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Fahrradkindersitz Betrachtet man die bisher bekannten Fahrradkindersitze,
deren Anwendung fast ebenso alt wie der Gebrauch des Fahrrades selbst ist, so kommt
man zu der Erkenntnis, daß es unter den. bisher bekannten zahlreichen Ausbildungen
von Fahrradkindersitzen keinen gibt, der dem Kinde einen wirklich ausreichenden
und noch weniger einen vollkommenen Schutz gegen die Einwirkung des Fahrwindes und
Wetters bietet, was um so verwunderlicher erscheint, da besonders die kleinen Kinder
wegen ihrer Zartheit und Empfindlichkeit zu einer starken Anfälligkeit von durch
Zugluft verursachten Erkrankungen neigen. Die meisten bekannten Fahrradkindersitze
sind in der Weise ausgebildet, daß die, Sitze nur mit niedrigen Seitenlehnen, mit
oder ohne Beinstützen und Fußrasten sowie mit Schoßdecken versehen sind, wodurch
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verbundenen ernsten Gefahren einer starken Erkältung od- r anderer Krankheiten,
wie Keuchhusten, Lungenentzündung oder Entzündungen der Augen, Nase, und Ohr; n,
erheblich bedroht ist.
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Di@es-em schw:rE_1 und schon se-it langer Z-cit empfunden; n Üb: stand
in möglichst wirksamer und vollkommener Weise abzuhelfen, ist das Ziel des Fahrradkindersitzes
gemäß der Erfindung, das im wesentlichen dadurch err; icht wird, daß an dem Fahrradkindersitz
ein den Fahrwind vom Kind vorn und seitlich vollkommen fernhaltendes ein-oder mehrtc-iliges
Schutzgehäuse angebracht ist, wodurch ein sichrer Schutz d°s Kindes gegen irgendwelchen
nachteiligen Einfluß von Fahrwind. und Zugluft auf seinen ganzen Körper erzielt
wird und somit auch die hieraus entsteh; nden vielfachen und ernsten Gefahren für
d:c G4sundlieit ds Kindes beseitigt werden. Eine besonders einfache und zweckmäßige
Ausbildung des Fahrradkindersitzes gemäß der Erfindung wird dadurch. erhaltzn, daß
das Schutzgehäuse, in seinem unteren Teil aus einem an sich bekannten, am Kindersitz
und dessen Fußraste lesbar befestigten Schoßleder und in seinem obere Teil aus eines
mit dem Scho.ßl,.- IIr vereinigten, an sich ebenfalls bekannten Windschutzscheibe
besteht. Dabei ist das Schoßleder erfindungsgemäß vom oberen Rahmenteil des Fahrrades
bis zur Fußraste, die abnehmbar ist und mittels eines Ausschnittes teilweise in
den untren Rahmenteil des Rades hineinragt, geteilt, und beide Teile des Schoßleders
sind vorn. übereinander und an der Fußraste- mittels Druckknöpfen ad. dgl. lösbar
befestigt und können erforderlichenfalls auch unter und hinter der Sitzfläche trennbar
miteinander verbunden sein.
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Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß das Schoßleder
mit der Einfassung der Windschutzscheibe aus einem Stück besteht, so daß das Schoßleder
und der Rahmen der Windschutzscheibe zusammen ein Ganzes bilden, und daß der Rahmen
der Windschutzscheibe durch einen Bügel mit abwärts gebogenen Schenkeln. versteift
ist, deren Enden zur Befestigung des Schoßleders und der Windschutzscheibe am Sitz
in an dessen Sitzfläche oder Lehne befindliche Hülsen hineinragen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Fahrradkindersitzes.
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i den Fahrradkindersitz von
der Seite in schaubildlicher Darstellung am Rahmen des Fahrrades mit Schoßleder
und Windschutzscheibe, und Fig. a in Vorderansicht ebenfalls schaubildlich nur den
Kindersitz mit der Fußraste nach Abnahme des Schoßleders und der Windschutzscheibe.
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Die Sitzfläche a, die ebenso wie die Rücken- und Seitenlehne b gepolstert
und zweckmäßigerweise mit Kunstleder überzogen ist, wird am oberen Rahmenteil d
des Fahrrades mittels zweier Schellen c angebracht, die von vier Flügelschrauben
e angezogen werden und der Sitzfläche dadurch einen festen Halt am Rahmenteil
d geben. Die Fußraste f
wird durch Träger g gehalten, die bis zur Sitzlehne
b hinaufgeführt und an dieser sowie an der Sitzfläche a befestigt sind und die dadurch
gleichzeitig die Vorderstützen der Sitzlehne bilden. In der Mittc der Fußraste ist
ein Ausschnitt h vorge@ sehzn, in welchen der untere Rahmenteil i des Fahrrades
hineinragt, wodurch eine möglichst starre Verbindung des Fußgestells, d. h. der
Träger g und der Fußraste f, mit der Sitzfläche a erzielt wird und
letztere somit in doppelter Weise, und zwar einerseits durch die feste Verspannung
auf dem oberen Rahm°_nteil d und andererseits durch das Hineinragcn der Fußraste
f in den unteren Rahmenteil i
g:gen ein etwaiges Lockerwerden, seitliches
Kippen oder Verschieben auf dem Fahrradrahmen vollkommen gesichert ist. Die Fußraste
f ist abnehmbar eingerichtet und zu diesem Zweck an den Seiten mlit Hülsen r4 versehen,
die über die nach vorn gebogenen bzw. gekröpften unteren Enden der Träger g geschoben
werden, sobald der Sitz a. am Rahmeng il d aufliegt, an welchem er hierauf festgeschraubt
wird.
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Der- Sitz und die Fußraste sind gemäß der Erfindung vorn und an den
Seiten von einem Schoßleder k umgeben, das .etwas über die Sitzlehne b reicht und
besonders den Unterleib des Kindes gegen den Fahrwind schützt. Mit dem Schoßleder
k ist erfindungsgemäß auch die Windschutzscheibe 1 verbunden, deren Einfassung in
mit dem Schoßleder zweckmäßigerweise aus einem Stück besteht, dessen Ausschnitt
als Überzug für die Sitzfläche und Lehne verwendet werden kann. Das Schoßleder
k ist vom Rahmenteil d ab nach unten geteilt, und beide Teile werden
nach dem Aufschieben des Schoßleders über den Rahmenteil d durch. einen oder mehrere
Druckknöpfe o oder auch durch andere gut schließende Verbindungsmittel zur Verhinderung
des Durchtritts von Fahrwind wieder vereinigt und auf der Unterseite der Fußraste
f mittels Druckknöpfe s od. dgl. befestigt. An den Seiten kann das Schoßleder k
nach hinten verlängert, und unter und hinter der Sitzfläche a können diese Seitenteile
trennbar miteinander verbunden sein.
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Um der mit dem Schoßleder verbundenen Windschutzscheibe 1, die zweckmäßigerweise
aus Azetylzellulose besteht, genügende Festigkeit zu verleihen, ist in die Einfassung
in der Windschutzscheibe gleichzeitig ein entsprechend gebogener Bügel p aus entsprechendem
Material, z. B. gezogenem Eisen oder Metall, eingenäht, dessen Schenkel q in am
Sitz vorgesehene Hülsen r eingesteckt werden, die der Einfacl-iheit halber aus dem
an den Seitenlehnen befindlichen Bandeisen t, das als Unterlage für das Polstermaterial
dient, gebildet sein können. Dadurch ist es möglich, die Windschutzscheibe gleichzeitig
mit dem Schoßleder in einfacher und rascher Weise vom Sitz und von der Fußraste
zu trennen oder an diesen Stellen wieder zu befestigen, indem man nur die Druckknöpfe
o, s zu lösen und die Schenkel q aus den Hülsen r herauszuziehen oder diese Teile
wieder zu verbinden braucht.
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Die `'Windschutzscheibe 1 kann erforderlichenfalls auch an den Seiten
verlängert sowie abnehmbar vom Schoßleder k eingerichtet sein, um z. B. bei günstigem
oder warmem Wetter den Fahrwind
zwecks Kühlung unmittelbar auf das
Kind einwirken zu lassen. Auch könnte zum Schutz gegen Regen eine aufrollbare Decke
an der oberen Einfassung der Windschutzscheibe angeordnet sein. Ein besonderer Vorteil
des Fahrradkindersitzes ist darin zu erblicken, daß er bei großer Bequenlichkeit
nur wenig Raum in Anspruch nimmt und daß der Fahrer in keiner Weise durch diesen
Sitz beim Lenken, behindert oder beeinflußt wird. Andererseits bietet der Sitz für
das Kind genügend Raum, so da.ß dieses auch bei großer Kälte warm Angezogen und
in Deckei eingehüllt werden kann und dabei eine hinreichende Bewegungsfreiheit besitzt.
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Der Fahrradkindersitz gemäß der Erfindung beschränkt sich nicht auf
das beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern
kann, ohne von dem Wesen der Erfindung abzuweichen, auch noch in sehr verschiedener
anderer Weise ausgebildet sein und in der gleichen Ausbildung auch in den Rahmen
von Motorrädern eingebaut werden.