DE910061C - Anordnung zur Wiedergabe eines Fernsehbildes - Google Patents
Anordnung zur Wiedergabe eines FernsehbildesInfo
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Description
G 2
Zur punktweisen Steuerung eines Lichtstromes, insbesondere zum Zwecke der Wiedergabe eines
großen Fernsehbildes, sind verschiedene Verfahren und Anordnungen bekanntgeworden, bei welchen
in den Strahlengang einer separaten Lichtquelle lichtsteuernde Organe eingebaut sind, die den
Lichtstrom punktweise beeinflussen. Die den örtlich und zeitlich verschiedenen Helligkeiten der Bildpunkte
des Fernsehbildes entsprechende Erregung
ίο der lichtsteuernden Organe erfolgt ganz allgemein
mit Hilfe eines passend gesteuerten Kathodenstrahles.
Alle bisher bekanntgewordenen Anordnungen und Verfahren besitzen nun aber so große Nachteile
und Unvollkommenheiten, daß es bis heute nicht gelungen ist, ein dem heutigen Stande der
Fernsehtechnik gerecht werdendes, einwandfreies, großes Fernsehbild zu erzeugen, wie es etwa zur
Vorführung von Fernsehübertragungen in Kinotheatern notwendig ist. ao
Es wurde z. B. in der USA.-Patentschrift 2 169 838 vorgeschlagen, als lichtsteuerndes Organ
eine aus vielen kleinen, durchsichtigen Kristallinsen bestehende Schicht zu verwenden. Der auf die
Linsen gerichtete Kathodenstrahl sollte durch Erwärmung· der Linsen und einer damit zusammenhängenden
Deformation oder durch Hervorrufung piezoelektrischer Kräfte die Brennweite der Linsen
ändern.
Es ist nun aber bekannt, daß sowohl thermische als auch piezoelektrische Deformationen von
Kristallen verhältnismäßig sehr geringe Werte
besitzen, so daß eine volle Aussteuerung des Lichtstromes und ein damit zusammenhängender
guter optischer Wirkungsgrad nicht erreichbar ist.
Andere Vorschläge beziehen sich auf flächenhaft ausgebreitete und durch elektrische Kräfte deformierbare
Medien und insbesondere auf Häute, die über ein rasterförmiges Gitter ausgespannt sind,
oder auf eine zwischen zwei Platten eingeschlossene und durch ein Gitter gerasterte Flüssigkeit.
Der Kathodenstrahl trifft dabei nicht direkt auf das deformierbare Medium, sondern auf eine
benachbarte Wand, so daß die die elektrischen Kräfte bewirkenden Ladungen auf dem Medium
durch elektrische Influenz entstehen. Abgesehen davon, daß bei Vorhandensein eines rasternden
Gitters die Erreichung einer im Ruhezustand optisch einwandfreien Oberfläche auf große
Schwierigkeiten stößt, geht bei der Beeinflussung des Mediums durch elektrische Influenz von einer
Nachbarfläche aus die heute in der Fernsehtechnik geforderte, sehr feine Zeilenstruktur (große Zeilen-
und Bildpunktzahl) teilweise verloren, und das Bild wird unscharf.
Es sind auch Anordnungen bekanntgeworden, bei denen das lichtsteuernde Organ in eine große
Zahl elektrooptischer Elemente aufgeteilt ist. Dabei muß jedem Bildpunkt mindestens ein solches
Element zugeordnet sein. Als elektrooptische EIemente wurden beispielsweise kleine Lichtklappen,
als Lichtklappen wirkende bewegliche Fäden, Kristalle u. dgl. vorgeschlagen. Bei der in der
heutigen Fernsehtechnik üblichen großen Bildpunktzahl (über 200 000) stößt jedoch die Herstellung
eines solchen lichtsteuernden Organs auf fast unüberwindliche Schwierigkeiten, besonders
weil alle Elemente die genau gleiche optische und elektrische Charakteristik besitzen müssen.
Um diese Schwierigkeit zu umgehen, wurden Organe vorgeschlagen, die beispielsweise aus
kolloidalen, undurchsichtigen, reflektierenden oder lichtpolarisierenden Partikelchen, deren Lage verändert
wird, oder auch aus lichtpolarisierenden Flüssigkeiten oder Kristallen usw. bestehen. Solche
Stoffe sind prinzipiell für die Steuerung des Lichtstromes denkbar, doch ist die praktische Realisierung
eines aus solchen Stoffen bestehenden Lichtsteuerorgans, das befriedigende Resultate ergeben
hätte, bis heute noch nicht gelungen.
Eine weiter bekannte Anordnung (s. die französische Zusatz-Patentschrift 48 053) sieht eine
Schicht vor, deren Dicke durch elektrische Kräfte verändert wird, und zwar in der Weise, daß die
Schicht auf einer rasterförmigen Elektrode ruht und auf der anderen Seite mit lichtreflektierenden
Plättchen versehen ist, auf welche durch den Elektronenstrahl Ladungen aufgebracht werden. Bei
Benutzung einer monochromatischen Lichtquelle kann infolge Interferenz des an den beiden Flächen
der Schicht reflektierten Lichtes eine Lichtsteuerung eintreten.
Die Intensität monochromatischer Lichtquellen reicht aber bekanntlich niemals für die Erzeugung
eines großflächigen Bildes aus und besitzt darüber hinaus den großen Nachteil der Farbtönung. 6g
Es ist auch vorgeschlagen worden, in Kristallen oder Kristallpulversuspensionen durch elektrische
Effekte örtlich verschiedene Brechungsindizes zu erzeugen und die damit zusammenhängenden Gradienten
des B rechungs indexes in Verbindung mit einer nach der Toeplerschen Schlierenmethode aufgebauten
Optik zur Lichtsteuerung zu benutzen. Dabei wird die notwendige Rasterung der durch
den Kathodenstrahl aufgebrachten Ladungen entweder durch rasterförmige Gitter oder auch durch
entsprechende trägerfrequente Intensitätsmodulation des Kathodenstrahles erreicht.
Um jedoch eine genügend große Ablenkung der Lichtstrahlen in einer solchen Anordnung zu
erreichen, müssen die Gradienten des B rechungsindexes genügend groß sein. Ferner muß der Gradient
des Brechungsindexes noch in einer merklichen Tiefe der Schicht vorhanden sein. Da die
erzielbaren Veränderungen des Brechungsindexes indessen nur verhältnismäßig klein sind, müßte die
Tiefe, in der die Veränderung erfolgt, sehr groß sein. Da die elektrischen Felder, herrührend von
einer Oberflächenladung, nur in der unmittelbaren Nähe der Oberfläche merkliche örtliche Ungleichförmigkeiten
aufweisen können, läßt sich die erforderliche Tiefe der Brechungsindexvariation kaum
erreichen. Wird der Effekt ausgenutzt, daß der Kathodenstrahl im Innern des Kristalls eine freie
Elektronenwolke erzeugt, so kann mit Rücksicht auf deren Wegschaffung innerhalb der Bilddauer
die Dicke der Kristallschicht nur sehr gering gewählt werden, weshalb die erforderliche Tiefe
der Brechungsindex\rariation wiederum nicht vorhanden
sein kann.
Es sind auch Einrichtungen vorgeschlagen worden, wie z. B. in der englischen Patentschrift
439 236, bei denen unter dem Einfluß einer in unmittelbarer Nähe der Oberfläche einer Flüssigkeit
unter Wechselspannung gesetzten Elektrode auf dieser Oberfläche durch elektrostatische Kräfte
verursachte Wellenbewegungen entstehen, durch die entweder an der Oberfläche der Flüssigkeit
reflektierte Lichtstrahlen abgelenkt oder durch die Flüssigkeit hindurchtretende Lichtstrahlen gebrochen
werden. Da sich jedoch diese Wellenbewegungen auf der Flüssigkeitsoberfläche mit einer bestimmten
Geschwindigkeit fortbewegen, so müssen optische Ausgleichsmittel, wie rotierende Spiegelräder,
Prismen u. dgl., vorgesehen werden, damit ein stehendes Bild auf der Leinwand entsteht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun eine Anordnung zur Wiedergabe eines Fernsehbildes
mit Kathodenstrahlröhre, die diese Nachteile vermeidet, und bei welcher alle Ansprüche in
bezug auf scharfe Fernsehbilder erfüllt werden iao
können.
Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
mindestens ein Kathodenstrahl eine dünne Schicht eines deformierbaren schlecht leitenden Mediums
abtastet und eine örtlich wellenförmige Deformation der Oberfläche und Veränderung der Dicke
des Mediums verursacht und daß das Medium zusammen mit einer Toeplerschen Schlierenoptik
zwischen der separaten Lichtquelle und einem Projektionsschirm angeordnet ist und eine Steuerung
des auf den Projektionsschirm fallenden Teiles des Lichtstromes durch Lichtbrechung beim Durchgehen
des Lichtstromes durch die deformierte Oberfläche bewirkt, derart, daß das auf dem Projektionsschirm
gebildete Bild der räumlichen Verteilung der Amplitude der Wellen der Oberfläche
des deformierbaren Mediums entspricht.
Das Wesen der \Orliegendeni Erfindung soll an
Hand der Ausführungsbeispiele der Fig. ι bis 3 näher erläutert werden.
In den Fig. 1 und 2 stellt 1 eine Kathodenstrahlröhre
dar, in welcher in bekannter Weise zur Ablenkung des Kathodenstrahles 2 Ablenksysteme 3
vorgesehen sind.
Das optische System der Anordnung besteht aus einer Bogenlampe 4, einem Kondensor 5 und Spaltblende
6, welche über Spiegel 7 von der Linse 8 auf die Öffnung 9 des Spiegels 10 abgebildet wird.
Das Objektiv 11 bildet außerdem die Oberfläche des innerhalb der Kathodenstrahlröhre angeordneten
Mediums 12 auf dem Projektionsschirm 13 ab.
Der von der Kathodenstrahlerzeugungseinrichtung 14 ausgehende Kathodenstrahl 2 wird durch
die Ablenksysteme 3 wie in der Fernsehtechnik üblich nach Art eines Zeilenrasters abgelenkt und
gelangt durch die Öffnung 9 des Spiegels 10 direkt auf die Oberfläche des Mediums 12. Auf der dem
Kathodenstrahl abgewandten Seite des Mediums 12 ist eine als Elektrode dienende durchsichtige,
leitende Schicht 16 angeordnet.
Die Wirkungsweise der Anordnung nach dem Ausführungsbeispiel ist folgende: Der Lichtstrom,
der von der Lichtquelle 4 ausgeht und durch die Blende 6 hindurchtritt, gelangt über Spiegel 7
und Linse 8 durch das Medium 12 hindurch. Im Ruhezustand besitzt das deformierbare Medium 12
eine ebene Oberfläche, und dabei wird die Öffnung der Blende 6 genau auf die Öffnung 9 des Spiegels
10 abgebildet, so daß der gesamte Lichtstrom durch
+5 diese Öffnung hindurchtritt und somit kein Licht auf die Leinwand 13 fällt. In den Fig. 1 und 2 ist
der Lichtstrahlengang im Ruhezustand des deformierbaren Mediums mit den Linien 18 dargestellt.
Durch den Kathodenstrahl 2 werden nun elekirische Ladungen auf die Oberfläche des Mediums
12 gebracht. Durch geeignete Steuerung des Kathodenstrahles 2 kann dabei erreicht werden, daß
an derjenigen Stelle der Oberfläche des Mediums 12, die einer hellen Partie des Fernsehbildes entspricht,
durch elektrostatische Kräfte eine rasterförmige Deformation entsteht. Diese Deformation
bewirkt eine Dickenänderung des Mediums und damit eine Art Linsenbildung, wodurch der durchfallende
Lichtstrom an diesen zu Linsen deformierten Stellen abgelenkt wird. Damit fallen aber
die Lichtstrahlen nicht mehr auf die Öffnung 9 des Spiegels 10, sondern auf den Spiegel selbst und
werden nach der Reflexion durch das Objektiv gesammelt und auf den Projektionsschirm 13
geworfen.
Zur genaueren Erklärung der optischen Verhältnisse ist der Strahlengang einer solchen Linse 19
durch die Linien 20 dargestellt. Während, wie gezeigt, bei glatter Oberfläche des Mediums 12 das
Bild der Öffnung der Blende 6 genau in die öffnung des Spiegels 10 hineinfällt, schiebt sich
dieses Bild bei deformiertem Medium beispielsweise an die Stelle, die mit dem Doppelpfeil 21 bezeichnet
ist, weshalb, wie bereits erwähnt, nunmehr Licht auf den Spiegel 10 fällt und damit auf die
Leinwand gelangt.
Es ist nun ersichtlich, daß zur Erzeugung des Fernsehbildes eine den Helligkeitswerten desselben
entsprechende Ladungsverteilung auf dem Medium erfolgen muß, um die entsprechende Deformation
zu erhalten. Damit die zur Deformation notwendigen Kräfte in jedem Fall erreicht werden, kann
das Medium der Wirkung eines Fremdfeldes unterworfen werden.
Die dauernde Änderung des Fernsehbildes hat zur Folge, daß ein und dasselbe Rasterelement
stets andere Aufladewerte erhält. Die einmal aufgebrachte Ladung muß daher entweder entfernt,
gelöscht oder auf einen neuen Wert gebracht werden.
Die Löschung kann nach verschiedenen go bekannten Verfahren, z. B. durch einen zweiten
Kathodenstrahl, erfolgen. Auch eine photoelektrische Löschung kann angewendet werden. Soll die
Ladung durch den Kathodenstrahl auf einen anderen Wert gebracht werden, so kann dies in
ebenfalls bekannter Weise dadurch erfolgen, daß dem Medium eine geeignete Sekundäremissionsfähigkeit
erteilt wird.
Daneben können die aufgebrachten Ladungen nach erfolgter Projizierung des Bildes auch in einfächer
Weise dadurch entfernt werden, daß das Medium selbst eine geeignete Leitfähigkeit besitzt,
wodurch die Ladungen abgeführt werden.
In vielen Fällen, z. B. dann, wenn die Ladungen durch elektrische Leitung des Mediums abgeführt
werden und der Elektronenstrahl stets eine Neuaufladung vornimmt, ist es jedoch vorteilhaft,
wenn keine Sekundäremission auftritt. Dies kann theoretisch durch geeignete Wahl der Endgeschwindigkeit
des Kathodenstrahles oder der Xatur des Mediums erreicht werden. Praktisch wird eine vollkommene Vermeidung der Sekundäremission
jedoch kaum erreichbar sein. Es ist deshalb vorteilhaft, die trotz der erwähnten Maßnahmen
noch auftretenden Sekundärelektronen, die als sogenannte Streuelektronen eine nicht
erwünschte örtlich verschiedene Aufladung des Mediums verursachen oder eine gewünschte örtlich
verschiedene Aufladung ausgleichen können, durch die Anlegung eines geeignet gerichteten
Fremdfeldes an der Oberfläche des Mediums zu vermeiden.
Es ist in der Fernsehtechnik allgemein üblich, das Bild in ein Zeilenraster aufzulösen und dieses
Raster durch rasche horizontale und langsame vertikale periodische Ablenkung des Elektronen-
Strahles zu erzeugen. Die Helligkeitswerte der einzelnen Bildpunkte bzw. Rasterelemente werden
dabei durch Steuerung des Elektronenstrahles erzeugt.
Diese Steuerung des Elektronenstrahles kann auf verschiedene Arten erfolgen und ist im Falle
der vorliegenden Erfindung abhängig von dem für die Umladung der einzelnen Rasterelemente
gewählten Verfahren. So ist beispielsweise bei ίο jeweiliger Löschung der auf dem Medium befindlichen
Ladungswerte und Aufbringung neuer Werte eine einfache Intensitätssteuerung des Kathodenstrahles
angebracht, indem dabei jedes Rasterelement eine der Intensität des Kathoden-Strahles
entsprechende Ladung erhält. Dagegen muß bei der Umladung der Rasterelemente unter
Zuhilfenahme der Sekundäremission der Elektronenstrahl geschwindigkeitsgesteuert werden.
Schließlich ist es auch möglich, durch geeignete Veränderung der Größe des Kathodenfleckes auf
dem Medium bzw. der Intensitätsverteilung des Kathodenstrahles auf dem Medium eine den verschiedenen
Helligkeitswerten des Bildes entsprechende Ladungsverteilung auf dem Medium aufzubringen.
Wie bereits erwähnt, wird die Oberfläche des Mediums rasterförmig deformiert. Diese rasterförmige
Deformierung des Mediums wird am einfachsten durch eine entsprechende rasterartige
Verteilung der Ladungen auf dem Medium erreicht. Dabei ist zu erwähnen, daß zweckmäßig dieses
durch die Deformation erzeugte Raster mit dem vom Elektronenstrahl durchlaufenen Zeilenraster
nicht identisch, sondern feiner ist, weil dadurch eine bessere Bildwiedergabe möglich ist.
Da nun das Deformationsraster feiner ist als das vom Elektronenstrahl beschriebene Zeilenraster,
muß der Elektronenstrahl, falls das Deformationsraster in Zeilenrichtung liegt, in mehrere
dicht nebeneinanderschreibende Strahlen aufgeteilt werden, oder aber das Deformationsraster muß in
einer anderen als der Zeilenrichtung, vorzugsweise senkrecht dazu, liegen. Ein derart senkrecht zur
Zeilenrichtung liegendes feines Deformations- bzw. Ladungsraster kann beispielsweise durch Steuerung
des Elektronenstrahles mit einer hochfrequenten Trägerwelle erfolgen, wobei auf eine Zeilenlänge
eine ganze Zahl von Trägerwellenlängen entfällt. Dadurch entstehen längs jeder Zeile periodische,
dicht nebeneinanderliegende Ladungsanhäufungen, die von Zeile zu Zeile gesehen senkrecht untereinanderliegen
und damit ein feines, senkrecht stehendes Deformationsraster bilden. Entfällt dagegen auf eine Zeilenlänge keine ganze Zahl von
Trägerwellenlängen, so steht das Deformationsraster schräg.
In jedem Falle muß aber die Frequenz der Trägerwelle mit der Zeilenfrequenz starr gekuppelt
sein, was in bekannter Weise mit Hilfe von Frequenzunterteilungs- bzw. Frequenzvervielfachungsschaltungen
erfolgen kann,
Wrird nun weiterhin die Trägerwelle noch mit ;
dem Fernsehsignal moduliert, so entsteht auf dem Medium eine den Helligkeitswerten des Fernsehbildes entsprechende, fein gerasterte Ladungsver-
teilung bzw. Deformation.
Durch Wahl eines niedrigen Elastizitätsmoduls des Mediums, beispielsweise durch Verwendung
eines liochpolymeren Stoffes, wie Gummi, kann erreicht werden, daß selbst durch die an und für
sich kleinen elektrostatischen Kräfte eine derart große Deformation eintritt, daß die Lichtstrahlen
so stark abgelenkt werden, daß eine volle Aussteuerung des Lichtstromes eintritt. Die Elastizitat
des Mediums sorgt dafür, daß beim Verschwinden der elektrostatischen Kräfte die Deformation
wieder verschwinden und die ursprünglich ebene Oberfläche wiederhergestellt wird.
Noch günstiger stellen sich die Verhältnisse bei Verwendung einer Flüssigkeit, da die Flüssigkeit
dank der Oberflächenspannungen im Ruhezustand von sich aus eine vollkommen optisch ebene Oberfläche
aufweist und daher keine besonderen Maßnahmen hierfür getroffen werden müssen. Die der
Flüssigkeit fehlende Elastizität wird durch die bereits erwähnten Oberflächenspannungen ersetzt,
welche die Glättung der Oberfläche nach Aufhören der elektrostatischen Kräfte besorgen.
Selbstverständlich kann das Medium aus mehreren übereinander angeordneten Schichten bestehen,
beispielsweise aus mehreren Lagen verschiedener hochpolymerer Stoffe oder einer Kombination von
Flüssigkeits- und Hautschichten.
Wie bereits erwähnt, kann die gerasterte , Ladungsver teilung durch den Kathodenstrahl in
verschiedener Weise aufgebracht werden. Im Beispiel nach Fig. 1 ist eine Geschwindigkeitssteuerung des Kathodenstrahles und die Umladung
der Mediumoberfläche unter Zuhilfenahme der Sekundäremission zur Darstellung gebracht. Es
wird an das Gitter der Verstärkerröhre 15 eine mit dem Bildsignal modulierte Trägerfrequenz angelegt,
wobei dafür Sorge getragen ist, daß für die Bildsignalspannung Null die Trägerfrequenz verschwindet.
Dadurch wird erreicht, daß sich das Potential der Elektrode 16 im gleichen Rhythmus
ändert. Bei dunklem Bild bleibt das Potential der Elektrode 16 konstant. Der über das Medium 12
streichende Kathodenstrahl lagert dabei eine gleichmäßig verteilte Ladung auf der Oberfläche ab, und
durch die allen Körpern eigene Eigenschaft der Sekundäremission ist dafür gesorgt, daß sich die
Oberfläche des Mediums 12 auf ein solches Potential aufladet, daß der Sekundäremissionsfaktor
gleich ι ist. Es gehen somit in'dieseni Falle gleich
viel Elektronen von der Oberfläche weg wie durch den Kathodenstrahl aufgebracht werden. Das Potential
und die Ladungsverteilung auf der Oberfläche ändern sich in diesem Falle nicht, die Oberfläche
des Mediums 12 bleibt eben. Die sekundäremittierten Elektronen werden von der positiv aufgeladenen Elektrode 17 abgesaugt.
Soll nun an irgendeiner Stelle der Oberfläche zwecks Aufhellung eine Rasterung der Ladung
eintreten, so wird im Moment, wo der Kathodenstrahl die Stelle bestreicht, das Potential der Elek-
trode 16 in der erwähnten Weise trägerfrequent
moduliert.
Durch die Potentialmodulation ändert sich auch das Potential an der Oberfläche des Mediums 12
und damit die Geschwindigkeit des Kathodenstrahles in der gleichen Weise, wodurch der Sekundäremissionsfaktor
beeinflußt wird, und zwar wird dieser größer als i, wenn das Potential der
Oberfläche kleiner wird als das Gleichgewichtspotential, und umgekehrt. Dadurch wird eine gerasterte
Ladungsverteilung erreicht, die genau dem trägerfrequent modulierten Bildsignal entspricht.
Es handelt sich somit um eine Geschwindigkeitsmodulation des Kathodenstrahles.
Besondere Vorkehrungen für die Abführung der Ladungen erübrigen sich dabei, da die Ladung
selbsttätig auf die der Amplitude des trägerfrequent modulierten Bildsignals entsprechenden Werte gebracht
wird.
*o Bei dem Beispiel nach Fig. 2 ist eine Intensitätssteuerung
des Kathodenstrahles und die jeweilige Löschung der Oberflächenladung durch elektrische
Leitung zur Darstellung gebracht. Der Kathodenstrahl wird hier entweder in seiner Gesamt-
a5 intensität oder in seiner Intensitätsverteilung über
den. Querschnitt des Kathodenstrahles betrachtet gesteuert. Dies geschieht in bekannter Weise durch
die Steuereinrichtung 15 in Verbindung mit der Steuerelektrode 22, indem wiederum an das Gitter
der Verstärkerröhre das trägerfrequent modulierte Bildsignal gelegt wird. Wie erwähnt, werden die
Ladungen auf der Oberfläche des Mediums dadurch gelöscht, daß das Medium 12 selbst elektrisch
leitend ist und die Ladung durch das Medium hindurch auf die Elektrode 16 gelangen und von dort
abgeführt werden kann. Da in diesem Beispiel die Erscheinung der Sekundäremission nur störend
wirken könnte, so wird mit Hilfe einer Elektrode 23 ein derart gerichtetes äußeres Fremdfeld an die
Oberfläche des Mediums gelegt, daß die Sekundärelektronen am Austritt aus dem Medium verhindert
oder in ihrer Gesamtheit entfernt werden. Dieses Fremdfeld hat ferner die erwünschte Wirkung, daß
außer den durch die entgegengesetzten Ladungen
+S auf den beiden Seiten des Mediums entstehenden
Kräften eine zusätzliche Kraft und Deformation erreicht wird.
Um dem Lichtstrom den Durchtritt freizulassen, muß die Elektrode als weitmaschiges Gitter ausgeführt
sein. An den Stellen jedoch, wo der Kathodenstrahl 2 durch die Elektrode 23 hindurchtritt,
kann diese zwecks Vermeidung einer durch die Gitterstäbe bedingten unerwünschten zusätzlichen
Rasterung als dünne Folie von gleichmäßiger Dicke ausgebildet sein, durch welche der Elektronenstrahl
infolge seiner großen Geschwindigkeit ohne großen Geschwindigkeitsverlust hindurchtritt.
In Fig. 3 ist die Elektrode 23 in der Ansicht dargestellt, wobei die Gitter mit 24 und die Folien
mit 25 bezeichnet sind. Die Folienstreifen. 25 sind radial gestellt entsprechend der Bewegung des Kathodenstrahles
in der Zeilenrichtung des Fernsehbildes. Damit nun der Kathodenstrahl beim Schreiben
des Zeilenrasters und der dadurch bedingten, zur Zeilenrichtung senkrecht stehenden Bewegung,
den Folienstreifen 25 nicht verläßt, muß der Streifen dem Kathodenstrahl nachgeführt werden,
was am einfachsten durch Rotation der gesamten Elektrode 23 erreicht wird. Beim Rücklauf springt
der Kathodenstrahl dann auf den nächstfolgenden Folienstreifen 25.
Bei dem Beispiel nach Fig. 2 ist nochi eine separate Elektronenquelle 26, die einen Elektronenstrahl
27 erzeugt, vorgesehen. Der Elektronenstrahl 27 bringt auf dem Medium eine gleichmäßig
verteilte Ladung auf, die im Medium einen örtlich und zeitlich gleichmäßigen elektrischen Strom
hervorbringt. Dadurch wird erreicht, daß das Medium 12 unter einer konstanten elektrischen Vorspannung
gehalten wird, die die Wirkung der vom Kathodenstrahl 2 aufgebrachten, gerasterten Ladungsverteilung
verstärkt.
Claims (5)
1. Anordnung zur Wiedergabe eines Fernsehbildes mit Kathodenstrahlröhren und separater
Lichtquelle, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Kathodenstrahl eine dünne
Schicht eines deformierbaren, schlecht leitenden Mediums abtastet und eine örtlich wellenförmige
Deformation der Oberfläche und Veränderung der Dicke des Mediums erzeugt und daß das Medium zusammen mit einer Toeplerschen
Schlierenoptik zwischen der separaten Lichtquelle und einem Projektionsschirm angeordnet
ist und eine Steuerung des auf den Projektionsschirm fallenden Teiles des Lichtstromes
durch Lichtbrechung beim Durchgehen des Lichtstromes durch die deformierte Oberfläche
bewirkt, derart, daß das auf dem Projektionsschirm gebildete Bild der räumlichen
Verteilung der Amplitude der Wellen der Oberfläche des deformierbaren Mediums entspricht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich in der unmittelbaren Nähe des deformierbaren Mediums eine mit
einer Vorspannung versehene Hilfselektrode be^
findet, die aus abwechselnd gitterförmig und als Metallfolie ausgebildeten Teilen besteht und
derart bewegt wird, daß der Kathodenstrahl während des Abtastens des deformierbaren
Mediums immer einen der als Metallfolie ausgebildeten Teile trifft.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Ladungen verursachende Kathodenstrahl in der Intensität durch eine mit den Bildspannungen modulierte
hochfrequente Spannung gesteuert wird.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der die Ladungen bewirkende Kathodenstrahl eine konstante Intensität hat, iss
während eine mit den Bildspannungen modu-
lierte hochfrequente Spannung einer "Elektrode
zugeführt wird, welche an der vom Kathodenstrahl abgekehrten Seite des deformierbaren
Mediums liegt.
5. Anordnung nach Anspruch 1 und 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die mit den Bildspannungen modulierte hochfrequente Spannung
eine Frequenz besitzt, die mit der Zeilenfrequenz ein mindestens über einige Bilder zeitlich
konstantes Teilungsverhältnis aufweist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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