DE9116171U1 - Vorrichtung zum elektrophoretischen Tauchlackieren - Google Patents
Vorrichtung zum elektrophoretischen TauchlackierenInfo
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Description
Dr.-lng. Reimar König · DJdI.-Ing. Klaus Bergen
Wilhelm-Tell-Str. 14 4OOO Düsseldorf 1 Te'efon 3G "7 O 26 Paüentanwälte
15.Jan. 1992 39 294 K
Nütro Maschinen- und Anlagenbau GmbH & Co. KG
Schnieglinger Str. 132, 8500 Nürnberg 90
Schnieglinger Str. 132, 8500 Nürnberg 90
"Vorrichtung zum elektrophoretischen Tauchlackieren"
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektrophoretischen Tauchlackieren mit einem zumindest an einer Seite
mit einer Antriebskette versehenen endlosen Transportband.
Um ein unvollständiges Lackieren von Kleinteilen wie Schrauben, Muttern, Scharnieren und Beschlagen zu vermeiden,
ist es aus der deutschen Offenlegungsschrift 38 43 544 für das elektrophoretische Durchlauf-Tauchlackieren
von Kleinteilen und Schüttgut bekannt, das Lackiergut auf einem als Elektrode geschalteten Förderer durch das
Lackierbad zu führen, der mit Ausnahme der erforderlichen Kontaktflächen eine elektrisch isolierende Beschichtung
besitzt. Während des Lackierens werden die Kontaktflächen des Lackierguts mindestens einmal geändert, indem das
Lackiergut auf seiner Unterlage, d.h. dem Transportband in eine andere Lage gebracht wird. Nach einer solchen Lageänderung
sind die ursprünglichen Kontaktstellen zwischen dem Lackiergut und dem Transportband sowie untereinander
einer Lackierung zugänglich. Die Lageänderung des Lackierguts auf dem Transportband läßt sich bei der
bekannten Durchlauf-Tauchlackieranlage durch stationäre oder verschiebbare Schikanen, durch Verschieben von Teilen
eines gegliederten Transportbandes gegeneinander oder durch stoßartiges Erschüttern des Transportbandes erreichen.
Das zum Beispiel aus rostfreiem Stahl als Spiraldrahtgurt mit rundem oder dreieckigem Profil der Spiralen
bestehende Transportband ist beim Fördern von rotations-
symmetrischen Teilen mit Mitnehmern versehen.
Ein kontinuierliches Lackieren, dem sich hinter dem Tauchbad u. a. ein Einbrennofen anschließt, durch den das
Lackiergut auf einem gegenüber den Einbrenntemperaturen thermisch stabilen Transportband gefördert werden, setzt
üblicherweise eine Übergabe des Lackierguts von einem auf ein anderes Transportband voraus. Um vor allem bei der
Übergabe des Lackierguts von dem Transportband der elektrophoretischen
Tauchlackierung auf das die nachgeschaltete, dem Einbrennofen noch vorgeordnete Spülstation
durchlaufende Transportband mechanische Schädigungen zu vermeiden bzw. zu begrenzen, befindet sich bei der bekannten
Durchlauf-Tauchlackieranlage zwischen dem das Tauchbad durchlaufenden Transportband und dem Transportband
der Spülstation eine mit einem Wasserfilm beaufschlagte Rutsche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vollständiges elektrophoretisches Tauchlackieren mit verringertem
maschinenbautechnischem Aufwand und ggf. auch bei einer kontinuierlichen Lackieranlage eine schonende Übergabe
des Lackierguts von einem Transportband auf ein anderes zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Transportband aus Erhebungen mit beisp. einer gezackten Oberfläche versehenen Lamellen besteht, die vorteilhafterweise
abwechselnd gegeneinander versetzt sind, und zwar vorzugsweise derart, daß die jeweils mittlere von
drei Lamellen gegenüber den beiden anderen Lamellen um ein von der Kettenteilung abweichendes Maß versetzt ist.
Mit einem derartigen Lamellen-Transportband lassen sich mehrere Vorteile gleichzeitig erreichen. So wird eine
vollständige, gleichmäßige Beschichtung bzw. Lackierung erreicht, da sich die Kontaktpunkte mit den Zacken der
Oberfläche des Lamellen-Transportbandes verändern lassen,
nämlich vorteilhaft dadurch, daß das Transportband mit einer Umlenkung in etwa der Mitte durch einen Badbehälter
geführt ist. Die Gesamtauflagefläche wird verringert und
die Qualität der Lackierung verbessert. Es bedarf lediglich dieser einen Umlenkung, um die Kontaktpunkte so
zu verlagern, daß nun auch die bisher nicht beschichteten Stellen der Oberflächen in der zweiten Badhälfte von dem
Lack umspült und damit vollständig lackiert werden. Im Umlenkbereich verschieben sich nämlich die Lamellen gegeneinander;
dabei nähern sich die vorzugsweise verschieden hohen Zähne der sich zum Umkehrpunkt hin bewegenden
und der sich entfernenden Abschnitte der Lamellen einander an, so daß sich auf der zweiten Hälfte des Transportweges,
nämlich im Anschluß an die Umlenkung für die Teile, andere Kontaktstellen als zuvor ergeben. Der Kurvenradius
der Umlenkung läßt sich durch Längenänderungen des Lamellengurtes, z.B. mittels Spanneinheiten, an jede
Werkstückkontur derart anpassen, daß sich eine optimale Umlagerung der zu lackierenden Teile ergibt.
Die Lamellenbauweise erlaubt es vor allem, das dem Badbehälter
zugeordnete Transportband und ein die Teile übernehmendes Folgeband mit im zwischen den Kettenrädern der
beiden Transportbänder liegenden Übergabebereich kammartig ineinandergreifenden Lamellen zu versehen. Bei der
Übergabe braucht dann keine Höhendifferenz überwunden zu werden, was eine äußerst schonende Übergabe der Werkstücke
ermöglicht. Außerdem lassen sich für eine kontinuierliche Durchlauf-Tauchlackieranlage gleichartige Transportbänder
verwenden. Durch die in Längsrichtung gegeneinander versetzten, vorteilhaft auf mit den Antriebsketten
verbundenen Querstäben angeordneten Lamellen ergibt sich der kammartige Eingriff im Übergabebereich zwischen
den benachbarten Kettenrädern aufeinanderfolgender Tranportbänder beispielsweise dadurch, daß der Abstand zwi-
sehen den Längsachsen benachbarter Querstäbe der ein-
oder mehrfachen Ketten-Teilung entspricht und die jeweils mittlere von drei Lamellen gegenüber den beiden anderen
Lamellen versetzt ist. Die Lamellen besitzen dann aufgrund der sich beim Abwälzen auf den Kettenrädern,
d.h. in den Umkehrpunkten einstellenden Geometrie gegenüber den Querstäben vorkragende, jeweils durch eine Lücke
voneinander getrennte freie Enden. In die Lücken zwischen den freien Enden greifen die vorkragenden Enden der korrespondierend
angeordneten Lamellen des folgenden Transportbandes ein, so daß sich ein kontinuierliches, kammartiges
Ineinandergreifen und eine Übernahme der Teile von dem einen auf das andere Transportband ohne Fallwege ergibt.
Wie sich in Versuchen herausgestellt hat, sollten die einander zugewandten Zahnflanken benachbarter Zähne einen
rechten Winkel einschließen; je nach Werkstück läßt sich das Winkelmaß abhängig von der günstigsten Schwerpunktlage
bei der Übernahme entsprechend anpassen. Dieser Effekt läßt sich auch dann erreichen, wenn zwischen den
Zahnflanken Radien bzw. Kurven vorgesehen sind. Bei rollfähigen Werkstücken sorgen die Zähne des Lamellen-Transportbandes
ohne weitere Maßnahmen für eine sichere Auflage auf dem Transportband.
Wenn vorteilhaft die, bezogen auf die Laufrichtung des Transportbandes, vordere Stabaufnahmebohrung der Lamellen
als Langloch ausgebildet ist, läßt sich bei einer Querstabteilung, die größer ist als die Kettenteilung, die für
die Lamellen in den Umkehrpunkten erforderliche Bewegungsfreiheit erreichen.
Bei zwischen den Lamellen auf den Querstäben angeordneten Distanzhülsen, die vorzugsweise den gleichen Außendurchmesser
wie die Buchsen der Antriebsketten haben sollten,
ergibt sich eine seitliche Abstützung der Lamellen, die
somit nicht durch die Werkstückbeaufschlagung abkippen. Weiterhin bieten die Distanzbuchsen günstige Angriffspunkte
für - insbesondere bei großen Gurtbreiten zweckmäßigen - axiale Unterstützungen bei Wende- und
Umkehrführungen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer kontinuierlichen Durchlauf -Tauchlackierung ;
Fig. 2 in der Vorderansicht als Einzelheit die Lamelle eines erfindungsgemäßen Lamellen-Transportbandes;
Fig. 3 in der Draufsicht einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen,
aus Lamellen für eine der 3-fachen Kettenteilung entsprechenden Querstabteilung bestehenden
Lamellen-Transportbandes; und
Fig. 4 als Einzelheit den in Fig. 1 mit Y gekennzeichneten Übergabebereich zwischen zwei Transportbändern
.
Von einer kontinuierlichen Durchlauf-Tauchlackieranlage 1
sind in Fig. 1 eine Zuführung (Zuführtisch, Zuführförderer) 2, ein Badbehälter 3 mit ihm zugeordnetem Transportband
4 sowie ein sich anschließendes, durch einen Einbrennofen 5 geführtes Transportband 6 dargestellt. Der
Zuführförderer 2 bringt die schematisch angedeuteten Teile 7 in einer einlagigen Schicht auf das Transportband
4 ab, das das Lackierbad 8 im Badbehälter 3 durchläuft. Zum schlupf- und spannungsfreien Bewegen des Transport-
bandes 4 sind die vordere und die hintere, als Kettenräder 9 bzw. 11 ausgebildeten Antriebswalzen synchron geschaltet.
Die Transportbänder 4 und 6 sind in Lamellenbauweise
ausgeführt; sie bestehen aus Lamellen 12, die auf mit Antriebsketten
13 verbundenen Querstäben 14 angeordnet und durch Distanzhülsen 20 voneinander getrennt sind (vgl.
Fig. 3). Der Außendurchmesser der Distanzhülsen 20 ist gleich dem Außendurchmesser der Buchsen der Antriebsketten
13. Jede Lamelle 12 gemäß dem Ausführungsbeispiel weist sechs Zähne 15 auf, deren von Spitze zu Spitze gerechnete
Teilung T dem Teilungsmaß der Antriebsketten 13 entspricht. Die Zähne 15 sind verschieden hoch, wie durch
den in Fig. 2 dargestellten Höhenunterschied 16 deutlich wird, und die einander zugewandten Zahnflanken 17 benachbarter
Zähne schließen einen rechten Winkel 18 ein. Die Lamellen 12 weisen, da die Querstabteilung größer als die
Kettenteilung ist, nämlich der 3-fachen Kettenteilung entspricht, neben einer zylindrischen außerdem eine als
Langloch ausgebildete Stabaufnahmebohrung 19 bzw. 21 auf. Wie sich aus Fig. 3 ergibt, sind die Lamellen 12 derart
versetzt angeordnet, daß die jeweils mittlere von drei Lamellen 12a gegenüber den beiden anderen Lamellen 12b
bzw. 12c in Transportrichtung 22 versetzt ist. Während der Abstand zwischen den Längsachsen 23 benachbarter
Querstäbe 14 der dreifachen Ketten-Teilung T entspricht, beträgt das Versatzmaß der jeweils mittleren Lamelle 12a
lediglich das 2,5-fache der Ketten- Teilung T. Die Lamellen 12b bzw. 12c enden - in Transportrichtung 22 gesehen
- somit jeweils vor einem Querstab 14, und die mittleren Lamellen 12a ragen mit ihrem freien Enden über den Querstab
14 hinaus (vgl. Fig. 3).
Aufgrund der Ablaufgeometrie an den Kettenrädern 9, 11
entstehen zwischen den fingerartig vorkragenden Enden der
Lamellen 12a freie Lücken 24, die in dem in Fig. 1 mit Y
gekennzeichneten Übergabebereich vom Transportband 4 auf das Transportband 6 ein schonendes, beschädigungsfreies
Übergeben der Teile 7 an das nachfolgende Transportband 6 der kontinuierlichen Durchlauf-Tauchlackieranlage 1
gewährleisten. Denn das ebenfalls von Kettenrädern 25, 26 geführte und umgelenkte, wie das Transportband 4 aus Lamellen
12 bestehende Transportband 6 ist so ausgebildet, daß es mit seinen in den Umkehrpunkten über einen Querstab
14 vorkragenden Enden der Lamellen kammartig in die freien Lücken 24 des Transportbandes 4 eingreift. Bei einem
Betrieb der Kettenräder 11, 26 entsprechend den in Fig. 4 eingetragenen Rotationspfeilen ergibt sich somit
ein kontinuierliches Ineingriffbringen der Transportbänder 4, 6 bzw. deren Lamellen 12 zwischen den in
einem entsprechenden Abstand voneinander abgeordneten Kettenrädern 11, 26 und damit eine kontinuierliche Übergabe
der Werkstücke von dem ersten auf das zweite Transportband 4 bzw. 6.
Um eine Veränderung der Kontaktstellen zwischen den Zähnen 15 und den Teilen 7 während des Durchlaufens des Badbehälters
3 zu erreichen, befindet sich etwa in der Mitte des Badbehälters eine in Fig. 1 schematisch angedeutete
Umlenkung 27. Das von den Antriebsketten 13 beidseitig geführte Transportband 4 läuft zu diesem Zweck zunächst
geneigt in den Badbehälter 3 ein, und zwar bis es die Umlenkung 27 (Wendepunkt) erreicht hat; von dort steigt es
dann mit einem der vorherigen Neigung entsprechenden Winkel an, so daß es schließlich wieder aus dem Lackierbad
austritt und zum Übergabebereich Y gelangt. Beim Passieren der Umlenkung nähern sich die Zähne der geneigt einlaufenden
und der schräg ansteigenden Lamellen 12 des Transportbandes 4 einander an, was gleichbedeutend mit
einer Umlagerung der Teile 7 ist, so daß die bisherigen Kontaktstellen danach ungehindert und vollständig von dem
Lack umspült werden können.
Der sich aufgrund der Neigungen des ein- und des auslaufenden Transportbandes 4 in der Umlenkung 27 einstellende
Umlenkradius läßt sich durch Spannen oder Entspannen des Bandes verändern, so daß sich eine optimale Umlagerung
der Teile bzw. Veränderung der Kontaktstellen ergibt. Das aus Lamellen 12 bestehende Transportband 4 ermöglicht somit
nicht nur eine sich selbsttätig verändernde Lage des Lackierguts auf dem Transportband und damit eine freie
Zugänglichkeit der gesamten Oberfläche während des Durchlaufens des Badbehälters 3, sondern außerdem in Kombination
mit einem gleichartigen, d.h. ebenfalls aus Lamellen 12 bestehenden, sich anschließenden Transportband 6 eine
schonende, die vollständig vom Lack benetzte Oberfläche nicht beschädigende Übergabe von dem einen auf das andere
Transportband.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum elektrophoretischen Tauchlackieren
mit
- einem Transportband (4)
- aus mit Erhebungen versehenen Lamellen (12).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (12) wechselweise gegeneinander versetzt
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lamelle (12a) gegenüber zwei benachbarten
Lamellen (12b, 12c) um ein von der Kettenteilung (T) abweichendes Maß versetzt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet. daß die Lamellen (12) auf mit den Antriebsketten
(13) verbundenen Querstäben (14) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lamellen (12) verschieden
hohe Erhebungen (15) aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die einander zugewandten Zahnflanken (17) benachbarter Erhebungen (15) einen rechten Winkel (18) einschließen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (12) mit einem Langloch
(21) versehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Transportband (4) mit einer
Umlenkung (27) durch einen Badbehälter (3) geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das dem Badbehälter (3) zugeordnete
Transportband (4) und ein Folgeband (6) im zwischen den Kettenrädern (11, 25) der beiden Bänder gelegenen
Übergabebereich (Y) mit kammartig ineinandergreifenden Lamellen (12) versehen sind.
10. Vorrichtung nach einer oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, gekennzeichnet durch zwischen den Lamellen (12) auf den Querstäben (14) angeordnete Distanzhülsen
(20) .
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch gleiche Außendurchmesser der Distanzhülsen (20) und
der Buchsen der Antriebsketten (13).
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