DE2151394A1 - Verfahren zur Herstellung kaltgebundener Agglomerate aus partikelfoermigem,mineralischem Konzentrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung kaltgebundener Agglomerate aus partikelfoermigem,mineralischem KonzentratInfo
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Description
AB Cold-Bound Pellets D.iurshom/Schweden
Verfahren zur Herstellung kaltgebundener Agglomerate aus
partikelförmigem, mineralischem Konzentrat.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung kaltgebundener Agglomerate aus partikelförmigem, mineralischem
Konzentrat, das als Hauptbestandteil mindestens eines der Metalle Eisen und Chrom in Oxydform enthält, insbesondere
Eisenerzkonzentrat und Ghromiterzkonzentrat, wobei ein derartiges
mineralisches Konzentrat zuerst mit einem Bindemittel, welches in der lage ist, unter dem Einfluß von Dampf, der
unter erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck steht, in einer die mineralischen Konzentratpartikel enthaltenden
Form zu erhärten, gemischt wird, bevor, nachdem darin enthaltene hydratisierbare Bestandteile gelöscht worden sind,
aus dem Gemisch aus mineralischem Konzentrat und Bindemittel Agglomerate erzeugt werden, und anschließend das Bindemittel
durch Dampfautoklavbehandlung dazu gebracht wird, die Agglomerate
zu härten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
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schaffen, mit dem es möglich ist, Agglomerate zu erzeugen, die, verglichen mit üblichen Agglomeraten dieser Art, eine
höhere mechanische Festigkeit je in den Agglomeraten enthaltenem Bindemittelanteil besitzen, d.h. es soll die Möglichkeit
geschaffen werden, Agglomerate zu erzeugen, die, verglichen mit bekannten Agglomeraten, entweder einen höheren
Festigkeitswert oder einen niedrigeren Prozentsatz an Bindemittel enthalten, wobei es insbesondere auch darum geht,
Agglomerate zu schaffen, die sowohl einen höheren Festigkeitswert
als auch einen geringeren Bindemittelanteil haben als bekannte Agglomerate.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein neues und wirtschaftliches Verfahren zur Erzeugung von Agglomeraten
aus partikelförmigen Eisenerzkonzentraten zu schaffen, feei
denen die Eisenoxydpartikel während des Reduktionsprozesses so durchlässig für heiße Reduktionsgase sind und eine so fein
verteilte Kernbildung bzw. Kristallkernbildung haben, daß die Agglomerate keine oder nur geringe Plattierungsneigungen haben
und aus diesem Grunde in vorteilhafter Weise in festem Zustand reduziert werden können.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, ein neues und wirtschaftliches Verfahren zu schaffen, welches es ermöglicht,
nur geringe Mengen Bindemittel zu verwenden, wenn aus partikelförmigen Eisenerzkonzentraten Agglomerate hergestellt
werden, die eine hohe Reduktionsfestigkeit und geringe Plattierungsneigungen
haben, d.h. Neigungen, bei einer Reduktion unter erhöhten Temperaturen zusammenzubacken. Dabei geht es
insbesondere darum, solche Agglomerate zu erzeugen, die in festem Zustand bei hohen Temperaturen reduziert werden können
und die eine solche Zusammensetzung haben, daß sie geeignet sind, entweder ganz oder zum großen Teil Schrott bei
Elektrostahl-Erzeugungsprozessen zu ersetzen.
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Es ist bereits bei der Herstellung von dampfgehärteten Agglomeraten
vorgeschlagen worden, zum Zwecke der Homogenisierung eines Gemisches aus einer groben Fraktion und einer feinen
Fraktion eines mineralischen Konzentrates und eines Bindemittels die das Gemisch bildenden Stoffe in einem gewissen
Umfang einen gemeinsamen Yermahlungsprozess, beispielsweise in einer Stabmühle zu unterwerfen. Auf diese Weise wird eine
bessere Adhäsion zwischen den mineralischen Konzentratpartikeln und dem Bindemittel als Ergebnis einer sogenannten mechanochemischen
Reaktion erzielt.
Bei den im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegenden Entwicklungsarbeiten
wurde überraschenderweise festgestellt, daß, wenn dampfgehartete Agglomerate, die Eisenoxydmaterial und
selbst solches Eisenoxydmaterial f das höhere Anteile an Chrom,
wie Ohr omit enthält, das zusammen mit einem Bindemittel einen intensiven gemeinsamen Vermahlungsprozess ausgesetzt wurde,
ein Eeil des Eisenoxyds chemisch mit dem Bindemittel reagiert
und in lösung in das Bindemittel übergeht, wodurch vom Gesichtspunkt der Bindung her ein aktiver Teil der Bindungsphase gebildet wird. Ausgehend davon ist das erfindungsgemäße
Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel dem mineralischen Konzentrat als ein Bestandteil eines Zusatzstoffes
zugesetzt wird, der in einer getrennten Verfahrens· stufe durch gemeinsames Vermählen von Bindemittel und Eisenoxydmaterial
hergestellt worden ist, wobei der Energieeinsatz beim gemeinsamen Vermählen von Bindemittel und Eisenoxydmaterial
so groß ist, daß mindestens ein Seil des Eisenoxydmaterials während des abschließenden Dampfhärtens der
Agglomerate chemisch mit dem Bindemittel reagiert und darin gelöst wird.
Die Dampfhärtung der Agglomerate erfolgt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung in an sich bekannter Weise, d.h. die ungehärteten Agglomerate mit den hydratisierbaren Bindemittel-
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bestandteilen, die in den Agglomeraten in gelöschtem Zustand
vorhanden sind, werden vorzugsweise im Anschluß an eine Vortrocknungsstufe etwa 1 bis 20 Stunden mit Dampf behandelt,
der eine Temperatur zwischen 160 und 230 C und einen Druck von 10-70 atm hat. Da die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Agglomerate in erster Linie dazu vorgesehen sind, mittels heißer Reduktionsgase reduziert zu werden,
wofür ein niedriger Gaswiderstand zusammen mit einer großen Kontaktfläche zwischen dem Reduktionsgas und den Agglomeraten
in dem beider Reduktion benutzten Ofen vorteilhaft
ist, werden kugelförmige Agglomerate von im wesentlichen gleichmäßiger Größe bevorzugt.
Es hat sich herausgestellt, daß bei einer gemeinsamen Vermahlung mit einem Bindemittel bei einem bestimmten Energieeinsatz
die Tendenz des Eisenoxydmaterials, im Verlauf des anschließenden Dampfhärtungsprozesses mit dem Bindemittel zu
reagieren und sich darin zu lösen, bei verschiedenen Eisenoxydtypen unterschiedlich ist. In solchen Fällen, bei denen
die Auswahl des Eisenoxydmaterials mehr oder weniger willkürlich ist, wird gemäß weiterer Erfindung vorzugsweise in
dem Zusatzstoff ein Eisenoxydmaterial verwendet, welches bei dem gemeinsamen Vermählen mit dem Bindemittel den geringstmöglichen
Energieverbrauch erfordert. So haben Magnetit und teilweise reduziertes Eisenoxyd, insbesondere Wüstit,
eine besondere Tendenz gezeigt, in feinzerteiltem Zustand mit dem Bindemittel zu reagieren, so daß diese Stoffe aus
diesem Grund als Bestandteil des Zusatzstoffes bevorzugt verwendet werden. Um das mit der Erfindung gesteckte Ziel zu
erreichen, liegt gemäß weiterer Erfindung der bevorzugte Energieverbrauch beim gemeinsamen Vermählen des Eisenoxydmaterials
und des Bindemittels in der Größenordnung von 10-40 kWh je
Tonne Zusatzstoff, obwohl auch größere Energiemengen erforderlich sein können, wenn die Reaktionsneigung des Eisenoxydmaterials
niedrig ist oder wenn die Partikelgröße des
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Eisenoxydmaterials beim gemeinsamen Vermählen desselben mit
dem Bindemittel stark herabgesetzt werden muß. So wird insbesondere
dann ein verhältnismäßig hoher Energieverbrauch notwendig sein, wenn nur ein sehr niedriger Anteil eines üblichen
Bindemittels in der Bindungsphase erwünscht ist, beispielsweise dann, wenn die Bindungsphase praktisch ausschließlich
aus Eisenoxydmaterial und der dieses Eisenoxydmaterial begleitenden Gangart gebildet wird. Das Eisenoxydmaterial
und das Bindemittel werden zum gemeinsamen Vermählen vorzugsweise einer schnellen und sehr energiereichen
Mahlbehandlung unterworfen, vorzugsweise in Schwingmühlen, die sich in diesem Zusammenhang als ausserordentlich geeignet
herausgestellt haben. Das Vermischen des Zusatzstoffes und des mineralischen Konzentrats kann vorzugsweise in einer
Stabmühle durchgeführt werden.
Beim Dampfhärten der Agglomerate gemäß der vorliegenden Erfindung wird mindestens ein !eil des in dem Zusatzstoff enthaltenden
Eisenoxydmaterials in dem Bindemittel gelöst, wodurch eine gelförmige Substanz entsteht, die dann erhärtet,
um als Grundmittel bzw. Matrix eine Bindemittelsubstanz zu "bilden, welche die Partikel des mineralischen Konzentrats umhüllt,
und die fortschreitend zu sehr kleinen Kristallen verschiedener Zusammensetzung kristallisiert. Wenn ein Bindemittel
benutzt wird, welches gelöschten Kalk und fein zerteilte Kieselerde enthält, werden Eisen-III-Hydroxyde, OaI-zium-Hydrosilikate,
Eisen-Hydrosilikate, Eisen-Oalzium-Hydrosilikate und Calzium-Perrate festgestellt, wenn eine solche
Bindemittelsubstanzmatrix durch qualitative Röntgenstrahlenanalyse
untersucht wird.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich vorzugsweise unter anderem übliche Bindemittel benutzen,
die normalerweise bei der Herstellung von dampfgehärteten
Agglomeraten benutzt werden, wie beispielsweise gelöschter
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EaIk, gelöschte Stahlofenschlacke, gelöschte Hochofenschlacke,
Kieselerde, von denen die letztere vorzugsweise in sehr fein zerteiltem Zustand benutzt wird, etwa in Form
von Flugstaub, der von metallurgischen Prozessen bei der Herstellung von Siliziumeisen stammt, und Zement oder Gemische
daraus, und zwar vorzugsweise mit Zusätzen von Gangart und reaktionsfähigem AIpO,. Es ist jedoch auch möglich, ein spezielles
Bindemittel zu präparieren, das bei der abschließenden Reduktion der Agglomerate zusätzliche vorteilhafte Effekte
ergibt, oder üblichen Bindemitteln einen Stoff zuzusetzen, der zu den gleichen vorteilhaften Wirkungen führt. So kann
das Bindemittel vorzugsweise so ausgewählt werden, daß die gehärteten Agglomerate in der Bindemittelphase bzw. Bindungsphase einen Überschuß an gelöschtem Kalk enthalten, der sich
während der Reduktion der Agglomerate in bestimmtem Umfang in dem Wüstitgitter verteilt und die Festigkeit dieses Gitters
erhöht, woraus jedoch eine geringere Plastizität der partiell reduzierten Agglomerate resultiert. Um weiterhin
Plattierungsprobleme bei der direkten Redtistion der Agglomerate,
d.h. einem Reduktionsprozess ohne gleichzeitigen Schmelzprozess, mittels heißer Reduktionsgase, die insbesondere
reich an Kohlenmonoxyd sind, zu verhindern, können vorzugsweise in das Bindemittel oder das Eisenoxydmaterial
des Zusatzstoffes eine oder mehrere der Metallverbindungen MgO, MnO, Al2O^ und EiO2 eingearbeitet sein. Obwohl diese
Verbindungen vorzugsweise in Form einer festen lösung in fein zerteiltem Eisenoxyd, insbesondere Magnetit oder teilweise
reduziertem Eisenoxyd, wie Wüstit, vorhanden sind, können
sie auch in einer freien Form, hydratisierten Form oder in einer hydrosilikatgebundenen Form oder in einer Kombination
dieser Formen vorliegen. Wenn die Agglomerate mit Gasen, die bei erhöhten Temperaturen reich an Kohlenmonoxyd sind, reduziert
werden, sind die Metallverbindungen in der oben beschriebenen Form in der Lage, die Eisenoxydpartikel der
Agglomerate zu durchdringen, so daß sie die Oberfläche der
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Eisenoxydpartikel ätzen oder darin Poren in einer solchen Weise bilden, daß die Oberfläche der Partikel es dem während
des Reduktionsprozesses gebildeten Kohlendyoxyd ermöglicht , dadurch hindurchzutreten, wobei durch die Metallverbindungen
gleichzeitig die feinzerteilte Kern- bzw. Kristallkeimbildung erhöht wird, wenn reines Eisen herausreduziert wird; dadurch
wird die Bildung von Flocken aus reinem Eisen ausgeschaltet, die aus den Oberflächenschichten der teilweise reduzierten
Eisenoxydpartikel hervorragen und die eine typische Erscheinungsform sind, wenn Eisenoxydpartikel aus Wüstit mittels
an Kohlenmonoxyd reichen Grasen innerhalb eines Temperaturbereichs
zwischen 800 und 100O0C zu Eisen reduziert wird.
Es ist bekannt, daß eine derartige Flockenbildung dazu führt, daß die teilweise reduzierten Eisenoxydpartikel eine unebene,
mit Graten od. dgl. versehene Oberfläche erhalten, was häufig von einem übermäßigen Anschwellen begleitet ist und zu Plattierungsneigungen
führt. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß es bisher noch nicht bekannt ist, ob die Metallverbindungen
MgO, MnO, Al2O^ und TiO2 in ihrer Gesamtheit
in die Eisenoxydpartikel eindringen, oder ob es nur die Metalle dieser Verbindungen sind, die in diese Partikel eindringen.
Es ist wahrscheinlich so, daß die erwähnten Metallverbindungen in das Magnetit als MgO, MnO, Al2O, und TiO2
diffundieren, während die Einzelheiten, wenn das Eisenoxyd bereits die Wüstitphase erreicht hat, noch mehr im dunklen
liegen. Die erforderliche Menge der erwähnten Metallverbindungen ist in einem gewissen Umfang abhängig von der Zusammensetzung
des Zusatzstoffes im allgemeinen und von der Zusammensetzung des Eisenerzkonzentrates und der Zusammensetzung und
der Temperatur des zur Reduktion der gehärteten Agglomerate verwendeten Gases, wobei die Menge der Metallverbindungen mit
anwachsender Reduktionstemperatur abnimmt. Die zur Erzielung des gewünschten Effektes benötigte Menge an Metallverbindungen
kann jedoch für jeden Einzelfall beispielsweise durch Versuche in kleintechnischem Maßstab ermittelt werden. Die
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Fähigkeit der erwähnten Metallverbindungen, das Eisenoxyd in
den Agglomeraten bei Reduktionstemperaturen unter 8000O zu
durchdringen, ist von untergeordneter Bedeutung, da davon ausgegangen werden kann, daß Plattierungsprobleme als Ergebnis
einer mit Graten versehenen Oberfläche der teilweise reduzierten Eisenoxydpartikel nicht unterhalb dieser Temperatur
auftreten. Es entstehen weiterhin auch keine mit Graten versehene Oberflächen mit sich daraus ergebenden Plattierungsproblemen
an den Eisenoxydpartikeln in den Agglomeraten bei der Reduktion derselben mit Gasenr die reich an
Kohlenmonoxyd sind und bei sehr hohen Reduktionstemperaturen
von beispielsweise über 110O0C. Die Metallverbindungen MgO,
MnO, AIpO5 un<* TiOp können in den Zusatzstoff in verhältnismäßig
kleinen Mengen eingearbeitet werden, um die oben beschriebenen Vorteile zu ergeben, wobei jedoch vorausgesetzt
wird, daß diese Verbindungen sich in einer geeigneten reaktionsfähigen Form befinden. So kann die erforderliche Menge
praktisch eine Größenordnung von 0,1 bis 1 #, bezogen auf das
Trockengewicht des Zusatzstoffes, haben, wenn die Verbindungen als feste lösung in einem fein zerteilten Eisenoxydmaterial
enthalten sind, das mit dem Rest des Zusatzstoffes gemeinsam vermählen worden ist. Wenn die erwähnten Metallverbindungen
in dem Zusatzstoff in einer freien, hydratisieren oder hydrosilikatgebundenen Form vorhanden sind, beträgt die
zur Verhinderung der Plattierung notwendige Menge dieser Metallverbindungen normalerweise das Zahnfache der Menge, die
benötigt wird, wenn die Metallverbindungen als eine feste lösung in einem fein zerteiltem Eisenoxydmaterial vorhanden
sind, welches einen Teil des Zusatzstoffes bildet.
Silikatgebundene Metallverbindungen des obigen Typs, beispielsweise
MgO in Hochofen- und Stahlofenschlacke, ebenso wie AIpO* in Zement, haben nicht den oben behandelten plattierungsverhindernden
Effekt, da sie stabil gebunden sind» In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß der plattierungs-
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verhindernde Effekt nicht bei gesinterten Agglomeraten erhalten
werden kann, da im Fall von gesinterten Agglomeraten sämtliche Reaktionen, die die Oberfläche der Eisenoxydpartikel
und das Kristallgitter beeinflussen, bereits während des Sinterprozesses stattgefunden haben und demzufolge keinen
Einfluß auf den Reduktionsprozess der Agglomerate haben können.
Durch Auswahl eines Bindemittels, welches mindestens 20$,
vorzugsweise mindestens 25$ MgO enthält, und zwar bezogen
auf das Gewicht des Bindemittels in der dehydrierten Porm, insbesondere eines Bindemittels, welches in der dehydrierten
Porm zusätzlich zu MgO im wesentlichen CaO enthält, und wobei gleichzeitig mineralische Konzentrate und Eisenoxydmateriale
die afe an Gangart sind, verwendet werden, können Agglomerate hergestellt werden, die nicht die oben erwähnte
Plattierungstendenz als Ergebnis der Bildung einer mit Graten versehenen Oberfläche auf den Eisenoxydpartikeln bei der
Reduzierung der Agglomerate mit an Kohlenmonoxyd reichen heißen Gasen haben, wobei die Bindemittelsubstanzmatrix dieser
Agglomerate keine besondere Neigung hat, zu erweichen und dadurch einen Plattierungseffekt hervorzurufen, wenn die
Agglomerate direkt mittels Reduktionsgasen reduziert werden, die sehr hohe Temperaturen beispielsweise im Bereich von
9500C bis zu 12000C haben. Es ist insbesondere vorteilhaft,
ein Bindemittel zu verwenden, welches in der hydratisierten Porm im wesentlichen nur MgO und CaO enthält, wenn die Agglomerate
in einem reduzierten Zustand dazu verwendet werden sollen, in Elektrostahlherstellungsprozessen Schrott zu ersetzen,
wobei der MgO-Anteil in dem Bindemittel mindestens etwa 40 Gew.-^ beträgt. In diesem Zusammenhang ist es weiterhin
vorteilhaft, wenn das Bindemittel in der dehydrierten Porm weniger als 10$, vorzugsweise etwa 3-6 Gew.-^ des Ausgangsgemisches
umfaßt, aus dem die Agglomerate gebildet werden.
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Um zu gewährleisten, daß die Agglomerate für den Transport
ausreichend fest sind, so daß sie bei der Überführung von der Agglomerieranlage zu der Reduktionsanlage nicht zerfallen
und auch eine ausreichende '!Festigkeit während der Reduktion
haben, so daß sie nicht während des Reduktionsprozesses zerfallen, ist es häufig notwendig, gewisse Maßnahmen zu treffen,
und zwar insbesondere dann, wenn nur kleine Bindemittelanteile in den Agglomeraten vorliegen. So soll vorzugsweise
die Partikelgröße des Ausgangsmaterials, aus dem die Agglomerate hergestellt werden, in einer solchen Weise ausgewählt
sein, daß in den Agglomeraten eine dichte Packung der Partikel erhalten wird, und zwar derart, daß die Porösität der
Agglomerate unter 0,3 liegt. So kann beispielsweise ein geeigneter Verdichtungsgrad erhalten werden, indem als Ausgangsmaterial
etwa 50 - 80 Gew.-S^ eines normalen, grobkörnigen
mineralischen Konzentrats benutzt wird, von dem beispielsweise 80 Gew.-^ eine Korngröße unter 0,2 mm hat, während
das restliche Eisenoxydmaterial und das Bindemittel, welches im Vergleich mit dem mineralischen Konzentrat eine feinere
Korngröße hat, wobei beispielsweise 80 Gew.-# unterhalb von 0,06 mm liegt oder sogar noch feinkörniger ist; der beste
Verdichtungsgrad wird erhalten, wenn das Eisenoxydmaterial und das Bindemittel zusammen etwa 25 - 35% des gesamten Partikelvolumens
des Ausgangsmaterials umfassen.
Das Löschen der hydratisierbaren Bestandteile des Bindemittels kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt vor der Härtung der Agglomerate
durchgeführt werden, obwohl dieses Löschen bevorzugt, dann durchgeführt wird, wenn die Bestandteile des Zusatzstoffes
gemeinsam vermählen werden; dieses gilt insbesondere dann, wenn schwer zu löschendes Material, wie beispielsweise
MgO, in dem Bindemittel vorhanden ist. Ein bestimmtes Maß an Nachlöschen kann nach dem gemeinsamen Vermahlprozess erlaubt
sein, indem der Zusatzstoff in feuchtem Zustand für einen Zeitraum von beispielsweise einigen wenigen Tagen oder mehr
gelagert wird.
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Die Plattierungstendenz der Agglomerate kann auch dadurch
reduziert werden, daß die Agglomerate mit einem pulvrigen Material "beschichtet werden, das reich an MgO ist. Diese Beschichtung
bzw. Bestäubung sollte vorzugsweise in einem abschließenden Stadium des Agglomerierprozesses oder unmittelbar
danach erfolgen, während die ungehärteten Agglomerate
feucht sind.
Das Beschichtungsmaterial, bei dem die hydratisierbaren Bestandteile
in gelöschtem Zustand vorliegen sollten, kann auf die ungehärteten Agglomerate aüfeestäubt werden oder die
Agglomerate können in dem Beschichtungsmaterial gewälzt werden. Wenn die Agglomerate in Form von Pellets vorliegen,
kann das Beschichtungsmaterial unabhängig davon, ob es auf die Pellets aufgestäubt wird, oder ob die Pellets darin gewälzt
werden, entweder in der Pelettieiereinrichtung, die zum Agglomerieren der Partikel benutzt wird, oder in einer
speziellen Nachwalze inrichtung* aufgetragen werden, wobei ein höherer Verdichtungsgrad der die Pellets bildenden Partikel
und eine größere Festigkeit der Pellets im letzteren Fall erhalten wird. Wenn die Agglomerate anschließend unter Dampf
gehärtet werden, haftet das Beschichtungsmaterial fest an den Agglomeraten und bildet eine wesentliche feuerfeste
Schicht um diese herum.
Da bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Zusatzstoff in
einem von den übrigen Schritten des Verfahrens gesonderten Prozess hergestellt wird, hat es sich sowohl in technischer
als auch in wirtschaftlicher Hinsicht als vorteilhaft herausgestellt, den Zusatzstoff in einigen wenigen ausgewählten Anlagen
herzustellen, die mit einem besonderen speziellen für die Herstellung eines solchen Zusatzstoffes besonders geeigneten
Maschinenpark ausgerüstet sind; diese Anlagen sollen sich insbesondere in der Nähe von Minerallagerstätten befinden,
wo Stoffe gefördert werden, die insbesondere als Be-
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standteile des in Frage stehenden Zusatzstoffes geeignet
sind. Der in diesen Anlagen hergestellte Zusatzstoff, der die hydratisierbaren Bestandteile in gelöschtem Zustand enthält,
kann dann zu den Agglomerieranlagen gefördert werden, in denen der Zusatzstoff in geeigneten Verhältnissen mit den
mineralischen Konzentraten gemischt wird, die mittels üblicher Erzaufbereitungsverfahren oder anderer Metalloxydbehandlungsverfahren
erzeugt worden sind, bevor das Gemisch agglomeriert wird und die Agglomerate in einer Dampfatmosphäre
gehärtet werden.
Der bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens enthaltene
Effekt ist in der Zeichnung dargestellt; so zeigt ]?ig. 1 in etwa 600-facher Vergrößerung einen Teil eines
dampf gehärteten Agglomerate aus partikelförmigem Eisenerzkonzentrat.
Der in diesem Fall verwendete Zusatzstoff enthält ein Magnetitkonzentrat und gelöschten Kalk, welche in
einem Gewichtsverhältnis von 4:1 in einer kontinuierlich arbeitenden Schwingmühle bei einem Energieverbrauch von 15kWh
je Tonne Zusatzstoff gemeinsam vermählen worden sind; der Zusatzstoff, von dem 80 Gew.-^ eine Korngröße von weniger
als 0,05 ram hatte, war mit dem Eisenerzkonzentrat in einem Gewichtsverhältnis von 1:2,5 gemischt worden.
Pig. 2 zeigt in im wesentlichen 4000-facher Vergrößerung einen Teil der geringfügig gefärbten Bindemittelsubstanzmatrix
von Pig 1; Pig. 2 gibt zu erkennen, daß die ursprünglich in dem Zusatzstoff vorhandenen Eisenoxydpartikel im
wesentlichen vollständig in dem ursprünglichen Bindemittel gelöst sind, und eine gelförmige Substanz bilden, in der eine
große Anzahl sehr kleiner Kristalle mit einer Größe von etwa 1 bis 2 Jim auskristallisiert sind. Eine qualitative Röntgenstrahlenanalyse
dieser Substanz zeigte, daß sie Eisenoxyd, Ca(OH2), Calziumferrate, Eisencalziumhydrosilikate und Eisenhydrosilikate
umfaßte. Das in dem Zusatzstoff vorhandene Eisenoxydmaterial hatte dadurch selbst einen wirksamen Be-
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standteil der Bindemittelsubstanz hinsichtlich des Bindungsaspektes gebildet.
Die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erzielten Vorteile
werden im folgenden unter Bezugnahme auf mehrere Beispiele näher erläutert.
Durch gemeinsames Vermählen von 45 Gew.-^ einer niedrig-reaktionsfähigen,
basischen Stahlofenschlacke, 5 Gew.-^ GaO und
50 Gew.-# reines Magnetitkonzentrat wurde ein Zusatzstoff hergestellt. Der gemeinsame Vermahlungsprozess wurde in einer
Schwingmühle durchgeführt mit einem Nettoenergieverbrauch
von 30 kWh je Tonne Zusatzstoff; der Mühle wurde in ausreichender Menge Wasser zugesetzt, um ein Löschen der löschbaren
Bestandteile hervorzurufen; der Zusatzstoff enthielt zu 80 Gew.-^ Partikel mit einer Korngröße unter 0,035 mm;der Zusatzstoff
wurde dann in feuchtem Zustand eine Woche gelagert, wodurch ein vollständiges Löschen der löschbaren Bestandteile
erreicht wurde. Anschließend daran wurde der Zusatzstoff in einer Stabmühle mit einem phosphorhaltigen Eisenerz, das 80
Gew.-^ Partikel mit einer Partikelgröße unter 0,5 mm hatte,
in einem Gewichtsverhältnis von 1:2,5 gemischt, und zwar mit einem Nettoenergieverbrauch von 5 kWh je Tonne des Gemisches.
Das Gemisch wurde dann zu Pellets mit einem Durchmesser von etwa 12,5 mm gewalzt und die Pellets wurden 8 Stunden lang
in einem Autoklaven bei etwa 1950C und einem entsprechenden
Druck dampfgehärtet. Trotz der niedrigen Reaktionsfähigkeit der Stahlofenschlacke hatten die erhaltenen Pellets eine Reduktionsfestigkeit
von 45 kp je Pellet bei 10000C, wobei als Reduktionsgas
ein CO-enthaltendes Gas benutzt wurde. Es ist oft
wünschenswert, dem Hochofen geringfügig reaktionsfähige Stahlöfenschlacke
zurückzuführen, und bisher hat es sich als schwierig herausgestellt, eine solche Schlacke in größeren
Mengen zum Zwecke der Agglomeratbindung zu verwenden. Dieser
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- 14 Mangel wird mittels des erfindungsgeraäßen Verfahrens behoben.
Ein Ausgangsmaterial, das bei der Agglomerierung von fein zerteilten Eisenerzkonzentraten benutzt werden sollte, wurde
hergestellt, indem in einer Stabmühle 80 Gew.-^ hämatitisehes
Erzkonzentrat bzw. Eisensteinkonzentrat, welches 80 Gew.-%
Teilchen mit einer Größe unter 0,2 mm enthielt, und 20 Gew.-^
Zusatzstoff gemischt, der eine intensiv miteinander vermahlene Mischung von äquivalenten Gewichtsteilen gelöschten
Kalks und eines Magnetiterzkonzentrats umfaßte, das in fester lösung etwa 0,2 Gew.-^ MgO und etwa 0,3 Gew.-^ TiO2 enthielt.
Der Energieverbrauch während des gemeinsamen Vermahlungsprozesses betrug je Tonne Zusatzstoff 20 kWh, und die Partikelgröße
des Zusatzstoffes lag zu 80 Gew.-# unter 0,04 mm. Das
Ausgangsmaterial wurde dann pelletisiert und die Pellets wurden gehärtet, indem sie sechs Stunden lang bei einer Temperatur
von etwa 2000C und einem entsprechenden Druck einer
Dampfatmosphäre in einem Autoklaven ausgesetzt wurden. Nach
Reduktion der Pellets in einem Ofen bei einer Temperatur von etwa 95O0C mit einem Gas, das im wesentlichen eine einen Hochofen
simulierende Zusammensetzung hatte, wiesen die Pellets eine sehr niedrige Plattierungsneigung auf. Es trat keine
Vergrößerung der Pelfets auf, die über der Vergrößerung liegt,
die beim Übergang von Hämatit zu Magnetit unvermeidbar ist. Die Reduktionsfestigkeit der erhaltenen Pellets überstieg
mehrfach die Reduktionsfestigkeit von in üblicher Weise gesinterten Pellets, und ihr Reduktionsvermögen war beträchtlich
höher als im Pail von gesinterten Pellets.
Es wurde ein Zusatzstoff hergestellt, indem mit einem Gewichtsverhältnis
von 4:1 ein im wesentlichen gangartfreies Magnet it konzentrat und ein Bindemittel gemeinsam vermählen
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wurde, welches durch Löschen gebrannten Dolomite erhalten
wurde. Der Mahlprozess wurde in einer kontinuierlich arbeitenden Schwingmühle durchgeführt mit einem Energieverbrauch
von 15 kWh je Tonne Zusatzstoff, der zu 80 Gew.-# auf eine
Partikelgröße unter 0,05 mm gemahlen wurde. Um ein für Agglomerierungszwecke
geeignetes Ausgangematerial zu bilden, wurde der Zusatzstoff mit einem gangartarmen Magnetitkonzentrat in
einem Gewichtsverhältnis von 1i2,5 gemischt. Von dem Magnetitkonzentrat
hatten 80 Gew.-^ eine Partikelgröße unter 0,2 mm. Das Mischen erfolgte in einer Stabmühle, wobei das Gemisch
gleichzeitig mit einem Energieverbrauch von etwa 3 kWh je Tonne Ausgangsmaterial zermahlen wurde. Auf einer die
Form einer Walzscheibe aufweisenden Pelletisiermaschine wurden anschließend Pellets mit einem Durchmesser von etwa 12,5
mm geformt, wobei zum Zwecke der Pelletisierung ausreichende
Wassermengen zugesetzt wurden; den sich auf der Platte befindenden Pellets wurde während der Pelletbildung ein Pulver,
welches gebranntes und gelösc&tes Seewassermagnesit enthielt,
in einer Gewichtsmenge von etwa 1 Gew.-^, bezogen auf das
Ausgangsmaterial, zugesetzt.
Die auf diese Weise mit im wesentlichen reinem Mg (OH)2 beschichteten
Pellets wurden dann 8 Stunden lang bei etwa 2000C
und einem entsprechenden Druck in einem Autoklaven dampf behandelt.
Nachdem die auf diese Weise erhaltenen Pellets zwei Tage lang gelagert wurden, hatten sie eine Druckfestigkeit
von etwa 40 kp je Pellets was zur notwendigen Handhabung und
zum Transport der Pellets vor und in Verbindung mit dem Reduktionsprozess völlig ausreichte.
Die erhaltenen Pellets wurden auf zwei Partien aufgeteilt. Eine Partie wurde mit Gas, welches reich an Kohlenmonoxyd
war, in einem Eisenschwammofen, der nach dem Wiberg-Söderfors-Verfahren
arbeitete, bei einer Temperatur von etwa 95O0C reduziert, während die andere Partie bei einer Tempe-
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ratur von etwa 11000O mit Wasserstoffgas reduziert wurde.
Beide Reduktionsprozesse konnten ohne Auftreten des unerwünschten Plattierungsphänomens durchgeführt werden, was
völlig unmöglich gewesen wäre, wenn in üblicher Weise gebrannte Sinterpellets benutzt worden wären. Die erhaltenen
reduzierten Pellets konnten in vorteilhafter Weise direkt einem Elektrostählofen als Ersatz von 60 Gew.-$ der üblichen
Schrottcharge zugesetzt werden, wobei das Bindemittel in den Pellets in beträchtlichem Umfang die üblichen schlackebildenden
Bestandteile beim Elektrostahlprozess ersetzte.
Basische Stahlofenschlacken, die bei der Herstellung von
hochwertigem Stahl erhalten wurde, wurden im Anschluß an ein vorbereiteten Vermahlungsprozess mittels trockner magnetischer
Abscheidung aufbereitet, wodurch ein im wesentlichen wüstitähnliches Material erhalten wurde, das zusätzlich zu Eisenoxyd
etwa 20 Gew.-^ MnO und etwa 15 Gew.-^ Calziumsilikatmaterial
enthielt. Das auf diese Weise erhaltene trockne Material wurde mit einem Produkt, das im wesentlichen Eisenoxyde
und Calziumoxyde enthielt und aus dem Staubabscheider eines Sauerstoffgas-Raffinationsprozeeses herrührte, und mit
gebranntem Kalk in einem Gewichtsverhältnis von 5:2:3 gemischt. Das Gemisch wurde dann in einer Schwingmühle fein
zermahlen, wobei in ausreichendem Umfang Wasser zugesetzt wurde, um die löschbaren Bestandteile des Gemisches zu löschen,
wobei der Hettoenergieverbrauch bei 25 kWh je Tonne des Gemisches
lag. Das erhaltene Gemisch eignete sich als Zusatzstoff bei der Herstellung von dampfgehärteten Agglomeraten
aus sowohl Hämatit- und Magnetitkonzentraten als Zusatzstoff zu einem Hochofen.
209817/0933
Ein feines Chromitkonzentrat wurde in einer Schwingmühle mit
einer Ferrochromsehlacke und Siliziumstaub gemeinsam vermählen,
der einem metallurgischen Siliziumeisenherstellungsprozess entnommen worden war; die Bestandteile lagen in
einem Gewiehtsverhältnis von 10:3:2 vor, wobei beim Yermahlen der Nettoenergieverbrauch 20 kWh je Tonne des Gemisches
betrug und ausreichende Wassermengen zugesetzt wurden, um die löschbaren Bestandteile des Gemisches zu löschen. Das
erhaltene Gemisch wurde als Zusatzstoff für ein verhältnismäßig grobkörniges Chromitkonzentrat in einem Gewichtsverhältnis
von 1:2,5 verwendet; das resultierende Gemisch wurde agglomeriert und in einem Autoklaven dampfgehärtet, um zur
Herstellung von lerrochrom geeignete Agglomerate zu bilden. Bei diesem Verfahren kann eine große Menge Ferrochromschlacke
in dem Bindemittel verwendet werden.
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf die Agglomerate und.
die Zusatzstoffe, die im Rahmen der obigen Beschreibung behandelt
und in den Patentansprüchen noch näher bezeichnet sind.
209817/0933
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung kaltgebundener Agglomerate aus
partikelförmigem, mineralischem Konzentrat, das als Hauptbestandteil mindestens eines der Metalle Eisen und
Chrom in Oxydform enthält, wobei ein derartiges mineralisches Konzentrat zuerst mit einem Bindemittel, welches
in der Lage ist, unter dem Einfluß von Dampf, der unter erhöhter Temperatur und unter erhöhtem Druck steht, in
einer die mineralischen Konzentratpartikel enthaltenden Form zu erhärten, gemischt wird, bevor, nachdem darin
enthaltene hydratisierbare Bestandteile gelöscht worden sind, aus dem Gemisch aus mineralischen Konzentrat und
Bindemittel Agglomerate erzeugt werden, und anschließend das Bindemittel durch Dampfautoklavbehandlung dazu gebracht
wird, die Agglomerate zu härten, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel dem mineralischen Konzentrat
als ein Bestandteil eines Zusatzstoffes zugesetzt wird, der in einer getrennten Verfahrensstufe durch gemeinsames
Vermählen von Bindemittel und Eisenoxydmaterial hergestellt worden ist, wobei der Energieeinsatz beim gemeinsamen
Vermählen von Bindemittel und Eisenoxydmaterial so groß ist, daß mindestens ein Teil des Eisenoxydmaterials
während des abschließenden Dampfhärtens der Agglomerate chemisch mit dem Bindemittel reagiert und
darin gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gemeinsame Vermählen von Bindemittel und Bisenoxydmaterial
mittels eines viel Energie verbrauchenden Zerkleinerungsprozesses,
vorzugsweise in einer Schwingmühle, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
209817/0933
daß der gemeinsame Vermahlungsprozeß mit einem Nettoenergieverbrauch,
von 10 bis 40 kWh. je Tonne Zusatzstoff durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 "bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Eisenoxydmaterial in dem Zusatzstoff in Form von mindestens einem der Stoffe Magnetit und teilweise
reduziertes Eisenoxyd, insbesondere Wüstit, enthalten ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydratisierbaren Bestandteile des Bindemittels während des gemeinsamen Vermahlens von Bindemittel
und Eisenoxydmaterials gelöscht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die hydratisierbaren Bestandteile des Zusatzstoffes einem
Nachlöschprozeß unterworfen werden, indem der Zusatzstoff in feuchtem Zustand gelagert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zusatzstoff verwendet wird, der mindestens eine der Metallverbindungen MgO, MnO, AlpO~
und IiOo in solchen Mengen und in einer solchen Form enthält,
daß bei der Reduktion der in den Agglomeraten vorhandenen Eisenoxyde bei einer Temperatur von mindestens
8000C mindestens ein Teil des in den Metallverbindungen
enthaltenen Metalls in die Eisenoxyde diffundiert bzw. eindringt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zusatzstoff verwendet wird, in dem mindestens eine der
Metallverbindungen MgO, MnO, Al2O5 und TiO2 im wesentlichen
in. der Form einer festen Lösung in fein zerteiltem
209817/0933
Eisenoxyd, vorzugsweise Magnetit oder teilweise reduziertes
Eisenoxyd, wie Wüstit, und in einer Menge von mindestens
0,1$, bezogen auf das Gewicht des Zusatzstoffes, vorliegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Ms 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bindemittel verwendet wird, welches ein Gehalt von Ga(OH)2 von solcher Größe hat, daß die Bindungs-•
phase in den gehärteten Agglomeraten freies Ca(OH)? enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bindemittel verwendet wird, welches mindestens 20$, vorzugsweis mindestens 25$ MgO, bezogen auf
das Gewicht des Bindemittels in dehydrierter SOrrnj enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Bindemittel verwendet wird, welches in seiner dehydrierten Form im wesentlichen nur MgO und OaO enthält, wobei der
MgO-Anteil in dem Bindemittel vorzugsweise mindestens etwa
40 Gew.-$ beträgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 imd 11, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bindemittel verwendet wird, welches in der dehydrierten Form weniger als 10 und vorzugsweise 3
bis 6 GeWc-% der Agglomerate einnimmt»
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 Ms 12, dadurch gekennzeichnet;
daß die Agglomerate mit einem an MgO reichen Material beschichtet werden»
14-. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
an MgO reiche Material den Agglomerated, in gelöschter Form
vor der Härtung der Agglomerate zugesetzt aird,
15. Ein Agglomerat welches moh eiern Verfahren gemäß sinem der
Ansprüche 1 "bis 14 iiergestellt ist«
2CS81T/0833
215139A
16. Zusatzstoff, welcher nach einem Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 Ms 12 hergestellt ist.
209817/0933
- u-
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