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Vorrichtung zum Kippen von Kraftfahrzeugen od. dgl. Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Kippen von Kraftfahrzeugen od. dgl. zum Zweck der
Reinigung und Instandsetzung usw., bei welcher das Fahrzeug in eine kreisbogenförmige,
unmittelbar auf dem Untergrund abrollende Wiege eingefahren und darin befestigt
wird.
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Zur Wartung der Teile von Kraftfahrzeugen, welche der Fahrbahn zugewandt
sind, werden in der Regel Hebebühnen verwendet, die aber deswegen nachteilig sind,
weil die Wartungsarbeiten in beschwerlicher Haltung nach oben ausgeführt werden
müssen. Diese Hebebühnen erfordern auch erhebliche Fundamentierungsarbeiten und
die Verwendung kostspieliger hydraulischer Hebemittel. Neben Hebebühnen sind auch
bereits Vorrichtungen zum Kippen von Kraftfahrzeugen bekannt, bei denen das Fahrzeug
in eine kreisförmige Wiege eingefahren, darin befestigt und dann mit dieser Wiege
gekippt wird. Dabei wurde die Wiege bisher auf besonderen Führungsrollen bewegt,
was eine erhebliche Komplizierung derartiger Vorrichtungen bedeutete.
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Das Neue der Erfindung besteht darin, daß die Rollringe der Wiege,
deren Abstand etwa dem Achsstand entspricht, einen über 18o°' hinausgehenden, bis
36o° reichenden Arbeitswinkel haben, wobei die hierzu erforderliche Befestigung
dies Fahrzeuges in der Wiege über die Fahrzeugräder erfolgt. Es ist auf diese Weise
möglich, die Vorrichtungen zum Kippen von Kraftfahrzeugen mittels einer Wiege wesentlich
einfacher zu handhaben und die am eingefahrenen Fahrzeug vorzunehmenden Arbeiten
leichter auszuführen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die neue Wiege zum Kippen
von` Kraftfahrzeugen dabei in der Weise ausgestaltet, daß die
beiden
Rollringe nur an ihrem oberen Teil durch eine oder mehrere Streben miteinander verbunden
und an diesen schwenkbar befestigt sind, so daß sie in geneigter Stellung mit den
Rädern des Fahrzeuges verbunden werden können, worauf das Fahrzeug durch Parallelstellen
der Rollringe angehoben und damit in die Grundstellung zum seitlichen Abrollen gebracht
wird. Die oberen Verbindungsstreben der Rollringe können. dabei in der Länge einstellbar
sein, um sie dem Radstand der verschiedenen Fahrzeugtypen anzupassen. Die neue Wiege
kann ferner an dem unteren Teil der Rollringe muldenförmige, senkrecht zur Ringebene
verlaufende Behälter zur Aufnahme der Fahrzeugräder haben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Wiege
jedoch auch in der Weise ausgestaltet sein, daß die beiden Rollringe oben und unten
durch Streben miteinander verbunden sind, wobei die beiden an der Unterseite der
Ringe befindlichen Streben als Fahrschiene zum Einfahren des Fahrzeuges ausgebildet
sind. Die beiden an der Unterseite der Ringe befindlichen als Fahrschiene ausgebildeten
Streben können dabei in der Breite verstellbar sein, so daß sich dos Gerät auf verschiedene
Spurweiten ein= stellen läßt.
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Die Befestigung des Kraftwagens in einem derartigen Gerät kann durch
die Reifen umfassende, vorzugsweise einstellbare Klammern erfolgen, die durch an
beiden Wiegenseiten angreifende Spannvorrichtungen gegen die für das Einbringen
des Kraftfahrzeuges vorgesehenen Fahrschienen angezogen werden. Nach einer anderen
Ausführungsform erfolgt die Befestigung des Fahrzeuges in dem Gerät durch gummigepolsterte
Klammern, die den unteren Teil des Reifenprofils und die Radfelge umfassen oder
durch vorzugsweise einstellbare, gummigepolsterte, an den Rollringen oder der Fahrschiene
befestigte Bolzen, die gegen den unteren Teil der Radfelge durch Gewinde, Exzenter,
Keile oder ähnliche Spannvorrichtungen anpreßbar sind.
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Zum Festlegen der neuen Wiege in der jeweiligen Arbeitsstellung sind
Bremsschuhe vorgesehen, welche die Wiege in der gewünschten Kipplage festhalten.
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Die Wiege kann in an sich bekannter Weise oben offen ausgebildet sein.
Ferner kann der Rollring, welcher bei der bestimmungsgemäßen Verwendung über dem
vorderen Wagenteil angeordnet ist, durch einen über der Motorhaube verlaufenden
Querstab versteift sein.
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Zum Einfahren des Fahrzeuges in die neue Wiege ist eine lösbare Rampe
vorgesehen und ferner Mittel, um während des Einfahrens eine gegenseitige Bewegung
von Rampe und Wiege zu verhindern.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können einer oder
beide Rollringe in der Längsrichtung der Wiege so weit schwenkbar sein, 11 daß die
Fahrschiene den Untergrund berührt, so daß sich die Verwendung einer Rampe erübrigt.
Zur Erleichterung der gegenseitigen Bewegung der Rollringe können diese oder einer
derselben an ihrem unteren Teil, d. h. unterhalb der Laufschienenebene mit einer
oder mehreren, gegebenenfalls abnehmbaren Rollen verseben sein, die beim Schwenken
des oder der Ringe auf dem Untergrund abrollen und das Verschieben des gesamten
Gerätes erleichtern, bei parallel gestellten Rollringen je-
doch das seitliche
Abrollen des Gerätes nicht behindern. Die oberen Verbindungsstreben der Rollringe
können ferner Gewindespindeln haben, die untereinander gekoppelt sein können und
das Neigen und Einstellen der Rollringe erleichtern. Die Rollringe können für Vorführzwecke
vernickelt sein, ebenso können in die Fahrschiene Lampen, z. B. Neonlampen, eingelegt
sein, um ein Anstrahlen der Wagenunterseite zu ermöglichen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Wiege der neuen Art mit angesetzter Rampe
von der Seite gesehen, Fig. 2 und 3 die gleiche Wiege mit eingefahrenem Kraftfahrzeug
von vorn gesehen in der Grundstellung und in einer Kippstellung, Fig.4 eine andere
Ausführungsform der neuen Wiege von der Seite gesehen, Fig. 5 und 6 verschiedene
Ausführungsformen eines reit zusätzlichen Rollen versehenen Rollringes, Fig.7 die
teilweise Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Wiege mit abgewandelter
Radbefestigung und Fig.8 und 9 Ausführungsformen von Befestigungsvorrichtungen für
das Kraftfahrzeug.
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Die in Fig. i bis 3 dargestellte neue Wiege besteht aus zwei Rollringen
4, die oben durch eine oder mehrere Streben 6 und unten durch Fahrschienen fi miteinander
verbunden sind. Das zu kippende Kraftfahrzeug i wird über eine Rampe 13
in
die Wiege eingefahren und dann an dieser befestigt. Die Ausgestaltung ist dabei
so getroffen, daß während des Einfahrens des Wagens eine gegenseitige Bewegung von
Rampe und Wiege verhindert wird. Dies ist bei der dargestellten Ausführungsform
dadurch erreicht, daß die Fahrschienen 7 der Wiege auf einem Vorsprung der Rampe
13 aufliegen. Die Befestigung des Fahrzeuges an der Wiege erfolgt vorzugsweise dadurch,
daß die Räder a durch Klammern an der Fahrschiene oder an dem Rollring festgelegt
werden. Nach Durchführung der Befestigung kann das Fahrzeug in der neuen Wiege durch
Abrollen auf dem Untergrund, wie in Fig. 3 dargestellt, gekippt und in der gekippten
Stellung durch Bremsschuhe ii festgelegt werden.
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Bei der in Fig. q. dargestellten Ausführungsform der Erfindung weist
die aus den Rollringen q. bestehende Wiege ebenfalls Fahrschienen 5 auf. Zum Einfahren
des Kraftfahrzeuges wird die mit einer Gewindespindel 15 versehene Strebe 6 durch
Betätigen der Kurbel 17 so weit verlängert, daß sich der an der Einfahrtstelle befindliche
Rollring
schräg stellt und die Fahrschienen den Boden berühren.
Der der Einfahrtstelle gegenüberliegende Rollring ist dabei zum Zweck der Versteifung
zweckmäßig mit einer Querstrebe 12 versehen, welche über der Motorhaube 3 verläuft.
Nach dem Einfahren des Kraftfahrzeuges wird dieses an der Fahrschiene befestigt
und der schräg gestellte Rollring dann durch Betätigen der Kurbel 17 mittels
der Gewindespindel 15 wieder aufgerichtet.
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Das Aufrichten des Rollringes kann dabei dadurch erleichtert werden,
daß er an der Auflagestelle durch Rollen unterstützt wird. Diese Rollen 1,4 können
entweder, wie in Fig. 5 dargestellt, unmittelbar auf dem Rollring sitzen, wobei
ihre Form zweckmäßigerweise durch ballige Ausgestaltung dem Umriß des Ringes angepaßt
wird, oder sie können abnehmbar in dem Rollring sitzen. Bei der in Fig.6 dargestellten
Ausführungsform ist die Ausbildung dabei so getroffen, daß die Rollen 1d. an einer
Achse 18 sitzen, die ihrerseits mit dem Rollring q. lösbar verbunden ist. Der Rollring
kann dabei auch in einem die Räder 1q. verbindenden Achskörper auf Rollen drehbar
gelagert sein. Dabei ist der Achskörper ausgekröpft, um ein freies Drehen der Wiege
zu ermöglichen.
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Die Fahrschienen können, wie in Fig. 5 beispielsweise veranschaulicht,
nach der Rollringmitte zu verbreitert werden, so daß die Spurweite dem verschiedenen
Achsstand der Fahrzeuge angepaßt werden kann.
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In Fig. 7 ist ein Teil einer weiteren Ausführungsform der Wiege veranschaulicht,
und zwar betrifft diese Ausgestaltung eine Wiege, bei welcher die Rollringe q. während
des Befestigens am Kraftfahrzeug schräg gestellt und anschließend beispielsweise
mittels einer an der oberen Strebe sitzenden Gewindespindel aufgerichtet und gleichgerichtet
werden. Die Rollringe sind bei dieser Ausgestaltung mit muldenförmigen Behältern
7 versehen, welche das Rad unterfassen und gegen welche das Rad mittels einer Spannvorrichtung
9 durch Klammern 8 angezogen wird.
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In Fig.8 und 9 sind schließlich Befestigungsvorrichtungen für das
Rad des Kraftfahrzeuges an den Fahrschienen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 8 eine
Klammer 8', welche das Reifenprofil und die Felge des Rades umfaßt und dieses damit
gegenüber der Fahrschiene festlegt. Die Klammer 8' ist zur Vermeidung einer Beschädigung
des Rades mit Gummipolstern i9 versehen.
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Bei der in Fig. 9 dargestellten Befestigungsweise erfolgt die Festlegung
des Fahrzeuges an der Fahrschiene 5 durch Bolzen io mit kegelförmigem Gummipolster
2o, die durch Spindeln von beiden Wagenseiten her seitlich gegen die Radfelgen gepreßt
werden.
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Wie in Fig. .I dargestellt, brauchen die Rollringe nicht geschlossen
zu sein, sondern können auch in dem oberen Teil ihres Umfanges offen sein. Die Ringe
können entweder als Ringe oder als Vielecke ausgebildet sein. Sie können aus Rollen
oder aus beliebigen Profilen abgebogen sein. Für Schaustellungszwecke können die
Rohre vernickelt oder in anderer Weise vergütet werden. Um die Wagenunterseite für
Schaustellungszwecke besser sichtbar zu machen, können in den Fahrschienen Fassungen
angeordnet sein, in die sich Lampen 16, z. B. Neonlampen (Fig. 6), einsetzen lassen.
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Zur Erleichterung des Versandes und des Abstellens kann das Gerät
zerlegbar ausgeführt werden. Ferner können die Streben, welche die einzelnen Rollringe
miteinander verbinden, entsprechend dem verschiedenen Achsstand verstellbar angeordnet
sein.
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An der Oberseite der Rollringe, beispielsweise des an der Motorhaube
befindlichen Rollringes, kann eine Öse zum Befestigen von Flaschenzügen angeordnet
sein.