DE910630C

DE910630C - Verfahren und Vorrichtung zum Anfertigen von Ringen aus keramischem Werkstoff

Info

Publication number: DE910630C
Application number: DENDAT910630D
Authority: DE
Original assignee: Porzellanfabrik Kahla Schonwald (OFr)
Publication date: 1954-03-25

Description

Keramische Ringe, insbesondere Fullringe für Reaktionsturme u. dgl., wurden bisher einzeln in Stahlformen gepreßt, oder es wurden auf einer Strangpresse durch ein Mehrfachmundstück aufrechtstehende keramische Rohrbündel hergestellt und diese von Hand mit einer Schneidvorrichtung auf die vorgeschriebene Höhe der Füllringe unterteilt. Beim Pressen der Füllringe ergibt sich ein großer Verschleiß der Preßformen. Das Strangpressen und Zerschneiden der Rohrbündel ist unwirtschaftlich, weil zum Unterteilen der Bündel "¹^d Auseinandertrennen der aus ihnen geschnittenen Fullringe eine besondere Arbeitskraft erforderlich ist.

Durch das leibtungssteigernde Verfahren nach der Erfindung, das an Hand der schematischen Abb. r und 2 beispielsweise erläutert sei, wird unter Vermeidung dieser Mängel der bisher üblichen Verfahren ein rasches und wirtschaftliches Herstellen von keramischen Ringen in großen Mengen ermöglicht.

Gemäß Abb. 1 wird ein Rohrstrang 10 aus bildsamer keramischer Masse von einer stehenden Strangpresse erzeugt. Diese besteht aus einem um eine waagerechte Achsen schwenkbaren Zylinder »5 12, in dem ein Preßkolben 13 spielt. Beim Niedergehen des Kolbens 13 preßt dieser die keramische Masse durch den sich kegelförmig nach unten ver-

engenden Preßrumpf 15 und das an diesem angesetzte, aus einem Hohlkegel in einen Zylinder übergehende Mundstück 16, aus dessen unterem Ende der Rohrstrang 10 mit gleichbleibender Geschwindigkeit austritt. An Stelle des in der Abbildung dargestellten Einrohrmundstückes könnte auch ein Mehrfachrohrmundstück zum gleichzeitigen Erzeugen von mehreren Rohrsträngen treten. Im Mundstück 16 ist ein Kern 17 angeordnet, der durch z. B. drei in die Mundstückwandung eingeschraubte Flügelschrauben 18 genau mittig zum Mundstück eingestellt werden kann. Dies ist deshalb besonders wichtig, weil vermieden werden muß, daß der Rohrstrang 10 schief aus dem Mundstück austritt. Aus demselben Grunde muß das Mundstück 16 eine bestimmte Länge L haben, die zweckmäßig etwa das 6fache des Innendurchmessers D und mehr beträgt. Unmittelbar unter der Austrittsstelle des Mundstückes wird der Rohrstrang 10 in Ringe 29 der gewünschten Hohe unterteilt. Zu diesem Zweck ist neben dem Lagergestell 14 ein z. B. doppelarmiger Schneidbügel 19 angeordnet, der an seinen Enden die Schneiddrähte 20 und 21 trägt und durch den aus den Reibrädern 22 und 23 bestehenden Antrieb mit unveränderlicher Geschwindigkeit in Umlauf um die Welle 25 gehalten wird. Durch Verstellen des Reibrades 23 auf der Gewindebuchse 24 kann die Umlaufzahl des Schneidbügels 19 der gewünschten Höhe der von dem Rohrstrang 10 abzuschneidenden Ringe 29 entsprechend geregelt werden. Um einen zur Ringachse senkrechten Schnitt zu erhalten, müssen die Schneiddrähte 20 und 21 in der Drehrichtung des Schneidbügels 19 schräg abfallend durch den aus dem Mundstück 16 ununterbrochen mit gleichbleibender Geschwindigkeit austretenden Rohrstranig 10 geführt und das Mundstück mit einer in der gleichen Ebene liegenden Stirnfläche abgeschlossen werden. Aus diesem Grunde ist die den Schneidbügel 19 tragende Welle 25 gegen die Lotrechte schwenkbar und ihr unteres Lager 26 in der in der Seitenansicht Abb. 2 dargestellten Kreisbogenführung 27 im einer zur Vorderansicht Abb. 1 senkrechten Ebene verschiebbar. Der Verstellwinkel α, um den die Welle 25 gegen die Lotrechte zu neigen ist, hängt von der Austrittsgeschwindigkeit des Rohrstranges und der Schnittgeschwindigkeit der Schneiddrähte, d. h. der Umlaufzahl des Schneidbügels 19 ab. Die abgeschnittenen Ringe fallen auf ein unter der Austrittsöffnung des Mundstückes angeordnetes, beständig umlaufendes endloses Förderband 28 und werden von diesem einer

Trockenvorrichtung zugeführt. Der Abstand des Förderbandes von der Austrittsöffnung der Strangpresse kann der Höhe der herzustellenden Ringe angepaßt werden.

Zum Füllen mit keramischer Alasse wird der Zylinder 12 nach Herausziehen des Kolbens 13 um die Achse 11 aus dem Lagergestell 14 herausgeschwenkt. Außer diesem Beschicken der Strangpresse mit keramischer Masse ist bei dem Verfahren nach der Erfindung keine Bedienung der dargestellten Vorrichtung erforderlich. Die Ringe werden von dieser vollkommen selbsttätig erzeugt und zum Trockner befördert. Selbstverständlich können an Stelle von Ringen kreisrunden Querschnitts auch Ringe beliebigen Querschnitts und aus einem Vollstrang auch scheibenförmige Körper nach dem erfindumgsgemäßen Verfahren hergestellt werden.

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum Anfertigen von Ringen aus keramischem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch das Mundstück einer Strangpresse mit gleichbleibender Geschwindigkeit austretender Rohrstrang durch eine selbsttätige Schneidvorrichtung in Ringe gewünschter Höhe unterteilt wird, die durch ein Förderband fortgeführt werden.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung aus einem umlaufenden, z. B. doppelarmigen Schneidbügel (19) besteht, der an seinen Enden Schneiddrähte (20, 21) trägt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (25) des Schneidbügel.s (19) gegen die Achse des Rohrstranges geneigt angeordnet ist.

4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L) des Mundstückes (16) der Strangpresse mindestens das 6fache des Innendurchmessers des Mundstückes ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der im Mundstück (16) angeordnete Kern (17) verstellbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch ι bis 5, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Mehrfachmundstückes.

Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 144 847, 302153.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen