzogen, um Sintern oder Zusammenschmelzen zu verhindern. Die Oxydation des metallischen Chroms bei hohen Temperaturen verläuft ohne Zuhilfenahme eines Oxydationsbeschleunigers einwandfrei. Andererseits sind Oxydationsbeschleuniger, wie wasserfreies Natriumcarbonat, in der Niedertemperaturstufe wertvolle Hilfsmittel für die Umwandlung dreiwertigen Chroms in die sechswertige Form, wenn die Oxydation in Gegenwart von Calciumoxyd unter Bildung von Calciumchromat erfolgt. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann man sowohl eine einzige als auch zwei oder mehr Chromatverbindungen in beliebigen Mengenverhältnissen herstellen. Das Verfahren läßt sich beispielsweise so steuern, daß ein oxydiertes Produkt entsteht, in welchem das Chrom im wesentlichen vollständig in Form eines Erdalkalichromats, wie Ca-Chromat, oder eines Alkalichromats, wie Na-Chromat, oder einer Mischung eines Erdalkali- und eines Alkalichromats vorhanden ist. Oxydationsprodukte, die das Chrom in Form von etwa 1o bis 50 °/a Na-Chromat und etwa 9o bis 5o °/a Ca-Chromat enthalten, sind besonders erwünscht. Die Anwesenheit solcher Na- und Ca-Chromat-Gemische vereinfacht den Vorgang der Trennung der Chromate von den begleitenden Stoffen in den Oxydationsprodukten, außerdem sind Mischungen von Natrium- und Calciumchromat sehr erwünschte Reagenzien bei der Herstellung von Chromlegierungen.
  • Nach einem bevorzugten Verfahren gemäß der Erfindung kann man zur Herstellung eines Produktes, das Chrom zum größten Teil als Ca-Chromat enthält, bei hoher Temperatur allein oder in Gegenwart von Calciumoxyd oxydieren, um das Chrom in den dreiwertigen Zustand zu überführen, worauf man dieses Produkt in Gegenwart von wasserfreiem Natriumcarbonat (etwa 1 bis 5 Gewichtsprozent des Ansatzes) und Calciumoxyd bei tieferer Temperatur behandelt, wobei Natriumcarbonat und Calciumoxyd in ausreichenden Mengen vorhanden sein müssen, um mit der Gesamtmenge des erzeugten sechswertigen Chroms Chromat zu bilden. Calciumoxyd kann ganz oder zum Teil in der Hochtemperatur- oder in der Tieftemperaturstufe zugesetzt werden.
  • Die Herstellung von Natriumchromat und Gemischen von Na- und Ca-Chromat läßt sich in gleicher Weise unter geeigneter Anpassung der Mengenverhältnisse von wasserfreiem Natriumcarbonat oder Calciumoxyd und wasserfreiem Natriumcarbonat durchführen.
  • Die Tieftemperaturstufe kann aus einer kombinierten Kühl- und Oxydationsstufe bestehen. Nach beendeter Überführung von Chrom in den dreiwertigen Zustand ist die Temperatur des Oxydationsproduktes höher als diejenige, bei der das dreiwertige Chrom in die sechswertige Form umgewandelt wurde. Durch einfache Kühlung des Produktes im Kontakt mit Calciumoxyd und einem Oxydationsbeschleuniger, wie wasserfreiem Natriumcarbonat, unter Luftzutritt, kann das dreiwertige Chrom unter Bildung von Ca-und Na-Chromaten in den sechswertigen Zustand überführt werden.
  • Zur Herstellung von Calciumchromat verwendet man Calciumoxyd in einem ioprozentigen Überschuß über die 2 Mol Ca 0 je Mol Fe, 0, bzw. 2 Mol Ca 0 je Mol Cr, 0, die bei der Oxydation des Chroms zu seiner dreiwertigen Form anfallen, entsprechenden Menge. Wie vorstehend ausgeführt, kann das ganze oder ein Teil des verwendeten CaO in jeder der beiden Stufen des Oxydationsvorganges zugesetzt werden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann in jeder beliebigen Einrichtung durchgeführt werden, die sich zum Oxydieren oder Rösten von Stoffen in festem Zustand eignet. Drehöfen nach der Art von Zementbrennöfen können vorteilhaft verwendet werden. Eine solche Anlage ermöglicht eine wirksame Erwärmung (und entsprechend auch eine wirksame Kühlung, wenn die Wärmequelle ausgeschaltet wird) sowie einen wirksamen Kontakt der Bestandteile miteinander und mit den Oxydationsgasen.
  • Zwischen der Stufe hoher und niederer Temperatur kann ein Mahlvorgang eingeschaltet werden. Dieser ist nicht erforderlich, wenn in der Stufe hoher Temperatur ein Schmelzen oder Sintern verhindert wird. Das Mahlen kann jedoch wünschenswert sein, um eine gründliche Mischung des Oxydationsproduktes mit den Zusätzen, wie Calciumoxyd oder wasserfreiem Natriumcarbonat, zu erzielen, die nach Beendigung der Hochtemperaturstufe zugesetzt werden können.
  • Das Rösten oder Oxydieren von stark kohlenstoffhaltigem Ferrochrom in festem Zustand erfordert vorheriges Feinmahlen des Ferrochroms, wenn man eine hohe Kohlenstoffausscheidung und gleichzeitig eine praktisch vollständige Oxydation des Eisens und des Chroms erzielen will. Es sind Produkte festgestellt worden, bei denen die Mehrzahl der Teilchen eine Korngröße von unter 146o Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche aufwies und die sich als sehr geeignet zurwirksamen Ausscheidung von Kohlenstoff und zum Rösten von Eisen und Chrom erwiesen. Beim Rösten entstehen Teilchen der gleichen Größenordnung wie die Teilchen des behandelten Ferrochroms. Diese Teilchen scheinen aus Agglomeraten zu bestehen. Durch Rösten des feinzerteilten Ferrochroms entstehen getrennte Teilchen, die sich den molekularen Größen der gebildeten Verbindungen nähern. Wenn auch dieses Ziel nicht völlig erreicht werden kann, zeigt sich aus dem leichten Zerfall der Teilchen, daß diese Tendenz nicht völlig aufgehoben ist. Das Röstprodukt hat beim Verlassen der Röstanlage nicht unbedingt die Teilchengröße des zu seiner Produktion verwendeten Ferrochrompulvers, sondern bildet gewöhnlich Agglomerate. Die für die Chromatherstellung notwendigen Zusätze, wie CaO und wasserfreies Na2C03, müssen mit den dreiwertigen Chromverbindungen innig gemischt werden. Man verwendet diese Zusätze vorzugsweise in Form von Teilchen kleinerer Körnung als 1q.60 Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche. Eine innige Mischung des in der ersten Stufe verwendeten Calciumoxyds und Natriumcarbonats mit dem Ferrochrom bzw. mit dem Oxydationsprodukt wird vorteilhaft durch Vermahlen bewirkt. Wenn man die Produkte mahlt,damit 9o °/o der Teilchen eine kleinere Körnung als 1460 Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche haben, werden mehr als 5o °/o des Oxydationsproduktes in ein allerfeinstes Pulver umgewandelt, von dem mehr als 5o Gewichtsprozent aus Teilchen bestehen, die ein Sieb mit 5840 Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche passieren. Diese äußerst fein zerteilten Teilchen überziehen die Calciumoxyd- und Natriumcarbonatteilchen leicht und haften fest an ihnen, wodurch eine innige Berührung herbeigeführt wird, wie sie 'zur schnellen und gründlichen Oxydation und Umwandlung des Chroms zu Chromat erforderlich ist.
  • Der Rösteffekt kann vorteilhaft das Wiedervermahlen erleichtern, indem man das Ferrochrom einer Vorröstung in verhältnismäßig grobem Zustand unterwirft, um die fraktionierte Oxydation des Chroms in den dreiwertigen Zustand zu bewirken, worauf man das Produkt erforderlichenfalls einmal oder mehrere Male wieder mahlt und röstet, um den gewünschten Oxydationsgrad zu erzielen. Das Ferrochrom kann beispielsweise zunächst zu einem Produkt vermahlen werden, dessen Hauptteil aus Teilchen besteht, die nicht wesentlich größer sind, als daß sie ein Sieb von 6ooMaschen je QuadratzentimeterSiebflächepassieren. :lach dem Rösten dieses verhältnismäßig grobkörnigen Produktes kann dasselbe einem Mahlvorgang unterworfen werden. Das Mahlprodukt besteht zum Hauptteil aus Teilchen, die ein Sieb von 146o Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche passieren. Das entstehende, feiner zerteilte Material kann zwecks weiterer Oxydation geröstet werden.
  • Das Vorrösten, dem ein nochmaliges Mahlen und Rösten folgt, kann mit Ferrochrom durchgeführt werden, das zu Anfang auf irgendeine gewünschte Teilchengröße vermahlen wird. Ein doppeltes oder mehrfaches Rösten zur Umwandlung des Chroms in seinen dreiwertigen Zustand (V orrösten mit nachfolgendem Mahlen und Rösten) kann aus verschiedenen Gründen vorteilhaft sein. Es ist z. B. verhältnismäßig einfach, stark kohlenstoffhaltiges Ferrochrom so weit zu vermahlen, daß ein großer Teil des Mahlproduktes aus Teilchen besteht, die ein Sieb mit 146o Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche passieren. Aus diesem Grunde kann das Problem, ein Endprodukt herzustellen, das Teilchen möglichst kleiner Körnung umfaßt, vereinfacht werden, indem man die Vorteile, die sich aus den Vermahlungseigenschaften von Ferrochrom mit hohem Kohlenstoffgehalt ergeben, mit jenen Vorteilen kombiniert, die auf den Mahleigenschaften des Oxydationsproduktes beruhen.
  • Das mehrfache Rösten zur Umwandlung des Chroms in seine dreiwertige Form kann mit oder ohne Oxydationsbeschleuniger in jeder beliebigen Stufe durchgeführt werden. Wenn irgendeine Röststufe in Gegenwart eines oder mehrerer derartiger Zusätze durchgeführt wird, können dem Produkt dieser Röststufe weitere Mengen zugeschlagen weiden, ehe es der nächsten Röststufe unterworfen wird. So kann man zunächst feinzerteiltes Ferrochrom bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur von über looo' in Gegenwart einer zur Bildung von Calciumchromit mit dem gesamten Chromanteil des Ferrochroms ausreichenden Menge Calciumoxyd rösten und daraufhin das bei diesem Rösten anfallende Produkt bei einer Temperatur unter looo und über etwa 750' in Gegenwart von genügend weiterem Calciumoxyd und wasserfreiem N atriumoxy d rösten, um eine Gesamtmenge von Ca0 und Na20 zu erhalten, die alles Chromoxyd als Ca- und N a-Chromat bindet.
  • Das Rösten wird durch Wahl des Ferrochroms erleichtert. Ferrochromprodukte mit hohem C-Gehalt lassen sich leichter vermahlen und können leichter als Ferrochrom mit niederem C-Gehalt in den gewünschten Feinheitsgrad übergeführt werden. So läßt sich z. B. Ferrochrom mit 8 bis 1o % C oder mehr sehr leicht in ein Pulver vermahlen, das aus sehr kleinen Teilchen besteht; Ferrochrom mit 6 bis 8 % C ist schwieriger zu Teilchen mit den erwünschten kleinen Körnungen reduzierbar, und Ferrochrom mit weniger als etwa 6 % C läßt sich nur mit erheblichen Schwierigkeiten zu Teilchen mit möglichst kleinen Körnungen vermahlen.
  • Das Mahlen von Ferrochrom mit relativ niederem C-Gehalt ist leichter, wenn es auch Si enthält. So ist z. B. Ferrochrom mit etwa 4 bis 6 0; o C und bis zu etwa 3 0o Si sehr leicht zu vermahlen.
  • Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise ein Ferrochrom verwendet, das weitestgehend mit C gesättigt ist, oder ein solches Produkt, das kleinere Mengen C und genügend Si enthält, um durch dessen Wirkung auf die Mahleigenschaften den geringeren C-Gehalt auszugleichen. Wenn das Ferrochrom durch Reduktion chromhaltiger Stoffe hergestellt wird, verwendet man vorzugsweise genügend C, damit das entstehende Ferrochrom möglichst viel C enthält; wenn die Betriebsbedingungen die Herstellung von Produkten mit derart hohem C-Gehalt nicht ermöglichen, reduziert man die Ausgangsstoffe unter solchen Bedingungen, daß die im Ansatz enthaltene Kieselsäure zu Si reduziert wird und ein Produkt mit vorzugsweise etwa 1 bis 3 % Si entsteht. Größere Si-Mengen verbessern die Mahleigenschaften des erzeugten Ferrochroms, sind aber zu beanstanden, weil sie die Masse der Oxydationsprodukte vergrößern.
  • Das folgende Beispiel veranschaulicht das Verfahren gemäß der Erfindung.
  • Zoo Teile Ferrochrom mit 61,8 0;,o Cr, 8,68 % C, 1,5 % Si und 28,1% Fe ergaben beim Rösten mit 5 Teilen Ca0 bei 1350' 138,5 Teile eines Chromits folgender Zusammensetzung:
    Cr203 . . . . . . . . . . . . . . . 65,0%
    Fe203. . . . . . . . . . . . . . . 28,9l)/,
    Ca0 . . . . . . . . . . . . . . . 3,6017()
    S'02 . . . . . . . . . . . . . . . 2,3 0/'0
    Dieses Produkt wurde mit 99,o Teilen Ca 0 gemischt. Die entstehende Mischung enthielt 104 Teile Ca0, also einen genügenden Überschuß, um eine weitestgehende Umandlung in Ca-Chromat zu erreichen. Dann setzte" man 3,2 Teile wasserfreies Natriumcarbonat zu und vermahlte die Mischung in einer Kugelmühle zu einem Pulver, das hauptsächlich eine kleinere Körnung als 146o Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche und zu einem großen Teil eine kleinere Körnung als 5840 Maschen je Quadratzentimeter Siebfläche hatte. Das erhaltene Produkt wurde 1/. Stunde unter Luftzutritt bei 750 bis looo' geröstet. Das calciumchromathaltige Produkt wurde in an sich bekannter Weise auf verschiedene Erzeugnisse verarbeitet, die im wesentlichen aus 1. Calciumchromat, 2.Calciumbichromat, 3,N atriumchromat, .4. N atriumbichromat, 5. einer Mischung von N atriumbichromat und Calciumbichromat und 6. Chromsäureanhydrid bestanden.
  • Bei dem oben angegebenen Beispiel wurde das der Oxydation bei niederer Temperatur unterworfene Produkt äußerst fein gemahlen. Dieses wirkt sich in einer beschleunigten Oxydation aus. Grobkörnigere Produkte können auch wirksam oxydiert werden, jedoch sind längere Behandlungszeiten erforderlich, um eine praktisch vollständige Umwandlung zu Chromat zu erreichen.
  • Reine Chromatv erbindungen können aus den erhaltenen Oxydationsprodukten auf beliebige und bekannte Weise gewonnen werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Chrom(VI)-Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man Ferrochrom bei hoher Temperatur mittels eines sauerstoffhaltigen Gases zu einer Chrom(III)-Sauerstoff-Verbindung oxydiert, die durch eine weitere Behandlung mit sauerstoffhaltigem Gas unterhalb iooo°, gegebenenfalls in Gegenwart einer basischen Verbindung, zu einer Chrom(V1)-Verbindung oxydiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Ferrochrom oberhalb i2oo°, jedoch unterhalb seines Schmelzpunktes oxydiert. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Ferrochrom bei 1200 bis 135o° oxydiert. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Ferrochrom bei hoher Temperatur, jedoch noch unterhalb seines Schmelzpunktes in Form eines innigen, feinverteilten Gemisches mit einer basischen Verbindung, wie Calciumoxyd, oxydiert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ferrochrom verwendet, das über 6 °/o Kohlenstoff enthält. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chrom(III)-Verbindung bei einer Temperatur im Bereich von 75o bis iooo° in Gegenwart von Calciumoxyd und eines Oxydationsbeschleunigers, wie wasserfreien Natriumcarbonats, zu einer Verbindung von Calciumoxyd mit Chromtrioxyd oxydiert. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chrom(VI)-Verbindung von dem bei der Oxydation des Ferrochroms gebildeten Eisenoxyd abtrennt. B. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsmaterial ein Ferrochrom verwendet, das weniger als 6 °/o Kohlenstoff und genügend Silicium enthält, um es leicht pulverisieren zu können. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1968 und 518 780; schweizerische Patentschrift Nr. 15o 29o.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1968C (de) * ch. S. GORMAN in Irvine in Schottland Verfahren zur Herstellung von chromsaurem Kali und chromsaurem Natron
DE518780C (de) * 1927-07-10 1931-02-20 Bau Chemischer Fabriken G M B Aufschliessen von Chrom- und aehnlichen Erzen
CH150290A (fr) * 1929-04-03 1931-10-31 Mutual Chemical Company Of Ame Procédé de préparation de chromates alcalins.

Patent Citations (3)

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