DE912447C - Vorrichtung zum Breitnassbehandeln von Geweben - Google Patents
Vorrichtung zum Breitnassbehandeln von GewebenInfo
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Description
- Vorrichtung zum Breitnaßbehandeln von Geweben hie Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Breitnaßbehandeln von Gewebebahnen mit im Behandlungsbehälter angeordneten Schwinggliedern, die die Bahn in der Flotte in ganzer Breite in schwingende Bewegungen versetzen.
- Die Fortschritte in der Entwicklung neuer Gewebefasern und entsprechender Garnmischungsverhältnisse und die daraus entwickelten neuen Gewebearten bedingen entsprechende Fortschritte in der Gewebeausrüstung.
- Die bisher angewandten Waschmethoden und verwendeten Waschmaschinen sind für viele dieser neuen Gewebe unwirtschaftlich, zum Teil unbrauchbar geworden, und es besteht seit langem der Wunsch nach neuen und verbesserten Waschmaschinen, die den neu gestellten Anforderungen Rechnung tragen.
- Die Erfindung dient dem Zweck, die Stückwäscherei auch für die empfindlichen Gewebe bei schonendster Behandlung wieder wirtschaftlich zu gestalten.
- Es sind bereits, vornehmlich aus der Färbereitechnik, Vorrichtungen bekanntgeworden, die in den Behandlungsbehältern angebrachte Schwingglieder enthalten und mit diesen Schwinggliedern die Gewebebahn in der Flotte in ganzer Breite in schwingende Bewegung versetzen. In allen bekannten Vorrichtungen werden aber die Gewebebahnen straff geführt und in gespanntem Zustand in Schwingungen versetzt. Eine solche Vorrichtung ist insofern unzweckmäßig und nachteilig, als die Gewebebahnen durch das Schwingen in gespanntem Zustand viel zu stark beansprucht werden.
- Demgegenüber gewährleistet die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Breitnaßbehandeln von Gewebebahnen schonendste und trotzdem doch intensive Behandlung der Gewebe. Gemäß der Erfindung ist die neue Vorrichtung so gestaltet, daß die Schwingglieder in parallelen Schwingbewegungen unmittelbar auf die lose geführte Bahn einwirken.
- Zweckmäßigerweise bestehen die Schwingglieder aus Sieben, Platten, Stäben, Tellern, Walzen od. dgl., die parallel schwingend angeordnet sind.
- Es werden also je nach Art des Waschgutes eine perforierte oder mit Stäben versehene Platte oder eine Anzahl Teller oder Walzen vereinigt und mit Schwingungserzeugern verbunden. Vor allem kommt ein schwingender bzw. federnder Einbau in Breitwaschmaschinen oder Waschtrögen, aber auch in Farbkufen od. dgl. in Frage. Auf die angegebene Weise ist ein intensiver und schonender Wasch-oder Spülprozeß bei großer Wirtschaftlichkeit sowohl im kontinuierlichen Durchlauf als auch im Rundlauf des Gewebes in ganzer Warenbreite gewährleistet.
- Als Schwingungserzeuger eignen sich besonders an sich bekannte elektromagnetische Schwinggeräte mit beispielsweise 3ooo bis 6ooo Schwingungen pro Minute, die bei nur 6oo Watt pro Stunde Leistungsbedarf 24 kg Schwingkraft erzeugen, wobei die Schwingungen auf die Schwingglieder und von diesen auf das Waschgut übertragen werden, das somit schwingend die Waschflotte durchläuft.
- An Stelle eines elektromagnetischen Schwinggerätes kann auch ein Ultraschallgenerator mit Schwingquarz verwendet werden. Man kann aber auch mit gleichem Erfolg mechanische Schwingungserzeuger, wie Kurbel, Exzenter od. dgl., verwenden.
- Der Naßbehandlungsprozeß erfolgt in ganzer Breite derart, daß das lose geführte Waschgut ohne Spannung schwingend durch die Waschflotte bewegt und infolgedessen intensiv und schonend auf wirtschaftliche Weise gewaschen wird.
- Weitere Vorteile und Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes sind nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt Fig. i die neue Vorrichtung zum Breitnaßbehandeln von Gewebebahnen in Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B in Fig. i, Fig.4 und 5 weitere Ausführungsbeispiele der neuen Vorrichtung, Fig. 6 den Einbau der neuen Vorrichtung in eine Waschmaschine bekannter Bauart, Fig. 7 eine für die Vorrichtung besonders geeignete Anlage einer Breitwasch- und Spülmaschine in schematischer Darstellung, Fig. 8 eine Ausführung der Vorrichtung mit mechanischem Antrieb und Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie C-D in Fig. B. Die in Fig. i bis 3 dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Schwingplatte a in dem Waschgut angepaßter Form. In einem aus nichtrostendem Stahl hergestellten Rahmen a1 sind Stäbe a2 gitterartig befestigt, die beispielsweise aus Hartholz, Kunststoff oder Stahl gefertigt sein können. Mittels an den Längsenden des Rahmens a1 befestigter Haltearme b ist die Waschplatte mit einem Traggestell c verbunden, das zwischen zwei Federn g an mittels Handrädern f in der Höhe verstellbaren Tragspindeln e aufgehängt ist, die in Trag- und Haltelagern d angeordnet sind. An Stelle der Federn g können auch beliebige andere elastische Mittel, wie beispielsweise Gummi, angeordnet sein. Durch auf den Spindeln unten angeordnete Muttern h kann die Schwingung der Platte u eingestellt werden.
- Die Schwingungen werden von einem elektromagnetischen Schwinggerät i bekannter Bauart erzeugt, das oberhalb des Rahmens c befestigt ist. Je nach Belastung und Größe können auch mehrere solche Geräte vorgesehen sein. Ebenso kann die Art des Gerätes i auch verschieden sein; beispielsweise kann an Stelle des elektromagnetischen Gerätes ein Ultraschallgenerator mit Schwingquarz Verwendung finden.
- Einige praktische Ausführungsbeispiele sind in den Fig. 4. und 5 dargestellt.
- Bei der Ausführung nach Fig. 4 wird das Waschgut schwingend durch die Waschflotte getragen, ,wobei die-untere Platte zusätzlich auf die Ware wirkend eingestellt werden kann. Bei dem Beispiel nach Fig.5 wird das Waschgut zwischen zwei Schwingplatten hindurchgeführt und doppelseitig gewaschen.
- Ein besonderer Vorteil ist darin zu sehen, daß die neuen Schwingwaschgeräte auch in Waschmaschinen alter Bauart eingebaut werden können, wie als Beispiel Fig.6 zeigt, wo lediglich ein Zwischenboden in den unteren Teil der Flottenkufe eingebaut werden müßte, soweit ein solcher nicht bereits vorhanden ist. Aber auch in Farbkufen können die Schwingwaschgeräte vorteilhaft eingebaut werden und damit die Leistung und Wirkungsweise Maschinen alter Konstruktion wesentlich verbessern.
- Die hierfür besonders entwickelten und ausgestalteten Breitwasch- und Spülmaschinen, wie in Fig. 7 schematisch dargestellt, die für kontinuierlichen Warendurchlauf bestimmt sind, sind so konstruiert, daß die Schwingwaschgeräte in einem Waschbottich und einem sich anschließenden Spülbottich eingebaut sind. Am Eingang des Waschtroges befindet sich die Einrichtung für den Einlauf der Gewebebahn, die unter der Wirkung ihres eigenen Gewichtes entlang der kufenartigen Wand des Troges einläuft, auf den Boden gleitet und sich dort lose liegend unter Faltenbildung aufstaut. Zwischen beiden Trögen ist ein Schmutztrog mit darüber befindlichen Ausquetschwalzen und am Ausgang des Spültroges die Einrichtung für den Gewebeauslauf angebracht. Die Maschinen können jedoch auch einzeln als Wasch- bzw. Spülmaschinen geliefert werden und ebenso mit oder ohne Ausquetschwalzen sowie mit oder ohne Schmutztrog ausgestattet sein.
- An Stelle eines elektrischen Schwingungserzeugers i können auch solche mechanischer Art Verwendung finden. Eine derartige Anordnung ist in Fig. 8 und 9 dargestellt.
- Die Schwingplatte a mit den Stäben a2 ist ähnlich den vorhergehenden Beispielen zwischen elastischen Zwischenlagern g an den Spindeln e aufgehängt. An Stelle eines Tragrahmens sind die Spindeln e an Brücken k befestigt, die mit Kurbeln L und Kurbelbolzen m an Kurbelräder ya angreifen. Die Kurbelräder laufen auf Lagerzapfen o in an den Maschinenwänden vorgesehenen Lagern p und werden von einer in Lagern s ruhenden mit einer Riemenscheibe t versehenen Antriebswelle q über Zahnräder r angetrieben. Der dargestellte Kurbeltrieb kann natürlich ebensogut durch einen Exzentertrieb oder auf ähnliche Weise ersetzt sein.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE; i. Vorrichtung zum Breitnaßbehandeln von Gewebebahnen mit im Behandlungsbehälter angeordneten Schwinggliedern, die die Bahn in der Flotte in ganzer Breite in schwingende Bewegung versetzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingglieder (a.) in parallelen Schwingbewegungen unmittelbar auf die lose geführte Bahn einwirken.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingglieder aus Sieben, Platten, Stäben, Tellern, Walzen od. dgl. bestehen, die parallel schwingend angeordnet sind.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwingungserzeuger für die Schwingglieder ein elektromagnetisches Schwinggerät Anwendung findet.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwingungserzeuger für die Schwingglieder ein Ultraschallgenerator mit Schwingquarz Anwendung findet.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingglieder (a) zwischen elastischen Zwischengliedern, beispielsweise Federn (g), mittels in der Höhe verstellbaren Schwing- und Führungsspindeln (e) am Schwingungserzeuger (i) aufgehängt sind.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der elastischen Zwischenglieder (g) zwecks Regelung der Schwingungsgröße einstellbar ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 690 53o, 689 630, 524 094 35 1 702, i32 002, 647 190; schweizerische Patentschrift Nr. 145 692; »Deutscher Färbekalender«, 1942, S. 6o bis 75; »Textilpraxis«, 1948, S. 188.'
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