<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von versand-und verarbeitungsfähigen Formlingen aus Ferrosilizium.
Bei der Verwendung von im elektrischen Ofen dargestelltem, hochprozentigem Ferrosilizium zur Herstellung von hochsäurefesten Eisenlegierungen im Kupolofen hat sich der Übelstand herausgestellt, dass das Ferrosilizi4olm teilweise in staubfeinem Zustand angeliefert wird, welche Beschaffenheit naturgemäss das Einbringen in den Ofen und die weitere Verarbeitung sehr erschwert. Es kommt hinzu, dass das Ferrosilizium auch dann, wenn es in grösseren Stücken vorliegt, ausserordentlich schwer zu verarbeiten ist, weil es sehr spröde ist, so dass selbst verhältnismässig feste Stücke allein durch die mechanischen Beanspruchungen beim Herunterschmelzen im Kupolofen zu feinem Pulver zerrieben werden.
Unter diesen Umständen ist das Ferrosilizium nicht nur sehr stark dem Verbrennen ausgesetzt, so dass hiedurch erhebliche Verluste entstehen, sondern es ist auch nicht leicht möglich, mit ihm eine gleichmässige Schmelze im Kupolofen zu erhalten, weil es infolge seiner Feinheit mit den anderen Mischungsbestandteilen nicht gleichmässig zusammenschmilzt. Auch verhindern die erwähnten Verluste, abgesehen von den ihnen als solchen innewohnenden Nachteilen, eine auch nur annähernd genaue vorherige Berechnung der wirklich nutzbar zu machenden Mengen an Ferrosilizium.
Um diesem Übelstande abzuhelfen, werden gemäss vorliegender Erfindung aus dem Ferrosilizium, so wie es angeliefert wird, mit Hilfe von gewöhnlichem, schnell bindendem Zement oder auch mit anderen ähnlichen Bindemitteln Formlinge hergestellt, ähnlich wie die Herstellung von Betonsteinen. Es hat sich ein Verhältnis von einem Teil Zement zu vier Teilen Ferrosilizium als zweckmässig erwiesen. Welche Mengen von Zement man im einzelnen Falle verwendet, hängt nur von der mechanischen Beschaffenheit der Masse ab. Für den Schmelzprozess selbst ist dieses Verhältnis unerheblich, weil der Zement und die etwa im Anmachwasser sonst vorhandenen Stoffe völlig in die Schlacke übergehen und keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der zu erzeugenden Ferrosiliziumlegierungen haben.
Man verfährt hiebei so, dass man das angelieferte Ferrosilizium, falls es grobstückiger sein sollte, zunächst auf etwa Haselnussgrösse zerkleinert, dass man es dann mit Zement und Wasser oder beliebigen Salzlösungen, wie z. B. von Salzen der Alkalien oder Erdalkalien, nach dem in der Betonindustrie üblichen Verfahren mischt und daraus Formlinge herstellt, die man dann an der Luft erhärten lässt. Die Formlinge sind dann steinhart und können ohne die erwähnten Nachteile im Kupolofen verwendet werden. Sie schmelzen mit den übrigen Mischungsbestandteilen regelmässig herunter. Der Abbrand ist durchaus normal. Man ist nun-
EMI1.1
Erzeugnis gewährendem Betriebe zu erhalten, was bisher nicht möglich war.
Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich namentlich dadurch von den bisher in der Metallurgie gebräuchlich gewesenen Brikettierungsverfahren, dass bei diesen letzteren die in Betracht kommenden Erze oder dgl. in geeignete Pressen mit oder ohne einem entsprechenden Bindemittel unter stark ansteigendem Druck gebracht wurden. Es hat sich nämlich, wie schon bemerkt, herausgestellt, dass Ferrosilizium so nicht zu Formlingen verarbeitet werden kann, dass es vielmehr nötig ist, es durch ein zementartiges Bindemittel ohne Anwendung von Druck zu verkitten. Es hat sich dabei auch ergeben, dass die.
Befürchtung, die man sonst in der Technik allgemein hegt, als ob die auf letzterem Wege in das Ferrosilizium gelangenden Kalkzuschläge schädlich wirken würden, gerade bei der Verarbeitùng von Ferrosilizium nicht zutrifft, dass sich dieses also anders verhält, als die sonst in Betracht kommenden Rohstoffe ähnlicher Art.
<Desc/Clms Page number 2>
Weiter ist gegenüber dem Bekannten noch auf den wichtigen Unterschied hinzuweisen, dass man bisher nur entsprechend kleinstückige oder feinpulverige Abfälle, mulmige Erze oder dgl. brikettiert hat, während nach vorliegender Erfindung das in grossen Stücken vorhandene Ferrosilizium sogar erst eigens zu dem Zwecke zerkleinert wird, um es dann brikettieren zu, können.
Denn während das Brikettieren nur den Zweck verfolgte, Grus oder dgl. zu handlichen Stücken zusammenzufassen, soll durch die vorliegende Erfindung den Übelständen begegnet werden, die sich daraus ergeben, dass eine an sich grobstückige Masse allein durch die mechanischen Beanspruchungen im Ofen zu Pulver zerrieben wird.
Unter diesen Umständen wird es auch erst nach dem vorliegenden Verfahren und unter Verwendung der darnach hergestellten Formlinge möglich, hochprozentiges Ferrosilizium in befriedigender Weise zur Erschmelzung weniger siliziumreicher Eisenlegierungen zu verwenden.