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Werkzeug zur Bearbeitung, insbesondere zur Reinigung hocherhitzter
Ofen- und Feuerungswände In Ofen, bei denen ein Gut bei hoher Temperatur erhitzt
wird, bilden sich öfters aus dem Gut oder aus dessen Umwandlungsprodukten Ansätze
an den . hocherhitzten Ofenwänden, welche den Wärmedurchgang durch diese beeinträchtigen
und die Bewegung des Gutes im Ofenraum, z. B. beim Entleeren, behindern. So entstehen
z. B. bei Gaserzeugungsöfen, in denen Kohlen mittelbar durch die Ofenwände erhitzt
werden, unter besonderen Umständen, z. B. bei der Dampfeinführung in die Ofenkammer,
aus der Asche der Kohle Schlackenansätze an den Ofenwänden, die außerordentlich
fest haften. Auch an den Wänden von Feuerungen zu solchen Ofen, z. B. bei angebauten
oder eingebauten Generatoren, zeigen sich oft starke Schlackenansätze, welche das
für den Feuerungsbetrieb sehr nachteilige unregelmäßige Absinken und Brückenbilden
des' Brennstoffes in der Feuerungszone bewirken.
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Ferner zeigen sich nach langer Betriebszeit hocherhitzter Ofenwände
öfters Risse oder klaffende Fugen, die abgedichtet werden müssen. Das in diese Risse
einzubringende Dichtungsmaterial läßt sich infolge der großen Entfernung vom Standpunkt
des Arbeiters bis zur Dichtungsstelle nicht genau in die Risse und Fugen einführen.
Es bleiben dabei immer Reste an der Oberfläche der Wände haften. Die hohe Temperatur
bewirkt aber ein sofortiges Erhärten des Dichtungsmaterials. Es entstehen dadurch
Unebenheiten an den Wänden, welche beim
Entleeren des Ofenraumes
vom behandelten Gut öfters dessen Hängenbleiben in dem Ofenraum bewirken.
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Diese je nach Umständen stärker oder schwächer sich ausbildenden Unebenheiten
der Ofen- und Feuerungswände, ganz gleich, ob sie z. B. durch Schlackenansätze oder
durch Ausbesserungsarbeiten entstehen, müssen während des Betriebes der Ofen und
Feuerungen beseitigt werden. Bisher war dies mit großen Schwierigkeiten verbunden.
Die verwendeten Werkzeuge aus Metall, wie Schaber, Kratzer usw., wurden durch die
hohe Temperatur sehr schnell «reich und verloren dadurch ihr Angriffsvermögen auf
die harten Ansätze. Die Werkzeuge behielten ihre Arbeitsfähigkeit nur wenige Minuten.
Immer wieder mußte eine Kühlung des Werkzeuges durch Herausnehmen aus dem Ofen erfolgen
sowie ein Wiederherrichten deren deformierter Angriffsteile.
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Gegenstand der Erfindung sind Werkzeuge für. den beschriebenen Zweck,
die aus Siliciumcarbid hergestellt sind. Aus Siliciumcarbid hergestellte Werkzeuge
werden durch die hohen Temperaturen der gebräuchlichen Ofen nicht deformiert und
behalten ihre Härte und ihr Angriffsvermögen. So zeigen sich solche Werkzeuge zur
Beseitigung von Schlackenansätzen in Ofenkammern zur Entgasung von Kohlen und zur
Ebnung von Kammerwänden solcher Ofen bei Ausbesserungen als besonders geeignet.
Sie lassen sich ununterbrochen bis zur Vollendung der Arbeit anwenden, Auch für
die Entfernung von Schlackenansätzen in Feuerungen sind solche Werkzeuge bestens
geeignet. Man kann diese Werkzeuge als Stößel, Schaber, Haken, Kratzer, Raspel oder
als Kombination dieser ausbilden und dementsprechend zweckmäßig anwenden.
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Alle diese Werkzeuge müssen an langen Stangen befestigt sein, um an
die oft tief in dem heißen Ofenraum liegenden Arbeitsstellen heranzukommen. Die
bisher für Werkzeuge aus Metall üblichen Eisenstangen erwiesen sich als nicht zweckmäßig,
da auch sie schnell erweichen und aus der Geraden in eine Krümmung absinken, wodurch
eine weitere Benutzung des Werkzeuges unmöglich wird. In Weiterausbildung der Erfindung
werden daher Metallrohre als Werkzeugträger verwendet, die insbesondere aus einer
gegen hohe Temperaturen sehr widerstandsfähigen Silicium, Chrom und Aluminium enthaltenden
Metallegierung bestehen. Durch diese Rohre wird in Weiterentwicklung der Erfindung
ein Luftstrom geführt, zweckmäßig Preßluft. Dieser Luftstrom bewirkt ein Kühlen
des Rohres und auch des Werkzeuges, indem er im Werkzeug selbst ausmündet oder dieses
beim Austritt umspült. Weiterhin bewirkt der Luftstrom eine Beseitigung von Staubteilchen
von der Wandoberfläche, die von dem im Ofen behandelten Gut herrühren oder durch
die Werkzeugarbeit entstehen. Diese Staubbeseitigung ist sehr wichtig, weil sonst
die Ausbesserungsmasse sich nicht fest mit den feuerfesten Steinen der Ofenwände
verbinden kann. In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele von Werkzeugen nach
der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Schaber in Längs- und Querschnitt, Abb. 2 einen
Haken in Längsschnitt und Draufsicht und Abb. 3 eine Raspel in Längsschnitt und
Ansicht. In Abb. i bedeutet i das Werkzeug, das in eine Hohlfassung 2 eingesetzt
und durch das Befestigungsglied 3 gehalten wird. Die Abschrägung q. läuft in eine
Schneide 5 aus. Die Hohlfassung 2 ist ein der hohen Temperatur möglichst stark widerstehendes
Metallrohr, das eine zweckentsprechende Arbeitslänge besitzt.
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In Abb.2 stellt 6 ein Hakenwerkzeug dar, das ebenso in der Hohlfassung
2 des Befestigungsgliedes 3 eingesetzt ist. Die Befestigung des Werkzeugstückes
in der Fassung ist in gleicher Weise dargestellt wie in Abb. i.
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In Abb. 3 ist 7 ein als Raspel ausgebildetes Werkzeugstück, das ebenso
wie der dargestellte Schaber und Haken in der Hohlfassung 2 des Befestigungsgliedes
3 eingesetzt ist.
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Das Befestigungsglied 3 ist ein Metallrohr, zweckmäßig aus einer Silicium,
Chrom und Aluminium enthaltenden Metallegierung handelsüblicher Zusammensetzung,
in welches an dem nicht dargestellten Griffende Luft, insbesondere Preßluft, eingeführt
werden kann, die dann in dem Rohr entlang zum Werkzeug streicht und in den in Abb.
i dargestellten Rillen 8 des Werkzeuges i zur Arbeitsseite des Werkzeuges hin ausströmt.
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Abb. i a zeigt einen mit den Rillen 8 versehenen Querschnitt des im
Befestigungsglied 3 steckenden Werkzeugteiles. Statt der Rillen im Werkzeug können
die Luftaustrittsöffnungen auch in der Hohlfassung 2 des Befestigungsgliedes 3 liegen.
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Abb. 2 a zeigt die Querschnittsausbildung der Hohlfassung 2. Auch
hier strömt die Luft durch die zwischen dem glatten Werkzeugstück und den in der
Hohlfassung :2 angebrachten Rillen 9 zum Arbeitsteil des Werkzeuges hin aus.
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In derselben Art läßt sich auch die Raspel in Abb. 3 ausbilden. Die
Luft kann aber auch durch Kanäle io, die beispielsweise hier im Werkzeugstück in
Abb.2 dargestellt sind, ausströmen.
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In allen dargestellten Beispielen kühlt die strömende Luft das Befestigungsglied
3 und auch das Werkzeug. Die im Werkzeug selbst liegenden Durchtrittsöffnungen für
die ausströmende Luft können auch beim Werkzeug nach Abb. i und ebenso im Werkzeug
nach Abb. 3 angeordnet werden.