DE912043C

DE912043C - Vorrichtung zur Reinigung mehrerer keramischer Filterkerzen

Info

Publication number: DE912043C
Application number: DEP7395D
Authority: DE
Inventors: Georg Friedrich
Original assignee: A HERING AG
Current assignee: A HERING AG
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1954-05-24

Description

Vorrichtung zur Reinigung mehrerer keramischer Filterkerzen Eine besonders intensive Reinigung von Luft oder Gasen von festen Bestandteilchen, wie Staub jeder Art, kann mittels keramischer Filterkörper, z.B. keramischer Filterkerzen, durchgeführt werden, indem diese von außen durch die die Verunreinigungen enthaltende Luft oder das Gas angeströmt werden, wobei die Staubteilchen an der Außenwandung zurückgehalten werden und die Reinluft oben abströmt. Solche Vorrichtungen haben sich aber in der Praxis nicht einführen können, weil die sich an den Wandungen der Filterkörper ansetzenden Staubteilchen die Poren derselben zusetzen, wodurch der Wirkungsgrad einer solchen Vorrichtung nach kurzer Zeit stark abfällt.
Nun ist es bekannt, sowohl Filterkerzen, in die staubhaltige Luft von innen einströmt, als auch solche, die von außen angeströmt werden, mittels auf und ab bewegter Ringbürsten zu reinigen, die ungeteilt sich über den ganzen Innen- oder Außenumfang der Filterkerzen erstrecken. Diese Art der Reinigung hat den Nachteil, daß solche Bürsten sowohl bei der Aufwärtsbewegung als auch beim Niedergang mit dem gleichen Preßdruck an der Wandung der Filterkerzen anliegen und deshalb starkem Verschleiß unterworfen sind.
Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt, indem die Reinigungsvorrichtung aus beweglich gelagerten, in einer Bewegungsrichtung wirksamen, im wesentlichen den halben äußeren Umfang einer Filterkerze umfassenden Halbkratzern besteht, wobei zweckmäßigerweise je zwei Halbkratzer an derselben Tragplatte angelenkt sind und die einander zugekehrten Halbkreisflächen zweier Filterkerzen bearbeiten.
Solche Halbkratzer haben eine verhältnismäßig lange Lebensdauer, da sie nicht aus so empfindlichem Material wie Borsten zu bestehen brauchen, vielmehr aus Metall . gefertigt sein können, und sie außerdem nur in einer Bewegungsrichtung wirksam mit der Außenfläche der Filterkerzen in Berührung sind.
Die Erfindung ist an einer Vorrichtung mit Filterkerzen in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es stellt dar Fig. I einen lotrechten Längsschnitt durch einen Teil einer Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht eines Teiles zweier Filterkerzen mit Teilen einer Kratzvorrichtung in größerem Maßstab, Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 2 nach der Linie III-III in Fig. 2.
Die in Vielzahl vorgesehenen hohlen Filterkerzen I, die unten geschlossen und oben offen sind, sind in einer Trag- und Abschlußplatte 2, z. B. auf Dichtungsringen 3, die einen vollkommenen Luftabschluß gewähren, gelagert sowie zu Batterien a und b vereinigt. Diese Batterien sind auf allen Seiten von einem Gehäuse 4 umgeben, welches eine Öffnung 5 für das Einströmen der Luft oder Gase aufweist. Über der Abschlußplatte 2 ist ein Abführstutzen 6 für die Reinluft und unten am Behälter 4 ist ein Sammeltrichter 7 für den Staub vorgesehen.
Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist für die beiden Batterien a und b je eine Kratzvorrichtung 8 bzw. g vorgesehen und letztere selbst als ein Kratzsystem, bestehend aus zwei übereinander angeordneten Reihen von Kratzern, ausgebildet. Zu diesem Zweck sind zwischen den Reihen der Filterkerzen zwei Reihen von Tragplatten 10 mit Abstand voneinander angeordnet und unter sich durch lotrechte Stützen im verbunden. QuerbalkenI2 sind ferner vorgesehen, welche die Tragplatten für eine Vielzahl von Doppelfilterkerzen zu einem System vereinigen.
Die Querbalken sind vorzugsweise im Gehäuse lose geführt.
An den Tragplatten 10 sind mittels Gelenke I3 Kratzkörper 14 derart beweglich angebracht, daß sie nur in einer Bewegungsrichtung, z. B. bei der Aufwärtsbewegung, in wirksamer Berührung mit den Wandungen der Filterkerzen stehen, bei der Abwärtsbewegung dagegen im Sinne der Pfeile,4 nach oben klappen und dadurch im wesentlichen außer Eingriff mit den Wandungen der Filterkerzen kommen. Dadurch wird der Abwärtsgang erleichtert und dem abgekratzten Staub Gelegenheit gegeben, nach unten abzufallen. In ihrer Wirkungsstellung liegen die Kratzkörper auf den Tragplatten 10 auf und werden durch diese in dieser Stellung gehalten.
Es ist aber auch ohne weiteres eine ausführung möglich, bei welcher die Kratzkörper 14 auf dachförmigen Tragplatten 10 gelagert sind und beim Aufwärtsgang ohne Berührung der Filterkerzen schräg nach unten hängen, beim Abwärtsgang dagegen sich waagerecht oder wenig nach oben verschwenkt einstellen. sich dabei gegen einen Stützkörper anlegen und ihre Kratzwirkung ausüben, Die Kratzsvsteme der beiden Batterien a und b sind durch Zugorgane I5, I6 mit einer Antriebsvorrichtung verbunden, die z. B. aus einer Antriebsquelle 17 mit umlaufendem Exzenter I8 oder Kurbel besteht. MitteIs einer Kurbelstange 19 werden Zahnsektoren 20 oder ein Zahnrad in schwingende Bewegung versetzt, und über Übersetzungsgetriebe 21, 22 wird diese Bewegung auf Seiltrommeln 23 übertragen, auf welchen sich die Zugorgane I5, i6 auf- und abrollen. Auf diese Weise werden die Kratzkörper abwechselnd gehoben und gesenkt.
Um Ungenauigkeiten bei der Beschaffenheit der Wandungen der Filterkerzen oder sonstige Abweichungen auszugleichen, ist es vorteilhaft, die Kratzkörper 14 die Filterkerzen mit etwas Spiel umfassen zu lassen und auch die Kratzkörper selbst mit etwas Spiel auf den Tragplatten IO zu lagern.
Auf der rechten Seite der Fig. 3 ist eine besonders einfache Art der schwenkbaren Lagerung mittels eines in ein Auge 24 eingreifenden Hakens 25, der auch etwas abgebogen sein kann, gezeigt. Die Anordnung ermöglicht ein seitliches Spiel der Kratzkörper sowie gleichzeitig ein leichtes Anbringen und Lösen derselben. Um eine Anhäufung von Staub auf den Tragplatten zu vermeiden, können diese mit Abführöffnungen 26 ausgestattet sein.
Bei einer besonderen Ausführungsform ist die Antriebsquelle mit einem selbsttätigen Schalter versehen, der diese nur zeitweise, z. B. alle Stunden für 5 Minuten lang, einschaltet, um so die Abnutzung der Teile herabzusetzen und Antriebskraft zu sparen, Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die mit Staub beladene Luft tritt in Richtung des Pfeiles B in das Gehäuse 4 ein und durchströmt die Filterkerzen I. Der sich hierbei an der Außenseite ansetzende Staub wird dauernd durch die Kratzkörper 14 entfernt. Die reine Luft strömt in Richtung der Pfeile C, D ab.
PATENTANSPRUC: I. Vorrichtung zur Reinigung mehrerer keramischer Filterkerzen mittels an der Aufschlagseite derselben hin und her geführter Reinigungskörper, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus beweglich gelagerten, in einer Bewegungsrichtung wirksamen, im wesentlichen den halben äußeren Umfang einer Filterkerze umfassenden Halbkratzern (I4) bestehen, wobei zweckmäßig je zwei Halbkratzer (I4) an derselben Tragplatte (IO) angelenkt sind und die einander zugekehrten Halbkreisfiächen zweier Filterkerzen bearbeiten.

Claims

2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbkratzer seitlich mit etwas Spiel gelagert sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbkratzer leicht lösbar und dabei seitlich mit Spiel, z. B. durch Augen (24) und Haken (25), gelagert sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatten (10) Staubabführungsöffnungen (26) aufweisen.

5. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbkratzer gruppenweise in einem Kratzkörpersystem (8) zusammengefaßt sind und ein gleich großes ebensolches Kratzkörpersystem (g) gewichtsmäßig ausbalancieren.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen I und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kratzkörpersysteme (8 und 9) über die Antriebsvorrichtung (I5 bis 23) verbunden sind.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen I und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung eine Antriebsquelle aufweist, die Zahnsektoren (20) in eine schwingende Bewegung versetzt, welche ihrerseits über eine Übersetzung Seiltrommeln (23) von Zugorganen (I5, I6) für die Kratzkörpersysteme (8 und 9) abwechselnd in der einen und in der anderen Richtung drehen.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. II40I2, 231 592, 255 876, 604 og6, 692 542, 709 109, 737 109.