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Luftraumisolierte elektrische Leitung oder Kabel für Hochfrequenzzwecke
Es sind bereits luftraumisolierte elektrische Leitungen oder Kabel für Hochfrequenzzwecke
mit einem aus einem oder mehreren Bändern bestehenden und in ein Mehrfaches der
Rillenbreite betragenden Abständen mit Querrillen versehenen rohrförmigen Außenleiter
bzw. Schirm bekanntgeworden, bei denen dicht neben jeder nach innen geformten Querrille
eine nach außen geformte Querrille angeordnet ist. Die nach innen geformte Querrille
dient zur Erzielung der gewünschten Biegsamkeit des Außenleiters bzw. Schirmes,
während die nach außen geformte Querrille den Zweck verfolgt, die durch die nach
innen geformte Querrille bedingte Kapazitätserhöhung zu kompensieren, um störende
Wellenreflexionen an den Querrillenstellen zu vermeiden. Diese Maßnahme ist von
besonderer Bedeutung, wenn Hochfrequenzströme sehr kleiner Wellenlänge von etwa
2o cm oder weniger über koaxiale Hochfrequenzkabel übertragen werden.
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Wegen der an die Biegefähigkeit von Hochfrequenzkabeln gestellten
Anforderungen ist es im allgemeinen erforderlich, die die Biegsamkeit gewährleistende
Querrille verhältnismäßig tief auszuführen. Wird nun nach der bekannten Maßnahme
neben dieser verhältnismäßig tiefen Querrille eine weitere, entgegengesetzt gerichtete
Querrille mit ungefähr gleicher Tiefe vorgesehen,' so wird der Durchmesser des Außenleiters
und .damit des Kabels in unerwünschtem Maße vergrößert, bzw. es entsteht
ein
großer Unterschied zwischen dem kleinsten Innendurchmesser und dem größten Außendurchmesser
an der Querrillenstelle. Dieser Nachteil ist auch bei entsprechender Anwendung der
bekannten Maßnahme bei anderen rohrförmigen Hochfrequenzleitern vorhanden.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wird erfindungsgemäß vorgeschlagen;
an den einzelnen Querrillenstellen des rohrförmigen Hochfrequenzleiters mindestens
drei sich hinsichtlich der Kapazitäts-bzw. Wellenwiderstandsungleichmäßigkeiten
gegenseitig kompensierende Querrillen anzuordnen. Vorzugsweise wird beiderseits
einer nach innen oder außen geformten, die Biegsamkeit des rohrförmigen Hochfrequenzleiters
gewährleistenden Querrille mindestens je eine in entgegengesetzter Richtung geformte
flachere Querrille angeordnet, wobei die flacheren Auerrillen so bemessen sind,
daß sie die durch die tiefe Querrille verursachten Unregelmäßigkeiten kompensieren.
Dabei kann es zweckmäßig sein, die Querrillen zur Kompensierung der Kapazitäts-
bzw. Wellenwiderstandsunregelmäßigkeiten nicht nur flacher, sondern auch breiter
als die zur Erzielung der Biegsamkeit dienenden Querrillen auszuführen.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Die Fig. i bis 3 zeigen koaxiale Hochfrequenzkabel mit glattem Innenleiter
und einem nach der Erfindung ausgeführten Außenleiter. In allen drei Figuren zeigt
der linke Teil das Kabel im Längsschnitt und der rechte Teil in Ansicht. Der Innenleiter
ist mit io bezeichnet. Der Außenleiter besteht aus zwei längsverlaufenden halbschalenförmigen
Bändern i i und 12. Nach den Fig_ i und 3 dient die nach innen geformte Querrille
13 zur Erzielung der gewünschten Biegsamkeit, während die beiden flacher ausgeführten,
nach außen gerichteten Querrillen 1,.1 die durch die Rille 13 bedingte Kapazitäts-
bzw. Wellenwiderstandsänderung kompensieren. Zum Unterschied hiervon sind bei der
Ausführung nach der Fig.2 neben der mittleren, nach außen gerichteten, die Biegsamkeit
des Außenleiters gewährleistenden Querrille 15 die beiden flacheren, nach innen
gerichteten Querrillen 16 angeordnet. Die Fig. 3 unterscheidet sich von der Fig.
i dadurch, daß die beiden Außenleiterbänder i i und 12 und damit die Querrillenstellen
in bekannter Weise in Längsrichtung gegeneinander verschoben sind.
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Die Fig..I betrifft ein koaxiales Hochfrequenzkabel mit verhältnismäßig
großem Durchmesser, bei dem auch der Innenleiter rohrförmig ausgebildet ist und
aus zwei längs verlaufenden halbschalenförmigen Bändern besteht. Erfindungsgemäß
sind in die beiden Bänder 17 und 18 des Innenleiters in Abständen die Querrillen
i9 und beiderseits dieser Rille die beiden nach außen gerichteten Querrillen 2o
neingedrückt. Die in den Außenleiterbändern il und 12 vorgesehenen Rillen sind in
Übereinstimmung mit den Fig. i und 3 mit 13 und 1,4 bezeichnet. Sowohl beim Innenleiter
als auch beim Außenleiter sind die Bänder und damit die Ouerrillenstellen in Längsrichtung
gegeneinander versetzt.
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Die Fig. 5 zeigt die Anwendung der Erfindung bei dem Metallmantel
eines dielektrischen Rohrkabels. Hiernach besteht das Hohlrohr aus den beiden halbschalenförmigen
Bändern 21 und 22, die in Abständen die nach außen gerichteten recht-' eckigen Querrillen
23 zur Erzielung der gewünschten Biegsamkeit aufweisen. Erfindungsgemäß sind beiderseits
dieser Querrille die beiden nach innen gerichteten flacheren Querrillen 2.1 angeordnet.
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In den Fig. 6 und 7 sind Ausführungsbeispiele für koaxiale Hochfrequenzkabel
angegeben, bei denen neben einer verhältnismäßig tiefen Querrille breitere und flachere
Querrillen zur Kompensierung der Kapazitäts- bzw. Wellenwiderstandsunregelmäßigkeiten
vorgesehen sind. Nach der Fig. 6 ist die tiefe Ouerrill@e 25 zur Erzielung der Biegsamkeit
nach innen geformt, während die flacheren breiten Rillen 26 nach außen gerichtet
sind. Bei der Ausführung nach der Fig.7 ist umgekehrt die tiefe Rille 27 nach außen
gerichtet, während die flacheren breiten Rillen 28 nach innen gedrückt sind. Die
Fig. 8 zeigt den Fall, daß zwischen zwei zur Erzielung der Biegsamkeit dienenden
Querrillen 29 eine einzige, nach außen geformte flachere und breitere Querrille
3o angeordnet ist.
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Durch die gemäß der Erfindung vorgesehene Formgebung der Querrillen
erreicht man nicht nur einen kleineren Durchmesserunterschied an der Querrillenstelle,
sondern auch eine symmetrische Ausbildung an der Querrillenstelle, so daß sich für
beide Übertragungsrichtungen die gleichen elektrischen Verhältnisse ergeben.
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Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen Ausführungsmöglichkeiten
beschränkt. Es liegt beispielsweise im Rahmen der Erfindung, zu jeder Seite der
in der Mitte angeordneten tiefen Querrille mehr als eine flachere Querrille zur
Vergleichmäßigung der Kapazität und des Wellenwiderstandes anzuordnen. Auch die
Form der Querrillen kann von den Ausführungsbeispielen abweichen. Beispielsweise
können die Querrillen eine V-förmige bzw. zugespitzte Form erhalten. Soweit die
Querrillen rechteckig ausgeführt sind, kann es zweckmäßig sein, diese an den Ecken
etwas abzurunden. Bei den Ausführungen nach den Fig. 6 und 7 kÖnnen die flachen
Querrillen 26 und 28 nach den glatten Rohrteilen zu allmählich flacher ausgeführt
werden, um einen allmählichen Übergang zwischen dein glatten Rohrteil und der Querrille
zu erhalten. Abweichend von der Fig. 5 können die zur Erzielung der Biegsamkeit
vorgesehenen tiefen Querrillen nach innen und die flacheren Querrillen nach außen
gerichtet sein. Während bei dem Hohlrohr von dielektrischen Ultrakurzwellenkabeln
auch die abgerundeten Querrillen anwendbar sind, können bei den koaxialen Hochfrequenzkabeln
die Querrillen auch eine eckige Form erhalten. Die Luftraumisolation zwischen dem
Innen- und Außenleiter von koaxialen Hochfrequenzkabeln kann in an sich bekannter
Weise unter Verwendung von in Abständen angeordneten Distanzscheiben oder von
fortlaufenden
Abstandhaltern gebildet sein. Hierbei ist nach Möglichkeit darauf zu achten, daß
durch die Abstandhalter keine störenden Wellenreflexionen entstehen.